Die große Stunde für das SED-Militär schlug dann noch einmal Anfang der 1980er Jahre. Der SED-Staat hatte schonmal den Grenzverkehr zur "Volksrepublik" Polen eingestellt.
Und wie seinerzeit beim Überfall der Russen auf die CSSR auch hier volles Rohr mit Hetze vom SED-Staat auf das zu überfallende Land. Honecker wußte, wenn in Polen das kommunistische Regime von der Macht gedrängt wird, ist es um seinen SED-Staat geschehen.
Zitat
Honecker versuchte in Moskau alle Ostblockführer für eine militärische Lösung zu gewinnen. Das Echo war jedoch differenzierter als von ihm erhofft. NVA-Generäle und Spitzenmilitärs des Warschauer Vertrages brüteten aber bereits einen Geheimplan aus: Am Tag X sollten zwölf sowjetische, eine tschechoslowakische und eine NVA-Division in Polen einmarschieren, um mit polnischen „Waffenbrüdern“ für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Die Dokumentation „Panzer gegen Polen“ berichtet über eine dramatische Zeit, die viele Historiker als den Anfang vom Ende des Ostblocks bezeichnen. Aus neuesten Forschungsergebnissen und ausgewerteten Geheimprotokollen wird ersichtlich, wie nah Europa 1980/81 am Rand eines Krieges stand und welch unheilvolle Rolle SED-Führung und NVA-Militärs in jener Zeit spielten.
http://dokujunkies.org/dokus/geschichtep...c-dtv-xvid.html
In einer Zuschrift zu einem "ZEIT" Artikel zu den Vorbereitungen des Überfalls in Polen ist zu lesen
Zitat
Die schlimmste Hetze kam von der DDR-Führung, die trotz des Einmarsches von NS-Deutschland im Jahre 1939 keinerlei Skrupel gezeigt hätte, Polen erneut zu besetzen. Als ich im Jahre 1983 Warschau, Danzig, Marienburg und Stolp besuchte, da waren in der Interflugmaschine die letzten Reihen nicht durch Personen, sondern durch Riesengepäck besetzt und die unfreundlichen Stewardessen wurden von sehr sportlichen, freundlichen!!! Stasi-Leuten assestiert. Auf den Flügen von Warschaus nach Danzig und von Stolp nach Warschau stand während der gesamten Zeit ein Soldat mit der Waffe im Anschlag vor dem Zugang zum Cockpit.
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Aber eingefallen ist da niemand. Oder? Hat man etwa aus der Zeit des Prager Frühlings herum gelernt? Die Ostblockarmeen scheinbar schon.
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
Buhli
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Zitat von Buhli
Aber eingefallen ist da niemand. Oder? Hat man etwa aus der Zeit des Prager Frühlings herum gelernt? Die Ostblockarmeen scheinbar schon.
Dass ich hier von dir kein Bedauern höre über die aggressive und friedensgefährdende Rolle, die der SED-Staat in jenen Jahren gespielt hat, ist wohl eine normale Erscheinung.
Die Idee kam aus Polen selbst, sich die Brüderlichen Ostdeutschen und Russen vom Leibe zu halten, es war die Selbstbesetzung. Das Kriegsrecht wurde ausgerufen, dem kommunistischen Gesindel in Polen hatte man jetzt den Prozeß gemacht, wegen der Bildung einer bewaffneten Gruppe und wegen der damaligen kommunistischen Verbrechen.
Das ist das, was zumindest die Polen daraus gelernt haben.
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Hi Buhli,
ich denke wir sind uns einig, dass die Armee der Deutschen Demokratischen Republik, während ihres gesamten Bestehens, nicht mit einem Soldat einer Kampftruppe und nicht mit einem Gefechtsfahrzeug auf fremden Boden stand.
Einig sind wir uns sicherlich auch darüber, dass militärische Handlungen, im Vorfeld dieser Handlungen geplant werden müssen, wenn es denn kein Desaster für die eigenen Truppen geben soll. Das ist militärisches Grundlagenhandwerkszeug. Das hat also nichts mit den bösen Soldaten und Kommandeuren der NVA zu tun, dass ist überall so.
