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Lob des Kommunismus

#1 von henry77 , 28.08.2013 12:40

„Lob des Kommunismus“ – Wolfgang Beutin, Hermann Klenner, Eckart Spoo (Hrg.)

Die „Platons“ lassen grüßen...

Buchtipp von henry77

Kommunismus? Man denke noch an Gesine Lötzsch, die es gewagt hatte, laut zu denken und nach Wegen zum Kommunismus zu fragen. Und nun ist ein neuer Störenfried auf dem Markt. „Lob des Kommunismus. Alte und neue Weckrufe für eine Gesellschaft der Freien und Gleichen“, herausgegeben von Wolfgang Beutin, Hermann Klenner und Eckart Spoo. Dass dabei die Kapitalelite Wutausbrüche bekommt, da gegen vernünftige Argumente nicht anzukommen ist, wenn man vom hochgeputschten Vorwurf mancher Fehlentwicklungen mal absieht und die eigene Blutspur verwischen will – das ist ja nicht anders zu erwarten. Doch auch unter Linken gab es Irritationen.

Wer der Suche nach Alternativen von vornherein ein im Interesse weiterer Ausbeutung und des gierigen Profitstrebens eine Absage erteilt, der macht sich mitschuldig am Abgleiten der Menschheit in ein Nichts. Nicht zu Unrecht fragte Dietrich Eichholtz in der „jungen welt“ vom 02.08.2013 (siehe „Neuordnung der Welt, Sieg ohne Frieden, Teil II und Schluss): „...Steht uns eine Welt ohne Sozialismus bevor – eine ausgelieferte Welt, die den Kalten Krieg für die ihr gemäße Existenzform hält und die drängenden Menschheitsprobleme (Klima-katastrophe, Umwelt- und Energiekatastrophe, Armut, Hunger und Seuchen) zu bewältigen nicht in der Lage ist?“ Und Hans Modrow, in der „jungen welt“ vom 27.28. Juli 2013 nach der Perspektive der EU befragt, sagt: „Die EU soll Militärmacht sein und der Antikommunismus die Weltanschauung, die man verbreitet. Das ist keine Perspektive im Interesse der Menschen.“ Der soziale Zerfall sei somit vorprogrammiert.

Eine zukunftsträchtige Gesellschaft? Tausendmal ja! Gäbe es auch nur einen einzigen Hoffnungsschimmer, die Kluft zwischen Arm und Reich aus der Welt zu schaffen, gäbe es die endgültige Chance, jegliche kleineren und größeren Kriege von vornherein nicht zuzulassen, gäbe es die Möglichkeit, dem Terror, der Gewalt, der Korruption, dem Fremdenhass den Nährboden für immer zu entziehen – niemand hätte (außer den Profitjägern)etwas dagegen, nach echten gesellschaftlichen Alternativen zu suchen.

Warum? Weil eine auf Volkseigentum begründete Ordnung – anders strukturiert als das unter dem massiven ökonomischen und ideelllen Druck (sprich Klassenkampf) des Großkapitals untergegangene System des Sozialismus in den Ostblockländern – korrigierbar ist, korrigierbarer als die Versuche, das Heutige mit Rettungsschirmen, Trostpflästerchen und etwaigen Reparaturen über Wasser zu halten. Das Kapital wütet in der Krise und weist alle geistigen Strömungen zu einer veränderten Welt verständlicherweise mit aller Macht zurück.

Auf 200 Seiten lassen die Herausgeber 104 Philosophen, Theologen, Dichter, Publizisten, Theoretiker, Historiker – keinesfalls alles Kommunisten – sowie Politiker der Arbeiterbewegung der vergangenen Jahrhunderte zu Wort kommen, die den humanen Gedanken des menschlichen Miteinanders zu einem der erstrebenswertesten Ziele menschlichen Tuns auf dieser einzigartigen Erde erklärt haben. Sie provozieren die Mächtigen, sie versuchen, das mitunter schläfrige Dasein mancher satter Bürger zu wecken, sie erinnern an die kulturellen Traditionen in der Welt, an die großen Denker. Es sind Texte, die durchaus als geistige Angriffe auf die heutige Diktatur des Geldes und der Inhumanität, als eine Bedrohung für die Welt-Drahtzieher des Kapitals zu verstehen sind. So stellt Hermann Klenner im Geleitwort folgendes fest: Der Gedanke des Kommunismus löse bei „fanatisierten Antikommunisten ein ihrem limitierten Horizont gemäßes Echo aus. Dass der Kommunismus tabu sei, darf gedacht werden, dass er aber vernünftig sein könnte, „darf niemand denken oder gar aussprechen. (…) Und „wer gegen dieses Tabu verstößt, hat mit heftigen öffentlichen Angriffen und Distanzierungen zu rechnen“. (S. 5)

