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RE: Heimerziehung in DEUTSCHLAND und dortige Zustände - 2
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@ "reporter", den doppelten Beitrag habe ich verschoben.
Zwangsadoption hat es auch in der BRD gegeben, genauso wie bei Einweisungen in Kinderheime war der Grund offiziell meist "Verwahrlosung der Kinder" oder unsitthaftes Leben der Eltern (vor allem bei unehelichen Kindern oder allein erziehenden Müttern)! Auch vielen Frauen, die aus Beziehungen mit Soldaten der Alliierten uneheliche Kinder bekamen, wurden dann die Kinder weggenommen. Mit einer so Betroffenen bin ich zufällig am Freitag Abend ins Gespräch gekommen, sie ist 1965 geboren. Andere Frauen gaben sie von sich aus in Kinderheime, wo diese Kinder dann oft ein Märtyrium durchlaufen haben und bis heute ihnen kaum geglaubt wird: > http://www.rhein-zeitung.de/regionales_a...html#articletop
Hallo wach! Zum dritten Mal: Von Zwangsadoption und Kindesentziehung habe ich nichts gelesen. Es wäre schön, wenn du bei dem Thema bleiben könntest.
In dem von dir ausgegrabenen Einzelfall geht es um eine schwierige Kindheit eines Waisenhauskindes in den Wirren der Nachkriegszeit.
Zuwendung erhielt das Kind nicht von Eltern - und Pflegefamilien sondern bei den katholischen Nonnen:
Zitat Leider konnte das Opfer „Schwester Theressilla war meine Mutter des Herzens“, sagt Gabriel Ohler. „Sie hat mir meinen INRI gezeigt und mich beten gelehrt.“ Ohler betet oft, und seit Schwester Theressilla, seine spätere Trauzeugin, 2006 gestorben ist, betet er noch häufiger, dass der liebe Gott ihn am nächsten Morgen nicht aufwachen lässt.
Dass es grundsätzlich Schwierigkeiten bei Kindern von verschiedenen Staatsangehörigen geben kann, so auch mit Kindern wo ein Elternteil ein Angehöriger der Alliierten ist, hat ebenfalls nichts mit staatlich verordneter Zwangsadoption und Kindesentziehung a la SED-Staat zu tun, sondern begründet sich in den unterschiedlichen rechtlichen Vorschriften der jeweiligen Staaten.
Zitat von delta1965 konnte man aber nicht mehr von Alliirten Kinder sprechen. da sollte man schon gewusst haben, was man tut wenn man sich auf sowas einließ.
Dann kläre uns mal als alter BRD-Bürger auf, was die Frauen hätten wissen müssen, wenn sie eine Beziehung z.B. mit einem amerikanischen Soldaten (mittlerer Dienstgrad) eingehen??? Hätten die Frauen wissen müssen, daß der Kindsvater deswegen gleich nach der Geburt seines Kindes sehr kurzfristig in die USA zurück (straf-)versetzt wird und man dadurch die Beziehung absichtlich auseinander reißt, die Kindsmutter nichts mehr von ihm hört, keine Informationen von amerikanischer Seite kriegt, geschweige denn irgendwoher finanzielle Unterstützung für das Kind erhält. Das sind genau solche Vorgehensweisen, wie über DDR-Kinder von Sowjetsoldaten erzählt wird (vielleicht kennt ja hier jemand solche DDR-SU-Fälle). Hätten diese bundesdeutschen Frauen wissen müssen, daß man ihnen dann wegen "unsittlichem Lebensstil" und "Vernachlässigung des Kindes" (weil es während der Arbeitszeit der Mutter bei Freunden betreut wurde) das Sorgerecht entzieht, die Kinder in ein Heim kommen und dann an kinderlose "ehrenhafte" Paare (die auf einer Adoptionswarteliste stehen) abgegeben werden. Diese Adoptiveltern haben oft absichtlich falsche Informationen über die leiblichen Eltern durch die Behörden erhalten! Allein diese Art von Fällen sind schon keine Einzelfälle, sondern wie ich seit Freitag weiß, sind allein bei Vätern aus den US-Streitkräften über 500 Fälle offiziell bekannt und teils aufgearbeitet (durch einen Hilfsverein). Für die bundesdeutschen Behörden (vor allem im Süden und Südwesten der damaligen BRD) spielte es übrigens damals keine Rolle, ob der Kindsvater US-Bürger, Franzose oder Engländer war, die jeweiligen Militärbehörden und deutschen Behörden haben fast immer nach dem selben Prinzip verfahren.
