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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#46 von Angi55 , 27.05.2011 22:43

Zitat von Buhli
Nehmt mal nicht alles so bitter ernst. Ja, seit der Wende haben Sachsen und Berliner einen gemeinsamen Feind. Den gemeinen Wessie.
Die Schwaben haben sicher ein paar Dinge bis heute nicht verkraftet, weil sie sehr tief an der schwäbischen Ehre gekratzt zu haben scheinen.
Das eine war vor 1000 Jahren. Otto, ein Sachse, hat den damaligen Deutschen das erste mal in ihrer Geschichte, das Gefühl von Zusammengehörigkeit gegeben, Zitat aus History-ZDF, als er mit denen in den Krieg zog und gewann. Leider hat er damals schon erkannt, daß die Schwaben nur als Fußvolk verwendbar waren. Bis zum Ende des 2 Weltkrieges hat sich daran nichts geändert.
Das nächste geschah vor etwa 500 Jahren, als die Bibel nicht ins Schwäbische sondern ins damalige Dienstdeutsch, das war Sächsisch, übersetzt wurde. War auch gut so. Es wäre sonst ein Sammelband geworden.
Nun vor reichlich 200 Jahren sind die Hugenotten, auch meine Wurzeln sind von da, an den Schwaben glattweg vorbeigerannt, als sie von Frankreich nach Preußen gingen. Somit haben die mit Messer und Gabel zu essen, erst wesentlich später gelernt. Das merkt man manchem auch heute noch an.
Warum ist Schiller denn aus dem schwäbischen Marbach weg? Und wohin ist er denn gegangen? Sachsen und Thüringen.
So Smithie, jetzt kannst Du die Schwaben sicher besser verstehen. Die sind ja nicht nachtragend.


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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#47 von reporter , 28.05.2011 01:11

Wenn der Wessi keine Verwandten im Osten hatte ging ihm die DDR am Arsch vorbei.

Entsprechend gabs auch keinen nennenswerten Westtourismus in die DDR, keine Tourismus-Kapazitäten und keine dem Wessi vertraute Infrastruktur.

Auch Mielke und die Seinen hatten eigentlich kein Interesse an in größerer Zahl einreisenden Wessis.

Einmal Ostberlin im Tagesausflug hat gereicht, um mit der vorsintflutlichen Straßenbahn herumzurumpeln, den Trabbi-Gestank zu riechen und die Filzerei der Kontrolletties zu erleben.

Dann war für etliche Zeit der Bedarf an DDR-Ambiente gedeckt.

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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#48 von Smithie23 , 28.05.2011 08:51

Schon seltsam, dass sich scheinbar kaum was geändert hat zu damals. Heute wird man auch ausspioniert. Es gibt ja son schönen Spruch bzgl. Schäuble (der ja aus BaWü stammt) "Selbst wenn man im Rollstuhl sitzt, kann man die Menschenrechte noch mit Füßen treten!" Als Schäuble Innenminister war, hatten wir auch ne Art Stasi 2.0. Und Dank der technischen Errungenschaften funktioniert es noch ausgeklügelter, als in der DDR. Stichwort: Bundestrojaner, Lauschangriff ... etc. ... Wenn Mielke noch leben würde, der hätte sich sicher richtig austoben können im Innenministerium.


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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#49 von altberlin ( gelöscht ) , 28.05.2011 15:33

Zitat von reporter
Wenn der Wessi keine Verwandten im Osten hatte ging ihm die DDR am Arsch vorbei.
Einmal Ostberlin im Tagesausflug hat gereicht, um mit der vorsintflutlichen Straßenbahn herumzurumpeln, den Trabbi-Gestank zu riechen und die Filzerei der Kontrolletties zu erleben.
Dann war für etliche Zeit der Bedarf an DDR-Ambiente gedeckt.



Wieder einmal eine Portion Arroganz, hat lange gefehlt.

.


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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#50 von Smithie23 , 28.05.2011 17:40

Klar, weil so Trabbigeruch ist ja echt ne Zumutung für den in Watte eingewickelten Wessi. Und richtig krasse Kontrollen wurden sicherlich nicht bei Jedem gemacht - aber wenn, dann besonders bei denen, die den Grenzern hochnäsig entgegengetreten sind.

