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RE: Der Euro ist ein Teuro - 27
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Zitat von BücherwurmIch halte es so, dass ich dort einkaufe, wo auch meine Kunden arbeiten.
Das mache ich teils bewusst, teils unbewusst auch so. Die Produkte, die bei meinen Kunden hergestellt werden, glaube ich besser zu kennen, weil in den Hersteller besser kenne. Ich habe einige Projekte bei Campina in Heilbronn gemacht und kaufe jetzt noch deren Produkte, weil ich ein gutes Gefühl dabei habe. Es ist regional, und ich habe auch Einblicke in die Qualitätssicherung und die Anstrengungen dieses Herstellers bei der Entwicklung neuer Produkte bekommen, dass hat mein Vertrauen durchaus gestärkt. Natürlich gab es gelegentlich auch das genaue Gegenteil, d.h. nach meinem Projekt beim Kunden war ich mir sicher, von dem nichts zu kaufen.
Gruß JoeSachse
Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. (Goethe)
Dann geh ich zu Expert oder MediMax. Ich geh z.B. grundsätzlich nicht in die XL Schlecker Läden, wo die Leute entlassen und als Leiharbeiter zu nem Billiglohn eingestellt werden. Ich geh auch nicht zu KIK und im Lidl war ich schon lange nichtmehr.
Langsam wirds eng. Dann hoffe ich, dass mein asiatischer Gemüsehändler auch andere Dinge anbietet.
Ich sehe in dem Artikel keinen Grund, diesen Laden zu boykottieren. Ich war bisher selten dort, weil außer den Schnäppchen aus der Werbung der Rest meist überteuert war und dazu die Inkompetenz vieler Verkäufer im Mediamarkt kam. Letzten Samstag war ich nach vielen Monaten wieder mal in so einem Markt und hatte mehrfach Glück: Ein tolles Produkt, dass immerhin fast 25% günstiger war als beim günstigsten seriösen Internet-Anbieter, dazu ein Verkäufer, der all meine fachlichen Fragen beantworten konnte, ich war richtig erstaunt, denn so etwas hatte ich beim Mediamarkt vorher noch nie erlebt. Das Konzept aus einer Mischung zwischen Online-Handel und Elektromarkt halte ich für interessant. Und dass ein Unternehmen Leute entlässt ist auch so ein völlig normaler Bestandteil unseres Wirtschaftssystems, genauso wie Insolvenzen. Was anderes wäre es, wenn wie bei Schlecker der miese Umgang des Unternehmen mit seinen Angestellten, Entrechtung der Arbeitnehmer oder ähnliches den Laden suspekt machten. Aus solchen Gründen mache ich heute noch meistens einen Bogen um Lidl, obwohl die direkt an meinem Arbeitsweg eine neue Filiale aufgemacht haben.
Viele Grüße JoeSachse
Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. (Goethe)
#395 von
altberlin
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gelöscht
)
, 26.07.2011 20:10
Ja, joesachse, das ist eben Ansichtssache. Wenn das Unternehmen nun unbedingt seine Preise auf Online-Niveau drücken muß zu Lasten der Beschäftigten, ist das, gelinde gesagt, eine Sauerei. Warum schließt man die Filialen nicht gleich, so könnten die Preise noch mehr gesenkt werden, und verkauft nur im www. Ist doch prima, wenn 10 Leute sehr viel verdienen und 3000 gar nichts, oder ?
Redcoon war bisher ein guter Onlinehändler, seriös und zuverlässig, allerdings finde ich Mediamarkt überhaupt nicht toll. Mein Handyakku sollte beim Mediamarkt 22 Euro kosten und das war kein Original Nokia Akku. Gekauft habe ich dann einen Original Nokia Akku für 9,80 Euro inklusive Versand bei Amazon, so ähnlich ist die Preisgestaltung des Mediamarktes bei LAN Kabeln, 1,50 Euro bei Onlinekauf, 8 Euro beim Mediamarkt.
Wenn die Preise auf Online-Niveau sinken, dann wird sicher nicht in der Vorstandsebene gespart. Ob die Artikel dann wirklich günstiger werden, bezweifle ich. Außerdem, wenn es weniger Filialen gibt, dann geht dem Unternehmen die ältere Zielgruppe verloren, weil die Meisten - unabhängig vom Alter - wollen auch gerne anfassen und sehen, was sie kaufen. Am besten wir lagern alles ins Internet aus, damit die Innenstädte menschenleer werden und es nur noch Gastronomie, Nagelstudios und Bordelle gibt. Für den Rest geht man Online.