Mit keinerlei „Berufsverbot“ mehr haben dagegen die großen Denker seit der Antike zu rechnen. So meint Platon (347 v.u.Z.) zu dem grundlegenden Problem von Arm und Reich: „In einem Gemeinwesen, in dem Reichtum und Armut fremd sind, wird auch die beste Gesittung zu finden sein, denn weder Frevelmut noch Ungerechtigkeit kommen da auf.“ (S. 7) Thomas Morus (1478-1535) ergänzt: „Überall dort, wo es Privateigentum gibt und als Maßstab für alles nur das Geld gilt, gibt es keine Gerechtigkeit...“ (S. 20) Auf Ursachen des Zwiespalts zwischen oben und unten geht Thomas Müntzer ein: „Die Herren machen das selber, dass ihnen der arme Mann feind wird. Die Ursache des Aufstands wollen sie nicht beseitigen. Wie kann es dann auf die Dauer gut werden?“ Heinrich Heine fasst Müntzers Denken so zusammen: „Die Gewalt soll gegeben werden dem gemeinen Volk.“ (S.23) Nebenbei sei hinzugefügt, dass nach Marx unter Privateigentum jenes zu verstehen ist, dass über Produktionsmittel verfügt.

Auf den Individualismus, auf den sich die bürgerliche Ideologie als Frontstellung gegen den Kollektivismus so gerne bezieht, geht u.a. Oscar Wilde (1854-1900) ein und schreibt den folgenden schönen Satz: „Die wahre Vollkommenheit des Menschen liegt nicht in dem, was er hat, sondern in dem, was er ist.“ Das Privateigentum vernichte den wahren Individualismus. „Die Persönlichkeit des Menschen ist so völlig von seinem Besitz aufgesogen worden, daß das englische Gesetz stets einen Angriff gegen das Eigentum eines Menschen weit strenger geahndet hat als einen Angriff gegen seine Person.“ (S. 106)

Ob Denkangebote von Jean-Jacques Rousseau, Gotthold Ephraim Lessing, Maximilien de Robespierre, Friedrich Hölderlin, Johann Gottfried Seume, Heinrich Heine, Ludwig Börne, Wilhelm Weitling, Karl Marx, Friedrich Engels, Bettina von Arnim, Ferdinand Lassalle, Alexander Iwanowitsch Herzen, August Bebel, Oscar Wilde, Franz Mehring, Wilhelm und Karl Liebknecht, Clara Zetkin, Rosa Luxemburg, Martin Andersen Nexö, Alexandra Kollontai, Henri Barbusse, Wladimir Iljitsch Lenin, Kurt Tucholsky, Antonio Gramsci, Hermann Hesse, Bertold Brecht, Sigmund Freud, Dschawaharlal Nehru, Thomas und Heinrich Mann, Albert Einstein oder Manfred Wekwerth, um nur eine winzige Auswahl der in diesem Buch zitierten Größen zu nennen – sie sind Perlen in der Literatur, Kunst und Politik. Sie reißen den Kapitalmächtigen die Masken vom Gesicht, sie deuten Lösungswege aus dem Dilemma der Unterdrückungsmaschinerie an, sie schüren das Feuer der Hoffnung auf eine menschenwürdige Welt.

