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Reiseberichte und Sehenswürdigkeiten in der Welt » Albanien
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Nun sind wir bereits 4 Tage in Albanien. So viel gesehen vom Land haben wir noch nicht in dieser kurzen Zeit. Aber das was wir gesehen haben, ist sehr schön. Die meisten Kollegen, Freunde und Kumpels haben die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, als sie hörten wir machen Urlaub in Albanien. Warum eigentlich? In Osteuropa gibt es so viele schöne Länder und Regionen. Wir haben in den letzten Jahren einige Länder/Städte in Osteuropa besucht und sind bisher nie enttäuscht worden. Bisher waren wir in Tirana und in Durrës. Beide sind mittlerweile sehr modern. Natürlich sieht man hier und da noch die "Meisterwerke" der kommunistischen Diktatur. Aber das ist halt so. Vieles hier ist neu. Gerade im Bereich der Gebäude. Ob kleine Häuschen bis hin zur großen Hotelanlage, da gibt es viele, neue Immobilien. Am deutlichsten sieht man die jahrzehntelange Diktatur und völlige Isolation an den Straßen. Die Hauptstraßen und Überlandstraßen sind in einem guten bis sehr guten Zustand. Man sieht auch viele Baustellen. Die Nebenstraßen sind eher Feldwege. Da wünscht man sich manchmal Allradantrieb. Wenn man jedoch bedenkt, dass es hier jahrzehntelang kaum private Autos gab, ist das was man bis jetzt erreicht hat, ein enormer Fortschritt.
Albanien ist sehr günstig. Wir haben für 14 Tage Urlaub rund 2.500 € investiert. Das wäre aber um vieles günstiger möglich gewesen. Für die Flüge von Köln-Bonn nach Tirana und zurück haben wir für beide knapp 900 € bezahlt. Allerdings haben wir zusätzlich Priority Check In, Priority Boarding, Sitze mit mehr Beinfreiheit, zusätzliches Gepäck gebucht. Ohne die Zusatzleistungen hätte der Hin- und Rückflug ca. 120 € pro Person gekostet. Also rund 240 € für beide. Für 30 - 50 € die Nacht gibt es hier richtig gute Hotelzimmer oder kleine, gut ausgestattete Appartments. Für 500 - 600 € kann man hier 2 Wochen richtig gut wohnen. Wir haben ein kleines Penthouse gemietet. Obwohl klein relativ ist. Es ist größer als unsere Wohnung zu Hause. 2 Schlafzimmer, großes Bad, Wohnzimmer, Essbereich und Küche. Dazu einen Tiefgaragenstellplatz und eine Mega-Terrasse hier oben. Auf der Terrasse gibt es einen Bereich zum Chillen und auf der anderen Seite einen Essbereich. Allein die Terrasse ist um einiges größer als unser Wohnzimmer. Kostenpunkt hierfür 1.230 €. Dazu kommt der Mietwagen. Wir haben einen Skoda Octavia, das aktuelle Modell. Alle Kilometer inklusive, alle Versicherungen inklusive, keine Selbstbeteiligung bei selbst verursachten Schäden, komplette Übernahme der Kosten bei Diebstahl. Gekostet hat uns der Wagen für 2 Wochen gerade mal 350 €. Auch das wäre günstiger gegangen. Kleinwagen wie den Hyundai i10 gibt es schon ab 120 € für 2 Wochen.
Generell sind die Preise hier sehr günstig. Ein Abendessen für 2 in einem guten Fischrestaurant bekommt man für ca. 30 - 35 €. Da ist aber das Glas Wein für Frauchen und das Bierchen für mich dabei. Das Essen ist absolut top. Für Joesachse wäre das vermutlich ein Traum. Die haben hier ein riesiges Weinangebot an sehr guten Weinen. Ich bin ja kein Kenner davon, aber Frauchen und andere Gäste mit denen wir gequatscht haben, sind total begeistert. Einfache Gerichte sind hier extrem preiswert und sehr gut. Ich hatte heute Penne Arrabbiata. Kostete 400 Lek, das sind gut 4 Euro. Im Restaurant wohlgemerkt. Ein Kaffee kostet zwischen 60 cent und einem Euro. Cappuchino ab 1,50 €, ein Bier in der Bar direkt am Strand 2 €, für die Kugel Eis habe ich heute 80 cent gezahlt, usw.
