Warum ist es ok, wenn reporter sagt "Ossis sind ... und wollen ... wieder zurück haben" und wenn ich in diesselbe Kerbe schlage und ein Beispiel nehme, dann ist es wieder nicht ok.
Warum ist es ok, wenn reporter sagt "Ossis sind ... und wollen ... wieder zurück haben" und wenn ich in diesselbe Kerbe schlage und ein Beispiel nehme, dann ist es wieder nicht ok.
Auch der kleine Mann kann von der Krise profitieren !
Beiträge: | 5.577 |
Registriert am: | 20.07.2010 |
Smithie, ich glaube es gibt nur ganz, ganz wenige, ehemalige Bürger der Deutschen Demokratischen Republik, die sich den "Sozialismus ala DDR" zurück wünschen. Ich kenne keinen persönlich aber es mag welche geben.
Spätestens nach der Wahl 88, wo mehr als eineindeutig Wahlbetrug durchgeführt worden ist, sind, so denke ich, selbst beim aufrichtigsten Bürger der Deutschen Demokratischen Republik, die Schotten gefallen oder wenigstens ist die "Allgläubigkeit" ins Wanken geraten.
Andererseits wünschen sich eben viele ehemalige Bürger der Deutschen Demokratischen Republik, die soziale Sicherheit, die geringe Kriminalität, das Stehen für einander, die Hausgemeinschaften die oft von gegenseitigem Vertrauen und Hilfe geprägt waren, zurück. Jeder, der das erlebt hat, vermißt dies auch, auch wenn Mäuselchen jetzt gleich wieder die Spitzel ins Spiel bringen wird.
Der alleinseeligmachende Führungsanspruch der SED und seines Politbüros, in welchen von 1952 bis 88 nur noch "Ja-Sager" saßen, die aber bei der kleinsten Krise, völlig handlungsunfähig waren, war aus heutiger Sicht, für mich der größte Fehler, der aus der Stalinzeit übernommen, bis zum Schluss nicht verändert wurde. Mit dem einher konnte sich entwickeln, was Mäuselchen uns bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit unter die Nase reibt und es fällt uns schwer, die Tatsachen zu leugnen wenn auch durch die heutigen Veröffentlichungen, die Deutsche Demokratische Republik, eben auf diese Fakten reduziert wird. Und das ist eben nicht das Ganze, nicht mal das Halbe und vermutlich nicht mal ein Zehntel des Lebens in der Deutschen Demokratischen Republik.
Gruß
Sir W. Churchill
"Eine der fröhlichsten Erfahrungen im Leben ist es, als Zielscheibe zu dienen, ohne getroffen zu werden."
Beiträge: | 614 |
Registriert am: | 01.09.2011 |
Richtig. Man wünscht sich nicht die DDR-Zeit zurück, wenn man gewisse Aspekte des damaligen Lebens vermisst. Wenn ich Autobahnen gut finde, finde ich ja auch nicht das NS Regime gut !
Auch der kleine Mann kann von der Krise profitieren !
Beiträge: | 5.577 |
Registriert am: | 20.07.2010 |
Da gebe ich dir recht @Atze. Wahrscheinlich war es nicht mal ein Zehntel des Lebens, aber ein wichtiges Zehntel.
Zitat von Smithie23
Warum ist es ok, wenn reporter sagt "Ossis sind ... und wollen ... wieder zurück haben" und wenn ich in diesselbe Kerbe schlage und ein Beispiel nehme, dann ist es wieder nicht ok.
Eigentlich zitiert er mehr und sagt weniger. Wenn du in die "gleiche Kerbe" schlagen würdest, könntest du auch Links präsentieren, die das Gegenteil "beweisen", denn reporter schreibt nie über persönlich Erlebtes. In dieser Beziehung seid ihr gleich. Du kennst die DDR ja auch nicht. Eigentlich kennst du gar nichts! Mit deiner bescheuerten Art verletzt du jeden normal empfindenden Wessi - das nervt!
Such dir eine Freundin oder geh ins Fitnessstudio! Vom Pizza essen und vorm PC hocken wird man eh nur schwabbelig!
Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir.
