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RE: Jammern, was hilft es...........

#211 von joesachse , 02.12.2011 22:31

Zitat von reporter
Entweder war es eine Straftat oder es war ein Menschenrecht.



Merkwürdige Ansicht von Menschenrechten hast Du. Mit dieser Argumentation lässt sich auch die Todesstrafe für Diebstahl rechtfertigen

Zitat von altberlin
Zitat:
Das habe ich auch nie behauptet. Aber 99,9 % der Menschen wußten, was ihnen im Falle eines Falles blüht. Ich muß nichts provozieren.
Was dann mit den Betroffenen wirklich geschehen ist, muß verurteilt werden. Auch im Fall des Begehens einer nach DDR-Verständnis begangenen Straftat hätten die Menschenrechte gewahrt werden müssen.


Diesen Satz kann ich vollkommen nachvollziehen. Nur werte ich heute anders. Da ist einer in den Knast gekommen, weil er am Vorabend des 1. Mais besoffen gegen unsere Regierungsgreise gewettert hat, öffentlich, vor vielen Leuten. Damals habe ich gedacht: "Wie bescheuert muss man sein, dass man so etwas macht!" Heute denke ich: Wie inhuman ist ein Staat, der so etwas mit einem Jahr Gefängnis (oder länger) bestraft. Und dieser Gedanke hat für mich in der DDR einen untergeordnete Rolle gespielt, heute werte ich das genau anders herum, das systematisch unmenschliche Verhalten des Staates wiegt für mich schwerer als die Dummheit des Einzelnen.


Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. (Goethe)

 
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RE: Jammern, was hilft es...........

#212 von reporter , 03.12.2011 00:30

Zitat von joesachse

Zitat von reporter
Entweder war es eine Straftat oder es war ein Menschenrecht.



Merkwürdige Ansicht von Menschenrechten hast Du. Mit dieser Argumentation lässt sich auch die Todesstrafe für Diebstahl rechtfertigen





Keine Ahnung was du da herausliest.

Mein Ansatz ist, man muss sich entscheiden, entweder war 'Republikflucht' eine Straftat, oder sie war ein Menschenrecht.

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RE: Jammern, was hilft es...........

#213 von andersdenker , 03.12.2011 09:07

Zitat von reporter

Zitat von joesachse

Zitat von reporter
Entweder war es eine Straftat oder es war ein Menschenrecht.



Merkwürdige Ansicht von Menschenrechten hast Du. Mit dieser Argumentation lässt sich auch die Todesstrafe für Diebstahl rechtfertigen





Keine Ahnung was du da herausliest.

Mein Ansatz ist, man muss sich entscheiden, entweder war 'Republikflucht' eine Straftat, oder sie war ein Menschenrecht.




So einen Blödsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen.

Republikflucht respektive versuchte Republikflucht war qua Gesetz eine Straftat - das wusste auch jeder.

Und was jeder andere begriffen hat, dass es dem Beitragsschreiber altberlin mit seiner Formulierung um die Wahrung der Menschenrechte im Sinne von menschenwürdigen Haftbedingungen gegangen ist.

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RE: Jammern, was hilft es...........

#214 von Atze , 03.12.2011 09:32

Weili, es ist Dir ja als Moderator unbenommen, die Dir unangenehmen Personen in diesem Forum zu streichen.

Ich sehe es wie Altberliner. Ich lebte zwar "nur" etwas über dreizig Jahre in der Deutschen Denokratischen Republik, bilde mir aber trotzdem ein, Einiges gesehen und erlebt zu haben. Und wenn Du anstrebst, dass in diesem Forum Frieden herrschen soll, ist das ein generöser Gedanke aber nur erfüllbar, wenn die Deutsche Demokratische Republik nicht auf SED, Stasi und Mauertote reduziert wird.

Ich weiß nicht wie alt Du bist und was Du in der Deutschen Demokratischen Republik erlebt hast aber das (Stasi und Mauertote), war eben nur bei verhältnismäßig wenigen Bürgern der Deutschen Demokratischen Republik überhaupt ein Thema. Hier wird es aber dermaßen verallgemeinert und auf so breite Schultern verlagert, als ob dies das tägliche Leben in der Deutschen Demokratischen Republik gewesen sei. War es nicht.