@ "reporter" hier geht es um die Behandlung von Kindern in Heimen, Internaten oder bei Pflege-/Adoptiveltern usw. und die Zustände dort! Du als Mister Google kannst dir ja spezielle Fälle und Berichte von Zwangsadoptionen im Internet suchen, wenn du den allgemeinen Berichten im Internet darüber (das es sowas auch in der BRD gab) nicht glaubst. Ich bin gestern auch nur zufällig über zwei Direktlinks auf die entsprechenden Seiten von Opferverbänden gekommen, so wie man dort weiter klickt oder sie verlinken will, kommt die Anmelde-/Registrierungsaufforderung. Außerdem ist auch der Fall aus der Rheinzeitung unten bei weitem kein Einzelfall, auch wenn du das hier allen weis machen willst, weil es anders nicht zu deiner eingeschränkten Sichtweise paßt!
Zum dritten und allerletzten Mal nur für dich (auch wenn du es garantiert wieder ignorierst):
Zitat Wer in ein Heim kam, war selten Waisenkind oder kriminell, sondern nichtige Gründe konnten zur Einweisung führen. Ein gesellschaftliches Kartell aus Jugendbehörden, Gerichten, Lehrern, Nachbarn oder Kirchen bestimmten und legten fest, was gut oder böse, wer brav oder ungezogen war, ab wann ein Mädchen sexuell verwahrlost galt. Oftmals ausgelöst durch Leute, die den ganzen Tag nichts anderes zu tun hatten, als hinterm eigenen Fenster zu liegen, die Nachbarn zu beobachten und diese ob ihres Lebenswandels zu denunzieren. Uneheliche Geburt galt als Schande. „Wenn du nicht brav bist, kommst du in ein Heim“ lautete die Drohbotschaft an Millionen Kinder und Jugendliche.
Wer bis hierher geglaubt hat, nur im Osten, nur in der DDR seien Menschen erniedrigt, gedemütigt, gequält, misshandelt und ihrer Chancen beraubt worden, wird durch dieses Buch eines Besseren belehrt.
Zitat von BjörnAuch vielen Frauen, die aus Beziehungen mit Soldaten der Alliierten uneheliche Kinder bekamen, wurden dann die Kinder weggenommen. Mit einer so Betroffenen bin ich zufällig am Freitag Abend ins Gespräch gekommen, sie ist 1965 geboren.
Dass es in den Heimen manchmal nicht schön ablief ist doch unstreitig. Nur dein Verweis belegt keine Kindesentziehung oder gar eine Zwangsadoption.
Ich weiß ja nicht, mit wem du so alles ins Gespräch kommst. Für den Fall, dass dieses 'Gespräch' deine These von Kindesentziehungen und Zwangsadoptionen in der Bundesrepublik belegen soll, wäre es etwas dünn. Mir ist eher das Gegenteil in Erinnerung. Die Soldatenväter haben die Freundin mit dem Kinde in Deutschland häufig sitzen gelassen. Zwar auch nicht schön, aber doch wohl keine Kindesentziehung.
Richtiges und vollständiges lesen aller Beiträge hilft ungemein weiter!!!
Für den Fall, daß zufälligerweise noch jemand meinen Beitrag nicht verstanden hat:
Zitat Hätten diese bundesdeutschen Frauen wissen müssen, daß man ihnen dann wegen "unsittlichem Lebensstil" und "Vernachlässigung des Kindes" (weil es während der Arbeitszeit der Mutter bei Freunden betreut wurde) das Sorgerecht entzieht, die Kinder in ein Heim kommen und dann an kinderlose "ehrenhafte" Paare (die auf einer Adoptionswarteliste stehen) abgegeben werden. Diese Adoptiveltern haben oft absichtlich falsche Informationen über die leiblichen Eltern durch die Behörden erhalten!