Konrad Lorenz
Beiträge: | 3.507 |
Registriert am: | 23.03.2008 |
Zitat von Kehrwoche
Mit deiner bescheuerten Art verletzt du jeden normal empfindenden Wessi - das nervt!
Hmmm ... da würden einige "normal empfindenden Ossis" sicher jetzt was sagen, wie mit ihnen umgegangen wird.
Auch der kleine Mann kann von der Krise profitieren !
Beiträge: | 5.577 |
Registriert am: | 20.07.2010 |
Blödsinn, denn wie Atze schon schrieb, handelt es sich dabei nur um einen Bruchteil des Lebens in der DDR. Jeder, der da beleidigt ist, hat entweder den Sprung in die neue Zeit verpennt oder war so sehr im System involviert, daß er im Geiste noch dort lebt.
Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir.
Konrad Lorenz
Beiträge: | 3.507 |
Registriert am: | 23.03.2008 |
Zitat von Atze
Spätestens nach der Wahl 88, wo mehr als eineindeutig Wahlbetrug durchgeführt worden ist
Die einzigen 'Wahlen' in der SBZ respektive im SED-Staat waren Kommunalwahlen nach dem Krieg und vor der Gründung des SED-Staats. Da wurden die Genossen ob des Ergebnisses ganz aufgeregt und sannen auf Abilfe. Die Erleuchtung kam dann mit der 'Liste der Nationalen Front'.
Wolfgang Leonhard überliefert den viel zitierten Ausspruch Ulbrichts aus diesen Wochen: „Es ist doch ganz klar. Es muß demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand haben."[1]
Ab da gabs im SED-Staat nichts mehr zu wählen.
Was die zusätzlichen 'Wahlfälschungen' der Kommunalwahl 88 angeht, das Wahlergebnis durch zusätzliches von oben angeordnetes Aufhübschen durch weitere Betrügereien war auch bei den früheren 'Wahlen" an der Tagesordnung. Nur diesmal gab es Leute im SED-Staat, die sich das nicht mehr gefallen ließen.
Ansonsten kann ich mich nur dem damaligen Straf-Verteidiger, dem Herrn Schily anschließen. Der hatte nämlich den damaligen SED-Oberbürgermeister von Dresden, den Herrn Berghofer verteidigt, der zusammen mit dem Genossen Modrow wegen dieser Manipulationen sich vor dem Gericht verantworten mußte.
Während Genosse Modrow noch kräftig log, war der ExGenosse Berhofer einsichtig. "So war das doch immer bei den Wahlen" räumte er ein.
Schily sagte sinngemäß, es waren zwar Wahlfälschungen im formalen Sinne, aber eigentlich kann man es nicht als gesonderte Fälschung ansehen, da im SED-Staat qua Wahlprozedur regelmäßig gefälscht wurde und man derartige Wahlen ohnehin nicht als solche bezeichnen könne..
[1] Wolfgang Leonhardt, Die Revolution entläßt ihre Kinder, Kiepenheuer und Witsch, Köln 1955, S. 440
Beiträge: | 1.908 |
Registriert am: | 20.10.2010 |
Zitat von reporter
war der ExGenosse Berhofer einsichtig.
er war Oberbürgermeister und hieß B E R G H O F E R
http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Berghofer
Beiträge: | 335 |
Registriert am: | 16.10.2011 |
Zitat von Smithie23
Wenn ich Autobahnen gut finde, finde ich ja auch nicht das NS Regime gut !
... es würde auch keinen Sinn machen, denn die Nazis haben damit nichts zu tun, schufen aber diese Legende durch den Propagandaminister und nutzten diese für ihre Zwecke.
Die erste Autobahn war die Berliner AVUS, Baubeginn 1913, Eröffnung 1921.
Im Westen war es die Autobahn Köln/Bonn unter OB Adenauer, Bauzeit 1929-1932.
http://de.wikipedia.org/wiki/Reichsautob...imarer_Republik
Da haben die Nazi-Schergen sich und anderen zwar bereits die Köpfe eingeschlagen, war aber vor! deren Machtergreifung (1933).
Dennoch lebt der vom Propaganda-Ministerium geschaffene Mythos, Hitler habe die Autobahn erfunden, bis heute fort.