Keiner, am allerwenigsten die, die eben nicht nur 3 - 10 Jahre in der Deutschen Demokratischen Republik gelebt haben wird behaupten, dass es nicht zu klagen oder zu verändern gab. Veränderungen aber, müssen möglich sein. Und eine "revolutionäre Situation" gab es eben vor 1988 nicht. Und bei Strafe des eigenen Unterganges, auf einsamen Posten, wäre auch nichts dabei heraus gekommen.
Altberliner, als auch Dresdner Pfanze, ich und noch einige User sind gerne bereit nur über solche Dinge sachlich zu schreiben. Aber versuche das mal. Mäuselchen wird Dir sofort aufzeigen, das die Stasi schuld ist.

Denk mal drauf rum.

Gruß


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"Eine der fröhlichsten Erfahrungen im Leben ist es, als Zielscheibe zu dienen, ohne getroffen zu werden."

 
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RE: Jammern, was hilft es...........

#215 von reporter , 03.12.2011 10:42

Zitat von andersdenker


So einen Blödsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen.

Republikflucht respektive versuchte Republikflucht war qua Gesetz eine Straftat - das wusste auch jeder.



Dass im SED-Staat die 'Republikflucht' unter Strafe stand und ggf. auch mit der Liquidierung des Ausreisewilligen verbunden war, wusste in der Tat jeder.

Die Frage ist doch nur, wie das rechtlich in einem zivilisierten Staat und nicht in einer Diktatur zu bewerten ist. Denn neben der "Republikflucht" brauchte die SED-Diktatur zu ihrer Aufrechterhaltung ja noch eine Reihe anderer zusammengezimmerter Gesetze, die einer rechtlichen Würdigung nicht standhielten.

Mit der Rechtsauslegung im SED-Staat wurde regelmäßig das Völkerecht verletzt, deswegen habe ich eigentlich nie verstanden, wie der SED-Staat Mitglied der UNO oder anderen europäischer Einrichtungen sein konnte.

In der KSZE-Schlussakte von Helsinki 1975 und in Artikel 13 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der UNO vom 10. Dezember 1948 ist festgelegt:

1. Jeder hat das Recht, sich innerhalb eines Staates frei zu bewegen und seinen Aufenthaltsort frei zu wählen.

2. Jeder hat das Recht, jedes Land, einschließlich seines eigenen, zu verlassen und in sein Land zurückzukehren.

Die diesen Sätzen widersprechenden Regelungen im SED-Staat waren daher rechtswidrig und die Praktiken diese Regelungen durchzusetzen müssen sich danach bemessen lassen, was der SED-Staat selbst unterschrieben hat. Entsprechend haben deutsche Gerichte, als dies erstmalig möglich war, derartige Handlungen als Totschlag bewertet.


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RE: Jammern, was hilft es...........

#216 von Weilheimer , 03.12.2011 10:46

Zitat von Atze

das ein generöser Gedanke aber nur erfüllbar, wenn die Deutsche Demokratische Republik nicht auf SED, Stasi und Mauertote reduziert wird.



Das ist sicher machbar, wenn du es hier unterlässt den Staat DDR auf einen Sockel zu heben, wo er nicht hin gehört.
Wenn mich ein Schwabe heute fragt, was fandest du gut am Staat DDR, dann fällt mir eigentlich nicht mehr viel ein was aus meiner Sicht im Vergleich zu heute richtig gut war, außer dem Bildungssystem, was Chancen für alle bot. Es musste in der DDR niemand hungern, jeder hatte Arbeit. Der Lebensstandard für die produktiv arbeitenden war allerdings nicht höher, als ihn heute ein Hartz 4 Empfänger erlebt. Ich persönlich habe die DDR als ein Land erlebt und empfunden, wo sich Leistung und Engagement nicht lohnten, man gegen Mauern verkrusteter Strukturen lief und so nach und nach resignierte. Ich stamme aus einer kinderreichen Familie und trotz aller sozialpolitischen Maßnahmen der DDR war meine Familie aus heutiger Sicht arm. Aber Armut gab es in der offiziellen Version der SED in der DDR nicht. Es gab nur ganz viele glückliche und lachende Kinder, die freudig Fähnchen schwenkten. Das Gefühl in der DDR eingesperrt zu sein, hat sich bei mir so mit Anfang 20 entwickelt, wo man beginnt eine Familie zu gründen und über seinen Lebensweg nachzudenken. Was das Leben angeht, bot die DDR keine Überraschungen, außer man stellte einen Ausreiseantrag. Ich denke, ich war nicht der Einzige der das so empfunden hat. Für mich war es ein Aufbruch und an Neuanfang als 1989 als 25-jähriger die Mauer fiel.


