Ossi Forum - bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum
RE: War die DDR bankrott? - 17
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im grunde muß der zwanzig - jahre - spätere, wenn er denn so eine kampagne, siehe rede der bk, nötig hat, sehen, daß in seinem haus wenig von dem stimmt, was er vorgab, zu sein.
rein rechnerisch, waren die eltern der heutigen schüler, zu ddr - zeiten kinder bzw. jugendliche. d.h. soviel ddr - wissen können sie ihren kindern nicht exportiert haben.
ich sehe hier vielmehr die absicht, ddr - geschichte neu schreiben zu wollen und archive dahingehend zu säubern.
Wäre ich heute noch mal so jung, Bummi, wäre meine Entscheidung genau so wie damals. Ich hasse es, mit den Wölfen zu heulen. Egal in welcher Gesellschaftsordnung. Ich passte nie in einen vorgegebenen Rahmen. Sah den Dingen schon als jüngeres Kind auf den Grund. Lernte durch vielfältige Beobachtungen, Menschen so gut zu beurteilen, dass es schon unheimlich ist. Wollte heute gerne, dass es nicht so wäre, dann lebte es sich nämlich viel leichter.
Ich lebte von 1954 bis 1984 in der DDR. Kenne das Leben dort mit seinen vielen Nachteilen und seinen wenigen Vorzügen. Mal abgesehen von der vorgegegebenen Parteirichtung, in der der gelernte DDR-Bürger denken sollte, auch mal von den Stasirecherchen in vielen Lebensbereichen abgesehen, so meine ich trotzdem, dass der Zusammenhalt untereinander nicht schlecht war. Es herrschte noch echte Kameradschaft, echte Freundschaft auch mit den Nachbarn.
Verhungert ist dort jedenfalls keiner. Ich liebte Bücher - auch heute noch. Ging viel in die Volkbuchhandlungen. Es war nicht so schreiend kunterbunt wie heute. Es gab tolle Bücher. Auch Science-Fiction, die dort utopische Literatur genannt wurde. Auch heute gibt es noch gute Bücher. Die von Siefried Lenz zähle ich dazu. Doch besonders gebundene Bücher haben einen großen Nachteil: "Sie sind viel zu teuer".
Das bedeutet letztendlich, dass weniger gelesen wird. Ich kenne viele Familien, in denen außer einer Zeitung, die ich auch ohne Brille lesen könnte, nichts gelesen wird. Na, allenfalls noch eine Fernsehsehzeitung. Das ist auf beiden Seiten der heute nur noch in den Köpfen existierenden Demarkationlinie so.
Meine Schulbildung jedenfalls war sehr gut. Wenn ich da Ömmekens in meinen Alter so sehe, die im Westteil Deutschlands zu Schule gingen. Da bleibt mir manches Mal der Mund offen stehen vor Staunen, was die alles nicht wissen. Können aber gut Flecken entfernen. Ist ja auch was. Habe von denen auch noch nie eine mit dem Bohrhammer in der Hand gesehen. Gibt aber sicher auch andere. Aber hier am Niederrhein? In meinem Alter?
Eigentlich hat das alles hier was ich schrieb, nichts mit dem eigentlichen Thema des Threads zu tun. Der "Ossi" jedenfalls war 1989 nicht im Kopf und nicht im Herzen "bankrott". Sonst hätte es die Wende nicht gegeben.
Ich hatte leider keinen Anteil an der Wende. Wie Herman. Gell, Herman?
queeny
Wenn Ihr Eure Augen nicht braucht um zu sehen, werdet Ihr Sie brauchen um zu weinen.
Zitat von queeny... Ich hatte leider keinen Anteil an der Wende. Wie Herman. Gell, Herman?
Ach herMan wars, der die Mauer zum Einsturz brachte,heisst der im RL etwa Klaus Uhltzscht? scnr ^^
Ich will ans Meer zurück, ein letzter Blick Spüren, wie der Wind mir Flügel gibt Ich will ans Meer zurück, dort wo das Glück Mich endlich wieder in die Arme nimmt
Es gibt ja eine andere Deutung wer die Mauer geöffnet hat die nicht unplausibel klingt.
Es war die Stasi und die SED.
StasiGeneralmajor Kleine von der Wirtschaftsabteilung hat es ja schon Jahre vor dem Untergang Honecker ins Stammbuch geschrieben: Wenn er so weiter macht mit seiner "Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik" strebt der SED-Staat rasant der Pleite entgegen.
Und so ist es dann ja auch gekommen.
