Für den heute begonnenen Ärztestreik habe ich Null Verständnis. Unser Gesundheitssystem kollabiert fast an den Kosten und da kommen die, die sowieso schon überdurchschnittlich verdienen und wollen noch mehr.
Gruß DL
Für den heute begonnenen Ärztestreik habe ich Null Verständnis. Unser Gesundheitssystem kollabiert fast an den Kosten und da kommen die, die sowieso schon überdurchschnittlich verdienen und wollen noch mehr.
Gruß DL
Das Leben ist ein Jammertal, aber Jeder muss da durch.
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Moin!
Kann man so pauschal nicht sagen.
Generell haben Aerzte eine sehr lange und sehr schlecht bezahlte "Ausbildungszeit" (Studium, Arzt im Praktikum, Assistenz) mit vielen, vielen Stunden. Dass die dann irgendwann etwas verdienen wollen, ist billig und gerecht.
Wenn Du Dir aber anschaust, wer wieviel abrechen kann (ich schreibe bewusst nicht: verdient), dann klemmt das System: Ein Allgemeinarzt (vulgo: Hausarzt) mit Hausbesuchen und Bereitschaftszeiten oder ein Assistenzarzt bekommen gemessen an ihrem EInsatz viel zu wenig, ein Facharzt mitunter zuviel.
Nur auf die Selbstverwaltung der Aerzte, die Kassenaerztliche Vereinigung (KV), kann man sich nicht verlassen: Da wird statt Transparenz verschleiert und die Funktionaere (im Nebenamt!) erhalten "Aufwandsentschaedigungen", um die sie jeder Hausarzt und mancher Facharzt beneidet - soviel haben die bei vollem Einsatz nicht im ganzen Jahr.
Hat schon einen Grund, warum die Versuche mit der Patienten-Quittung abgebrochen worden sind... Da haette der muendige Patient ja erfahren, wer wofuer wieviel abrechnet.
Ich sehe das Problem der Aerzte schon: Von guten Worten kann keiner leben. Und wenn ja "jeder kleine Lokfuehrer" sich so toll gebaehrden kann, dann muessen Aerzte doch bloed sein, nicht zu streiken...
Das ist KEIN Affront gegen Lokfuehrer - aber Eisenbahn ist Mannschaftssport und klappt nur, wenn ALLE mitziehen. Die GdL hat die vielbeschworene Solidaritaet vom Piloten mit dem Muellfahrer aufgekuendigt - und das sind nun die Folgen, ob's uns gefaellt oder nicht.
B. S.
B. S.
Besten Gruss
BautznerSenf
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BS, ich sehe es genauso wie du. Jede Arbeit soll vernünftig bezahlt werden. Ich denke da auch an die Reinigungskräfte usw. deren Arbeit in keiner Weise gewürdigt wird. Wir haben jetzt wieder eine Anerkennung für unsere Arbeit von Angehörigen bekommen, das wird in einen großen Topf getan,so das jeder was bekommt. Und das finde ich völlig ok.
Die Ärzte sind nur der Anfang und sie Streiken ja für mich mit!!!
"Gib jedem Tag die Chance,
der schönste deines Lebens zu werden"
Mark Twain
http://www.youtube.com/watch?v=bD6d-4HxPQU
Zitat:
Zitat
"Die Ärzte sind nur der Anfang und sie Streiken ja für mich mit!!! "
Glaubst Du das wirklich? Ich nicht!
Ich bin Betriebsrat und mir der Problematik durchaus bewusst, aber wir erleben eine systematische Ent-Solidarisierung der Gesellschaft - "Oh heiliger Sankt Florian, verschon' mein Haus, zuend's and're an!". Soll heissen: "Ich! Ich! Ich!" statt "Wir!". Die Aerzte streiken fuer sich (das ist ihnen unbenommen) - und anschliessend wird woanders eingespart - und andere haben keine starke Lobby...
Wuerden die Reinigungs- und Hilfskraefte streiken, waere das zwar (hygienisch) bedenklich, wuerde aber keinen Aufschrei aufloesen, denn da stehen andere Reinigungs-Unternehmen "Gewehr bei Fuss", um die Auftraege zu uebernehmen...