Der Kommandeur, der ohne Aufklärung und ohne Planung in ein (vermutliches) Gefecht zieht, wird der Mörder seiner eigenen Soldaten. Also, wenn es im politisch Beratenden Ausschußes des Warschauer Vertrages angedacht worden ist, im Rahmen der Bündnisverpflichtung, die NVA einzusetzen, muss dies auch geplant werden. Nun, es kam zu keinem Einsatz im Ausland, durch die NVA. Ich denke das ist das Entscheidende.
Ein bißchen anders sah das bei der CA aus. Nun stand die bereits in dem jeweiligen Land, mit Ausnahme von Afghanistan. Aber gerade in der CSSR wurden auch Luftlandeeinheiten eingeflogen. Na und Afghanistan war aus heutiger Sicht, auch wenn Babrak Karmal um Hilfe gebeten hat, eine Okkupation. Das sehe ich nicht anders und Du sicherlich auch nicht. Das sind also zwei militärische Handlungen, die man durchaus verachten kann. In beiden Fällen jedoch, lag eine offizielle Note vor, die das Eingreifen, wenigsten nach außen hin, legitimierte.
Ich kann jede Menge Beispiele aufzählen, wo jedoch Staaten Ihre militärische Macht demonstrierten und auch heute noch in den Ländern stehen, ohne jemals gerufen worden zu sein. Ich will mich da ganz kurz halten und werde als Jahr nur das Jahr des Beginns der militärischen Handlungen schreiben und beziehe mich da nur auf Heereskräfte, nicht auf die Kriegsmarine und nicht auf die Luftstreitkräfte.
Zum Beispiel
USA
1950 - Korea
1960 - Vietnam
1975 - Mayaguez - Zwischenfall
1983 - Überfall auf Grenada
1989 - Überfall Panama
1993 - Somalia
1991 - Kuwait
2003 - Irak und Afghanistan
Frankreich
1969 - Tschad (bis heute)
1976 - Dschibuti (bis heute)
1978 - Zaire
1982 - Beirut (hier Spezialeinheiten in dieser Stadt)
1990 - Ruanda
1991 - Golfkrieg
1993 - Somalia und ehemaliges Juguslawien
2003 - Afghanistan
Groß Britanien
1963 - Malaysia
1982 - Falkland
1991 - Irak
1995 - Kolumbien
1999 - ehemaliges Juguslawien
2000 - Siera Leone
2001 - Afghanistan
2003 - Irak
2011 - Libyen
Italien
1977 - Mogadischu
1982 - Libanon
1992 - Somalia
1994 - Ruanda
1997 - ehemaliges Juguslawien
1983 - Grenada
2001 - Kuwait
2003 - Irak, Albanien, Osttimor, Afghanistan
2004 - Sabra (Gazastreifen)
2003 - Irak, Libanon, Afghanistan
2007 - Syrien
Zu den Einsätzen der Bundeswehr werde ich keine Ausführungen machen, lieber Buhli, weil das jeder weiß.
Ich denke, wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.
Gruß
Sir W. Churchill
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Ätzchen, deine Argumente sind wenig zielführend.
Du kannst die Hilfstruppen der sowjetischen Besatzungstruppen nicht mit den USA vergleichen. Sondern du mußt den Ost-West-Gegensatz sehen, der bis zum Ende des Kommunismus die Welt beherrscht hat. Dass die USA als Weltmacht ihre eigenen Interessen vertreten und ihre militärischen Konflikte nicht überall auf Zustimmung stoßen, ist doch völlig klar.
Da will ich garnicht die Einzelbeispiele durchgehen, den Einsatz der USA in Korea finde ich völlig OK, genauso wie den in Jugoslawien oder Kuweit. Die Einsätze der Bundeswehr wurden von einem frei gewählten Parlament beschlossen, und mir fällt momentan kein Einsatz ein, den ich rundherum ablehnen könnte.