 
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RE: Jammern, was hilft es...........

#217 von Dresdner Pflanze , 03.12.2011 10:47

danke lieber Atze, natürlich werde ich wenn Fragen kommen sachlich darüber diskutieren, wie gesagt sachlich müssen aber auch die Gegenantworten sein, denn wir haben einiges durdchgemacht und wir sind geblieben, haben uns nicht ins Boxhorn jagen lassen. Wir haben miterleben müssen, wie Menschen aus den alten BL dazu fähig waren uns aufzeigen zu wollen, wir wir zu leben haben, wie wir ohne unsere Betriebe, die sie uns einfach weggenommen haben zurecht kommen müssen. Man hatte ja Angst, dass unsere Waren etwas besser sein könnten als ihre, aber dabei muß man bedenken, dass viele Waren bei Neckermann und Quelle von uns produziert wurden und diese wurden komischerweise sehr gern gekauft, aber sie waren ja nicht wetbbewerbsfähig.

Ich habe auch erleben müssen, wie viele sich aufgespielt haben, uns betrogen haben (wir waren wirklich blauäugig), uns vieles einfach weggenommen haben usw. ich habe es am eigenen Leib erfahren müssen. Glaubt mir, dass was ich erlebt habe, das hättet Ihr Euch auf der anderen Seite niemals gefallen lassen.

Die DDR-Vergangenheit besteht wirklich nicht nur aus Mauertoten und Stasi, nein es gibt auch wundervolle Erfahrungen, es wurden auch noch Kinder geboren, wir waren seelig, eine Neubauwohnung zu bekommen, wir haben uns gefreut wie die Schneekönige. Wir hatten unser Auskommen, ich z. B. habe gut verdient, haben ein Haus geerbt, hatten eine eigene Schlosserei, klar erlebten wir auch die Willkür unseres Staates, als mein Mann aus der Partei ausgetreten ist. Sie wollten ihn schon einknasten, konnten aber nicht, weil die Begründung hieb und stichfest war, aber dafür wurde uns jeden Monat die Preisprüfung auf den Hals geschickt. Auch bekamen wir bei der "Schloma" keinen Stahl mehr und mussten aus dem Bevölkerungsbedarf teuren Stahl für den Zaunbau kaufen. Ne ne, es war wirklich nicht alles gut in der DDR, aber trotz allem werde ich unser Leben damals niemals verleugnen und verteufeln.

Wenn aber das "Mäuselchen" alles zepflückt und niedermacht, kann einem das Schreiben wirklich vergehen, ihm sollte einmal von Seiten der Moderation Einhalt geboten werden und nicht uns, die die DDR wirklich erlebt haben.

Danke fürs Lesen.


es grüßt die Dresdner Pflanze

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RE: Jammern, was hilft es...........

#218 von reporter , 03.12.2011 11:01

Zitat von Atze

aber das (Stasi und Mauertote), war eben nur bei verhältnismäßig wenigen Bürgern der Deutschen Demokratischen Republik überhaupt ein Thema.



Das will ich gern glauben. Die allgegenwärtige Bespitzelung und der lange Arm der Stasi und der sonstigen unterwanderten "gesellschaftlichen Einrichtungen" sorgte halt dann ggf. auch dafür, daß du einen bestimmten Posten nicht bekommen hast oder der FDGB Urlaubsplatz in Graal-Müritz gefährdet war, wenn du den Mund zu weit aufgemacht hast. Manchmal sorgten schon Nichtigkeiten dafür, den Berufsweg zu ruinieren. Es gab halt viele Möglichkeiten in der Diktatur, die Leute klein zu halten.

Was die Bewohner des SED-Staates wirklich dachten und wie bedrückend sie das Eingesperrtsein empfunden haben, hast du in der Nacht des Mauerfalls etwa an der Bösebrücke an der Bornholmer Straße gesehen, wo die Menschen beim Betreten von Westberliner Gebiet weinend und fassungslos sich in die Arme fielen, und so nach 40 Jahren Eingesperrten-Dasein alle emotionalen Dämme brachen.

Und daß sie dich mit deinem Stasi-Staat und deiner NVA dann anschließend schnellstmöglichst zum Teufel schickten, wird in deiner zusammengezimmerten Rechtfertigungsgeschichte wohl auch nicht vorkommen.


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RE: Jammern, was hilft es...........

#219 von Dresdner Pflanze , 03.12.2011 11:10

Zitat von Weilheimer

Zitat von Atze

das ein generöser Gedanke aber nur erfüllbar, wenn die Deutsche Demokratische Republik nicht auf SED, Stasi und Mauertote reduziert wird.