Mehr werde ich über diese Art von Fällen hier nicht mehr schreiben, daß steht mir auch gar nicht zu!
Björn, ich hab das schon geschnallt. Bin vielleicht doch ein etwas anderer DDR-Bürger. Eben etwas anders "Dumm wie Brot"(Zit.Rep.) Er hätte gestern sicher seine helle Freude bei Jauch gehabt. CSU-Chef, EX BfV-Chef und Lengsfeld entsprachen so richtig seiner Blickweise. Nur der EX Staatsanwalt für Geheimdienstaufgaben hätte ihn etwas gestört. Vielleicht hätte er ihn auch gar nicht erst wahrgenommen. Bartsch verhielt sich gestern richt cool.
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam) Buhli
Durch einen Beitrag über Misshandlungen und sexuellen Missbrauch in Kinder- und Jugendheimen in der BRD der 50´-80´er Jahre, in dem u.a. auch vom Martinistift Nottuln-Appelhülsen die Rede war, habe ich mal die Internetsuche benutzt und bin dabei auch auf zwei Seiten von Betroffenen gestossen. Bei der 1. liest man z.B. unter "Volkers Lebensgeschichte" über furchtbare Zustände unter anderem in den kirchlichen Kinderheimen St.Hedwig Lippstadt und eben diesem Martinistift Nottuln (es sind mehrere Seiten in rückwärtiger Reihenfolge). > http://kivos-freizeit.over-blog.de/artic...-101488370.html > http://kivos-freizeit.over-blog.de/categorie-12179977.html
Ein Artikel auf Spiegel-Online vom September 2011 berichtet an einem aktuellen Fall eines 12-jährigen u.a. über die Unterbringung in separaten geschlossenen (Gefängnis-ähnlichen) Gruppen dieses katholischen Stiftes und ein Fortsetzungsartikel vom März über seine angebliche Selbstbehauptung gegenüber einem Gutachter, er habe damals in dem vorhergehenden bayrischen Heim als 9-jähriger ein Mädchen vergewaltigt. In der geschlossenen Gruppe des Martinistifts wurde er jedenfalls inzwischen selbst Opfer sexueller Übergriffe durch 2 ältere Jungen
Zitat Nur ein aussagepsychologisches Gutachten könne ermitteln, welche Geschichten von Max wahr, erfunden oder übertrieben dargestellt seien. Nur so könne festgestellt werden, ob Max' Unterbringung im Martinistift wirklich richtig ist.
Wiedermann selbst hält sie für kindeswohlgefährdend. Einem Bericht der Einrichtung zufolge wurde Max inzwischen selbst Opfer sexueller Übergriffe durch zwei ältere Jungen. "Entsprechende Übergriffe von Bewohnern untereinander kommen auf den spezifischen Jugendgruppen der Jugendhilfe … immer wieder vor, sind keine Ausnahme und können … in den seltensten Fällen verhindert werden", heißt es da. Max sei "kraft seiner Persönlichkeit nicht in der Lage, nein zu sagen", konstatiert Wiedermann.
"Es steht damit praktisch jetzt schon fest, dass Max Opfer weiterer sexueller Übergriffe werden wird." Da immer nur die Rede davon sei, dass Max eine Gefahr sei, man vor ihm geschützt werden müsse, sei die Entscheidung des Amtsgerichts nicht nur falsch, sondern geradezu zynisch.
Zum Schluß noch ein Beitrag von Spiegel-Online aus 2010 zum "Runden Tisch Heimerziehung":
Zitat "Keiner nennt Zahlen", sagt Stefan Beuerle, "niemand macht konkrete Vorschläge." Der 70-Jährige war als eines der wenigen ehemaligen Heimkinder am Runden Tisch dabei. Ihn ärgert das Spiel auf Zeit: Etliche Opfer, die die Aufarbeitung einst in Gang brachten, sind bereits verstorben.
