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RE: Vergleich DDR-BRD aus heutiger Sicht!

#31 von joesachse , 04.03.2008 21:54

@Lion3870

In Antwort auf:
was du in deiner Argumentation nicht ansprichst, ist, dass das Ökonomische System hier in Deutschland nach wie vor nach dem alten Kapitalgesetz, dem kapitalistischen Mehrwertgesetz, nach Profitgier, einfacher gesagt - den überwiegenden Unternehmern und Managern börsen notierter Unternehmen geht es nur um die Maximierung ihres Gewinnes - aufgebaut ist.


Das ist mir bewusst, ich habe doch in Stabü und politischer Ökonomie aufgepasst. Dieses Wissen haben wir übrigens den Wessis ganz klar voraus. Das war aber hier nicht primär das Thema. Unsere Gesellschaft ist zutiefst inhuman gegenüber den Menschen, die den hohen Leistungsanforderungen nicht gerecht werden können. Übrigens war diese Inhumanität auch dem Verteilungsprinzip des Sozialismus eigen, hat sich aber in der Praxis wesentlich geringer ausgewirkt.
Ich will Dich hier nicht weiter zitieren, lion, denn ich stimme Dir doch zu: Unsere Gesellschaft ist eine Ausbeutergesellschaft und ist gegenüber den Schwachen inhuman, keine Frage.
Mir fehlen nur die Ideen, wie und was man da Ändern kann und wie die Gesellschaft der Zukunft aussehen kann. Es gibt hierzu im Forum ein anderes Thema, wo wir dazu gerne weiterdiskutieren können.

Ja mutterheimat, ich verstehe deine Anmerkungen. Während für mich und meine Generation die Wende eine Chance war, ist die Generation meiner Eltern die der Betrogenen. Vor allem erklärt man diesen Lautet immer und immer wieder, wie schlecht doch ihr Leben war, obwohl sie dies selbst nie so empfunden haben.

Das Besste, was junge Leute heute tun können, ist doch, ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen.

Gruß
JoeSachse

 
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RE: Vergleich DDR-BRD aus heutiger Sicht!

#32 von lion3870 , 05.03.2008 13:48

@ joesachse,

vielen Dank für die Info. Habe Thema gesichtet (Zukunft des Kapitalismus?), muss mich aber erst durcharbeiten, bevor ich mich an der Diskussion beteiligen kann.

Gruss Lion

lion3870  
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RE: Vergleich DDR-BRD aus heutiger Sicht!

#33 von mutterheimat , 05.03.2008 19:36

Zitat von joesachse
@Lion3870
In Antwort auf:
was du in deiner Argumentation nicht ansprichst, ist, dass das Ökonomische System hier in Deutschland nach wie vor nach dem alten Kapitalgesetz, dem kapitalistischen Mehrwertgesetz, nach Profitgier, einfacher gesagt - den überwiegenden Unternehmern und Managern börsen notierter Unternehmen geht es nur um die Maximierung ihres Gewinnes - aufgebaut ist.


Das ist mir bewusst, ich habe doch in Stabü und politischer Ökonomie aufgepasst. Dieses Wissen haben wir übrigens den Wessis ganz klar voraus. Das war aber hier nicht primär das Thema. Unsere Gesellschaft ist zutiefst inhuman gegenüber den Menschen, die den hohen Leistungsanforderungen nicht gerecht werden können. Übrigens war diese Inhumanität auch dem Verteilungsprinzip des Sozialismus eigen, hat sich aber in der Praxis wesentlich geringer ausgewirkt.
Ich will Dich hier nicht weiter zitieren, lion, denn ich stimme Dir doch zu: Unsere Gesellschaft ist eine Ausbeutergesellschaft und ist gegenüber den Schwachen inhuman, keine Frage.
Mir fehlen nur die Ideen, wie und was man da Ändern kann und wie die Gesellschaft der Zukunft aussehen kann. Es gibt hierzu im Forum ein anderes Thema, wo wir dazu gerne weiterdiskutieren können.

