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RE: Diskriminierung, oder was?

#106 von Flotte_Lotte , 11.04.2010 22:23

Gerade Arbeitgeber sollten wissen, wie man mit dem Gesetz umgehen sollte, ohne das man aneckt.

Die Wahl des Wortes Wessi bzw. Ossi ist irgendwie in den heutigen Sprachgebrauch übergegangen.

Bei dem vorliegenden Sachverhalt ist aber eine gewisse Konsequenz erforderlich. (siehe das Urteil des OLG Köln).


Sollte sich das Arbeitsgericht zuständig und berufen fühlen, wäre da aus meiner bescheidenen Sicht noch herauszufinden, ob die "allgemein gehaltene Ablehnung" und der handschriftliche Vermerk "Ossi" im kausalen Zusammenhang gesehen werden kann.

Der Unternehmer soll ja 2 "Ossi" in der Buchhaltung beschäftigen - also liegt die Beweislast bei der Klägerin...

Eine Ablehnung des Arbeitgebers, weil er sie als "Ossi" nicht haben wollte - gehört aber abgestraft!


Wenn sich die Klägerin auf einen Vergleich einläßt, hören und sehen wir hier von der hochgespielten Sache ohnehin nichts mehr.

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RE: Diskriminierung, oder was?

#107 von Weilheimer , 12.04.2010 06:47

Zitat von Flotte_Lotte
Der Unternehmer soll ja 2 "Ossi" in der Buchhaltung beschäftigen - also liegt die Beweislast bei der Klägerin...



Nach meiner Information hat diese Fensterbaufirma EMO in Stuttgart in der Vergangenheit 2 Mitarbeiter aus Ostdeutschland in ihrer Buchhaltung gehabt. Vielleicht war ja die "Erfahrung" nicht so toll und deswegen erfolgte die Ablehnung. Das man das auf der Bewerbung vermerkt, dort "-" "Ossi" und "DDR" in grün draufschreibt und das dann noch an den Bewerber zurückschickt finde ich schon strohdumm vom Chef oder von seiner Mitarbeiterin, welche für Personal zuständig ist. Die Situation wäre die Gleiche, wenn jemand "Bayer" und vielleicht "Katholik" draufgeschrieben hätte.
Der Imageschaden für EMO ist zudem nicht unerheblich. Der Fall geht durch die Medien Es im Großraum Stuttgart einige Firmen, wo Ostdeutsche arbeiten und das auch in Führungspositionen. Einige "Ossis" sind zudem schon sehr lange im Ländle und haben auch Firmen und Wohneigentum und könnten mal Fenster benötigen. Nun bestimmt nicht mehr von EMO Stuttgart. Ich weiß übrigens, wo diese Firma ist und fahre jeden Tag auf meinem Arbeitsweg dran vorbei, na vielleicht gehe ich mal rein um mich zu bewerben.
http://www.emo-fensterbau.de/cms/


 
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RE: Diskriminierung, oder was?

#108 von Flotte_Lotte , 12.04.2010 07:59

... achso... hatte beschäftigt. Dann sieht es anders aus. Ich habe irgendwo "hat" gelesen.

Ähmm Mike, schreib Dir doch dann Ossi grün auf die Stirn - Schöne Arbeitswoche

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RE: Diskriminierung, oder was?

#109 von kirschli ( gelöscht ) , 12.04.2010 12:42

Mann könnte sich ja dort mal Treffen und dann gehen wir alle geschlossen uns Bewerben
Ich weiß jeden falls, das meine Arbeitsstelle ohne uns aus dem letztem Loch pfeifen würde!!




"Gib jedem Tag die Chance,
der schönste deines Lebens zu werden"
Mark Twain
http://www.youtube.com/watch?v=bD6d-4HxPQU

kirschli

RE: Diskriminierung, oder was?

#110 von Weilheimer , 12.04.2010 13:23

Zitat von Flotte_Lotte

Ähmm Mike, schreib Dir doch dann Ossi grün auf die Stirn - Schöne Arbeitswoche



Das brauche ich nicht, ich wurde assimiliert und bin mittlerweile genau wie meine schwäbischen Kollegen, ich habe auch keine Ahnung. Sollte ein Joke sein, muss man ja manchmal sagen.


