Ich lese hier oft „damals war es besser...., heute ist es so und so“, ob Kindergarten, Schulsystem, Markenwahn, Gewalt, Arbeitslosigkeit, soziale Kälte usw.. Das mag stimmen, vergleichen mit heute kann man es nur bedingt. Es sind mehr als 20 Jahre vergangen seit dem Zusammenbruch der DDR. Der Westen war vor 20 Jahren auch anders, das wird allzu oft ignoriert.

Wie sähe es heute in der DDR aus hätte es die Wende nie gegeben??
Hätten wir Zustände wie in Nordkorea oder würden wir leben wie die Skandinavier??

Das wäre eine gute Frage. Wenn es die Wende nicht gegeben hätte, hätte sich die DDR trotzdem aus ihrem starren System weiterentwickelt zu einem Sozialismus mit menschlichem Anlitz ?

Ich denke mal, dass es dem Westen nicht besser gehen würde, denn es wird oftmals vergessen, dass durch die Wende Millionen an Konsumenten und Steuerzahlern dazukamen.

Zustände wie Skandinavien werden wir mit der derzeitigen Regierung nie erreichen.

Wenn wir die Zeit gehabt hätten, die ganzen neuen demokratischen Foren wirken zu lassen und das Land zu reformieren, dann hätten wir heute im Jahr 2010 vielleicht eine Einwanderbehörde, die den Zustrom aus Westdeutschland regeln müßte

Ansonsten: hypothetische Frage, die Raum für vielerlei Gedankenspielerei läßt. Aber eine unreformierte DDR hätte es das Internet-Zeitalter nicht überlebt, da bin ich mir sicher. Wer wollte schon, wenn überhaupt, nur SED.de &Co besuchen dürfen wollen ;-)

Da muß ich Smithie voll zustimmen. Was Staatspleite bedeutet, sieht man in Griechenland, und auch ohne damalige(n) EWG und RGW wäre es weiter gegangen, ohne Pleite.
Vielleicht wäre eine Revolution ohne bedingungslosen Anschluß besser gewesen, und die Zusammenlegung als eine Option für die Zukunft irgendwo fixiert.
Nur so war es verkehrt.
Diese Worte werden jetzt einigen im Forum wieder nicht gefallen, denn es ist offensichtlich, das der oder die
Andere hier bereits tief mit dem kapitalistischen System verbunden ist, manche(r) auch vielleicht als Wendehals.
Aber wenn das Thema schon steht, ist das meine Meinung, ohne SED - Vergangenheit.

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Es ist kein Geheimnis - zumindest für die Ossis - das bei der Wende Vieles hätte anders laufen können. Die Wirtschaftsstärke wurde auf einen Betrag geschätzt, wo nach der Abwicklung nur ein kleiner Bruchteil von übrig blieb.
Auch wenn es ein einmaliger Vorgang in der Geschichte darstellte, so hätte man Vieles verhindern können und wir wären vielleicht schon auf West-Niveau. In vielen Bereichen SIND wir dem Westen teilweise voraus. Das wird einigen Forum eventuell auch nicht gefallen

Zitat von Kehrwoche

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Wie sähe es heute in der DDR aus hätte es die Wende nie gegeben??

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Zunächst mal wird mit "Wende" der Prozess bezeichnet, der zum gesellschaftlichen und politischen Wandel führte und zum Sturz der SED Herrschaft. Ohne Wende also auch kein Wandel.

Demzufolge hätte die Wende ja verhindert werden müssen, die Grenze zum Westen wäre "zu" geblieben und es hätte auch keine "friedliche Revolution" stattgefunden, sondern vermutlich eine blutige Niederschlagung der Proteste. Da der Rest des Ostblocks trotzdem zusammengebrochen wäre (deren Reformen haben mit der Wende nichts zu tun), hätten auch alle anderen Grenzen dicht gemacht werden müssen, um der Massenflucht Herr zu werden. Danach wäre es analog der Ereignisse von 1954 zu Repressalien, Verhaftungen und spurlosen Verschwinden der Rädelsführer gekommen. Die DDR hätte sich vermutlich total abgeschottet (in der Anfangszeit zumindest), das System wäre noch radikaler geworden und es hätte Jahre gedauert wieder einigermaßen normale Verhältnisse zu haben. Wenn überhaupt, denn wir würden sehen, wie es unsern "Bruderländern" immer besser geht. In der Zwischenzeit wäre die Wirtschaft vollends zusammengebrochen, da nicht mal mehr der Ostblock unsere Waren ausreichend gekauft hätte.
Wir würden heute den Westen "auf Knien anflehen", uns zu übernehmen -- egal zu welchen Bedingungen!

Gut, das wenigstens einer weiß, was passiert wäre, wenn...
Glücklicherweise sind wir nicht mehr in der Schule und müssen dem Lehrer alles abkaufen.

@ Kehrwoche: Das ist deine persönliche Meinung. Andere User haben eine andere. Also bitte auch so darstellen.