Die Stasi-Analysten wußten nur zu genau daß nichts mehr ging. Und die SED-Figuren haben sich sehr schnell ausgerechnet daß sie nicht so schlecht fahren wenn sie dem Klassenfeind ihr desaströses Erbe auf die Füße stellen, schwammen sie doch auch im SED-Staat wie die Fettaugen immer oben und wenn dieser Besitzstand in die Neue Zeit prolongiert wird war es doch garnicht so düster. Denn wie sich die Dresdener Bürgerrechtlerin Freya Klier ausdrückt mußten im SED-Staat stets auch andere "die Schwellen putzen". Die Genossen fanden immer irgendwo einen vergleichsweise gut bezahlten Durchstellerjob.
Und so die Vermutung, überließen sie den protestierenden Ossis in der Ostberliner Stasizentrale wertloses Aktenmaterial zur heiteren Schnitzeljagd und ließen sie ein bißchen Revolution spielen.
meine liebe @queeny, deinen beitrag, hat bissl gedauert, mußte ich dreimal durchlesen; liegt an mir - nicht an dir. hab ich gleich mal eine alte seite (hatte ich schon mal reingestellt) durchgelesen, ob es schon neue beiträge gibt: http://www.kirchenweb.at/kochrezepte/ddr...um/ddrforum.htm
unsere halbe familie, auf seiten meiner frau, ist in den westen gegangen. auch nach italien. meine seite repräsentiert gestandene ossis, die bis zur wende "durchhielten" und "mithungerten". übrigens schreiben da einige berufskollegen, mitunter ähnlich bittere worte wie ich; gerade in bezug auf lebensmittel.
die ddr war nicht pleite, das ist hinlänglich bewiesen. dazu muß man bücher kaufen und lesen....und die sind teuer:-))) nichts wäre uns ostdeutschen:-)) lieber als zu lesen, die ddr wäre pleite gewesen. so hätten wir wenigstens ein trostpflaster für unsere fehler.
Dem ist nichts hinzuzufügen, Bummi. Den Link allerdings nehme ich mal mit. Du weißt wohin. Den werde ich dort mal in aller Ruhe studieren. Sehr interessant. Ich habe ein Kochbuch mit dem Namen "Alles Soljanka oder was?". Ein sehr schönes Buch!
queeny
Wenn Ihr Eure Augen nicht braucht um zu sehen, werdet Ihr Sie brauchen um zu weinen.
das ist aber, glaub ich, ne neuauflage (nachwende), vom schroth peter (chemnitz - chemnitzerhof). der peter war abgängig:-))) von einer meisterschaft. ein lieber kollege. die rezepte in dem buch sind nicht besonders.
"von apfelkartoffeln bis zwiebelkuchen" gleiches hotel/restaurant autor drummer (der kurt), ist fast das beste ostkochbuch. liegt bei mir handsigniert:-))) der himmel möge es hören: "danke kurt". die probierstube für dieses kochbuch war der erzgebirgskeller im chemnitzer hof.
Mir geht es nicht so um die Rezepte, Bummi. Obwohl ich dort das für Selterskuchen wiederfand. Das Drumherum, die Bilder usw. sind so interessant. Ich sah, dass ich in den vielen Jahren doch viel vergessen hatte.
Ich koche heute anders als damals in der DDR. Man verändert ja auch seine Kochgewohnheiten, wenn man Zugriff auf andere Lebensmittel usw. hat. Obwohl ich langsam wieder zum Ursprung zurückkehre.
queeny
Wenn Ihr Eure Augen nicht braucht um zu sehen, werdet Ihr Sie brauchen um zu weinen.
das allein ist es nicht, @queeny. mer kocht auch anders, weil wir uns entwickeln. die rohstoffe bleiben bei den meisten eh nahezu gleich. ein leben lang. hat sicher was mit lieblingsessen etc. zu tun. prbieren , in dem sinn, tun die wenigsten; und wenn, dann eher in restaurationen - so als versuch.
da muß ich gerade an die ersten melanzane(auberginen) in der ddr - ho denken und gewaltig lachen:-)))) die haben alle mit der schale "gefressen":-))und völlig falsch bearbeitet.
Der Westen konnte froh sein daß die Ossis mit ihrer Republik kamen und dem Westen zu einer unverhofften Konjunkturspritze in Höhe von von 1500 Milliarden verhalfen, übrigens hat die Bundesrepublik auch 1500 Milliarden Schulden.
Ausgesprochen Pech hatte die Bundesrepublik bis 1989. Da war nichts mit Konjunkturspritze, weil sie da nur 500 Milliarden Schulden hatte. Mithin ohne unsere Freunde in 40 Jahren 500 Milliarden, und dann in den nächsten 20 Jahren gings richtig vorwärts mit zusätzlich 1000 Milliarden. Und Gottseidank daß wir Bummi haben der das alles genau recherchiert.
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