 
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RE: Diskriminierung, oder was?

#111 von Flotte_Lotte , 12.04.2010 13:28

Sach bloss, Du sprichst auch so, als hättest du einen heissen Knödel im Mund

@ Kirschli

das kann ich mir sehr gut vorstellen!

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RE: Diskriminierung, oder was?

#112 von Weilheimer , 12.04.2010 13:47

Reporter Weilheimer war für Euch unterwegs und hat die Firma EMO in Stuttgart mit der Handycam eingefangen. Das Firmengebäude ist von der B10 aus Stuttgart stadteinwärts aus Richtung Ulm kommmend sehr gut zu sehen. Mittlerweile findet auch ein Tourismus zu dieser Firma statt. Ich habe einige Autos mit ostdeutschen Kennzeichen gesehen, die dort hin gefahren sind. Eins davon hatte IK Kennzeichen für Ilmkreis.






 
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RE: Diskriminierung, oder was?

#113 von Björn , 12.04.2010 17:08

Der Chef hat ja zugegeben, daß er es selbst drauf geschrieben hat und es "positiv gemeint" war! Wer es glaubt


Faun
"Tinta"
http://www.youtube.com/watch?v=StxtzX-4ToY&feature=related

 
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RE: Diskriminierung, oder was?

#114 von michaka13 , 12.04.2010 17:17

Zitat
Der Chef hat ja zugegeben, daß er es selbst drauf geschrieben hat und es "positiv gemeint" war! Wer es glaubt



Ja klar!!! Und das (-) hat er extra vor das Wort Ossi gesetzt, damit der blöde Ossi auch gleich erkennt das es positiv gemeint ist.

Vielleicht sollte ich auch mal ne Bewerbung hinschicken. Auf Deinem Bild steht ja auch, das die Maler haben. Und wenn er mich ablehnt, krieg ich Depressionen und muß auf ne Entschädigung klagen.


Gruß,micha


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RE: Diskriminierung, oder was?

#115 von kirschli ( gelöscht ) , 12.04.2010 21:26

Kann dir ja paar Tips geben wie du vorgehen musst, aber ich will die Hälfte haben.




"Gib jedem Tag die Chance,
der schönste deines Lebens zu werden"
Mark Twain
http://www.youtube.com/watch?v=bD6d-4HxPQU

kirschli

RE: Diskriminierung, oder was?

#116 von DeutschLehrer , 12.04.2010 21:47

Jetzt eben , in Fakt auf der ARD, geht es nochmal um das Thema.

Gruß DL


Das Leben ist ein Jammertal, aber Jeder muss da durch.

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RE: Diskriminierung, oder was?

#117 von michaka13 , 13.04.2010 06:05

Zitat von Kirschli:

Zitat
Kann dir ja paar Tips geben wie du vorgehen musst, aber ich will die Hälfte haben.


Klar, machen wir Hälfte/Hälfte. Und wenn wir uns recht oft bewerben und dann bei irgendwelchen Absagen die Chefs verklagen (weißt schon, diese Depressionen können echt schlimm sein!), dann müssen wir uns um unsere Rente keine Sorgen mehr machen.


Einen schönen Tag an alle,

micha


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RE: Diskriminierung, oder was?

#118 von Weilheimer , 13.04.2010 15:04

Michaka so ist das Ganze ja nicht entstanden. Hätte die Firma EMO eine ganz normale Absage geschickt, ohne diesen gelinde gesagt saublöden Vermerk dann hätte kein Hahn danach gekräht und nichts wäre durch die Presse und durch das Ossiforum gegangen.
In meinen Augen ist eine Diskriminierung, wenn einer sagt, du bist aus den Osten, bist ein Ossi und du kriegst den Job "DESWEGEN" nicht. Aus dem Anti-Diskriminierungsgesetz kann man kein Geschäftsmodell ableiten. Außerdem ist die Sache ja ernst gemeint. In meiner Firma haben wir alle eine Belehrung unterschrieben, als das Anti-Diskriminierungsgesetz in Kraft trat. Ich denke schon das mein Chef, der sonst absolut o.k. ist, jemanden feuern würde, wenn er gegen diese Belehrung und dem Anti-Diskrimierungsgesetz verstößt.

 
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RE: Diskriminierung, oder was?