Ich kann mir auch andere Varianten als ein diktatorisches Regime vorstellen. Das Volk war reif dafür, und das Politbüro reif für die Urne. Selbst innerhalb der herrschenden Politniks gab es genug Zweifler.
Bitte nicht so tun, als wenn wir Herrn Kohl noch danken sollen.
die Einheit ist schön und gut, aber schlecht gemacht. Daran kann kaum jemand rütteln, wenn er sich nicht selbst belügen will. ( Auch davon gibt es leider genug, vor allem diese Schulbuchintelligenz der Nachwendezeit)

@altberlin: Lies dir mal in den Forenregeln Pkt.2 "Urheberrecht" durch. Hier muß niemand seine Meinung besonders darstellen. Die ist nämlich Grundvoraussetzung hier.

Das letzte Mal wo ich nicht meine Meinung vertreten habe, war übrigens der Fahneneid der NVA bei meiner Einberufung.

Zitat von Kehrwoche

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@altberlin: Lies dir mal in den Forenregeln Pkt.2 "Urheberrecht" durch. Hier muß niemand seine Meinung besonders darstellen.

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Frag mal Joesachse.

Zitat von altberlin

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Zitat von Kehrwoche

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@altberlin: Lies dir mal in den Forenregeln Pkt.2 "Urheberrecht" durch. Hier muß niemand seine Meinung besonders darstellen.

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Frag mal Joesachse.

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Keine allgemeine Feststellung, es muß als Meinung des Betreffenden zu erkennen sein und nicht als allgemeine Meinung.

Die DDR im Jahr 2010 würde ein direktes "Bundesland" der UdSSR sein. Warum? Hätte es im Herbst 1989 einen Stalin Nr.2 gegeben, wäre es zum großen soz. Knall gekommen. Auch der Westen hätte es so, nicht ohne weiteres, überstanden. Der Beweis ist doch bereits 1953, am 17 Juni, zu finden. Diesen Staat würde es also schon lange nicht mehr geben. Das trifft auch zu guten Teilen auf die anderen soz. Staaten zu. Wir würden wohl russisch sprechen müssen und die allgemeine Hauptstadt wäre Moskau. Dies, so sehe ich es zumindestens, wäre die einzige Option gewesen, welche als Ausweg vor dem totalen Welt-Knall übriggeblieben wäre. Es würden sich auf Gedeih und Verderb zwei Blöcke gegenüberstehen. Einmal ganz deutlich mehr als ein Sechstel der Erde, voll unter Waffen stehend und mit harter Hand, siehe Nordkorea geführt und der Westen, welcher trotzdem ein einziges Theater in sich selbst (innerhalb der Staaten) wäre.

Ich habe die Überschrift deutlicher gemacht. Sonst wird hier wieder nur geschrieben, wie die Wende hätte besser ablaufen können. Darüber gibt es schon genug Threads und Beiträge.

Eigentlich kann man ja beobachten, was günstigstenfalls aus der DDR geworden wäre.

Da braucht man doch nur heute die ehemaligen sozialistischen Staaten betrachten, die etwa auf gleichem ökonomischen Level wirtschafteten.

Dabei sehe ich mal davon ab, daß bei den ersten freien Wahlen die Regierung deMaziere vom Wahlvolk den Auftrag bekam, die DDR möglichst schnell abzuwickeln. Bekanntlich sind die Gruppierungen, die eine irgendwie geartete DDR weiterführen wollten nach den Wahlen in der Versenkung verschwunden.
Wenn ich mal die SED/PDS ausklammere.

Endlich mal ein nicht pessimistischer Beitrag

Die Überschrift "Die DDR im Jahre 2010" ist schlicht falsch, Kehrwoche. Das muss ich leider anmerken. Die DDR gibt es im Jahre 2010 nicht mehr.

Es gibt nur die Fiktion. Wie wäre ein Leben im Jahre 2010 in der DDR gewesen?

Vielleicht hätte es wieder Bezugsmarken gegeben für Butter, Milch, Mehl und Zucker. Die Mauer stünde noch ringsherum, das ND wäre nur noch kleinformatig mit höchstens zwei Doppelseiten, denn Papier gäbe es ja auch nur auf Zuteilung, wie es auch früher war. Erich wäre ja tot, aber es gäbe einen roten Kaiser mit Namen Krenz. Westfernsehen würde nur heimlich und ganz leise gesehen. Und die Demonstrationen am ersten Mai und am 7. Oktober hätten Zulauf wie seit Jahren nicht mehr, denn jeder würde gefilmt werden wollen mit seinem Willen und der festen Zuversicht all seine Kraft für den Aufbau des Sozialismus einzubringen. Die Archive der Stasi würden vor Bildmaterial überquellen, denn jedes Foto würde gesichtet, und wehe dem, der böse schaut!

Heute real - 2010 - wollen manche die DDR zurück, aber die Masse wohl nicht. Ich hätte manchen hier nicht persönlich kennengelernt, hätte es die Wende nicht gegeben. Es ist eine andere Zeit. Und das ist gut so. Bis auf bestimmte Dinge eben. Aber das ist ein anderes Thema.

queeny