Ossi Forum - bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum
Politische und unpolitische Medien der DDR und ihre Wirkungen!
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Wenn man sich einmal die Medienlandschaft der Ex DDR im Nachhinein anschaut, so ist es doch interessant feststellen zu müssen, daß das allermeiste davon lediglich eine vorgekaute Sache war. Aber es gab eben auch Fernsehsendungen, Zeitschriften und Radiosendungen, welche, fast vollständig, ohne einen Politiktouch waren. Erinnert sei hierbei an Fachsendungen/Fachzeitschriften/Radiosendungen, welche sehr gern gesehen/gelesen/gehört worden und einen entsprechenden Nachahmeffekt hatten. So z.B. die Fernsehsendung "Du und dein Garten", die Zeitschrift "Praktiker", die Radiosendung "von 7-10 in Spreeathen". Insbesondere zur Weihnachtszeit versuchte man, wenigstens etwas, den Knatsch in der Bevölkerung herauszunehmen. Zum Teil gelang es sogar. Kindersendungen und Zeitschriften waren allgemein ein Renner. Erinnert sei hierbei an die "Frösi", "Atze", an die starkt politisch angehauchte Jugendzeitschrift "neues leben". Absolut auf Linie geschliffen waren die "Armeerundschau" und alle Tageszeitungen, sowie ein Großteil der Wochen- und Monatsillustrierten. Satierezeitschriften waren etwas die Ausnahme, z.B. der "Eulenspiegel". Allerdings gab es eben auch das Problem des Abonements. Nur durch Beziehungen kam man an diese Zeitschriften im Abo ran. Ansonsten mußte man Glück am Kiosk haben.
Zitat von mutterheimat Satierezeitschriften waren etwas die Ausnahme, z.B. der "Eulenspiegel".
Keine Ausnahme.
Der "Eulenspiegel" war fester Bestandteil des SED-Propaganda-Apparats. Er durfte als devotes Stänkerblättchen etwas herumnölen, den Kern der Probleme durfte er nicht ansprechen.
Seine Hetz-Bildchen zum Mauerbau sind auf einem Server des Calvin College zu besichtigen:
In der EULENSPIEGEL Sonderausgabe 1954-69 sind diese Bilder nicht zu finden, sie lügen sich halt immer noch was in die Tasche.
Besonders peinlich, "Der zweite Schlag", der erste war der Mauerbau und jetzt der zweite Schlag: Die beispiellos überzeugenden 'Wahlen' vom 17.09.61, Eulenspiegel entblödete sich nicht, der Schlag sass natürlich.
deine erste zeitung war bummi.... dann hattest du die abc-zeitung, anschliessend die trommel (zwangsweise) gelesen... hast dich zum mosaik vorgearbeitet später dann mit guten beziehungen zur kioskfrau zum magazin und der wochenpost.....
pramo, sybille, modische? maschen, guter rat, für dich, nbi.......exotische sachen gabs auch wie die fliegerrevue, dann den straßenverkehr - da war mir unbegreiflich wie man aus dem mangel an pkws etc. da jahrzehntelang ne zeitschrift kreieren konnte also an zeitungen herrschte kein mangel. und grafisch waren die oft sehr gut gestaltet.
lieblingszeitschrift war für mich eh das mosaik (digedags) mit ritter runkel und co.
Meine ersten Zeitungen waren Tom und Jerry, Sigurd, dann Micky Maus, und ab -61 gezwungenermaßen, aber dann auch ganz gern das Mosaik von Hannes Hegen, anfangs noch mit Dig, Dag und Digedag. Atze seltener, Die Trommel kenne ich nur vom Hörensagen. Von wegen Pflicht, wer sagt das ? Die Volksarmee bei der Fahne war Pflicht, 1 Exemplar pro Zimmer,war gut, wenn das Klopapier knapp war, gelesen hat sie ohnehin keiner. Später dann die schon erwähnten Presseerzeugnisse für die erwachsene Generation, dazu den Modelleisenbahner, gibt es heute noch, und den Deutschen Straßenverkehr, heute Auto/Straßenverkehr. Vorteil all dieser Zeitschriften war, kaum Werbung. Und aus genau diesem Grunde kaufe ich heute keine Magazine wie Stern, Focus und wie sie alle heißen. Ich hab einfach keinen Bock, mich mit dem Leitartikel vom Titelblatt ködern zu lassen und dann 60 % der Seiten nur Werbung zu sehen.
Die "Jugend+Technik" war zwar linientreu, aber informativ auf vielen Gebieten , in der eigentlich als Ingenieurszeitschrift gedachten KFT wurden Westautos sehr detailliert beschrieben, wenn auch nich ausschliesslich , klar . Der Funkamateur war für den angehenden HiFi-Freund wegen der Selbstbauanleitungen wichtig .
Revolution ist das Morgen schon im Heute, ist kein Bett und kein Thron für den Arsch zufriedener Leute. (Renft - Zwischen Liebe und Zorn )
@reporter, ich gebrauchte das Wort etwas. Dennoch war es schon interessant, das im Laufe der letzten Jahre, die Satiere etwas schärfer und gezielter wurde. Selbst im Fernsehen war es zuweilen schon etwas hart, was da in den vereinzelten Sendungen rüberkam. Es war allerdings auch nicht übersehbar, daß der Laden in allen Fugen und Nähten knarrte. Und dennoch wurde in ausnahmslos allen Ostblock Läden immer auf uns gezeigt und gesagt, wir können ja tauschen. Euch geht es doch gut. Ihr seid unser Westen. Von Nessebar bis Wladivostok und Nikel war diese Übereinstimmung vertreten. Sogar unsere Presse war lesenswert, für die, welche es konnten. Und das war (als Ursache) die Westgrenze, insbesondere Westberlin. Die Sprache war ja die gleiche. Als ich einmal meine Bosse bezüglich den von mir gesehenen und teilweise durch meinen damaligen finnischen Bekannten übersetzten finnischen, schwedischen Zeitungen ansprach. war recht schnell die Luft raus und die Eierei fing an. Und dennoch, wenn ich an die Zeitschrift "Praktiker" denke und ihren Nachahmeffekt, ist es schon erstaunlich, wie der Erfindungsreichtum, unserer Leute, aussah. Da wurde aus Müll, Gold gemacht. Wie sieht es heute aus?
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam) Buhli
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