Ossi Forum - bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum
Gesellschaft » Geiz ist geil - Ist das wirklich so?
Bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum mit Landkarte. Ossis und Wessis diskutieren hier über Gott und die Welt. Aktuelle Themen aus vielen Bereichen, Alltägliches, Themen zur deutschen Geschichte und natürlich regelmäßige Treffen machen diese Plattform aus.
In dem A.T.U.-Thread wurde von 2 Usern mal wieder die Geiz-ist-Geil-Mentalität der Deutschen angesprochen.
Möchte würde mal interessieren welche persönlichen Erfahrungen ihr damit gemacht habt. Bezeichnet sich jemand selbst als geizig? Wo hört Sparsamkeit auf und wo fängt der Geiz an? Was sind bei Euch wichtige Kaufargumente? Ausschließlich der Preis? Die Qualität? Preis-Leistungs-Verhältnis? Gibt es welche die sagen, der Preis ist mir egal, hauptsache es gefällt mir?
Die Werbung macht es uns vor. Nur wer das billigste Angebot nutzt, ist angeblich der Cleverste, der Beste. Doch ist es wirklich so clever, die Preise auszureizen bis zum geht nicht mehr? Ich habe die Woche mal in einem Werbeblock beim fernsehen mitgezählt wie oft das Wort "BILLIG" vorkommt. In 5 min Werbepause kam ganze 21 mal dieses Wort vor. Gesprochen oder in Schriftform als Einblendung. Nicht schlecht, oder?
Wenn es um Unterhaltungselektronik oder Gebrauchsgüter geht, kaufe ich ohnehin nur noch im Internet und nach dem Preis in Relation zur Produktbewertung. Mein letzter Fernseher war ein 32" von LG für knapp über 300 Euro. Hätte ich nicht mal ansatzweise im "Fachhandel" bekommen können. Da bin also sehr geizig.
Geht es um Klamotten, meide ich ganz bestimmte Marken (The Northern Face, Jack Wolfskin, Tommy Hilfiger etc.) und kaufe eher bei Esprit, S. Oliver oder H&M. Genauso werde ich mir in meinem Leben sicher kein deutsches Auto mehr zulegen, sondern eher Marken wie Skoda kaufen. Ich lege keinen Wert auf Statussymbole und auch nicht auf herbeigeredete "Qualität". Lieber zwei Produkte für das kleine Geld, als ein "hochwertiges". So kommt man auch zu mehr Abwechslung.
Schnickschnack wie einen iPad würde ich auch nie kaufen, jedenfalls nicht für mehr als 200 Euro. Lieber gönne ich mir Erlebnisse, wie Konzerte, Ausflüge, etc.
Ich bin also kein Vorzeigekonsument und lasse mich von keiner Werbung einlullen. Mich erreicht übrigens auch kaum Werbung, da ich prinzipiell nichts mehr im Fernsehen gucke, was einen Werbeblock enthalten könnte. Auch über das Radio erreicht mich so gut wie keine Werbung, weil es im Deutschlandfunk keine gibt, ansonsten kommt mein "Radioprogramm" von diversen Speichermedien ;-)
Aus lauter Geiz esse ich, wenn ich in meiner Zweitwohnung bin, auch nur Brot aus dem Brotback-Automaten ;-) Da ist eine Tüte Backmischung so "teuer", wie ein einziges Brötchen vom Bäcker...
Verloren in: Musik (Minimal Wave, 80s Wave & EBM), Literatur (von Kafka bis Houellebecq), Filme (Coen Brothers, Lynch & Co), Computerspiele
Ich denke es ist bei den meisten Bürgern eine Sache des Geldbeutels. Geizig ist bei mir jemand der zwar das Geld hat, sich aber endgegen gesetzt verhält. Bei Nahrungsmittel kauf ich nach möglichkeit Ware die ich selbst zubereiten muß. Also sehr wenig fertig Produkte die meißtens teuer sind und nicht die Nähstoffe liefert die der Mensch braucht.
Ein IPad wäre auch etwas, was ich mir nie kaufen würde
Ich fahre seit 30 Jahre Nur Toyota, hier stimmt für mich das preis - Leistungsverhältnis, weil sehr selten Reparaturen anfallen.
Was die Garderobe betrifft so muß ich sagen, da gibt es viel spielraum für schlechte Verarbeitungs-Qualität. Reichliche Auswahl von den einzelen Firmen( auch hier bereits genannte ) landen relativ oft auf meinen Nähtisch. Wenn ich den nachfrage wo die Ware gekauft wurde und zu welchen Preis, bin ich doch immer wieder sehr erstaunt.
