Ossi Forum - bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum
RE: Frag den Staat oder Was treibt die Politik so - 15
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Möchtest du dich und deine Familie in ein Flugzeug setzen dass von einem psychisch kranken Piloten geflogen wird ? Würdest du deine Kinder von einem alkoholkranken Chirurgen operieren lassen ?
Das Leben hält nun mal Schicksalsschläge bereit. Eine Umschulung ist nicht einfach aber zu schaffen wenn man will.
Schlawine --------------------------
„Nichts spornt mich mehr an als die drei Worte: Das geht nicht. Wenn ich das höre, tue ich alles, um das Unmögliche möglich zu machen.“ Harald Zindler, dt. Umweltaktivist, 1981 Mitbegründer Greenpeace Deutschland
Nun, es geht nicht um das schaffen . Aber wie machst du eine Arbeit / Sache zu de rdu gezwungen / genötigt bist / wirst ? Denn man wird ja nicht freiwillig krank und untauglich . Und alles was danach folgt , ist doch nichts mehr , was noch mit Spaß betrieben wird und Freude macht . Dann geht e snämlich sozial und finanziell richtig ans eingemachte .
Oder glaubt ihr allenernstes , solche Menschen werden dann mit 1-Eurojobs etc. glücklich ?
Nun das kommt aber auch auf die Einstellung an. Es gab schon Zeiten in meinem Leben da blieb mir nichts anderes übrig als putzen zu gehen. Das war auch nicht das was ich gerne wollte aber ich hab versucht mein bestes zu geben. Was ist mit den ganzen Bauern, Schmieden usw. deren Berufe heute einfach nicht mehr gefragt sind ? Die mussten auch alle neue Wege gehen. Mein Onkel hatte früher einen eigenen Betrieb mit "Metallkunst". Als die Asiaten anfingen das Zeug billig auf den deutschen Markt zu schmeißen war sein Können plötzlich nicht mehr gefragt. Betrieb pleite, Haus weg und auf zu neuen Wegen. Das Leben ist leider kein Wunschkonzert und häufig auch ungerecht.
Schlawine --------------------------
„Nichts spornt mich mehr an als die drei Worte: Das geht nicht. Wenn ich das höre, tue ich alles, um das Unmögliche möglich zu machen.“ Harald Zindler, dt. Umweltaktivist, 1981 Mitbegründer Greenpeace Deutschland
Nichts gegen Putzfrauen ! Vor denen habe ich mehr Achtung wie vor der wie vor den ewigen Anzugträgern .
Nur , wo kommen wir denn hin , wenn normale , einfache Arbeit von immer höher qualifizierten leuten erledigt wird ? Wenn Ingenieure auf meisterposten sitzen , die Meister am Fließband stehen und der Bandarbeiter dem Hof kehrt ? Und der Gewerkschaftsvertreter steht mit dem hohlen Spruch daneben : `Seid froh , das ihr Arbeit habt !`
Was machen dann am Ende die einfachen Menschen , wenn Putzfrauen , Taxifahrer und Straßenkehrer usw. schon Abi und Studium vorzuweisen haben ? Wo soll der Kampf der Intelligenz , um die einfache Arbeit zur Existenssicherung , noch hinführen ?
Das liegt daran, dass der Zeitgeist heute so ist, dass man wohl nur mit Abitur und Studium was werden kann ... Real - oder gar Hauptschule haste heute ja quasi verloren. Früher konnte man, wenn man praktisches Geschick hatte, auch mit nem miesen Schulabschluss ein existenzsicherndes Leben führen. Heute soll man ja mit 23 Jahren schon 4 Jahre Berufserfahrung haben, 3 Fremdsprachen fließend beherrschen und möglichst Auslandserfahrung haben ... all das nachdem man vor 3 oder 4 Jahren die Schule beendet hat.
Ne Smithie, der unbedingte Wille, sein Kind aufs Gym. zu schicken, hat was mit Zukunftsängsten zu tun. Die schulischen Leistungen sind da nicht unbedingt wichtig. Hauptsache Gymnasium. Dieser Weg ist durch die frühe Selektion entstanden. Einfach nur krank, aber wirtschaftspolitisch gewollt. Die Wirtschaft will das Bildungsmonopol in den eigenen Händen behalten, so wie vor 500 Jahren. Welche Ergebnisse zu sehen waren, als das Bildungsmonopol in staatlichen Händen lag, wissen unsere studierten Arbeiterkinder am besten einzuordnen. Auch ohne drei Jahre Armee.
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam) Buhli
Zitat von Buhli im Beitrag #217 Welche Ergebnisse zu sehen waren, als das Bildungsmonopol in staatlichen Händen lag, wissen unsere studierten Arbeiterkinder am besten einzuordnen. Auch ohne drei Jahre Armee.
Naja, drei Jahre Armee mußten manchmal sein. Frag Harry.
Aber vielleicht kannst du mir als gelernter DDR-Bürger da weiterhelfen: Grundsätzlich sollten ja 'Arbeiterkinder' bevorzugt das Abitur machen. Wie war das nun im Standardfall, auf der POS gabs pro Klasse über den Daumen zwei Kinder, die Abitur machen durften/sollten. Wenn nun ein Kind aus einer NVA-Obristenfamilie stammte und das andere Kind aus einem 'gesellschaftlich relevanten' Stasi-Millieu, waren dann deren Eltern plötzlich wieder Arbeiter geworden?