Ja mutterheimat, ich verstehe deine Anmerkungen. Während für mich und meine Generation die Wende eine Chance war, ist die Generation meiner Eltern die der Betrogenen. Vor allem erklärt man diesen Lautet immer und immer wieder, wie schlecht doch ihr Leben war, obwohl sie dies selbst nie so empfunden haben.

Das Besste, was junge Leute heute tun können, ist doch, ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen.

Gruß
JoeSachse

Damit, daß man sein Leben selbst in die Hand nehmen sollte, gebe ich dir Recht. Aber man soll auch nicht vergessen, wo die Wiege stand und wo man aufgewachsen ist. Dazu gehört auch das Verständnis der Leute untereinander. Und genau damit, haben so manche Altbundesbürger noch immer ein Problem. Das betrifft ganz besonders den Faktor Geld und Besitz, der sehr schnell ins Spiel gebracht wird.

 
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RE: Vergleich DDR-BRD aus heutiger Sicht!

#34 von mutterheimat , 16.03.2008 22:57

Und noch etwas möchte ich gern anmerken. Es gibt heutzutage reichlich Leute, in den jetzt neuen und alten Bundesländern, welche noch nicht einmal, den Begriff, DDR, schreiben können, (nicht die Buchstaben zusammenbauen), aber sich anmaßen, etwas genaues zu wissen. Ich glaube, man sollte solchen Herrschaften, mal kräfig, auf die Finger klopfen. Oder seht ihr das anders?

 
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RE: Vergleich DDR-BRD aus heutiger Sicht!

#35 von WELLO , 17.03.2008 09:50

Zitat von mutterheimat
Ich kann allerdings diese Unflexibilität in guten Teilen nachvollziehen. Es kommt auf die Mentalität an. Manch einer, der glaubte, einer von den ganz Starken zu sein, ist durch die Wende bis ins Fundament erschüttert worden. Er gibt es nicht zu. Er will es nicht wahrhaben. Es gibt heute noch Leute, welche an einen ganz berühmten Mann aus Braunau glauben. Diesen Glauben nehmen sie mit ins Grab. Ich kann es diesen Leuten nicht verdenken, sie sind so aufgewachsen und geschliffen worden. Wie viele, von uns DDR Leuten, haben sich auf den Ar.... gesetzt, als sie ihre Vermutung, mehr als bestätigt bekamen, wie man uns beschi.... hat. Ich erinnere an Sendungen wie 1199 und Dokumentationen unmittelbar nach der Wende. Was für ein Schlag, für solche Leute, welche es mit dem Herzen geglaubt haben, was man ihnen erzählt hat. Ganz besonders die, welche die Zeit davor, an der Front, den Tanz mitgemacht haben, oder in der Zeit groß geworden sind. Deswegen sagte ich auch das mit den Wurzeln. Nicht jeder hat das drauf und kann alles hinter sich lassen. Manche scheitern daran. Und es sind nicht wenige.


Das ist für mich ein außerordentlich aufschlussreicher Beitrag!
Eine alte und eine jüngere Generation, die geglaubt hat - an die Versprechungen säkularer Religionen! Egal, ob sie National- oder International - Sozialismus (=sozialistische Internationale) heißt. Beide Religionen mussten ihren Offenbarungseid leisten mit bekanntem Ergebnis. Auf der Strecke blieben die Gläubigen...
Diese Ideologien dienten doch nur als "Opium für's Volk", um die Macht der jeweiligen Herrschaftsclique abzusichern. So einfach ist das...

Aber der Tod dieser Ideologien ist auch eine Befreiung. Um die Zusammenhänge zu verstehen, muss man sich Wissen aneignen - heutzutage einfach, einmal auf WIKIPEDIA klicken! Dazu hör' ich im Hintergrund die "Bläck Föös" aus Köln: "es gibt ein Leben nach dem Tod..." :-))

Wello

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RE: Vergleich DDR-BRD aus heutiger Sicht!