Das ist sicher machbar, wenn du es hier unterlässt den Staat DDR auf einen Sockel zu heben, wo er nicht hin gehört.
Wenn mich ein Schwabe heute fragt, was fandest du gut am Staat DDR, dann fällt mir eigentlich nicht mehr viel ein was aus meiner Sicht im Vergleich zu heute richtig gut war, außer dem Bildungssystem, was Chancen für alle bot. Es musste in der DDR niemand hungern, jeder hatte Arbeit. Der Lebensstandard für die produktiv arbeitenden war allerdings nicht höher, als ihn heute ein Hartz 4 Empfänger erlebt. Ich persönlich habe die DDR als ein Land erlebt und empfunden, wo sich Leistung und Engagement nicht lohnten, man gegen Mauern verkrusteter Strukturen lief und so nach und nach resignierte. Ich stamme aus einer kinderreichen Familie und trotz aller sozialpolitischen Maßnahmen der DDR war meine Familie aus heutiger Sicht arm. Aber Armut gab es in der offiziellen Version der SED in der DDR nicht. Es gab nur ganz viele glückliche und lachende Kinder, die freudig Fähnchen schwenkten. Das Gefühl in der DDR eingesperrt zu sein, hat sich bei mir so mit Mitte 20 entwickelt, wo man beginnt eine Familie zu gründen und über seinen Lebensweg nachzudenken. Was das Leben angeht, bot die DDR keine Überraschungen, außer man stellte einen Ausreiseantrag. Ich denke, ich war nicht der Einzige der das so empfunden hat.




ja Weilheimer, wir heben die DDR nicht auf einen Sockel, sondern berichten über wirklich Erlebtes. Lebensstandard hin und her, wir kannten damals keinen höheren Standard. Wir waren zufrieden mit dem was wir hatten, ich hatte eine Hellerauer Schrankwand und in den anderen Zimmern standen viele schöne alte Möbel (1920), die ich mit dem Haus geerbt habe. Wir haben aber sehr viel Arbeit in das Haus stecken müssen, um es bewohnbar zu machen. Wir haben es aber geschafft. Mein Vater war Friseurmeister in Dresden und meine Mutter Reinigungskraft in einer Schule, wir waren auch nicht reich, aber ich hatte eine schöne Kindheit und ein gutes Jugendalter, wir waren jedes Wochenende tanzen, das konnten wir uns damals leisten, heute nicht mehr. Kleider nähten wir selbst, wir wussten uns eben zu helfen, was man den DDR Bürgern heute noch nachsagt.

Du schreibst von glücklichen und lachenden Kinder, das ist war, aber die Kinder kannten es nicht anders und sie waren damals wirklich glücklich.
Wir im Dresdner Raum, kannten kein Westfernsehen, kannten keine Benachrichtigungen (außer Sudelede) über Maueropfer und politische Verfolgung, wenn nicht die ganze Sache 1988/89 in Leipzig angefangen hätte, dann hätten es sicherlich viele nicht geglaubt, dass es dem Ende der DDR zugeht.
Ich und meine Kinder kannten das Gefühl des "eingesperrt seins" nicht, wir bekamen auch sehr selten etwas von unserer Tante aus Darmstadt geschickt, weil wir nicht ihrem Glauben entsprachen. Aber wir hatten damals auch das Geld nicht, reisen zu können (wie auch heute nicht).

1987 erlebte ich die Ausreise meiner Schulfreundin, legal und innerhalb 24 Stunden, ich fand das damals ganz schön gemein, denn sie mussten alles stehen und liegen lassen. Aber die Mutter lies alles rüber fahren.
Seit damals wurden wir auch von der Stasi bespitzelt, denn wir hatten ja Briefkontakt.

Das Nachdenken über Familiengründung usw. mit 20 war schon o.k. das machten wir ja genau so, aber mir wäre damals nicht der Gedanke gekommen auszuwandern. Aber ehrlich muss ich schon sein, als ich 27 Jahrre alt war, lernte ich meinen Stiefcousin aus Herne kennen und lieben, wir wollten damals heiraten. Das hätte für mich bedeutet, den Ausreiseantrag zu stellen, aber davor hatte ich ganz einfach Angst. Nur gut, dass die Mutter drüben etwas gegen mich hatte und dann noch mit einem Kind, neee das war nicht gut für den Sohnemann. Ich habe es damals nicht bereut, den Antrag nicht offiziell gemacht zu haben.
Auch hatte ich danach niemals mehr den Wunsch, nach drüben zu gehen, ich hatte meine Eltern, meine Freunde und meine schöne Stadt Dresden.