#119 von Kehrwoche , 13.04.2010 17:11

Dem ist nichts hinzuzufügen.


Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir.
Konrad Lorenz

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RE: Diskriminierung, oder was?

#120 von michaka13 , 13.04.2010 17:51

Du hast schon recht, Weilheimer. Man hätte halt schreiben müssen: Sie entsprechen leider nicht unserem Anforderungsprofil,.....bla, bla, bla. Ich würde als Richter dem Chef eine Strafe aufbrummen die sich gewaschen hat und an die er noch recht lange denken wird. Aber nicht wegen der Diskriminierung, sondern wegen Dummheit. Wer so blöd ist wie der, der hats nicht anders verdient
.
Allerdings würde ich auch nie in so einer Firma arbeiten wollen, wo man mich von vornherein ablehnt, ohne mich oder meine beruflichen Fähigkeiten überhaupt zu kennen.

Diskrimierung sollte nicht sein, doch ist sie nicht alltäglich in unserem Land? Sieh Dir mal Stellenanzeigen an. Oft steht da: suchen.... bis 45 Jahre. Werden hier nicht ältere Arbeitnehmer diskriminiert? Oder Wohnungsannoncen. Auch hier liest man oft: vermieten an alleinstehenden Herrn oder Dame, nur an kinderlose Paare usw. Diskriminierung oder nicht? Oder letztens hier in Köln. Ein Mitarbeiter der städtischen Denkmalpflege (noch in der Probezeit) wurde gekündigt mit der Begründung, er hätte eine mangelhafte Körperhygiene, auf gut deutsch-man bezeichnete ihn als "Stinker". Er klagte dagegen und verlor. Das Gericht war der Meinung er hätte ja auch ohne Angabe von Gründen gekündigt werden könne, da er noch in der Probezeit war. Die Kollegen konnten oder wollten zwar keine mangelnde Körperhygiene bestätigen, berichteten aber wohl von einem sehr angespannten Verhältnis zu seiner Chefin. Auch hier stellt sich die Frage, ist das Diskriminierung oder nicht. Als Denkmalpfleger werden die Jobs nicht in Massen vorhanden sein, und er ist nunmal der "Stinker von Köln". Das wird seine Chancen bei einer Bewerbung sicher nicht verbessern.

Zitat
Aus dem Anti-Diskriminierungsgesetz kann man kein Geschäftsmodell ableiten



Warum sollte man da keinen Profit draus schlagen können? Ein cleverer Anwalt, und schon gehts los.Heut kann man mit vielen unseriösen Sachen Geld machen, warum nicht mit einem vermurksten Gesetz? Und vermurkst ist es nun mal, zumindest in meinen Augen. Zwei Leute die ich kenne, einer angestellter Geschäftsführer und einer ist selbstständig, laden sich grundsätzlich keine Bewerber mit ausländisch klingendem Namen zum Vorstellungsgespräch ein. Grund ist dieses unsinnige Gesetz. Wenn der Bewerber nach dem Gespräch behauptet er wäre abgelehnt worden da er Ausländer sei, hat der Chef ein Problem. Einer von den zweien ist ein gebrandes Kind. Er hatte nämlich genau diesen Fall schon. Er hat sich mit dem Anwalt des Bewerbers auf einen Vergleich, sprich Zahlung einer Summe X geeinigt, und gut war. Und was meinste wie oft das so geregelt wird? Oft, sehr oft. Damit man in der Öffentlichkeit nicht im schlechten Licht dasteht, wie eventuell oben genannte Firma. Große Firmen oder der öffentliche Dienst bilden auch aus diesem Grund meißt eine Einstellungskomission, damit auch Zeugen für den Gesprächsinhalt da sind.

Wenn Dein Chef das so ernst nimmt, finde ich das gut. Wer so handelt, hält sich sicher auch an die anderen Vorschriften, wie Arbeitsschutz und sonstiges. Da kannste froh sein das Du so nen Chef hast. Bei uns werden einmal im halben Jahr Papiere unterschrieben mit Sicherheitsbelehrungen, rechtlichen Änderungen usw. Ich wäre froh wenn mein Cheffe nur halbsoviel Verantwortungsbewußtsein zeigen würde wie Deiner.


Gruß,micha


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