#36 von mutterheimat , 17.03.2008 20:38

Dazu kann ich aber sagen, daß diese "Befreiung", im Neuzustand der Gegenwart, wiederum nichts anderes ist, als Beschiss. Aber Opium braucht das Volk. Um wenigstens etwas und eine Weile, alles zu vergessen. Die nachfolgende Realität wird hart genug sein. Das beste Beispiel, für diesen harten Beschiss, liefert haufenweise die Gegenwart. Man hat aus der Vergangenheit nichts gelernt, aber daß ist auch nicht gewollt. Die neue Führung blockt das schon entsprechend ab. In einer gewissen Weise ist es aber auch gut so. Starke und direkt anfassbare Argumente, mit originalen Zeitzeugen untermauert, sind mehr als gefährlich. Wir kennen das doch aus alten Zeiten.

 
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RE: Vergleich DDR-BRD aus heutiger Sicht!

#37 von joesachse , 17.03.2008 21:49

In Antwort auf:
Eine alte und eine jüngere Generation, die geglaubt hat - an die Versprechungen säkularer Religionen! Egal, ob sie National- oder International - Sozialismus (=sozialistische Internationale) heißt. Beide Religionen mussten ihren Offenbarungseid leisten mit bekanntem Ergebnis. Auf der Strecke blieben die Gläubigen...
Diese Ideologien dienten doch nur als "Opium für's Volk", um die Macht der jeweiligen Herrschaftsclique abzusichern. So einfach ist das...

Aber der Tod dieser Ideologien ist auch eine Befreiung.


Ist nicht auch die Basis unserer jetzigen Gesellschaft der Glaube an diese??
Und der Begriff Befreiungist meiner Meinung nach auch nicht ganz zutreffend, es wurde lediglich eine Diktatur durch eine andere ausgetauscht, auch wenn die jetzige wesentlich subtiler die Unfreiheit gestaltet.
Und die Politiker werden doch nicht müde, uns jeden Tag zu erklären, dass sie alles Erdenkliche für die Wirtschaft tun müssen, damit es uns gut geht. Natürlich haben wir eine "Diktatur des Kapitals".

JoeSachse

 
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RE: Vergleich DDR-BRD aus heutiger Sicht!

#38 von WELLO , 18.03.2008 13:49

Ist nicht auch die Basis unserer jetzigen Gesellschaft der Glaube an diese??
Und der Begriff Befreiungist meiner Meinung nach auch nicht ganz zutreffend, es wurde lediglich eine Diktatur durch eine andere ausgetauscht, auch wenn die jetzige wesentlich subtiler die Unfreiheit gestaltet.
Und die Politiker werden doch nicht müde, uns jeden Tag zu erklären, dass sie alles Erdenkliche für die Wirtschaft tun müssen, damit es uns gut geht. Natürlich haben wir eine "Diktatur des Kapitals".

Hallo Joe,
hast Du Dich auf meine homepage verirrt? :-)) Da habe ich den Begriff Diktatur des Kapitals (stammt von Gewerkschaftsboss Sommer)ebenfalls verwendet, weil ich finde, dass er genau zutrifft! Nur auf was?? Natürlich auf den Begriff und das Phänomen Kapitalismus. So weit, so gut.

Und genau hier müssen wir mal die Linse schärfer einstellen und gleichzeitig das ganze Hintergrund - Propaganda - Gesäusel kurz abstellen:
Was ist Kapitalismus?? Es ist ausschließlich kapitalorientiertes Wirtschaften. Nicht identisch mit der Sozialen Marktwirtschaft a la Ludwig Erhard! Der war nämlich für "Wohlstand für alle" und setzte es in der frühen Bundesrepublik auch um. Leider haben wir heute eine "Rolle rückwärts" in eine Art "Turbo-Kapitalismus", dessen Unausweichlichkeit uns die Apologeten der Globalisierung weismachen wollen. Aber wir müssen das doch nicht auch noch glauben! Wer will uns denn dazu zwingen?