Aber leider haben Viele damals wahrscheinlich nicht realisiert, dass es hinter Grenzkontrollen, kaputten Straßen und Trabbigasen auch eine landschaftlich schöne Seite gab.
Aber Urlaubsmeckerer kommen ja meist aus den gebrauchten Bundesländern. Da wird sich schonmal beschwert, wenn im Urlaub nicht flächendeckend Deutsch gesprochen wird und man in der Karibik kein Weißbier bekommt

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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#51 von Ilrak , 28.05.2011 18:29

Zitat von Smithie23
Klar, weil so Trabbigeruch ist ja echt ne Zumutung für den in Watte eingewickelten Wessi.


Aber nur die , die keine Kreidler hatten oder keinen Rasenmäher . Die stinken heute noch genau so .


Revolution ist das Morgen schon im Heute,
ist kein Bett und kein Thron für den Arsch zufriedener Leute.
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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#52 von Buhli , 28.05.2011 19:11

Bei so mancher "moderner" Gehhilfe hab ich den vertrauten Benzingeruch der MZs und Simsons in der Nase. Irgend wie scheint auf diesem Gebiet die Technikentwicklung stehen geblieben zu sein. Oder war die DDR KFZ-Technik ihrer Zeit so weit voraus? Es ist mir auch nicht anders erklärbar, denn in der Kraftfahrzeug technischen Anstalt (KtA) in DD auf der Bernhard Strasse (Ho-Chi-Minh-Strasse) wurden vor 1990 ständig Westfahrzeuge durch Kfz-Ingenieure getestet und mit entsprechenden Berichten zurückgeschickt. Der eine oder andere wurde ja dann auch als Serie auf DDR-Strassen gesehen. Vor allem LKWs. Ich konnte das damals schön beobachten, weil unsere Baustellen damals oft in der Nähe der KTA waren.
Dem ADAC hab ich schon zu diesem Thema vors Bein gehauen. Die haben ja durch ihr Schweigen einen Anteil am Niedergang von Simson. Ich fragte da mal an, warum sie so viel Werbung für die langsamen Karren machen, und nicht für die die im Verkehr mit 60 Sachen mitschwimmen können. Das war ja der Hauptcoup der DDR Ingenieure beim Zulassen der Simson Mopeds. "Wenn schon 50 km/h in geschlossenen Ortschaften zulässig sind, dann sollen die wenigstens mitschwimmen können." So die Sinngemäße Forderung der damaligen Verantwortlichen. Glücklicher weise waren da auch die Regierungsverantwortlichen auf der Höhe der Zeit. Die Forderung von damals ist so aktuell, wie es die Unfälle mit den Gehilfen auch nachweisen. Die Antwort des ADAC ließ da wieder auf Geistesdellen die durch den kalten Krieg entstanden sind, schließen. Für die ist Simson=Schwalbe. So die Sicht der ADAC-Wessies auf die DDR-Technik. Traurig wenn zurückgebliebene auch noch das Sagen oder Schweigen zu Verantworten haben.



Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#53 von BesserWessi0815 , 28.05.2011 19:35

...nun ja, die Frage lautete ja "Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen" und vielen, die keine Verwandtschaft dort hatten wird es so ergangen sein wie reporter schrieb, auch wenn die Formulierung etwas unglücklich -da verletzend- gewählt ist.

Also der erste Satz: "Wenn der Wessi keine Verwandten im Osten hatte ging ihm die DDR am Arsch vorbei." kann für damalige Zeiten durchaus zutreffend gewesen sein, insbesondere wenn man am anderen Ende der BRD gelebt hat, da waren Paris, London, Holland und Belgien einfach näher und vor allem unbürokratischer zu erreichen.
'Die DDR' hat die Westdeutschen ja auch nicht gerade eingeladen, also war für manche Besuche eine Einladung von DDR-Bürgern erforderlich. (Ich glaub', bis auf die Leipziger Messe, da waren schon einige dort auch ohne persönliche Einladung?! -Visa-?)
Selbst wenn man als Schüler eine persönliche Einladung eines DDR-Bürgers hätte erhalten können (meine Familie hatte noch aus dem Krieg zu einem Soldaten aus Sachsen Kontakt), war bei Taschengeld i.H.v. 5,-DM pro Monat der Zwangsumtausch eine Hürde. Beim Schüleraustausch mit westeuropäischen Ländern fiel dieser nicht an.