Geht es um Weise oder Braune Ware, so gehe ich immer zu meinen angestammten Händler. Selten Zahle ich mehr als bei den Massenanbieter die der auch verkauft. grundsätzlich erkundige ich mich zwar bei dehnen, aber kaufen wie gesagt " Nein " . Denn Servies den mir mein Händler bietet, bekomme ich dort nicht.
wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.
Zitat von Minimal Genauso werde ich mir in meinem Leben sicher kein deutsches Auto mehr zulegen, sondern eher Marken wie Skoda kaufen.
Dem was Du da geschrieben hast ist nicht zu widersprechen. Nur in dem Markierten habe ich eine andere Meinung, weil Erfahrung gemacht.
Erstmal zu Skoda, Skoda ist VW, nur in Tschechien gebaut. Der Neukauf ist günstig, das stimmt. Aber hast Du schon mal eine Reparatur machen lassen, da schlagen die VW Preise schon durch. Meine Frau verwaltet die gesamte Fahrzeugflotte der Firma in der sie arbeitet ( ca.100 Fahrzeuge ), ich rede also nicht irgend etwas nach. Bei allen Fernost-Importen stimmt der günstigere Neupreis, aber auch die holen sich das Geld bei Ersatzteilen wieder und das kräftig.
In den 20 Jahren HIER habe ich einige Typen gefahren und bin zu der Erkenntnis gekommen, sogenannte Nobel-Marken sind gar nicht so teuer wie ihr Ruf. Nur, man darf diese nicht neu kaufen. Ich war immer gegen MB, aus Unkenntnis und weil ich auf andere gehört habe. Durch den Tod einer netten, älteren Nachbarin kam ich zu einem schönen MB. Er stand schon 3 Jahre unbewegt in ihrer Garage, sie hatte einen kleinen Unfall und war seit dem nicht wieder gefahren, also musste etwas gemacht werden. Mit erstaunen stellte ich fest das die Ersatzteile bei MB nicht mal den halben Preis kosteten wie z.B. bei KIA Wir fahren seit dem beide nur noch MB. Der Diesel meiner Frau braucht ca. 6 ltr., ist sehr zuverlässig. Mechanische Reparaturen, wenn sie anfallen, kann man fast alle selber machen und Ersatzteile sind verhältnismäßig günstig, viel günstiger als bei den viel gelobten Reiskochern.
Das ist meine Erkenntnis, ich will anderen nicht rein reden. Es ist so wie so verkehrt auf Gerede und Gebrabbel zu hören, am besten man macht ojektiv seine Erfahrung und gut.
Jürgen
Jene, die ihre Schwerter zu Pflugschare schmiedeten, pflügen nun für die, die ihre Schwerter behielten.
Ich habe einige Jahre im Autoteilehandel und in einer freien Werkstatt gearbeitet. Die geringste Quote an notwendigen Reparaturen, was bei Inspektionen festgestellt wurde hatten die Japaner. Es stimmt allerdings, wenn ein Ersatzteil nötig war das um ein drittel teurer als bei "deutschen" Fabrikaten. Die KFZ Mechaniker in meiner ehemaligen Firma haben immer Japaner gefahren, weil es an denen so wenig zu schrauben gab. Aber auch das hat sich in den letzten Jahren geändert. Ein Mazda ist technisch mittlerweile ein Ford, Nissan hat die Schlamperei von Renault übernommen. Echte Japaner sind nur noch Honda oder Toyota, obwohl auch die ihre Fahrzeuge außerhalb Japans bauen. Wichtiger als das Auto, welches man fährt, ist der Service mit der Werkstatt hinten dran, wenn der stimmt, kann das Auto eigentlich heißen wie es will.
Zitat von Weilheimer Wichtiger als das Auto, welches man fährt, ist der Service mit der Werkstatt hinten dran, wenn der stimmt, kann das Auto eigentlich heißen wie es will.
Da stimme ich Dir vollkommen zu. Autokauf ist auch Vertrauenssache, ich bin inzwischen 15 Jahre hier beim Autohändler meines Vertrauens und hatte noch nie Probleme. Der Autohändler ist fair mit seinen Preisen, sowohl beim Wagen als auch in der Werkstatt. Das letzte Auto war ein gebrauchter EU-Import, günstiger Preis, volle Herstellergarantie (natürlich abzüglich der Zulassungszeit), voller Service vom Händler und seit 4 Jahren 0 Probleme damit. Da spielt es dann für mich keine Rolle, dass es in der Gegend ein paar Schrauber gibt, die billiger sind (und zu deren Qualität ich nichts sagen kann).