Bei aller Bejahung der fortwährenden Entwicklung hin zum Sozialismus/Kommunismus erinnert der Schweizer Kunsthistoriker, Philosoph und Theologe Konrad Farner (1903-1974) an das “zuschanden“ gewordene Bild des Kommunismus durch theoretische Verkrustungen und Verflachungen, durch Ausartungen und Willkür und er fragt, ob „sich Weg und Ziel grundsätzlich noch auf derselben Ebene“ befunden hätten. Er sagt voraus, dass dieser Kommunismus „nur durch intensive Arbeit zahlreicher Generationen unter vielen Rückschlägen und nicht ohne falsche Experimente erreicht werden kann“...(S. 175)

Eckart Spoo, einer der drei Herausgeber dieser anspruchsvollen kulturellen Leistung, polemisiert in seinen Nachbemerkungen gegen die weltweite Meinung, der Sozialismus sei „out“. „Der übermächtige Kapitalismus, der mit Boykott, Wettrüsten und anderen unfriedlichen Methoden seit Jahrzehnten daran mitgewirkt hatte, diese Staaten zu destabilisieren, schien nun endgültig über die ganze Erde zu herrschen.“ (S. 191) Mahnend schreibt er auf Seite 195: „In der Auseinandersetzung zwischen Menschenrecht und Kapitalmacht (…) wird es immer auf Menschen ankommen, die sich nicht einschüchtern lassen... (…) Ihnen solle das Buch helfen zu wissen, „dass viele berühmte Dichter und Denker auf ihrer Seite stehen“. (S. 195) Das Buch verstehe sich nicht als Beitrag irgendeiner Partei. Einige Autoren lebten lange vor der Gründung politischer Parteien, so Spoo. Er zitiert abschließend Pablo Picasso, der 1956 erklärte, „dass ich zum Kommunismus gekommen bin wie zu einer Quelle und dass mein ganzes Schaffen mich dahin geführt hat“.

Aktuell passt besonders folgender Ausspruch von Lenin in die heutige Zeit: „Die Menschen waren in der Politik immer die einfältigen Opfer von Betrug und Selbstbetrug, und sie werden es immer sein, solange sie nicht lernen, hinter allen möglichen moralischen, religiösen und politischen Phrasen, Erklärungen und Versprechungen die Interessen dieser oder jener Klassen zu finden.“ (S. 124)

Wem sollte man diese lobenswerte Fundgrube streitbarer gedanklicher Vorlagen als Alternativen zum Imperialismus – die in einem zweiten Buch mit Autoren wie zum Beispiel Pablo Neruda, Lion Feuchtwanger oder Maxim Gorki, um nur einige wenige zu nennen, seine Fortsetzung finden soll - empfehlen? Den Widersachern des Humanismus etwa? Den Fanatikern des Ewiggestrigen? Den eigentlichen Bremsern jeglichen Menschheitsfortschritts? Möge diese Anthologie allerdings jenen in die Hände kommen und mit Vergnügen von ihnen gelesen werden, die sich von der rückständigen und armseligen Verteufelung des „Unwortes“ Kommunismus nicht beirren, nicht geistig knebeln lassen, die dem menschlichen Miteinander endlich eine Chance geben wollen. Die „Platons“ lassen grüßen...

Wolfgang Beutin, Hermann Klenner, Eckart Spoo (Hg.): „Lob des Kommunismus. Alte und neue Weckrufe für eine Gesellschaft der Freien und Gleichen“, Taschenbuch: 200 Seiten, Verlag: Ossietzky; Auflage: 1 (März 2013), Sprache: Deutsch, ISBN-10: 3944545028, ISBN-13: 978-3-944545-02-8, mit Zeichnungen von Thomas J. Richter, Preis: 20.00 Euro.

Zu den Herausgebern:
Wolfgang Beutin, geboren 1934 in Bremen; Studium der Germanistik und Geschichte in Hamburg und Saarbrücken; 1961 und 1963 in Hamburg Staatsexamen und Promotion; 1971-1999 Hochschuldozent in Hamburg; Gastprofessur und Gastdozenturen in Göttingen, Oldenburg und Lüneburg; seit 1996 bis heute Privatdozent an der Universität Bremen; Verfasser wissenschaftlicher und belletristischer Schriften.
Prof. Dr. jur. habil. Hermann Klenner, Mitglied der Leibnitz-Sozietät der Wissenschaften (zuvor der Akademie der Wissenschaften der DDR). Zu seinen Veröffentlichungen zählen u.a. Marxismus und Menschenrechte (1982); Vom Recht der Natur zur Natur des Rechts (1984).
Eckart Spoo: 1962 bis 1997 Redakteur der Frankfurter Rundschau, Gründer der Zeitschrift Ossietzky. Herausgeber oder Mitherausgeber gesellschaftskritischer Bücher.