Google mal "autobahn hitler". Dies bezeugt diese Lüge bis in die heutige Zeit.
z.B. http://einestages.spiegel.de/static/topi...r_autobahn.html oder http://www.rundschau-online.de/html/arti...297658752.shtml oder http://www.welt.de/motor/article1083628/..._aus_Beton.html
Ähnlich ist es mit der angeblichen Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Wenn die Söhne und die Ehemänner an die Front geschickt werden, herrscht natürlich 'Vollbeschäftigung'. Millionen kehrten nicht zurück und fehlten am Wiederaufbau, so dass in der BRD die "Gastarbeiter" diese Lücke auffüllten und in der DDR das kostbare "Humankapital" (Arbeitskräfte, Bevölkerung) eingesperrt werden musste.
Beiträge: | 2.451 |
Registriert am: | 10.09.2010 |
Hallo BW, in der DDR hieß es nicht Humankapital. Nach kommunistischer Darlegung war die arbeitende Masse Arbeitgeber, weil sie ja ihre Arbeitskraft gegeben hat. Und der Chef oder Unternehmer war der Arbeitnehmer, weil... usw.
Das hat man uns jedenfalls in der Schule so versucht, beizubiegen.
Wie sich die Zeiten ändern.
Nur wer gegen den Strom schwimmt, kommt zur Quelle.
Zitat von Smithie23
Es geht darum, dass reporter wieder in der Kiste kramt und solche Dinge raussucht. Es gab auch in der BRD damals Menschen, die die NS-Zeit als positiv empfunden haben. Und so wie sich manch Ossi die DDR zurückwünscht, so gab es (oder gibt es immernoch) Menschen in Westdeutschland, die sich die NS-Zeit zurückwünschen. Ich schlage reporter nur mit seinen eigenen Waffen.
----------
1. gab es die NS-Zeit nicht nur in Westdeutschland sondern in allen deutschen Himmelsrichtungen und 2. glaubst du ja wohl nicht wirklich dass aus der normalen Bevölkerung sich nach 1945 irgendwer diese Zeit zurückgewünscht hätte. Außer denen natürlich die jetzt plötzlich zur Rechenschaft gezogen wurden für ihre Verbrechen. Manchmal frage ich mich wirklich ob du auch mal nachdenkst bevor du schreibst.
Zitat von Kehrwoche
Endlich mal ehrliche Worte!! Mir scheint sowiso, hier geht es weniger um die Wahrheit und um sachliche Diskussionen, als vielmehr um reporter.
----------------------
Ja, den Eindruck habe ich auch immer öfter.
@Atze: Schöner Beitrag ! Schade dass man nicht mehr gucken kann wie es heute hiermit:
Zitat von Atze
Andererseits wünschen sich eben viele ehemalige Bürger der Deutschen Demokratischen Republik, die soziale Sicherheit, die geringe Kriminalität, das Stehen für einander, die Hausgemeinschaften die oft von gegenseitigem Vertrauen und Hilfe geprägt waren, zurück. Jeder, der das erlebt hat, vermißt dies
in der DDR aussehen würde wenn es sie denn noch gäbe. Von solchen positiven Erinnerungen sprachen auch immer meine Eltern wenn sie von ihrem Leben in Hannover bis Anfang der 70er erzählten.
Schlawine
--------------------------
„Nichts spornt mich mehr an als die drei Worte: Das geht nicht. Wenn ich das höre, tue ich alles, um das Unmögliche möglich zu machen.“
Harald Zindler, dt. Umweltaktivist, 1981 Mitbegründer Greenpeace Deutschland
Beiträge: | 2.396 |
Registriert am: | 26.03.2008 |
Zitat Reporter:"Professor Dr. Baring hat an der Freien Universität Politikwissenschaften gelehrt, und hat sich natürlich auch als Berliner im freien Teil der Stadt eine Meinung über den Mauer-Staat gebildet, der vor seiner Haustür lag.