Natürlich, das haben wir ja in den DDR - Schulen so gelernt, und die sind ja schon allein deswegen den westlichen Schulen so haushoch überlegen, ist die Demokratie eine reine Farce, eine Alibiveranstaltung der Kapitalisten; die lassen sich das Milliarden kosten, um jeden Tag ein permanentes weltweites Demokratie - Theater zu inszenieren... Spätestens hier sollte ein normaler Mitteleuropäer so einen Schmarren erkennen können...!
Später mehr!

Wello


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RE: Vergleich DDR-BRD aus heutiger Sicht!

#39 von WELLO , 18.03.2008 16:22

Zitat von mutterheimat
Dazu kann ich aber sagen, daß diese "Befreiung", im Neuzustand der Gegenwart, wiederum nichts anderes ist, als Beschiss. Aber Opium braucht das Volk. Um wenigstens etwas und eine Weile, alles zu vergessen. Die nachfolgende Realität wird hart genug sein. Das beste Beispiel, für diesen harten Beschiss, liefert haufenweise die Gegenwart. Man hat aus der Vergangenheit nichts gelernt, aber daß ist auch nicht gewollt. Die neue Führung blockt das schon entsprechend ab. In einer gewissen Weise ist es aber auch gut so. Starke und direkt anfassbare Argumente, mit originalen Zeitzeugen untermauert, sind mehr als gefährlich. Wir kennen das doch aus alten Zeiten.


...nach dem Motto: einmal Beschiss, immer Beschiss! Und das kann gar nicht anders sein, jetzt ist wieder Beschiss angesagt - oder? Es kann gar nicht anders sein, weil es nicht sein darf! Wie bei den Katholiken...
Meine Oma misstraut auch jedem Bäcker, weil der heimlich Verlängerungsmittel ins Mehl und in den Käse streut... :-)) Nur selbst gebackener Kuchen taugt was; auch die Marmelade taugt nix, die ist auch "verlängert" wie im 1. Weltkrieg... Die Welt will sie nur "behumpsen", und der größte Humpser verkauft natürlich am meisten, und macht damit am meisten Geld... :-)))

Was, bitte, ist die "nachfolgende Realität"?? Wer will nicht, dass wir aus der Vergangenheit lernen??? Bitte mal Ross und Reiter nennen!

Würde mich übrigens mal interessieren - eine der authentischen Geschichten eines originalen Zeitzeugen - Du kennst da bestimmt jemanden!

Gruß Wello

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RE: Vergleich DDR-BRD aus heutiger Sicht!

#40 von mutterheimat , 18.03.2008 18:57

Und deine Oma hat absolut Recht damit, wenn sie so ziemlich allen und jeden mißtraut. Ich respektiere das vollständig. Beweise sind mehr als reichlich vorhanden. Und jeden Tag kommen neue dazu. Das ist zum Beispiel, unter dem Begriff, nachfolgende Realität, gemeint. Das Erleben von vorgestern, war die falsche Richtung, (bis ´45), daß Erleben von gestern, (bis ´89), war auch falsch, daß Erleben bis jetzt, bezweifle ich und nicht nur ich, ob es richtig sein wird. Wahrscheinlich ist es morgen auch falsch! Kein System ist das perfekte. Aber nur eines ist lebensfähig. Und genau dieses System ist kalt, berechnend, gefühllos, (auch wenn es anders genannt wird) und mehr als reformbedürftig. Ob es aber nach diesem, mehr, noch existieren würde, bezweifle ich, mehr als stark. Und damit habe ich das Ross genannt. Der Reiter sind die Personen, welche man hier unten, (Passauer Gegend), als die "Großkopferten" bezeichnet. Also Leute mit, bündelweise, Geldscheinen. Deine letzte Frage möchte ich hier nicht beantworten. Es gibt mehr als einen lebenden Beweis/Zeitzeugen. Ich bin schon einer, mit gerichtsfesten Unterlagen! Allerdings habe ich kein Interesse mehr, mich herumzuärgern.