Erstveröffentlichung in der Neuen Rheinischen Zeitung
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=19373

Mehr über den Rezensenten: http://cleo-schreiber.blogspot.com


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henry77
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RE: Lob des Kommunismus

#2 von delta , 28.08.2013 15:56

Ja...wenn wir nicht immer diese selbst ernannten Philosophen hätten, was würde die Menschheit ohne sie machen......
zumindest die heutige Phil.-Generation sitzt doch fett im Sattel und geben sich weise Sprüchen hin.

Pablo Picasso wird auch folge Aussage zugesprochen......
" Wenn ich alleine bin, mich selbst betrachte, in den Spiegel schaue, wage ich es nicht, mich als einen Künstler im
großen, alten Sinne zu nennen.
Giotto und Tizian, Rembrandt und Goja- das waren Leute, die wirklich malen konnten!
Ich dagegen habe lediglich meine Zeit verstanden und bestmöglichen Profit aus der Blödheit, Eitelkeit und Raffgier meiner
Zeitgenossen geschlagen. Dies mag zwar ein bitteres Geständnis sein, doch wenigstens ist es war.
Fazit:
Diese Aussage machte er drei Jahre vor seinen Tod...bis dahin hat er aber geschwiegen und prächtig von seiner Doppelmoral gelebt.
Und genau das tun auch die Weisen Phil...die prächtig von Ihren Salär leben.
Man könnte es auch anders sagen...Jedem das sein, aber mir das meiste.


wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.

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RE: Lob des Kommunismus

#3 von joesachse , 31.08.2013 23:14

Ich habe die nicht zum Thema gehörende Diskussion verschoben.
JoeSachse


Jede Geschichte hat vier Seiten. Deine Seite, Ihre Seite, die Wahrheit und das, was wirklich passiert ist.(Bruce Sterling)

 
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RE: Lob des Kommunismus

#4 von Ilrak , 01.09.2013 09:33

Zitat von joesachse im Beitrag #3
Ich habe die nicht zum Thema gehörende Diskussion verschoben.
JoeSachse



Und geschlossen . Schade, mir lag gerade was auf der Zunge - äh, Tastatur.


Vorbeugen ist besser als nach hinten fallen.

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RE: Lob des Kommunismus

#5 von Buhli , 01.09.2013 11:29

Joe, ich muss/will Dir mal ein Kompliment machen. Deine Ruhe die Du in Sachen Zensur hast, ist schon erstaunlich/bewundernswert. Ich poste auch in verschiedenen Zeitungsforen. Was da alles zensiert wird, übertrifft kreutzers Vorstellungsvermögen. Von wegen Meinungsfreiheit. Die Kommunisten können da noch einiges lernen. Nicht mal Themenbezogene Kommentare sind vor der Zensur gefeit. Ich hab die "abgelehnten" mal gespeichert. Die zu zeigen, verlangt nach Bezugstexten aus der Zeitung. Der Aufwand der Darstellung ist mir im Moment zu groß.


Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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RE: Lob des Kommunismus

#6 von henry77 , 01.09.2013 12:19

Buhli, ich kann Dir nur zustimmen. Spontan kurz dazu: Doch, Meinungsfreiheit gibt es, Du kannst alles quatschen, schreiben, veröffentlichen im kleinen Rahmen. Hoch lebe der Pluralismus. "Die Platons..." und mindestens 25 weitere Buchrezensionen, die ich alle in online-Zeitungen und anderen Foren veröffentlicht habe, sendete ich viermal!!! an einen ganzen Haufen von Printmedien. Die Antwort: SCHWEIGEN!!! Die Herausgeber, die Geldgeber und Anzeigenkunden bestimmen, wie es langgeht. Alles, was denen an die Substanz geht, an die Ursachennennung von gesellschaftlichen Widersprüchen, ist nicht gefragt, wird unterdrückt. Ich war einst Abteilungsleiter für Leserbriefe in der DDR. Was meinst Du, wie wir lt. Gesetz hinterher waren, mindestens auf jeden Leserbrief zu antworten. Heute kannst Du auch dies vergessen. Gruß von henry77