#219 von
altberlin
(
gelöscht
)
, 12.04.2015 13:12
Zitat von glatzel im Beitrag #218 Wie war das nun im Standardfall, auf der POS gabs pro Klasse über den Daumen zwei Kinder, die Abitur machen durften/sollten. Wenn nun ein Kind aus einer NVA-Obristenfamilie stammte und das andere Kind aus einem 'gesellschaftlich relevanten' Stasi-Millieu, waren dann deren Eltern plötzlich wieder Arbeiter geworden?
Ich weiß nicht, wohwer du diesen Quark hast, entscheidend waren die festgelegten Notendurchschnitte, nicht die Abstammungen. Und die erreichen nun mal nicht 10 von 30 Schülern. Ein dummer, fauler NVA-Blage konnte dann eben nicht zur EOS !
Die selbe Frage hatten wir doch von unserem X-Name-User unter seinen verschiedensten Nicks auch schon mehrmals Allein aus meiner Klasse sind sogar 6 anschließend zur EOS und von keiner/keinem war ein Elternteil bei den "staatlichen Organen" oder hatte einen gehobenen Posten bei den Behörden! Wie ging denn nur sowas?
Mein Opa pflegte immer zu sagen "Wenn du das Wasser aus dem Teich lassen möchtest, musst die nicht die Frösche dort fragen".
Es ist doch inzwischen hinlänglich bekannt, daß der Zugang im DDR-Schulsystem zu höheren Abschlüssen reglementiert wurde.
Zitat Die Maßnahmen gingen aber bis zur Relegation von der Schule und zur verweigerten Delegierung an die Erweiterte Oberschule (EOS), um das Abitur ablegen zu können. Gerade die Verweigerung des Übergangs zur EOS zeigt einen Selektionsmechanismus des DDR-Systems: Neben der schulischen Eignung des Lernenden spielten in dem Delegationsverfahren auch die soziale Herkunft (Steigerung der Zahl der »Arbeiter- und Bauernkinder«) und die erwünschte gesellschaftliche Tätigkeit eine Rolle.
War Letztere nicht im beschriebenen Sinne erkennbar, konnte die Delegation auch bei guten schulischen Leistungen unter Hinweis auf eine ungenügende gesellschaftliche Tätigkeit abgelehnt werden.
Zitat 60 bis 80 Prozent aller Funktionärskinder schafften, unabhängig von der Leistung, den Sprung an die EOS und ins Studium. Keine andere gesellschaftliche Gruppe erreichte einen annähernd hohen Anteil - das Abitur als "Bildungsprivileg für Angepaßte" (Freya Klier).
Und meine Frage war eigentlich, wie hat man sich denn da aus der Situation herausgeschwindelt, denn die Funktionäre waren doch keine "Arbeiter und Bauern", letztere waren doch die auserwählte Klasse, die bevorzugt die höheren Schulweihen hätte in Anspruch nehmen sollen. Aber ich fürchte, da werde ich wohl vergeblich auf eine Antwort warten müssen.
#223 von
altberlin
(
gelöscht
)
, 12.04.2015 16:04
Gut, dann dieses Mal eine "Landeszentrale für politische Bildung" aus Baden-Württemberg, den absoluten Insidern zur DDR. Hier verantwortlich für "Politik und Unterricht".
Die am weitesten entfernt sitzen haben die meiste Ahnung. .
Meine Anmerkungen zu den beiden Zitaten von Latzel:
Zu dem Zitat von Freya Klier muss man nicht viel schreiben, dass ist etwa genau so objektiv und sachlich wie Buhlis Beiträge hier im Forum.
Und am ersten Zitat kann ich auch nichts falsches erkennen: Ja, es wurde reglementiert und gute schulische Leistungen allein reichten nicht unbedingt aus, um zur EOS zu kommen. Es gibt auch Forenmitglieder, die das aus eigenem Erleben kennen. Und auch zu meiner Zeit hat starkes Engagement in der Kirche einigen den direkten Zugang zur EOS gekostet. Allerdings habe ich auch erlebt, dass genau solche Leute dann auch noch nach Klasse 10 auf die EOS kamen oder eben Berufsausbildung mit Abitur gemacht haben. Man musste sich aber meist irgendwie mit dem System arrangieren, sonst hatte man einen schweren Stand. Allerdings hatte man ohne gute sehr gute Noten erst recht keine Chance. Und dumme Funktionärskinder haben es kaum auf die EOS geschafft, da muss ich altberlin vollkommen zustimmen.
Alle Lebewesen außer den Menschen wissen, dass der Hauptzweck des Lebens darin besteht, es zu genießen. (Samuel Butler)
Und heute wollen ALLE ihre Kinder aufs Gymnasium schicken - egal wie (SORRY) Blöde die sind. Da müssen sich heute Lehrer mit biestigen Eltern rumplagen, wie sie es wagen können, denen keine Empfehlung zu geben und welche Konsequenzen das haben wird. Genau so wie Eltern die Benotung durch Lehrer torpedieren, weil sie ihr Kind für den Bauchnabel der Welt halten, es aber gerade mal so durchschnittlich lesen und schreiben kann. Das hätte es zu DDR sicher nicht in dem Maße gegeben - da waren nicht die Lehrer schuld, sondern da hat man seinem Kind gesagt, es solle gefälligst mehr tun ... Heute scheint das ja fast schon undenkbar.
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