Das Wetter ist ebenfalls sehr schön. Tagsüber sind es 24 - 25 °C im Schatten. In der Sonne ist hier noch schwitzen angesagt. Selbst jetzt, es ist fast 20.30 Uhr, sitze ich noch in kurzer Hose und T-Shirt bei immer noch 20 °C auf der Terrasse.
Mein Fazit bis jetzt, ich bin mehr als positiv überrascht von Albanien. Wir sind uns jetzt schon einig, wenn der Rest des Urlaubs genau so schön wird wie die ersten Tage, war das nicht unsere letzte Reise in dieses Land.
Nee mal im ernst wir sind ja auch immer auf der Suche nach irgendetwas besonderen deshalb danke für den coolen Tipp. Albanien hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm .Wie siehts denn da politisch aus,Korruption,Geldwäsche,Polizei,Armut etc.Wie ist das Verhältnis der Einheimischen zu Touris aus eurer eigenen Sicht,finde das immer sehr wichtig.Uns würde dann eher der Süden intressieren.wo es warm ist wie wäre denn da die Infrastruktur,wenn man ohne Auto zurechtkommen will? Preislich scheint es da ja voll in Ordnung zu sein.
Was verdienen die Menschen eigentlich in Albanien ? Können die sich ihre eigenen Preise leisten oder gibt es da auch zwei Preislisten , eine für Einheimische und eine für deutsche Touristen ? So wie es bei unseren böhmischen Nachbarn Sitte war.
So viele Fragen. Ich versuche das mal zu beantworten. Zuerst zu Ritters Beitrag. Ein Problem in Albanien soll wohl die Korruption und die Organisierte Kriminalität sein. Als Tourist merkt man davon nichts. Wie auch? Ob sich hier ein Großteil der Beamten oder Staatsdiener schmieren läßt, werden wir als Touris nie erfahren. Ob hier Entscheidungsträger in der Politik ihre Hand aufhalten und dann zu Gunsten irgendwelcher Leute Gesetze beschließen, auch das werden wir nie erfahren und schon gar nicht bemerken. Zum Thema Ordanisierte Kriminalität, auch davon merkt man als Tourist gar nichts. Keine Ahnung auf welchen Gebieten diese Leute tätig sind, vielleicht Drogenschmuggel, Geldwäsche und solche Dinge. Als Tourist geht das an einem vorbei. Und in Westeuropa sind das ja auch florierende "Geschäftszweige". Das Land selbst ist sehr sicher. Das Auswärtige Amt warnt lediglich vor Taschendiebstählen, sowie vor Auto-und Wohnmobilaufbrüchen in den Sommermonaten. Aber auch das gibt es überall auf der Welt. In letzter Zeit kam es in Tirana zu Demos gegen die Regierung. Da wurde es wohl auch mal gewalttätig. ISt in Spanien, Frankreich, Deutschland, usw auch so. Man kann hier nachts durch die Straßen laufen, Bars, Restaurants und was weiß ich noch besuchen. Da gibt es gar keine Probleme. Ich bin jedenfalls lieber hier in der Nacht unterwegs, als in Köln, Berlin oder anderen deutschen Städten.
In den Dörfern gibt es immer noch genug Armut. In den Städten hat sich auch dank des Torismus mittlerweile ein gewisser Wohlstand etabliert. Albanien hatte im letzten JAhr über 5 Mio Touristen. Das macht sich bemerkbar. Ich würde das jetzt so auf dem Niveau Tschechien, Ungarn, Polen einschätzen. Ist aber nur mein subjektiver Eindruck.