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RE: Lob des Kommunismus

#7 von Kehrwoche , 01.09.2013 12:35

@Buhli und @henry77, ihr als junge Heranwachsende denkst sicher, daß es Zensur ist wenn eure Muttis sagen, daß ihr eure Kinderzimmer aufräumen sollt. Das ist keine Zensur, das nennt man nur "Ordnung machen".

Ich hab da eine kleine Forenhilfe für euch:

Zensur = Es ist weg

Ordnung = Es ist woanders


Macht euch erstmal mit dem Forum vertraut, lernt die Mitglieder kennen und stöbert hier nach Herzenslust rum. Dann werdet ihr sicher auch die wegzensierten Beiträge irgendwo wiederentdeckt haben und denken: "So macht das Mutti auch immer. Das also nennt man Ordnung machen!"

Herzlich willkommen im Forum, ihr beiden Racker!!


Euer Onkel Kehrwoche


Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir.
Konrad Lorenz

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RE: Lob des Kommunismus

#8 von henry77 , 01.09.2013 13:02

Korrektur: Ich habe nicht die Löschung der Diskussion kritisiert, ich fand das von Moderator sogar gut. Und viel Dank für die "jung Heranwachsenden". Du hast wirklich Humor. Gruß von henry77


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RE: Lob des Kommunismus

#9 von Buhli , 01.09.2013 18:33

In meinen Augen ist Zensur nicht gleich weg, sondern vorher sondiert um gar nicht erst zu erscheinen. Ordnung halten ist da schon was anderes. Das ist das was ich in den Zeitungsforen erlebe.
Schön das uns Kehrwoche zum Nachwuchs zählt. Er hat es eben mit den Milchreirockern genau so schwer wie unsere Muttis.


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RE: Lob des Kommunismus

#10 von kreutzer_ , 01.09.2013 19:56

Zitat von henry77 im Beitrag #6
"Die Platons..." und mindestens 25 weitere Buchrezensionen, die ich alle in online-Zeitungen und anderen Foren veröffentlicht habe, sendete ich viermal!!! an einen ganzen Haufen von Printmedien. Die Antwort: SCHWEIGEN!!!


Was glaubst du, was bei den Medien so alles hereingespült wird, was sie doch bittschön veröffentlichen sollen?

Daß deine Elaborate nicht veröffentlicht werden hat einen Grund: Deine Schriftwerke interessieren niemanden. Siehst du doch hier auch im Forum. Dein Loblied auf den Kommunismus ist kein großer Reißer.

Wenn du verantwortlich für einen Teil der DDR-Presse warst, hast du sicher von deinen Vorgesetzten auch vom Abteilungsleiter Heinz Geggel etwas gehört. Das nur mal zu deiner Bemerkung, daß alles bezüglich der Presse nach dem Gesetz abgelaufen sei in Unserer Republik.

http://www.udo-leuschner.de/medien/ddrpresse.htm


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RE: Lob des Kommunismus

#11 von andersdenker , 01.09.2013 20:25

@kreutzer: Du bist ein streitbarer Mensch - manchmal ein wenig "verbohrt" ...

Wenn ich den Text im Link lese - insbesondere die Passage mit dem "vorauseilenden Gehorsam" - da fällt mir mal wieder ein Spruch ein (der mir mehrmals auf die eigenen Füsse gefallen ist): Die Partei, das ist nicht eine große gesichtslose Masse, das ist keine Organisation, die immer Recht hat .. die Partei, das sind immer diejenigen, die zur Durchsetzung verschiedener Ziele und Vorstellungen vorgeben, im Namen der Partei zu sprechen.