Gruß JoeSachse
Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. (Goethe)
Sehe das genau so. Ich könnte bei nem Versicherungswechsel auch etwas sparen, aber ich hab ne Ansprechpartnerin im Ort meiner Eltern, wo ich anrufen kann, man mir hilft oder wo ich hinfahren kann und was klärt. Da hatte ich noch nie etwas zu beanstanden und bin sehr zufrieden. Wie zufrieden man sein kann, merkt man erst, wenn es mal Ernst wird und das hatten wir schon.
Unser erstes "West"auto war ein Golf ( West in Klammern , weil er schon aus Zwickau kam ), ein nahezu perfektes Auto --- bis er das erste Mal in einer VW-Werkstatt war . Was die nach einem Diebstahlschaden abgeliefert hat , war nicht nur Pfusch , sondern auch Betrug . Somit sind wir bei den Japanern gelandet , in einem kleinen Familienbetrieb im Leipziger Umland . Leider haben wir hier nichts vergleichbares gefunden , und auch der sächsische Familienbetrieb hat sich in der Zwischenzeit kaputtexpandiert ( zweites Autohaus , zweite Marke ) . Unterhaltungselektronik kaufe ich gern im regionalen Fachhandel , den ein oder anderen Euro mehr ist das schon wert . Da das Angebot ohnehin rasend schnell wechselt , kommt man auch da günstig an ein Auslaufgerät ( die übrigens von den Großdiscountern oft als Superangebot angepriesen werden , nur der Blick auf die Herstellerwebseiten zeigt , daß bestimmte Sachen nicht nur eine , sondern zwei Generationen zurückliegen ) Wichtig ist auch der Zeitpunkt : Nach großen Messen ( CES , IFA ) muß meist für Neugeräte Platz gemacht werden . Nur halten sich meine diesbezüglichen Inostitionen in Grenzen : Wir gucken z.B. immer noch in die Röhre .
Wie ich finde, darf man Geiz nicht mit Sparsamkeit vergleichen. Sparsamkeit ist für mich zB. den Energieanbieter zu wechseln, eine preiswertere Versicherung zu suchen oder auch öfters mal zu Sonderangeboten zu greifen.
Geiz ist für mich zB., wenn Menschen nur von anderen nehmen und nicht auch mal etwas von sich geben, obwohl sie es sich locker leisten könnten.
Geiz ist, wenn man Leistung und Service erwartet, aber nicht bereit ist, dafür angemessen zu bezahlen. Oder wenn man dieses "Kunde sein" raushängen lässt und so dreist ist und erwartet einen Gutschein zu bekommen, weil man ja schließlich Kunde ist. (Fragt sich nur: Gutschein für was ? - für welchen Gegenwert ? )
Zitat von Smithie23Geiz ist, wenn man Leistung und Service erwartet, aber nicht bereit ist, dafür angemessen zu bezahlen.
Dies ist prinzipiell richtig, aber wer entscheidet, was angemessen ist? Dieser Satz setzt außerdem Transparenz voraus, d.h. eine genaue Darstellung, welche Leistung und welchen Service ich für welchen Preis bekomme. Und damit ist es gerade im Bankenumfeld nicht so gut bestellt. Generell erklärt jeder Verkäufer gerne, welche Leistungen man bekommt, selten erklären Verkäufer im Vorfeld deutlich, welche Leistungen nicht im Preis enthalten sind. Dies sind zumindest in einigen Beispielen meine persönlichen Erfahrungen.
Viele Grüße JoeSachse
Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. (Goethe)
Der Service der Banken besteht u.a. darin, die eigenen, oftmals im Vergleich zur Konkurrenz schlechteren Leistungen auch noch hoch anzupreisen. Wer Wert auf Qualität legt, geht zu einem guten unabhängigen Finanzdienstleister. Wer nur ein Girokonto braucht, nimmt das günstigste.
Bankier: ein Mensch, der seinen Schirm verleiht, wenn die Sonne scheint, und ihn sofort zurückhaben will, wenn es zu regnen beginnt. Mark Twain
Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir. Konrad Lorenz
Ihr habt beide Recht. Ich bin da sehr selbstkritisch und auch sehr kritisch mit "meiner" Branche. Ein unabhängiger Finanzberater lohnt nur, wenn es um große Summen geht, da ja auch der Mann bezahlt werden muss und da kann die Bezahlung unverhältnismäßig zum Betrag ausfallen. Jemand, der nur ein Girokonto mit Tagesgeld sucht und vielleicht 10.000 € anzulegen hat, wird es sich 2x überlegen, ob er 80 oder 100 € bezahlt, damit ein Berater ihm das beste Angebot raussucht. Ist zumindest meine Meinung.