 
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RE: Vergleich DDR-BRD aus heutiger Sicht!

#41 von joesachse , 18.03.2008 20:59

Hallo Wello, natürlich war ich auch mal auf deiner Homepage.
Aber den Begriff Diktatur des Kapitals kannte ich noch aus dem Staatsbürgerkundeunterricht vor 30 Jahren. Da gab es so eine Tabelle, in der Diktatur des Proletariats und Diktatur des Kapitals gegenübergestellt wurden, und für die Klassenarbeit mussten wir das lernen.

Volle Zustimmung zu deinem Satz zur sozialen Marktwirtschaft.

In Antwort auf:
Aber wir müssen das doch nicht auch noch glauben! Wer will uns denn dazu zwingen?

Genau da sehe ich das Problem. Die Manipulation ist parteiübergreifend und grenzenlos. Die einzige Partei, die genau dieses Thema direkt so anspricht und durchaus ähnlich formuliert wie Du ist Die Linke. Insofern bin ich durchaus erfreut, dass diese Partei eine Rolle im politischen Leben unserer Republik zu spielen beginnt als Verfechter des Sozialen. Die ersten Erfolge sind ja schon da, auch die SPD besinnt sich wieder auf ihre soziale Rolle, ich hoffe, dass aus dieser Ecke genug Kraft und Bewegung kommt, um unser Land wieder sozial zu machen und zu zeigen, dass Marktwirtschaft und Sozialstaat sich durchaus vertragen können.
Andererseits haben wir gelernt, dass das Streben nach Maximalprofit die Grundlage unserer Gesellschaftsform darstellt, insofern stellt sich die Frage: Was kommt danach? Haben wir ja hier im Thema "Zukunft des Kapitalismus" schon mal angefangen zu diskutieren, ist aber dann etwas versandet.
Vielleicht sollten wir dort weitermachen.

Gruß
JoeSachse

 
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RE: Vergleich DDR-BRD aus heutiger Sicht!

#42 von WELLO , 19.03.2008 11:37

Zitat von mutterheimat
Und deine Oma hat absolut Recht damit, wenn sie so ziemlich allen und jeden mißtraut. Ich respektiere das vollständig. Beweise sind mehr als reichlich vorhanden. Und jeden Tag kommen neue dazu. Das ist zum Beispiel, unter dem Begriff, nachfolgende Realität, gemeint. Das Erleben von vorgestern, war die falsche Richtung, (bis ´45), daß Erleben von gestern, (bis ´89), war auch falsch, daß Erleben bis jetzt, bezweifle ich und nicht nur ich, ob es richtig sein wird. Wahrscheinlich ist es morgen auch falsch! Kein System ist das perfekte. Aber nur eines ist lebensfähig. Und genau dieses System ist kalt, berechnend, gefühllos, (auch wenn es anders genannt wird) und mehr als reformbedürftig. Ob es aber nach diesem, mehr, noch existieren würde, bezweifle ich, mehr als stark. Und damit habe ich das Ross genannt. Der Reiter sind die Personen, welche man hier unten, (Passauer Gegend), als die "Großkopferten" bezeichnet. Also Leute mit, bündelweise, Geldscheinen. Deine letzte Frage möchte ich hier nicht beantworten. Es gibt mehr als einen lebenden Beweis/Zeitzeugen. Ich bin schon einer, mit gerichtsfesten Unterlagen! Allerdings habe ich kein Interesse mehr, mich herumzuärgern.


Also, wenn jemand sooo von Misstrauen zerfressen wie ein gepanzerter Igel durch die Gegend läuft, in jedem Mitmenschen einen lauernden Feind sieht, der ihn bei nächster Gelegenheit behumpsen und über den Tisch ziehen will - dann ist er in meinen Augen krank und sollte sich ernsthaft behandeln lassen! Er schadet sich mit dieser Haltung nur selbst - und es zeigt, das niemand anders als er selbst sich diesen Misstrauensfilter im Hirn eingestellt hat. Offenbar leidet er unter den Folgeschäden der Diktaturen...