Das Hemd ist einem näher als der Rock, hinsichtlich ihrer Nachkriegspolitk in Europa sind die USA eben nicht isoliert, sie werden von den inzwischen frei gewählten europäischen Regierungen als notwendiger Partner der eigenen Sicherheit betrachtet. Was sich darin ausdrückt, dass fast alle Länder des ehemaligen Ostblocks ihre Zukunft in der Westlichen Verteidigungsgemeinschaft sehen. Diesmal völlig frei und nicht wie im 'Warschauer Vertrag' über vorher von der Sowjetunion installierte kommunistische Diktaturen mit 'begrenzter Souveränität' der Breshnew-Doktrin.
Diese Nachkriegspolitik der USA und die abstoßende Manifestation des Kommunismus insbesondere in Deutschland führte dazu, dass sich die USA zu einer von der Bevölkerung begrüßten Schutzmacht entwickelten, unter deren Schirm eine prosperierende Demokratie in Deutschland entstand.
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Zitat von reporter
Da will ich garnicht die Einzelbeispiele durchgehen, den Einsatz der USA in Korea finde ich völlig OK, genauso wie den in Jugoslawien oder Kuweit. Die Einsätze der Bundeswehr wurden von einem frei gewählten Parlament beschlossen, und mir fällt momentan kein Einsatz ein, den ich rundherum ablehnen könnte.
Dann findest du wohl auch die Luftangriffe der USA und der NATO ab März 1999 auf Serbien völlig OK, die ohne irgendeine eigene Bedrohung und ohne ein UN-Mandat in Eigenregie durchgeführt wurden.
Dabei wurden nicht nur militärische Ziele bekämpft, sondern auch massenweise Regierungs- und Behördengebäude sowie zivile Infrastruktur zerstört und es wurden sogar Streubomben eingesetzt, von denen heutzutage noch viele scharf dort in der Gegend rum liegen.
Die durch UN-Beschlüsse gedeckten Einsätze in Kroatien, Bosnien-Herzegowina und dem Kosovo finde ich dagegen richtig, da es sonst dort noch viel schlimmer geworden wäre!
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Ja, fand ich absolut OK.
Grund: Irgendwer mußte den serbischen Kriegsverbrechern dort in den Arm fallen.
Auszug:
Zitat
MASSAKER UND MASSENERSCHIESSUNGEN
Seit der Offensive in der Drenica-Region von Anfang März begehen die serbischen Truppen - serbische Spezialpolizei, jugoslawische Armee und paramilitärische "Tschetnik"-Truppen unter Führung der mutmaßlichen Kriegsverbrecher Zeljko Raznjatovic "Arkan" und Vojislav Seselj - schwere Menschenrechtsverletzungen an der albanischen Zivilbevölkerung. Bei Massakern in Qirez/Cirez, Likoshan/Likosan, Prekaz, Glogjan/Glodjan, Zhara, Drenoc, Lubeniq/Ljubenic, Poklek i Ri bei Glogovc/Glogovac, Padesh in den Bergen bei Decan und bei der Erstürmung der Stadt Rahovec/Orahovac wurden ganze Familien hingerichtet, schwangere Frauen, Greise und Kinder getötet, Männer an Strommasten aufgehängt und Handgranaten in Keller mit Flüchtlingen geworfen. Die albanische Menschenrechtsorganisation Council for the Defense of Human Rights and Freedoms (CDHRF), Pristina, die serbische Menschenrechtsorganisation Humanitarian Law Fund (HLF), Belgrad, Human Rights Watch, Amnesty International, Physicians for Human Rights (Ärzte für Menschenrechte) und UN-Ermittler haben aufgrund von Untersuchungen an den Tatorten und aufgrund von Zeugenaussagen erste Dokumentationen vorgelegt. Genaue kriminalistische Untersuchungen stehen jedoch noch aus. Das UN-Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag hat am 12. Juni 1998 Ermittlungen wegen Verbrechen im Kosovo aufgenommen.
http://www.bndlg.de/~wplarre/gfbv-03.htm#MASSAKER UND MASSENERSCHIESSUNGEN
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Zitat von reporter
Ja, fand ich absolut OK.
Grund: Irgendwer mußte den serbischen Kriegsverbrechern dort in den Arm fallen.