Die Einheimischen sind gegenüber Touristen wahnsinnig freundlich und hilfsbereit. Du kannst hier so ziemlich jeden anquatschen, wenn Du bei irgendwas nicht klar kommst. Die helfen Dir. Ein Beispiel. Wir haben das Haus in dem wir wohnen, nicht gefunden. Die richtige Straße schon, nur das Haus nicht. Das steht nämlich etwas versetzt nach hinten in einer Stichstraße. Also im nächstbesten Restaurant die Bedienung gefragt, wo unsere Unterkunft sein könnte. Zack, hat der Kellner unsere Unterkunft gegoogelt, ne Telefonnummer vom Verwalter gefunden und den direkt angerufen. 10 min später war der Verwalter im Restaurant und wir sind dann gemeinsam zu unserem Appartment. Auch wenn man sich hier in manchen ortsüblichen Gepflogenheiten als Ausländer etwas dumm anstellt, so ist das kein Problem. Die Leute hier helfen einem immer weiter. Die Sprache ist ebenfalls kein Problem. Junge Leute sprechen hier alle ziemlich gut englisch. Bedienungen, Verkäufer und alle die mit Touristen Kontakt haben, sprechen in der Regel englisch. Wie das im Hinterland in den Dörfern aussieht, kann ich noch nicht sagen.
Ohne Auto ist man ziemlich aufgeschmissen hier. Zwischen den Städten gibt es regelmäßige Busverbindungen. Tirana hat wohl mittlerweile auch einen einigermaßen funktionierenden innerstädtischen Busverkehr. Die Fahrt kostet 40 cent, wie uns jemand sagte. Aber ob und wann da ein Bus fährt, das ist Glückssache. Da Mietwagen hier sehr billig sind, würde ich unbedingt empfehlen einen zu nehmen. Allerdings sollte man beim Fahren nicht sonderlich zimperlich sein. Tempolimits werden hier als reine Empfehlung betrachtet. Vorfahrtsregeln scheint es nicht zu geben. Und wenn, hab ich noch nicht rausgefunden welche das sein sollen. Nur große Kreuzungen sind beschildert. Allerdings interessiert das niemanden. Die meisten Kreuzungen sind ohne Beschilderung. Ob hier rechts vor links gilt oder wie in manchen Ländern erlebt, der auf der breiteren Straße hat Vorfahrt - ich weiß es nicht. Einfach fahren und hupen, dann klappt das schon. Ganz wichtig, niemals blinken. Macht hier keine Sau. Nur hupen ist wichtig!
So. Falls noch Fragen sind, werde ich versuchen diese zu beantworten.
Zitat von Hansrudi im Beitrag #5Was verdienen die Menschen eigentlich in Albanien ? Können die sich ihre eigenen Preise leisten oder gibt es da auch zwei Preislisten , eine für Einheimische und eine für deutsche Touristen ? So wie es bei unseren böhmischen Nachbarn Sitte war.
Ich habe keine Ahnung, wie die Gehälter hier sind. Was aber auffällt ist, es gibt fast keine alten Autos. Selbst als wir heute in den Bergen waren, standen oder fuhren dort zum Großteil nur neuere Modelle. Vor allem deutsche Autos scheinen hier sehr beliebt zu sein. VW, Audi, BMW und Mercedes prägen hier das Straßenbild. Wie die sich das leisten können? Ich weiß es nicht.
Das System mit den unterschiedlichen Preisen kenne ich hauptsächlich aus Ländern wie Mexiko, Nicaragua, Kolumbien oder Vietnam. Wobei ich das nie sonderlich dramatisch empfand. Der Einheimische hat umgerechnet 5 € für ein Abendessen im Restaurant gezahlt und wir 7 €. Oder ne große Flasche Wasser kam im Laden um die Ecke 20 Peso, der Einheimische hat halt 15 Peso gezahlt. Da reden wir von gut 20 cent Preisunterschied. Das ist halt so. Muss man mit leben.
Hier haben Restaurants nur eine Speisekarte. In der Regel steht in der ersten Zeile alles auf albanisch. In der zweiten Zeile nochmal auf englisch. Dahinter steht ein Preis. Selbst wenn der Einheimische ein bißchen weniger zahlen würde, mir wäre es egal. Das Essen hier ist super günstig und sehr gut. Das ist was zählt!
Für mich stand Albanien noch nicht auf der Wunschliste . Das hat @michaka erst jetzt ausgelöst . Bulgarien , Ungarn und Rumänien sollen aber bald Reiseziele werden und natürlich auch das Gebiet der ehemaligen Sowjetunion . Ich denke da an den Transsib , von Moskau an das japanische Meer . Michaka , wie verhalten sich die Kosovo- Albaner zu ihren Landsleuten auf der anderen Seite . Ich bin gestern von einer Reise am Nordseestrand zurück gekommen .