Was mir noch einfällt: Mein Großonkel in Westberlin hat es gar nicht gerne gesehen, als wir Ostberlin besuchen wollten, da wir dadurch 'das System stützen' würden, auch das Tanken an den Transitbahnen hat er abgelehnt.
... meinen Ostberlin-Besuch habe ich "heimlich" gemacht, war einen ganzen Tag dort und fand es sehr spannend.
Natürlich bin ich auch (als Anhalter vom Alex aus) Trabbi mitgefahren. Der Fahrer wunderte sich zwar, dass ich kein Ziel angeben konnte ("so zwei drei Straßen weiter - egal wohin"), hat mich aber mitgenommen.... Straßenbahn bin ich natürlich auch gefahren und habe da sehr nette Leute kennengelernt....
...zuvor habe ich mit der Straßenbahn das berliner Stadtgebiet um eine Station Richtung DDR verlassen, obwohl es verboten war (genauso wie das Verlassen der Transitstrecke) - aber gerade das war ja der Nervenkitzel

...ein Jahr später war ich in Begleitung meines rheinischen Cousins wieder in Charlottenburg, ein Tagesausflug Ost-Berlin war klar! (wieder heimlich) ... den Umtausch haben wir verpraßt und hatten abends nichts mehr, aber die Berliner haben unsere Zeche netterweise bezahlt - Merci!


ohhhh.... das ist BesserWessis0815 ....666. Beitrag - na herzlichen Glückwunsch!
..."Der tut nix!"......"Der will nur spielen"... - Peng! -

 
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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#54 von altberlin ( gelöscht ) , 28.05.2011 20:14

Niemand weiß zu 100 %, wer oder was "reporter" ist. Der Ton jedenfalls ist unmöglich. Ob nun DDR-Freund oder nicht, eine gewisse Achtung denen gegenüber, die dort gelebt haben, ist angesagt. Wir haben aus dem, was da war, das Beste gemacht, im eigenen Interesse, nicht wegen der SED, da muß nicht so ein Klugscheisser daher kommen und in sogenannter "Bonner Ultra-Manier" wie es damals in Sprachgebrauch hies, alles in den Schmutz ziehen.
Ich vermute hier einen Schulbuchoberschlauen, der zwar viel weiß, aber auch vieles übertreibt.


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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#55 von Bücherwurm , 28.05.2011 21:35

Zitat von altberlin
Niemand weiß zu 100 %, wer oder was "reporter" ist. Der Ton jedenfalls ist unmöglich.

Aber seine Antwort war ehrlich, das ist doch was zählt. Mir ging es darum, ob und inwieweit die DDR damals überhaupt wahrgenommen wurde. Es wäre z.B. auch mal interessant zu wissen, was geworden wäre, wenn sich die Siegermächte nicht darauf geeinigt hätten, Deutschland zu teilen. Hätte es ein Deutschland gegeben oder wäre der Krieg neu entfacht etc.? Sicherlich wären das nur Spekulationen und trotzdem ist es ein spannendes Thema.

 
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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#56 von altberlin ( gelöscht ) , 28.05.2011 23:14

Zitat von Bücherwurm

Zitat von altberlin
Niemand weiß zu 100 %, wer oder was "reporter" ist. Der Ton jedenfalls ist unmöglich.

Aber seine Antwort war ehrlich, das ist doch was zählt.



Ehrlich sein muß guten Ton nicht ausschließen.
Sicher stimmt einiges, aber dieser abfällige Ton zu allem, was Osten war, gefällt mir nicht. Die Menschen dort haben auch gearbeitet, und was die klapprige Straßenbahn betrifft, bis zur Einstellung des Straßenbahnverkehrs in Westberlin (Jahre nach dem Mauerbau) fuhren dort die gleichen klapprigen Modelle .
Viele Mängel haben uns auch geärgert.
Aber eins stelle ich fest: Je besser es den menschen geht, desto weniger schauen sie über ihren Gartenzaun.
Als Denkaufgabe : Vergleichen wir mal die Allgemeinbildung der Jugend heute mit der in der DDR.
Interviews auf der Straße (TV) sprechen Bände über die Grundkenntnisse heute.