Vor Jahrzehnten gabe es die Bestrebung, kleine Sparten-Gewerkschaften durch grosse, schlagkraeftige Gesamt-Gewerkschaften zu ersetzen. Beispiel: Die Eisenbahner (die dann nach und nach zu TransNet (Spottname: Kann's net...) wurde. Dort waren vom Lokfuehrer ueber die Zugbegleiter und das Schalterpersonal bis hin zum Strecken- und Signalbau alle Arbeiter und Angestellten der Bahn erfasst. Vorteil: Grosse Streikkasse, aus der dann einige wenige strategisch wichtige Streikende bezahlt werden konnten... ;-) Die GdL hat dass dieses Prinzip aufgebrochen - was interessieren mich die Kollegen...
Und genau so werden wir es nun auch anderenortes erleben: Einige wenige starke Sparten-Gewerkschaften werden bleiben, der Rest der Arbeitnehmer verliert seinen Schutz. Arbeitnehmer koennen so toll gegeneinander ausgespielt werden.
Anders im Ausland: Schau' Dir die Transportarbeiter-Gewerkschaften in F, GB oder USA an (Bahn/Bus/LKW/Schiff). Drei Tage Generalstreik in Frankreich, dann knickt die Obrigkeit ein.
Verstehe mich nicht falsch; Ich bin kein Sozial-Revoluzzer. Leistung muss sich lohnen und der Unternehmer muss gut verdienen. Ich will keine griechischen Verhaeltnisse, wo die Gewerkschaften mehr ertrotzt haben, als zu leisten moeglich ist. Es kann aber auch nicht sein, dass unsere Elite sich die Taschen vollhaut und riesige Gewinne abschoepft, waehrend die Basis darbt.
Und wenn ich das Argument immer hoere, bei schlechterer Bezahlung wuerden die Leistungstaerger abwandern!
Noch kommen Auslaender wie Ackermann zu uns, aber mir sind fast keine deutschen Fuehrungskraefte im Ausland bekannt (Ausnahme: 1 CEo bei einem Traktor-Bauer in den USA. Und selbst der sagte ganz offen, das er dort zwar mehr als in D verdiene, aber auch hoehere Kosten habe - Schule und Studium der Kinder, Krankenhaus etc. Unterm Strich also auch nicht mehr als hier).
Nur wenn in Deutschland die Kleinen nicht einig sind, freuen sich die Grossen.
B. S.
Besten Gruss
BautznerSenf
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Zitat
Nur wenn in Deutschland die Kleinen nicht einig sind, freuen sich die Grossen.
Das unterschreib ich sofort!
Und unsere Politiker, Medien und Wirtschaftsbosse sorgen schon dafür das beim kleinen Mann keine Einigkeit herrscht. Geschickt inszeniert man die Konflikte und schürt diese dann schön. Alt gegen Jung, Ost gegen West, Deutsche gegen Ausländer, usw.
Mensch, die Leute in der DDR haben doch schon 1989 bewiesen was man erreichen kann, wenn man sich einig ist. Aber das ist wahrscheinlich schon längst vergessen. Jeder sieht für sich selbst zu, wie er über die Runden kommt. B.S. hat schon recht.
Gruß,micha
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Naja , richtig überbezahlt sind kommunal angestellte Ärzte- und um die geht es nur - ja nun wirklich nicht.
Und wenn ich mir überlege , daß ich jahrelang studieren soll , und dann für 1500 netto tagelang Bereitschaft schiebe
oder anderen Leuten im Arsch rumgucke , nee .
Karli
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@Ilrak,
woher hast du dieses Märchen. Laut Tarifvertrag fängt der kleinste Arzt bei 3400.- Euro (brutto) an.
http://www.hno.org/assistentenvertretung/TV-Aerzte_VKA.pdf
Außerdem existieren noch ein Haufen tarifliche Zuschläge !
Gruß DL
Das Leben ist ein Jammertal, aber Jeder muss da durch.