@JoeSachse: Also inkompetent sind die Leute dort nicht unbedingt. Es kommt immer drauf an, was man fragt und wie man mit Fragen der Verkäufer umgeht. Z.b. die Frage, was man mit einem Flach-TV machen möchte, überfordert schon viele Menschen, weil sie davon ausgehen, dass wenn sie nen LCD TV wollen, man automatisch davon ausgeht, dass man Fernsehen gucken will. Und für den Laien ergeben viele Fragen keinen Sinn, die aber für den Fachmann wichtig sind bei der Beratung.
Zitat von altberlinJa, joesachse, das ist eben Ansichtssache. Wenn das Unternehmen nun unbedingt seine Preise auf Online-Niveau drücken muß zu Lasten der Beschäftigten, ist das, gelinde gesagt, eine Sauerei. Warum schließt man die Filialen nicht gleich, so könnten die Preise noch mehr gesenkt werden, und verkauft nur im www. Ist doch prima, wenn 10 Leute sehr viel verdienen und 3000 gar nichts, oder ?
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Du hältst die Marktwirtschaft für einen Kindergarten, wo man lieb zueinander ist? Die Gewinne bei Mediamarkt/Saturn sind geschrumpft, das Unternehmen ist mit seiner Preisgestaltung nicht mehr wettbewerbsfähig. Erwartest du jetzt von Unternehmern in einer solchen Situation, dass sie das Unternehmen aus sozialen Gründen sehenden Auges in die Insolvenz fahren? Dann wäre das Geschrei über unfähige Manager genau so groß.
@smithie: Unter Inkompetenz verstehe ich, dass die Verkäufer keine Ahnung haben von den Produkten, die sie verkaufen, und genau das ist mir in verschiedenen Mediamärkten schon passiert.
Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. (Goethe)
#399 von
altberlin
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gelöscht
)
, 26.07.2011 21:21
Zitat von joesachse Du hältst die Marktwirtschaft für einen Kindergarten, wo man lieb zueinander ist? Die Gewinne bei Mediamarkt/Saturn sind geschrumpft,
Was soll nun wieder diese Anmache ? Sicher nicht, aber es gibt Unternehmen, die merken rechtzeitig, wenn es bergab geht und versuchen gegenzusteuern. Wenn es dazu kommt, das die Umsätze einbrechen und existenzbedrohend werden, zeichnet sich das ab. Da muß ich nicht warten, bis es 5 vor 12 ist. Metrokonzern, darinnen MediaMarkt und Saturn, ich weiß nicht, ob ständiges Expandieren und Einverleiben perspektivisch gut ist. Beispiel : MediaMarkt existiert, Saturn vor 2 Jahren neu eröffnet, Personal gesucht und eingestellt, jetzt wird wieder entlassen. Es ist doch oft auch eine Standortfrage. Wenn beide Filialen im Abstand von 500 m existieren sollen ( Beispiel Stuttgart-City), ist es doch nur eine Frage der Zeit, wann sich eine von den Filialen als überflüssig erweist. Wobei Stuttgart noch gut frequentiert wird, trotz des erbärmlichen Zustandes der MediaMarkt -Filiale am Hbf. Niemand soll lieb zueinander sein, aber soziale Verantwortung für die Mitarbeiter ist sehr oft zum Fremdwort geworden. Gerade heute dazu die Artikel in der Presse zu Burnout und Depressionen. Woher kommt das ? Aus für sehr viele Beschäftigte unsichere Zukunft. Sei froh, das es dir blendend geht und dir nichts passieren kann. Es scheint jedenfalls so.
Zitat von altberlinNiemand soll lieb zueinander sein, aber soziale Verantwortung für die Mitarbeiter ist sehr oft zum Fremdwort geworden.
Wenigstens hat es einer erkannt - klasse altberlich. Das ist genau das, woran es Deutschland mangelt. In einigen wenigen Firmen funktioniert die soziale Marktwirtschaft noch und ich habe noch nicht gehört, dass es deren Vorständen an etwas mangelt. Aber warum soll man nur Porsche fahren, wenn man auf Kosten der Beschäftigten einen eigenen Flieger untehalten kann?