Also braucht man (nach deiner Auffassung) mit solchen Argumenten dann keinerlei Beschluß/Autorisierung der UN bzw. des Weltsicherheitsrates und kann sogar geächtete Streubomben einsetzen sowie gezielt zivile Infrastruktur zerstören und Wohgebiete in Belgrad beschiessen!
Damit könnte also jeder eigentlich rechtswidrige Angriff durch die USA sowie der NATO in jedem Teil der Welt auch in Zukunft irgendwie gerechtfertigt werden! Der Iran wird ja wahrscheinlich das nächste Ziel sein, zumindest die Vorbereitungen laufen schon auf Hochtouren.
Sorry für´s OT, war aber nun mal die Antwort auf vorhergehende Beiträge.
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Zitat von Björn
Der Iran wird ja wahrscheinlich das nächste Ziel sein, zumindest die Vorbereitungen laufen schon auf Hochtouren.
Ja, das stimmt. Die Vorbereitungen im Iran an der Herstellung einer Atombombe laufen auf Hochtouren.
Zitat
Präsident Obama und sein Verteidigungsminister definierten gleichzeitig zwei rote Linien, bei deren Überschreitung Teheran mit militärischen Maßnahmen der USA zu rechnen habe: eine Blockade der Straße von Hormus und die Herstellung einer Atomwaffe.
http://www.handelsblatt.com/meinung/gast...ie/6098522.html
p.s.
Von ähnlicher Natur ist wohl deine Position zum Kosovo-Konflikt, du wolltest wohl die paramilitärischen Mörderbanden und die serbische Soldateska mit Postzustellungsurkunde veranlassen, sich aus dem dem Kosovo zurückzuziehen?
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Versuche nicht, hier wieder meine Aussagen zu verdrehen!
Ich habe nämlich von den Vorbereitungen eines militärischen Angriffs gegen den Iran gesprochen und das weißt du ganz genau! Einen Grund für einen Angriff findet man dann immer.
Wo gibt es denn Beweise für den als Grund schon so oft genannten Atombombenbau des Irans? Selbst die (nicht gerade unabhängige) IAEA hat keine eindeutigen Hinweise darauf und die meisten (mündlichen) Informationen über das "angebliche" Atomprogramm stammen von Gegnern der iranischen Führung oder Iran-Flüchtlingen.
> http://www.focus.de/politik/ausland/atom...aid_700928.html
Ich betone aber ausdrücklich, daß ich hier den Iran in keinerlei Art und Weise in Schutz nehme, weil ich deren Politik mit ihren "göttlichen Gesetzen" und ihre Auslegung scharf verurteile. Das rechtfertigt aber keine militärischen Maßnahmen anderer Staaten und schon gar nicht ohne Beschluß der UNO.
Das war der letzte OT-Beitrag von mir hier.
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Zitat von reporter
Ja, das stimmt. Die Vorbereitungen im Iran an der Herstellung einer Atombombe laufen auf Hochtouren.
Baust du an dem Ding mit, weil du so gut Bescheid weißt?????
Genitiv ins Wasser, weil es Dativ ist....
Die über Nacht sich umgestellt, und sich zu jedem Staat bekennen - das sind die Praktiker der Welt, man könnte sie auch Lumpen nennen.
(Wilhelm Busch)
Die chemischen Waffen von Saddam Hussein suchen die Amis noch heute und haben bis zum Abzug aus dem Irak keine gefunden, der Krieg gegen den Irak wurden unter diesem Vorwand angefangen. Die Amerikaner machen deswegen gerade so viel Terror, weil der Einfluss auf den Nahen Osten und dessen Ölquellen schwindet. Nur noch die Saudis sind Freunde der USA.
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Zitat von WegaZitat von reporter
Ja, das stimmt. Die Vorbereitungen im Iran an der Herstellung einer Atombombe laufen auf Hochtouren.
Baust du an dem Ding mit, weil du so gut Bescheid weißt?????
Nicht die bösen USA, sondern eine UN Behörde, die Internationale Atomenergiebehörde sagt, es gebe "glaubwürdige" Informationen, wonach Teheran an der Entwicklung von Atomwaffen arbeitet.
http://www.sueddeutsche.de/politik/beric...haben-1.1184392
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