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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#57 von Bücherwurm , 28.05.2011 23:36

Zitat von altberlin
Ehrlich sein muß guten Ton nicht ausschließen.



Da gebe ich dir Recht. Nur mit der Ehrlichkeit von "reporter" ist es doch nicht so weit her. Hier ein Zitat von ihm aus einem anderen Thread: "Ich habe im VEB Kombinat Mikroelektronik Frankfurt/Oder gearbeitet. Das hätte ich bestimmt nicht gekauft, wenn ich ehrlich bin, und natürlich, wenn ich Kohle gehabt hätte.". Wahrscheinlich ist unser reporter der Mutant, der blutigen Durchfall verursacht.

Zitat
Aber eins stelle ich fest: Je besser es den menschen geht, desto weniger schauen sie über ihren Gartenzaun.

Ist ja auch kein Wunder, bei DEN Wohlstandsbäuchen. Da verliert man schon mal schnell den Blick für´s Wesentliche. Wir brauchen nur noch ein paar Jahre länger warten, dann verpasst uns die Regierung schon mehr und mehr die Hungerkur.

Zitat
Als Denkaufgabe : Vergleichen wir mal die Allgemeinbildung der Jugend heute mit der in der DDR.
Interviews auf der Straße (TV) sprechen Bände über die Grundkenntnisse heute.

Der Unterschied ist, dass wir noch für´s Leben gelernt haben. Heute wird eben nur noch für die Prüfung, den Titel oder das Weiterkommen gelernt. Danach ist bei den meisten alles vergessen. Tja, gib einem Volk Brot und Spiele und halte es dumm, dann kannst du mit ihm machen, was du willst.

 
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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#58 von reporter , 29.05.2011 03:27

Zitat von Bücherwurm
Es wäre z.B. auch mal interessant zu wissen, was geworden wäre, wenn sich die Siegermächte nicht darauf geeinigt hätten, Deutschland zu teilen.



Deutschland wurde nach meiner Erinnerung von "den Siegermächten" nicht geteilt. Der Grund für die Teilung Deutschlands war, daß Stalin überall dort, wo die Rote Armee ihren Fuß hinsetzte, kommunistische Diktaturen installierte. Dieses war keineswegs in den Vereinbarungen der Siegermächte in Potsdam und Jalta festgelegt worden, wie es auch die DDR Propaganda jahrzehntelang zu suggerierten versuchte, um das SED-Regime zu legitimieren.

Für den sowjetisch besetzten Teil von Deutschland ließ Stalin eine Reihe von KPD-Funktionären in Moskau im Hotel Lux bevorraten http://de.wikipedia.org/wiki/Gruppe_Ulbricht , die er dann mit Kriegsende von der Roten Armee in den von der Roten Armee besetzten Teil Deutschlands transportieren ließ, um auftragsgemäß das kommunistische System zu installieren.


Bekanntlich verschwanden die kommunistischen Zwangsregime, die sich in keinem Lande durch freie Wahlen legitimieren konnten, als dies historisch erstmalig möglich war.


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zuletzt bearbeitet 29.05.2011 | Top

RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#59 von Smithie23 , 29.05.2011 09:08

Richtig. Auf der Konferenz von Jalta hatte Churchill Stalin das Versprechen abgenommen, nach dem Krieg freie Wahlen in Polen zuzulassen. Dem war aber nicht so.

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RE: Die Ex-DDR vom Westen aus gesehen

#60 von michaka13 , 29.05.2011 17:16

Zitat
Aber Urlaubsmeckerer kommen ja meist aus den gebrauchten Bundesländern. Da wird sich schonmal beschwert, wenn im Urlaub nicht flächendeckend Deutsch gesprochen wird und man in der Karibik kein Weißbier bekommt



Da warst Du sicher schon oft in der Karibik, um das beurteilen zu können???



Gruß, micha


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