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Ungewöhnliche Stasi Beichte: Wir haben großen Mist gebaut

#1 von reporter , 04.06.2011 22:46

Ein ehemaliger IM und späterer hauptamtlicher Mitarbeiter der Staatssicherheit verteidigt die Geschichtsaufarbeitung.



Zitat
Ich war IM der Staatssicherheit und später hauptamtlicher Mitarbeiter in der Abteilung XX der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Berlin.

Bei der Bewältigung der Stasi-Hinterlassenschaften gab es viele Ungenauigkeiten, Fehler und Übertreibungen. Häufig wurde der Staat „DDR“ unzulässig auf das spannende Thema Stasi reduziert und viel wichtigere Herrschaftsstrukturen bei der Analyse übersehen. Auch die Biographien von Politikern wie Manfred Stolpe oder Gregor Gysi wurden aus westlicher Sicht eher missverstanden.

Diese Probleme berechtigen jedoch keinen der ehemaligen Mitarbeiter der Staatssicherheit, in Positionen zu verbleiben oder Positionen anzustreben, in denen er hoheitliche Entscheidungen über Bürger der Bundesrepublik Deutschland zu treffen hat. Wir „Ehemalige“ haben uns in Demut vor unseren Opfern zurückzuhalten. Denn wir haben großen Bockmist gebaut. Wir haben uns an einer unglaublichen Hydra beteiligt. Wir haben Schicksale von rechtschaffenen Mitbürgern beeinflusst, wir waren Teil eines bedrückenden gesellschaftlichen Klimas und wir haben Menschen in den Knast gebracht. Wir werden lebenslang nur mit einem schlechten Gewissen unseren damaligen Opfern in die Augen schauen können.





http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/b...beiter-der.html

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RE: Ungewöhnliche Stasi Beichte: Wir haben großen Mist gebaut

#2 von Smithie23 , 04.06.2011 22:52

Recht hat er. Ob das alle Ehemaligen so sehen, ist nicht gewiss. Es soll heute noch ewig Gestrige geben, die die DDR vollends verteidigen.

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RE: Ungewöhnliche Stasi Beichte: Wir haben großen Mist gebaut

#3 von Vorhinz , 08.06.2011 10:18

Die meisten verdrängen einfach was sie getan haben, tun so als ob nichts war und gehen ihrem gesamtdeutschen Leben nach.

Mein Vater war ein paar Wochen inhaftiert, weil sie fälschlicherweise eine Westflucht vermutet haben. Als er auf der Straße einem ehemaligen Peiniger begegnet ist, gab es ein Moment, in dem sie sich erkannt haben. Natürlich gab es keine Entschuldigung. Der Ex-Stasimann hat ihr einfach ignoriert und ist weiter gelaufen. Wer weiß, ob sie es bereuhen oder sich schämen oder sonstiges.

Ich finde es stark, dass der ehem. IM dazu steht, dass man Mist gebaut hat. Natürlich war man ja auch irgendwo Opfer der Gesellschaft, aber man sollte schon, wie er, den Anstand und Mut haben das zugeben zu können.

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RE: Ungewöhnliche Stasi Beichte: Wir haben großen Mist gebaut

#4 von Buhli , 08.06.2011 20:57

Das kann man von jedem der Mist baut verlangen bzw. erwarten. Egal in welcher Position sich dieser Mensch befindet. Chefs tun sich da auch recht schwer. Unter denen kann es auch zu Katastrophen kommen, die beim Nervenarzt enden.



Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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