An die typischen Ressentiments gegen die Neuzeit, sprich Demokratie, Anfang der Fünfziger kann ich mich noch deutlich erinnern. Damals im "Westen" geisterten Sprüche rum wie "Demokratur" - "unterm Führer hätt's sowas nich jejeh'm" - "einer muss doch sagen, wo's langgeht" (woher der seine Weisheit nehmen soll, darüber schwiegen sie dann fein stille) usw. usw.... Später hat sich das alles weiter östlich wiederholt.

Aber Du hast Recht: Unsere Demokratie ist nur das zweitbeste System - das Beste gibt es nicht! - die Menschen sind eben unzulängliche Wesen! Und daher ist es permanent reformbedürftig! Wär' dem nicht so, würde alles stehenbleiben und erstarren. Und wohin diese Reformen gehen? Natürlich in Richtung der Ansprüche aller Menschen - sie müssen sich aber drum kümmern und die Reform zu ihrer eigenen Sache machen! Selbst in Bayern setzt sich langsam die Demokratie durch - die bayerische Einheitspartei CSU hat ja soeben einige empfindliche Wahlschlappen erlitten... :-)))
Aber dieser Prozess kann zäh und langwierig werden und in eine regelrechte Ackerei ausarten - aber sei's drum, die Menschen haben, wenn sie wollten, schon ganz andere Dinge hingekriegt! Sie sind sogar auf dem Mond gelandet und haben die vollautomatische Waschmaschine erfunden...! :-)))

Ja, Passau - schöne Stadt, wenn man mal als Tourist dort hinkommt! Bei Windstille schlägt einem der Modergeruch in der Altstadt entgegen - das ewige Hochwasser, natürlich- Wohnen wollte ich dort nicht. Vielleicht ziehst Du besser mal nach München, Nürnberg oder Augsburg um? Schon im Mittelalter wusste man: Stadtluft macht frei...

Gruß
Wello


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RE: Vergleich DDR-BRD aus heutiger Sicht!

#43 von mutterheimat , 19.03.2008 17:21

Zitat von joesachse
Hallo Wello, natürlich war ich auch mal auf deiner Homepage.
Aber den Begriff Diktatur des Kapitals kannte ich noch aus dem Staatsbürgerkundeunterricht vor 30 Jahren. Da gab es so eine Tabelle, in der Diktatur des Proletariats und Diktatur des Kapitals gegenübergestellt wurden, und für die Klassenarbeit mussten wir das lernen.

Volle Zustimmung zu deinem Satz zur sozialen Marktwirtschaft.
In Antwort auf:
Aber wir müssen das doch nicht auch noch glauben! Wer will uns denn dazu zwingen?

Genau da sehe ich das Problem. Die Manipulation ist parteiübergreifend und grenzenlos. Die einzige Partei, die genau dieses Thema direkt so anspricht und durchaus ähnlich formuliert wie Du ist Die Linke. Insofern bin ich durchaus erfreut, dass diese Partei eine Rolle im politischen Leben unserer Republik zu spielen beginnt als Verfechter des Sozialen. Die ersten Erfolge sind ja schon da, auch die SPD besinnt sich wieder auf ihre soziale Rolle, ich hoffe, dass aus dieser Ecke genug Kraft und Bewegung kommt, um unser Land wieder sozial zu machen und zu zeigen, dass Marktwirtschaft und Sozialstaat sich durchaus vertragen können.
Andererseits haben wir gelernt, dass das Streben nach Maximalprofit die Grundlage unserer Gesellschaftsform darstellt, insofern stellt sich die Frage: Was kommt danach? Haben wir ja hier im Thema "Zukunft des Kapitalismus" schon mal angefangen zu diskutieren, ist aber dann etwas versandet.
Vielleicht sollten wir dort weitermachen.