@Joesachse: Die Menschen kommen nicht drumrum sich heute selbst in Eigenregie umfassend zu informieren. Im Bankenumfeld ist es aber auch so, dass eigentlich mehr vergleichbar ist und mehr Transparenz herrscht, als man denkt. Preis - und Leistungsverzeichnisse, die manchmal über 10 Seiten gehen, sind für Kunden jederzeit einsehbar und auch abrufbar. Das ist wie bei Handytarifen, DSL-Flat Rates und Lebensmitteln. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied und sollte in der Lage sein zu vergleichen und zu wissen, was man selber erwartet.
@Kehrwoche: Sicher gibt es Banken, die das tun. Viele Banken vergleichen ja auch ihre Leistungen mit denen der Konkurrenz. Oftmals kann man aber nicht mithalten, weil dann verkommt es zum Preisdumping und zur nicht kostendeckenden Leistung. Die Leute beschweren sich ja über die niedrigen Tagesgeldzinsen - weil vor der Krise der Zinssatz noch bei 4 - 5 % lag. Warum das so ist, wissen die wenigsten und noch weniger Leute wissen, dass die Banken aus rein ökonomischer Sicht noch immer mehr Zinsen bieten, als nötig, um die Kunden nicht vor den Kopf zu stoßen. 1 % mag für viele Leute zu wenig sein. Das aber Banken sich das Tagesgeld untereinander für 0,3 % leihen können, wissen nur Diejenigen, die sich damit beschäftigen. Der Durchschnittskunde weiss so etwas nicht. Die Banken versuchen also durch Tagesgeld Kunden zu gewinnen und nehmen bewusst Zinsverluste in Kauf, weil man sich erhofft, den Kunden längerfristig zu binden und Folgegeschäfte zu machen. Diese Angebote mit "3 % für 6 Monate" zielt klar darauf ab, dass der Kunde danach aus Bequemlichkeit nicht wechselt und bekommt dann einen niedrigeren Zins.
Zitat von Smithie23@Kehrwoche: Sicher gibt es Banken, die das tun.
Nein, bei jeder Bank ist das so! Du wirst bei keiner Bank einen Berater finden, der sagt: "Da gehen sie mal lieber zu der Bank XY, die bieten in diesem Punkt ein besseres Produkt an....." Bei den Versicherungen ist es auch so. Es gibt gute und weniger gute, aber keine ist in allen Bereichen führend. Mein Finanzdienstleist kostet mich übrigens nichts, aber er ist unabhängig, objektiv und geht auf meine Ansprüche ein. Das habe ich noch bei keiner Bank erlebt.
"Ein Vorteil haben Finanzdienstleister gegenüber Banken, Versicherungen oder anderen Finanzgruppen: Sie müssen Finanzprodukte nicht von einem einzelnen Anbieter vermitteln, sondern können aus einer großen Produktvielfalt die besten Anlageprodukte ausfiltern"
Zitat von KehrwocheMein Finanzdienstleist kostet mich übrigens nichts, er ist unabhängig, ...
ja was denn nun?
Also: entweder er ist mit Dir verwandt, verschwägert, ein guter Freund, Liebhaber oder ein Altruist, der wahre Gutmensch schlechthin. ... oder alles auf einmal? ... von Luft und Liebe kann er ja auch nicht leben...
(... ich hab mal ca. 6.000 Finanzberater betreut. Alle nannten sich unabhängig und kostenlos. Aber provisionsgeil wie die Geier!)
Altruismus paßt ja auch gut zum Thema "Geiz ist geil".... (...nicht zu verwechseln mit Alt-Russismus...)
Dieser Beitrag enthält allgemeine Beleidigungen oder persönliche Angriffe
Dieser Beitrag enthält unerwünschte Werbung.
Dieser Beitrag verstößt gegen die Netiquette des Forums.
Beiträge, die IN GROßBUCHSTABEN oder fett geschrieben sind bitte vermeiden.
{[userwarning_empty_error]}
Es wird der oben genannte Grund verwendet. Klicken Sie hier, um den Inhalt der privaten Nachricht anzupassen
Legen Sie hier den Inhalt der PN-Benachrichtigung fest.
Hinweis: Dieses Mitglied wurde bereits 4 Mal verwarnt. Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
Dieses Forum möchte Menschen zusammenführen, Aufklärungsarbeit leisten und ein gesamtdeutsches Gefühl fördern.
Wer uns unterstellt "wir trauern alten Zeiten hinterher", hat die Mission der Community leider nicht verstanden.
Wir verzichten auf übertriebene Ostalgie und freuen uns über neue Meinungen aus Ost & West und Nord & Süd.