Hallo Andreas, vor ein paar Wochen haten wir Albanien auch noch nicht auf dem Plan. Wir wollten noch mal 2 Wochen entspannen, es sollte nicht so weit weg sein und sommerliche Temperaturen sollten sein. Natürlich waren da Türkei und Griechenland die ersten Ideen. Irgendwie sind wir dann aber auf Albanien gekommen. Tja, nun sind wir hier und wir sind mehr als positiv überascht von diesem schönen Land.
Kosovaren und Albaner sind ja zu einem großen Teil das gleiche Volk. So wie wir Deutschen es in der DDR und der Bundesrepublik waren. Die wollen auch das gleiche, nämlich die (Wieder)vereinigung. Beide wollen unbedingt in die EU. Zumindest hier in Albanien merkt man das auch. Die haben vieles an EU-Recht bereits umgesetzt, ohne Mitglied zu sein. Selbst diesen Mist mit den festen Deckeln an Plastikflaschen hat man hier längst eingeführt. Kennzeichnungspflichten bei Lebensmitteln und allen möglichen anderen Produkten - exakt das gleiche wie in der EU. Selbst die KFZ-Kennzeichen sind bereits mit dem blauen Viereck an der Seite, mit dem Länderkürzel. Nur der Kreis aus den Sternen ist nicht da. Die haben anstatt der Sterne einfach einen geschlossenen weißen Kreis aufgedruckt. Die hatten ja ursprünglich ein rotes Viereck mit Länderkürzel und albanischem Adler. Auch der Migrationspakt mit den Italienern ist ja ein klares Zeichen an die EU. Man signalisiert hier nach Brüssel, hey wir helfen euch soweit uns das möglich ist. Albanien ist damit das erste Land, welches mit einem EU-Mitgliedsland ein solches Abkommen geschlossen hat. Auch wenn erstmal italienische Gerichte dazwischen schießen. Doch dafür können die Albaner nix.
Vielen Dank für die Antwort , lieber micha ! Albanien war fast das einzige Land , daß bei uns in Geografie nicht erwähnt wurde . Ich staune , was dieses Land schon alles an EU Recht eingeführt hat . Dank deiner Hilfe denke ich jetzt positiver über dieses Land . Viel Spaß noch wünscht Andreas
In der Nacht von Samstag auf Sonntag sind wir zurück gekommen. Dank Eurowings und Airport Köln-Bonn war die Rückreise etwas chaotisch. Aber man ist es ja gewohnt, dass in Deutschland momentan nicht alles klappt.
Der Urlaub war sehr schön und wir haben uns längst entschlossen, nächstes Jahr noch einmal einige Tage in Albanien zu verbringen. Man hat ja bestimmte Erwartungen an ein Urlaubsziel, bzw. an ein Land. Die wurden in Albanien deutlich übertroffen. Verlässt man den Küstenstreifen, wird man von der tollen Landschaft beeindruckt sein. Vieles ist noch relativ unberührt. Zum Wandern ist die Gegend ideal. Die Dörfchen mit ihren kleinen Restaurants und kleinen Läden, wunderbares Essen, freundliche und hilfsbereite Menschen, usw. Die Preise für uns Deutsche sehr niedrig. Es gibt wundervolle Strände. Eigentlich alles , was man sich so wünscht.
Selbst an den typischen Touri-Hotspots sind die Preise überschaubar. Wir waren 2 mal an solchen Touri-Hotspots essen. Einmal in Tirana, in unmittelbarer Nähe zum Skanderbeg-Platz. Da tummeln sich natürlich sehr viele Touristen. Direkt nebenan gibt es eine Straße, da ist ein Restaurant neben dem anderen, Cafes, Eiscafes - dort findet man alles. FAst 100 % der Gäste sind Touristen. An solchen Orten sind die Preise überall auf der Welt etwas teurer, aber das ist halt so. Eigentlich meiden wir so etwas, aber ich hatte echt riesigen Kohldampf. Also rein in ins Restaurant. Das Essen war auch hier sehr gut. Bezahlt haben wir dort 55 €, inkl. Trinkgeld. Das ist zwar teurer als in den kleinen Restaurants in denen wir sonst waren, aber für die Örtlichkeit absolut okay. Allerdings gab es auch einiges fürs Geld. Wir hatten eine Fleischplatte für 2 Personen bestellt. Da war Lamm dabei, ein großes Rindersteak, Schweinesteak, Hähnchensteak, Cevapcici, ein typisch albanisches Würstchen, eine Wurst nach Art des Hauses. Dazu eine Portion Pommes, einen großen Salat für 2 Personen und ein paar Fladen. Dazu für jeden ein Getränk und zum Abschluss 2 Espresso. Wenn man die Menge sieht, dann sind auch 55 € an so einem zentralen Ort in Ordnung. Wir hatten echt zu kämpfen, das alles zu schaffen. Beim zweiten MAl haben wir direkt an der Burg Kruja gegessen. Auch hier war das Essen super und reichhaltig. Kostenpunkt 46 €. Ansonsten lagen unsere Restaurantbesuche stets zwischen 20 - 30 €.