Anderenorts hat es mal ein Diskutant folgendermassen auf den Punkt gebracht: "Wenn solche ..... Leute sagten "Die Partei erwartet, daß Du..." dann hiess es doch tatsächlich eigentlich immer "Ich will, daß Du...", während ..... "Die Partei läßt euch nicht im Stich" doch selbstverständlich als "Die anderen (mit Ausnahmen von mir) lassen Dich (hoffentlich) nicht im Stich..." anzusehen ist" (geringfügig gegenüber der Quelle abgeändert)

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RE: Lob des Kommunismus

#12 von Hansrudi , 02.09.2013 06:43

Ersetze ggf. Partei durch Gewerkschaft ....

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RE: Lob des Kommunismus

#13 von andersdenker , 02.09.2013 08:17

@Hansrudi - das würde ich so nicht bestätigen wollen .... gerade im Parteiapparat mit seinen "Parteiaufträgen" haben sich viele Leute versteckt, die dadurch eine Pseudo-Macht an sich reissen konnten, weil die Masse eben tatsächlich diesem vorauseilendem Gehorsam nachhing. Die Gewerkschaften haben ihre führende Rolle nicht in einem Gesetzblatt zementiert - also ein ganz großer Unterschied.

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RE: Lob des Kommunismus

#14 von delta , 02.09.2013 09:32

Die Gewerkschaften haben sich viel zu viel vor den Politischen Karren spannen lassen und darum sind sie in die Bedeutungslosigkeit gesunken.
Als die Gewerkschaften auch noch Außenpolitik betrieben in Bezug auf Menschenrechte war für mich und viele andere das Maß voll....
Durch diese Ausrichtung der Gewerkschaften vernachlässigten dieselben die Sozialpolitischen Probleme im eigenen Land. Gewerkschaften sollten /
dürften sich nur so weit mit der Politik einlassen dürfen wie sie für die Intressengruppen ( Arbeiter und Angestellten von dehnen sie ja auch
entlohnt werden von Wichtigkeit sind.


wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.

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RE: Lob des Kommunismus

#15 von kreutzer_ , 02.09.2013 10:05

Zitat von andersdenker im Beitrag #13
Die Gewerkschaften haben ihre führende Rolle nicht in einem Gesetzblatt zementiert - also ein ganz großer Unterschied.


So groß sehe ich den Unterschied nicht.

Der "FDGB" war so frei, als einzige Gewerkschaft zugelassen zu sein. Andere Gewerkschaften in Unserer Republik waren verboten.

Natürlich sind vom FDGB auch Gewerkschaftsaufgaben wahrgenommen worden, wie Sozialversicherung und Arbeitsschutz.

Nach der Ideologie des SED-Regimes waren ansonsten ja auch keine Interessensvertretungen vonnöten, da sowieso alles dem Volk gehört hat.

Die zentrale Aufgabe des FDGB war dieselbe, wie diejenige der anderen 'Freien' Organisation, der FDJ, nämlich einen Transmissionsriemen zur Durchsetzung der SED-Alleinherrschaft zu organisieren. Zu diesem Zwecke bekam der FDGB wie auch die FDJ als Pseudo-Partei, die von niemandem gewählt werden mußte, ein bestimmtes Kontingent an 'Volkskammerabgeordneten' zugewiesen.

Führende FDGB Funktionäre waren grundsätzlich gleichzeitig SED-Mitglieder und die häufig hauptamtlichen Funktionäre in der 'Betriebsgewerkschaftleitung' (BGL) fungierten als SED-Firmenleitung neben der eigentlichen Leitung des Unternehmens.
Die mitunter gut bezahlten Durchstellerjobs, die den SED-Machtanspruch nach unten absicherten, waren Standardkarriereposten für mittlere FDGB Funktionäre.

Höhere FDGB Funktionäre, wie der langjährige Vorsitzende Harry Tisch waren integraler Bestandteil der SED-Führungsriege als ZK- und Politbüro-Mitglied.

Hary Tisch muß man zugute halten, daß er sich nach der Wende für das SED-Gewirtschafte mit den Worten

"Wir haben Wasser gepredigt und selber Wein getrunken, das tut mir heute alles sehr leid"

bei der Bevölkerung entschuldigt hat.


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