Um eine kollektive Entschädigung zu verhindern, wurde in den Endberichts-entwürfen alles gestrichen, was die Heimerziehung als Unrechtssystem darstellen könnte. Eine "pauschale Entschädigung" oder "pauschale Opferrente" lehnen die Interessenvertreter von Staat und Kirchen als "nicht realisierbar" rundheraus ab.
Dabei hatten Wissenschaftler wiederholt Forschungsergebnisse vorgetragen, die ein systematisches Unrecht an Kindern und Jugendlichen belegen. Sie schätzen, dass allein durch die erzwungene Kinderarbeit auf Feldern, in Wäschereien oder Werkstätten die Jugendhilfe-Etats der Länder und Kommunen zwischen 1949 und 1975 um zweistellige Milliardenbeträge entlastet worden sind. Eine Expertise darüber gab der Runde Tisch aber erst gar nicht in Auftrag.
In vielen Ländern Europas gab es die Jahrzehnte nach dem 2.Weltkrieg schreckliche Vorgänge, in den Niederlanden kamen vor kurzem sogar Berichte über Zwangskastrationen in kirchlichen Einrichtungen an die Öffentlichkeit
Zitat Sie wurden geschlagen, im Keller eingesperrt und mussten Erbrochenes essen: 80 ehemalige Heimkinder berichten im bayerischen Landtag von ihrem Martyrium. Sie werfen den Behörden vor, versagt zu haben, Hilfe aus der Politik lasse noch immer auf sich warten. ...
Der Berliner Sozialpädagoge und Universitätsprofessor Manfred Kappeler, der sich intensiv mit dem Leid der Heimkinder im Nachkriegsdeutschland auseinandergesetzt hat, bringt die Schilderungen der Betroffenen auf eine politische Formel: "Diese Kinder und Jugendlichen wurden zu Ausgelieferten. Sie hatten keine Chance, sich zu wehren." Applaus brandet auf, als er ausruft: "Und es gab keine Instanz, keine Person, die ihnen zugehört oder gar geglaubt hätte." ... Psychotherapeut Kappeler setzt unterdessen seine Anklage fort: Die Heimträger hätten die ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen durch Zwangsarbeit ausgebeutet. Dadurch seien in hohem Umfang Personalkosten eingespart worden - mehrstellige Milliardenbeträge auf Kosten der Schulbildung. Diese Ausbeutung sei die Hauptursache dafür, dass ein erheblicher Teil der Heimkinder keinen Schulabschluss habe. Nur ein Prozent der ehemaligen Heimkinder, so zitierte Kappeler aus einer Studie, habe eine weiterführende Schule besucht. Auch deren hohe Altersarmut erkläre sich so. Hier müsse endlich entschädigt werden - und das angemessen. Bayern, so fordert Kappeler, müsse sich im Bund dafür einsetzen, dass "das leidige Thema endlich vom Tisch" komme.
Insofern ist man mit der Aufarbeitung des Unrechts gegen Heimkinder für den Osten weiter als im Westen. Aber die anhaltende Diskussion lässt auch hier hoffen...
Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. (Goethe)
Zitat von joesachseInsofern ist man mit der Aufarbeitung des Unrechts gegen Heimkinder für den Osten weiter als im Westen. Aber die anhaltende Diskussion lässt auch hier hoffen...
Erstaunliche Feststellung.
Soweit ich das verstanden habe geht es darum, dass ehemalige DDR-Heimkinder die gleichen Hilfen erhalten wie frühere Heimkinder in der Bundesrepublik. Ein ähnlicher Fonds für Heimkinder aus Westdeutschland arbeitet seit Beginn dieses Jahres.
@reporter: Du hast Recht, diesen Fond gibt es seit Beginn dieses Jahres. Ich hatte davon nichts mitbekommen, habe aber letztes Wochenende in der SZ einen Artikel zum Thema gelesen, in dem dieser Fond nicht so richtig gewürdigt wurde. Das war der Anlass meiner Bemerkung.
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