Gruß
JoeSachse


Die Linke wird sich als absolut giftiger Pfeil erweisen. Dor sind so viele aus der alten SED vertreten, daß ich nur hoffen kann, daß sie nicht an die Macht kommen. Ich war unmittelbar dabei, als von diesen "Brüdern" 1989 die chinesische Machbarkeit der Revolutionsniederschlagung, diskutiert wurde. Es sei an den Zug Prag Dresden Hof erinnert, im Spätsommer 1989. Ich erinnere mich noch exzellent, an die Straßenschlacht am Dresdener Hauptbahnhof.

 
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RE: Vergleich DDR-BRD aus heutiger Sicht!

#44 von joesachse , 19.03.2008 18:30

Zitat von mutterheimat
Die Linke wird sich als absolut giftiger Pfeil erweisen. Dor sind so viele aus der alten SED vertreten, daß ich nur hoffen kann, daß sie nicht an die Macht kommen. Ich war unmittelbar dabei, als von diesen "Brüdern" 1989 die chinesische Machbarkeit der Revolutionsniederschlagung, diskutiert wurde. Es sei an den Zug Prag Dresden Hof erinnert, im Spätsommer 1989. Ich erinnere mich noch exzellent, an die Straßenschlacht am Dresdener Hauptbahnhof.


Ich denke, dass die Linke doch sehr verkennst. Sicherlich sind im Osten auch auch noch verbohrte SED-Mitglieder drin, aber dies ist sicherlich schon lange nicht mehr die Mehrheit und bestimmt schon gar nicht das Wesen dieser Partei. Ich denke, es gibt darin eine Menge Leute, die die Idee eines Demokratischen Sozialismus noch nicht aufgegeben haben, auch weil der Sozialismus in der DDR nicht, aber auch gar nichts mit den Sozialismustheorien mehr zu tun hatte. Und hier im Westen wird die Linke wesentlich von Leuten geprägt, die bei allen anderen Parteien genau diese soziale Komponente vermissen, und dies sind auch einige Ex-SPD-Mitglieder.
Dein Satz erinnert mit leider sehr an die Argumente der CSU-Politiker, wenn ihnen zu den Sachfragen in der Auseinandersetzung mit den Linken mal wieder die Luft aus geht.

Gruß
JoeSachse

 
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RE: Vergleich DDR-BRD aus heutiger Sicht!

#45 von WELLO , 19.03.2008 18:32

Die Linke wird sich als absolut giftiger Pfeil erweisen. Dor sind so viele aus der alten SED vertreten, daß ich nur hoffen kann, daß sie nicht an die Macht kommen. Ich war unmittelbar dabei, als von diesen "Brüdern" 1989 die chinesische Machbarkeit der Revolutionsniederschlagung, diskutiert wurde. Es sei an den Zug Prag Dresden Hof erinnert, im Spätsommer 1989. Ich erinnere mich noch exzellent, an die Straßenschlacht am Dresdener Hauptbahnhof.
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Kann ich nur voll unterstützen!
Ich war ein paar Tage später dort - man zeigte uns die frisch ausgewechselten Glasscheiben - den Genossen war es offenbar peinlich, die Scherben kaputt stehenzulassen... Es hat alles nix genutzt. Das Regime musste abtreten!
Auch die ständige Spioniererei hat nix genutzt! Sie sind zuletzt am eigenen Datenmüll erstickt; außerdem hätten sie sich industriell an die Spitze schaffen müssen - nix dergl. geschah, sondern das genaue Gegenteil!
Wenn die Grundlagen nicht stimmen, dann steckt die Fäulnis von vornherein im System. Zum Beispiel ist der Begriff "demokratischer Sozialsmus" so ein Unding wie gebratenes Eis... Er hätte das Zeug, zum Unwort des Jahres gewählt zu werden!

Gruß Wello

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RE:Juden in der DDR
Wie habt ihr früher Weihnachten gefeiert?


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