Unsere Dresdner haben enormes geleistet, die völlig zerstörte Stadt aus dem Nichts wieder aufzubauen, auch wenn es damals nicht so ging wie heute, aber sie haben es geschafft, angefangen mit den Trümmerfrauen.
Es wurde damals mit den Mitteln aufgebaut, die halt zur Verfügung standen.

Mein zurückschauen auf die alte DDR-Zeit besteht nicht nur darin, sie in den Himmel zu heben. Nein dazu besteht kein Grund, aber es war meine Heimat und ich habe sie geliebt. Heute muss ich sagen, zu Hause fühle ich mich nicht mehr.


es grüßt die Dresdner Pflanze

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RE: Jammern, was hilft es...........

#220 von Dresdner Pflanze , 03.12.2011 11:14

ach liebes "reporter-Mäuselchen"

Zitat von reporter
Was die Bewohner des SED-Staates wirklich dachten und wie bedrückend sie das Eingesperrtsein empfunden haben, hast du in der Nacht des Mauerfalls etwa an der Bösebrücke an der Bornholmer Straße gesehen, wo die Menschen beim Betreten von Westberliner Gebiet weinend und fassungslos sich in die Arme fielen, und so nach 40 Jahren Eingesperrten-Dasein alle emotionalen Dämme brachen.



ja, das habe ich auch erlebt, aber heute wird sich keiner mehr so ausgelassen freuen und sich in die Arme fallen, heute würden viele, egal auf welcher Seite, sich wünschen, dass die Mauer noch da wäre.

Ich wünsche es mir zwar nicht, aber ich würde niemanden mehr um den Hals fallen.

Und ich wäre froh, wenn Du nicht alles immer so zerpflücken würdest und sich die Mods einmal darüm kümmern würden, dass Du nicht alles so in den Dreck ziehst, was Du niemals erlebt hast.


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RE: Jammern, was hilft es...........

#221 von reporter , 03.12.2011 11:28

Zitat von Dresdner Pflanze

ja, das habe ich auch erlebt, aber heute wird sich keiner mehr so ausgelassen freuen und sich in die Arme fallen, heute würden viele, egal auf welcher Seite, sich wünschen, dass die Mauer noch da wäre.



Soweit ich das verstanden habe, lebst du zur Zeit von Hartz IV. Stell dir vor, die Mauer wär noch, wer würde dir dein Hartz IV bezahlen?

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RE: Jammern, was hilft es...........

#222 von Kehrwoche , 03.12.2011 12:07

Zitat von andersdenker
So einen Blödsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen.

Das kommt davon, wenn man zu oft im NVA-Forum ist!

Zitat von andersdenker
Republikflucht respektive versuchte Republikflucht war qua Gesetz eine Straftat - das wusste auch jeder.

Stimmt, das wusste jeder damals. Heute wissen wir, daß wir von Verbrechern regiert und bewacht wurden. Heute zählen die Verletzungen der Menschenrechte. Die Zeiten haben sich halt geändert, die Menschen ebenfalls. Menschen, die es nicht tun, nennt man "Andersdenker" -- stimmt doch auch oder?


Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir.
Konrad Lorenz

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RE: Jammern, was hilft es...........

#223 von michaka13 , 03.12.2011 12:21

Dresdner Pflanze schrieb:

Zitat
...natürlich werde ich wenn Fragen kommen sachlich darüber diskutieren, wie gesagt sachlich müssen aber auch die Gegenantworten sein...



Das ist eine löbliche Einstellung. Aber warum fängst Du dann nicht an mit der von Dir gewünschten Sachlichkeit? Denn direkt danach gehts weiter:

Zitat
Wir haben miterleben müssen, wie Menschen aus den alten BL dazu fähig waren uns aufzeigen zu wollen, wir wir zu leben haben, wie wir ohne unsere Betriebe, die sie uns einfach weggenommen haben zurecht kommen müssen. Man hatte ja Angst, dass unsere Waren etwas besser sein könnten als ihre, aber dabei muß man bedenken, dass viele Waren bei Neckermann und Quelle von uns produziert wurden und diese wurden komischerweise sehr gern gekauft, aber sie waren ja nicht wetbbewerbsfähig.