Den Nachtrauernden des SED-Staats ist er durch seine direkte Art, die Verbrechen beim Namen zu nennen, stets ein Dorn im Auge, er ist ein engagierter Bürger bei der Aufarbeitung der SED-Diktatur und als Gründungsmitglied des Fördervereins der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, einem ehemaligen Stasi-Knast, setzt er sich für das "11. Gebot" der Bürgerrechtlerin und Dresdnerin Freya Klier ein, was da lautet "Du sollst dich erinnern"."Schon mal Klasse wie Du für einen die Lanze brichst, der alles was aus der DDR kommt, incl. Dich, für unbrauchbar in dieser BRD hält. Lässt Dich beschimpfen und besabbern und jubelst ihm noch nach. Solche Menschen braucht das Land. Das macht Dich ja auch zu den Qualifizierten, die über solche Typen urteilen können. Wo hat doch gleich K.-E.-v. Schnitzler studiert?
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
Buhli
Beiträge: | 7.558 |
Registriert am: | 09.10.2006 |
Doch, Schlawine, es gibt auch heute noch solche Leute, die diese"Ordnung der NS-Zeit" hochleben lassen. Es gibt sie hier und es gibt sie in den neuen Bundesländern. Und es sind mehr als man glauben mag. Leute sogar, die viel älter sind als ich, aber auch Leute meiner Generation und jüngere Leute. Klar nicht die Masse, aber doch so viele, wie es die Politik nicht wahrhaben will und kleinredet.
Wenn Ihr Eure Augen nicht braucht um zu sehen, werdet Ihr Sie brauchen um zu weinen.
Jean-Paul Sartre
Beiträge: | 4.789 |
Registriert am: | 21.02.2008 |
Queeny, daß sind dann die Leute, die besser berentet werden als die, die freiwillig dieser Republik beigetreten sind. Wer sprach doch gleich von einem verschwindenten Teil?
Zitat B.W.:""autobahn hitler". Dies bezeugt diese Lüge bis in die heutige Zeit." So ist es nun mal mit den Klischees. Die halten sich nun mal hartnäckig. Da werden die mit den Fakten eher beschimpft oder als Ewiggestrige die die Vergangenheit verklären, bezeichnet. Siehe Schürerpapier, welches immer nur halb zitiert wird um das Klischee auch bedienen zu können, oder zahlungsunfähige DDR. Auch da wollen die Verklärer die gegenteiligen Fakten nicht wahr haben. Mit solchen Leuten müssen wir eben noch ei´n bischen auskommen.
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
Buhli
Beiträge: | 7.558 |
Registriert am: | 09.10.2006 |
Hallo altberlin,
das wusste ich nicht, dass Arbeitgeber Arbeitnehmer waren und Arbeitnehmer Arbeitgeber.
Diese Definition ist aber ebenfalls nachvollziehbar.
Es ist aber auch nur eine Definition, würde man den "Tisch" in "Teich" umbenennen und den "Stuhl" als "Stall" bezeichnen und sich dies in einer homogenen Gruppe so etablieren, würden sich die Elemente trotzdem verstehen.
Aber interessant ist es allemal. Vielleicht kommt es auch nur auf die Perspektive an. Wie Soll und Haben. Ist das Giro im "Soll" - aus Sicht der Bank!, weil es auf der Aktivseite der Bilanz bei denen steht, wird es auch im Kontoauszug gedruckt, ist es für uns eigentlich 'Haben', würden wir ebenfalls bilanzieren.
"Soll" aus Sicht der Bank sind deren Forderungen und unsere Schulden, "Haben" sind Bankschulden bzw. unsere Einlagen bei der Bank. Aus unserer Sicht ist es genau umgekehrt.... .
So entstehen Missverständnisse, trotz gemeinsamer Sprache und identischem Wortschatz, jedoch bei inverser Bedeutung....
Ist fast wie im britischen Linksverkehr: gilt da links vor rechts?
Beiträge: | 2.451 |
Registriert am: | 10.09.2010 |
Dieses Forum möchte Menschen zusammenführen, Aufklärungsarbeit leisten und ein gesamtdeutsches Gefühl fördern.
Wer uns unterstellt "wir trauern alten Zeiten hinterher", hat die Mission der Community leider nicht verstanden.
Wir verzichten auf übertriebene Ostalgie und freuen uns über neue Meinungen aus Ost & West und Nord & Süd.
Startseite  |   Die Idee  |   Die Geschichte des Forums  |   Die Regeln