Zitat von altberlinSei froh, das es dir blendend geht und dir nichts passieren kann. Es scheint jedenfalls so..
Das Wohl und Wehe eines Selbstständigen steigt und fällt mit seinem Wohlbefinden. Ein schwerer Unfall oder eine schwere Karankheit reichen aus, um direkt in Hartz4 zu landen. Es sei denn, du hast jemanden, der deine Arbeit übernehemn kann. Was also momentan noch super aussieht, kann morgen schon vorbei sein.
Zitat von joesachse @smithie: Unter Inkompetenz verstehe ich, dass die Verkäufer keine Ahnung haben von den Produkten, die sie verkaufen, und genau das ist mir in verschiedenen Mediamärkten schon passiert.
Ok. Es gibt aber auch Leute, für die ist es schon Inkompetenz, wenn der Mitarbeiter nicht alle Daten der Produktpalette, die aus Hunderten Geräten besteht, auswendig kennt. Es gibt nen Spruch, den ich auch Leuten sage, die meinen, man müsste das alles auswendig wissen und am besten noch ein Jurastudium dranhängen: "Mann muss nicht alles Wissen, man muss nur wissen, wo es geschrieben steht!"
Zitat von BücherwurmDas Wohl und Wehe eines Selbstständigen steigt und fällt mit seinem Wohlbefinden. Ein schwerer Unfall oder eine schwere Karankheit reichen aus, um direkt in Hartz4 zu landen. Es sei denn, du hast jemanden, der deine Arbeit übernehemn kann. Was also momentan noch super aussieht, kann morgen schon vorbei sein.
Mal davon abgesehen, dass ich nicht selbstständig bin (dazu war ich zu feige und zu faul), stimme ich dir hier vollkommen zu. Ich habe vor diesen Dingen schon Angst, aber Angst macht dich schwach, verdirbt dir das Leben. Deshalb verdränge ich diese Dinge.
Meine Erfahrung hier im Ländle ist, dass ganz viele Mittelständler schon immer viel für ihre Arbeitnehmer getan haben und erkannt haben, dass die Arbeitnehmer eine wichtige, im Mittelstand oft sogar die wichtigste Grundlage für ein erfolgreiches Unternehmen darstellen. Im Bereich der meisten Familienunternehmen und in vielen mittelständischen Unternehmen funktioniert das noch. Erst wenn anonymes Kapital in einem Laden bestimmt, dann ist es damit vorbei. Leider ist das seit der Jahrtausendwende in großem Umfang passiert, daher kommt auch ein großer Teil unserer Probleme in der Wirtschaft. Kapital ist asozial, das hat schon olle Marx festgestellt, und am Wirken des Kapitals hat sich in den letzten 150 Jahren nichts prinzipielles geändert.
Gruß JoeSachse
Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. (Goethe)
Da stimm ich dir uneingeschränkt zu. Leider ist es im ehemaligen Arbeiter - und Bauernstaat nichtmehr so. Der Osten würde sicher auch erfolgreicher wirtschaften, wenn endlich erkannt wird, dass man seine Arbeitnehmer fördern und für deren Zufriedenheit beitragen muss. Mit Drohungen und dem Hinweis auf die wirtschaftliche Lage und die geringen Vollzeitstellen, ist das Unternehmen auf kurz oder lang zum Scheitern verurteilt - und ein Unternehmen, was unnötigen, übermäßigen Druck auf seine Leute ausübt, hat in meinen Augen keine Existenzberechtigung am Markt, denn irgendwann wird sich das von selber erledigen, wenn Kunden/Partner des Unternehmens davon Wind kriegen.
Diese Situation gibt es aber nicht nur im ehemaligen Arbeiter- und Bauernstaat. Dubiose Arbeitsverträge, Angst vor berechtigte Forderungen sind hier bei mir auch an der Tagesordnung. Die meisten Jobs werden hauptsächlich von Arbeitszeitfirmen angeboten, man findet kaum noch Vollzeitjobs. - Diese Erfahrung mache ich gerade.
Man muss nur mal die Angebote der Arbeitsagentur im Internet durchforsten. Sind zu 85 % nur Zeitarbeitsfirmen - und da sieht man nicht, wo man arbeitet.
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