Einzig der Straßenverkehr war das absolute Chaos. Ich bin vor allem aus Mittel-und Südamerika einiges gewohnt, was den Verkehr betrifft. Aber die Albaner toppen das. Egal ob ruhender oder fließender Verkehr, es ist chaotisch. Allein das Einfahren bzw. Überqueren einer Kreuzung ist recht abenteuerlich. In Albanien wimmelt es nur so von allen möglichen Verkehrsschildern, aber gut 80 % der Kreuzungen sind unbeschildert. Ich habe nicht raus bekommen, wer an einer unbeschilderten Kreuzung eigentlich Vorfahrt hat. Einfach kreuz und quer fahren und hupen, klappt schon irgendwie. Dabei keinesfalls blinken oder irgendwelche aufgezeichneten Fahrspuren beachten.
Benzin und Diesel sind das einzige, was in Albanien recht teuer ist. Beide Spritsorten haben den gleichen Preis. Der liegt zwischen 1,70 € und 1,80 €.
An der Tankstelle haben wir auch die einzige unschöne Situation erlebt. Ich werde vielleicht nachher noch davon berichten. Aber jetzt geht es erstmal zum Einkaufen. Der Kühlschrank ist ja noch leer.
Am Ende der Reise hatten wir 2 Erlebnisse. Einmal positiv, einmal negativ.
Gebucht hatten wir unser Appartment bis Samstag. Laut Buchungsbedingungen war Check Out 11.00 Uhr. Unser Flug ging aber erst 22.00 Uhr. Also kurz beim Vermieter/Verwalter gefragt, ob wir bis 17.00 Uhr bleiben können. Antwort: Na klar. Gerne auch bis Sonntag. Kostet nix extra. Das Reinigungsteam kommt ja erst Montag früh. So großzügig sieht das selten jemand. Wir fanden das sehr nett von dem Herrn. Das zum positiven Teil.
Gegen 17.00 Uhr sind wir dann Richtung Tirana aufgebrochen. Von Durres ist das ne gute halbe Stunde Fahrt. Zuerst zur Tankstelle. Der Mietwagen musste ja voll getankt übergeben werden. Zuerst eine kleine Erklärung. Ich reise jetzt seit gut 30 Jahren durch die Welt. Früher meist mit Kumpels. Seit ungefähr 20 Jahren natürlich mit Frauchen. Gereist wird grundsätzlich allein. Keine Pauschalreisen, keine Reisegruppen, nichts dergleichen. Wir kümmern uns um alles selbst. Natürlich begegnet einem auch immer wieder Abzocke gegenüber Touristen. Früher bin ich da auch in manche Falle getappt und habe Lehrgeld gezahlt. Aber mittlerweile hat man schon so vieles erlebt und kennt viele Tricks, da ist es schon viel schwerer für Abzocker einen Erfolg zu erzielen. DIe Tricks sind im Grunde weltweit die gleichen. Ist man einmal auf diese linken Typen reingefallen, passiert das kaum ein zweites Mal.