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Ich habe gerade noch etwas gelesen, Diagnose- und Behandlungsfehler sollen die dritthäufigste Todesursache sein. Deshalb: "Bei Ärztestreiks sinkt die Todesrate!"
Zitat von Dr. Rüdiger Dahlke in der Friedberger Zeitung
Gruß DL
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Der Durchschnitt-Mediziner bringt es auf 206000 Euro im Jahr Umsatz.
wenn davon alle kosten wegkommen verbleiben 83000 brutto.
Wenn er gewisse behandlungen und an Hausarzt Modelle teilnimmt
kann er auch bis zu 30% mehr machen. Wie in jeden Beruf gibt es
welche die eben mehr verdienen als die anderen.
Verhungern muß ein Mediziner aber nicht in Deutschland.
Übrigens:
Es wird geschätzt das mindest 20 Milliarden Euro durch kriminelle
Handlungen seitens Der Gesundheits-Industrie-Mafia die Beitragszahler
schröft. Kein Berufszweig in dieser Branche ist ohne Makel.
Auffliegen tun sie selten und wenn doch, liegt es daran, Das Kommisar
Zufall eine Rolle spielt. Erfolgreich haben sie sich bis zum heutigen
gegen mehr Kontrolle gewehrt. Die Politik spielt hier eine wichtige
rolle mit.
Der Begriff Gierhälse ist durchaus berechtigt, wenn man das System mal
richtig durchleutet.
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Zitat von delta
Der Durchschnitt-Mediziner bringt es auf 206000 Euro im Jahr Umsatz.
wenn davon alle kosten wegkommen verbleiben 83000 brutto.
Wenn er gewisse behandlungen und an Hausarzt Modelle teilnimmt
kann er auch bis zu 30% mehr machen.
Eine Quelle für diese Zahlen wäre interessant. Außerdem hat das, was Du hier schreibst, nix mit den kommunal angestellten Ärzten zu tun, um die es bei diesen Streik geht.
Gruß
JoeSachse
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Delta, mich würde auch mal interessieren, wo du diesen durchschnittlichen Jahresverdienst von 83.000 € (entsprechen ca. 7000 € monatlich) her hast und ob da überhaupt schon die Praxiseinrichtung und andere Kosten abgezogen sind
City
"Am Fenster-Live"
http://www.youtube.com/watch?v=wXf0SFKj-NY&NR=1
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Daß da die Kosten schon abgezogen sind, hatte er doch geschrieben:
"Der Durchschnitt-Mediziner bringt es auf 206000 Euro im Jahr Umsatz.
wenn davon alle kosten wegkommen verbleiben 83000 brutto."
Verloren in: Musik (Minimal Wave, 80s Wave & EBM), Literatur (von Kafka bis Houellebecq), Filme (Coen Brothers, Lynch & Co), Computerspiele
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Er hatte es zwar so geschrieben, aber glauben tue ich es vor allem bei einem Allgemeinmediziner/Landarzt nicht Da kenne ich bedeutend geringere Zahlen und das bei ca. 250 Stunden/Monat + Notfalleinsätze!
City
"Am Fenster-Live"
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@Björn,
das ist das Problem der Durchschnittswerte.
Gruß DL
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Deutschlehrer du hast aufgepasst, mein kompliment.
Björn
ich zweifel nicht daran das du andere Zahlen kennst,
wie ich aber Schrieb handelt es sich um Durchschnittswerte
und das ist in jeden Berufszweig so. Es gibt gute und schlechte
Handwerker.
Auch darf man nicht vergessen, das es Mediziner gibt die
Topaktuelle Arbeiten und das es Mediziner gibt die noch so
arbeiten wie vor 40-50 Jahren und das kann zu einkommensverluste
führen.
joesachse
das du da mal nicht Irrst, mir als Beitragszahler ist es wurscht
um welchen Zweig der Mediziner es hier geht, bei jede Forderung
seitens der Gesundheits-Mafia müssen wir blechen ob wir als Patient
nun nutzen haben davon oder nicht. Du vergißt, das alles in einen
großen Topf landet und dann das Geld verteilt wird. Es ist ein
Verteilungkampf der auf den Rücken der Patienten aussgetragen wird.
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