Nennst Du das sachlich? In welchem Zustand waren denn die Betriebe Ende der Achtziger? 90 % waren doch nur noch Schrott. Was wollte man "uns" denn wegnehmen davon. Wer hatte Angst vor "unseren Waren" ? Welche Waren sollen das gewesen sein? Jaaa, die Welt hat sich die Finger geleckt nach unserem Trabbi 601. Und erst die Unterhaltungselektronik? Wahnsinn! Warum nur wurden das keine Renner auf dem Weltmarkt. Hier mal was zum Lesen dazu:

http://www.focus.de/digital/multimedia/t...aid_453308.html

Ich kann gern weitermachen mit meiner Aufzählung. Aber dann würde ich Weihnachten noch vorm Rechner sitzen.

In einem Punkt hast Du allerdings recht. Sehr viele westeuropäische Firmen haben in der DDR produzieren lassen. Allein IKEA hatte rund 40 Produktionsstätten in der DDR. Wie man dort für den Westen produziert hat kam vor ein paar Monaten im Fernsehen, beim WDR. Einn guter Freund von mir machte sich des schweren Verbrechens der versuchten Republikflucht schuldig. Er saß über 3 Jahre in Naumburg! Auch dort wurden, unter teils unmenschlichen Bedingungen, Teile für das schwedische Möbelhaus gefertigt.

http://www.wdr.de/tv/markt/sendungsbeitr...3_ikeacheck.jsp

Fast überall wurden Produkte, welche für das NSW bestimmt waren teuer produziert und dann unter Herstellungspreis gegen Devisen verscherbelt. So sah es aus. Das all diese Produkte dann recht preiswert im Westen angeboten und auch gern gekauft wurden, ist doch klar. Ist es heute denn anders? Hauptsache billig, alles andere ist unwichtig!


Der Rest ist Jammerei, wie in vielen Beiträgen von Dir.

Hier:

Zitat
...wir waren jedes Wochenende tanzen, das konnten wir uns damals leisten, heute nicht mehr.



Hier:

Zitat
Aber wir hatten damals auch das Geld nicht, reisen zu können (wie auch heute nicht).



Selbst im Thema Advent, Advent... gehts munter weiter:

Zitat
...für uns war nichts mehr drin, nur gut, dass mein Mann am 15. noch mal ein kleines Gehalt bekommt, da können wir uns wenigstens noch unseren Weihnachtsbraten und den Sylvesterkarpfen kaufen. Es ist schon ein Jammer, wenn man bedenkt, was ich früher für 100,00 DM im Korb hatte und heute für 100,00 €, das ist einfach schlimm.



Das zieht sich wie ein roter Faden durch die meißten Deiner Beiträge, Dresdner Pflanze. Wir hatten ein Häuschen, wir hatten ne Schrankwand, wir bekamen ne schöne Neubauwohnung. Bis der böse Wessi kam und alles weggenommen hat. Ehrlich, noch mehr Selbstmitleid geht kaum noch!

Du scheinst ja ne recht kreative Ader zu haben, wie ich hier im Forum festgestellt habe. Warum versuchst Du da nix draus zu machen? Stattdessen verschwendest Du Deine Zeit mit Lobliedern auf die DDR. Manchmal ist es echt schwer zu verstehen.


Gruß, micha

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RE: Jammern, was hilft es...........

#224 von Weilheimer , 03.12.2011 12:28

Zitat von reporter

Soweit ich das verstanden habe, lebst du zur Zeit von Hartz IV. Stell dir vor, die Mauer wär noch, wer würde dir dein Hartz IV bezahlen?



Die DDR zahlte soziale Wohltaten, ohne das sie real erwirtschaftet wurden. Hätte sie das nicht auf Pump mit Hilfen aus dem Westen getan, dann hätte die Bevölkerung noch viel eher gemurrt als 1989.

 
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RE: Jammern, was hilft es...........

#225 von Weilheimer , 03.12.2011 13:06

Micha, ich kann D. P. Gefühlswelt durchaus nachvollziehen. Sie fühlt sich in der BRD nicht wohl, ist in diesem Land nicht zu Hause. Es bringt auch nichts dagegen zu wettern und zu argumentieren. Es gibt in diesem Land sicher noch mehr solcher Menschen, denen es so geht. Ich denke, das ist so eine Art Heimweh. Allerdings könnte das D. P. auch so benennen und es nicht hinter Lobgesänge auf die DDR verbergen.


 
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zuletzt bearbeitet 03.12.2011 | Top

   

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