In einigen Ländern gibt es noch Tankwarte an den Zapfsäulen. Hier lauert oft eine Touristenfalle. Ich bin vor vielen Jahren in Mexiko auf einen betrügenden Tankwart reingefallen. Seitdem nicht mehr. Wie gesagt, man lernt ja. In Albanien gibt es die Tankwarte auch noch. Heißt man fährt an die Zapfsäule. Sagt was und wieviel man will. Der Bursche tankt, macht die Scheiben sauber wenn gewünscht, kontrolliert den Luftdruck. Was man eben will. Dafür bekommt der Bursche Trinkgeld. In der Regel 1 Euro/1Dollar pro Dienstleistung. Heißt Tanken und Scheiben putzen wären dann 2 Euro Trinkgeld. Nur Tanken = 1 Euro. Bei uns haben Zapfsäulen ein zentrales Bezahlsystem. Rein gehen, bezahlen, danach setzt sich die Säule auf Null. Beim Tankwart-System gibt es diese zentrale System nicht. Bezahlt wird direkt am Fahrerfenster. Dann muss der Tankwart die Säule händisch Nullen. Und da lauert die Falle. Ein unseriöser Tankwart macht das nicht. Der zapft einfach los und man bezahlt den Sprit vom vorherigen Tankvorgang noch einmal. Die Kohle steckt sich der Tankmensch dann in die eigene Tasche. Wir fahren also an. Im Display standen noch 3 Komma irgendwas Liter für 600 Lek. Das sind zwar nur 6 Euro, aber ist ja auch Geld. Burschi hat natürlich nicht genullt und wollte direkt loslegen. Also hab ich ihn gestoppt und erstmal das Display nullen lassen. Das ist fast überall auf der Welt so, wenn Tankwarte an der Säule stehen. Immer erst das Display kontrollieren, dann kann der den Tankvorgang starten. Display war auf Null, Burschi tankt voll. Endsumme 4.830 Lek. So eine ungerade Zahl läßt ein Tankwart nie stehen. Jeder seriöse Tankwart hätte noch ein paar Tröpfchen in den Tank gequetscht auf 4.900 oder 5.000 Lek. Es sei denn, er will schon wieder bescheißen. Zum Bezahlen wird oft nur Barzahlung angeboten. Oft ist aber auch Kartenzahlung möglich. Muss man die aber erst auffordern ein Kartengerät zu holen. Bei Barzahlung nach Möglichkeit passend zahlen. Klappt aber nicht immer. Hat man nur große Scheine, dann zeigt man dem Tankwart das Geld, er holt das Wechselgeld raus und dann tauscht ihr. Danach bekommt er sein Trinkgeld und Ende. Gibt man das Geld direkt, wird das gerne blitzschnell ausgetauscht. Das merkste nicht, so schnell sind die. Heißt, man gibt einen 5.000-er Schein hin und der hält plötzlich einen 2.000-er in der Hand und will mehr. Stehste blöd da. Wieder in eine Falle getappt. Deshalb, erst die eigene Kohle übergeben, wenn er einem auch das Wechselgeld überreicht. Zahlt man mit Karte, unbedingt schauen was im Display steht. Hier wird dann gerne ein höherer Betrag eingegeben, als man wirklich getankt hat. Die halten das Gerät so, dass man das Display nicht sieht. Also erst kontrollieren und gegebenenfalls den Betrag korrigieren lassen. Da ich mit Karte gezahlt habe, hat er natürlich einen höheren Betrag eingegeben und hat so versucht ein paar Lek extra zu kassieren. Durfte er dann ebenfalls korrigieren und ich habe den korrekten Betrag gezahlt. Eigentlich sollte der noch den Luftdruck kontrollieren. Wir hatten ein kleines Problem mit einem Reifen. Das hab ich dann aber woanders machen lassen. Für Tanken und Druckkontrolle hätte es 200 Lek/2 Euro Trinkgeld gegeben. Nach seiner Show gabs allerdings nichts! Dabei gings mir nicht um die paar Euro, aber ich mag es nicht wenn man versucht zu betrügen!
Deshalb, solltet ihr mal im Ausland auf einen Tankwart treffen, kontrolliert immer was er macht. Sonst zahlt ihr schnell drauf. Die meisten der Jungs arbeiten korrekt. Schwarze Schafe gibt es aber immer wieder mal.
Vielen Dank für Deinen recht ausführlichen Reisebericht. Albanien hatte ich bisher noch nicht auf dem Schirm als Reiseziel. Wir fliegen am Samstag für eine Woche auf La Palma zum Wandern. Mal über die erkalteten Lavaströme des letzten Ausbruchs klettern...
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