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RE: NVA

#631 von andersdenker , 16.01.2012 19:59

Zitat von reporter

Zitat von Wega
@ reporter hast du das Thema nicht geschnallt???
Hier geht es um die NVA.



Wurden nicht NVA Wehrpflichtige zum Grenzdienst eingezogen?




Ich empfehle mal die Wehrgesetzgebung der ehemaligen DDR zu studieren ...

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RE: NVA

#632 von Gelöschtes Mitglied , 16.01.2012 20:03

Zitat von reporter

Zitat von Wega
@ reporter hast du das Thema nicht geschnallt???
Hier geht es um die NVA.



Wurden nicht NVA Wehrpflichtige zum Grenzdienst eingezogen?



Ich schreib es gaaannnz langsam für dich!

Es wurden Wehrpflichtige einberufen und zwar zu den verschiedenen bewaffneten Organen.
So konnte ein Wehrpflichtiger zur NVA einberufen werden.
Er konnte jedoch auch zu den kasernierten Einheiten des MdI einberufen werden oder zu den Grenztruppen der DDR.


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Genitiv ins Wasser, weil es Dativ ist....

Die über Nacht sich umgestellt, und sich zu jedem Staat bekennen - das sind die Praktiker der Welt, man könnte sie auch Lumpen nennen.
(Wilhelm Busch)


RE: NVA

#633 von reporter , 16.01.2012 21:20

Zitat von Wega

Zitat von reporter

Zitat von Wega
@ reporter hast du das Thema nicht geschnallt???
Hier geht es um die NVA.



Wurden nicht NVA Wehrpflichtige zum Grenzdienst eingezogen?



Ich schreib es gaaannnz langsam für dich!

Es wurden Wehrpflichtige einberufen und zwar zu den verschiedenen bewaffneten Organen.
So konnte ein Wehrpflichtiger zur NVA einberufen werden.
Er konnte jedoch auch zu den kasernierten Einheiten des MdI einberufen werden oder zu den Grenztruppen der DDR.




OK, das habe ich soweit verstanden.

Nun habe ich gelesen, daß be­reits bei der Musterung eines Wehrpflichtigen das MfS durch einen Mitarbeiter offiziell vertreten war – so sah es die Einberufungsordnung vor. Welche Aufgabe hatte der Stasi-Spitzel? Ist er offiziell dem Wehrpflichtigen in seiner Funktion bekannt gemacht worden?

Hat dann die Stasi entschieden, wie es weiterging mit der Einberufung? Also ob jemand zu den Wächtern, oder Bauschaffender mit NVA-Wehrdienstsold ("Baupionier") oder NVA Wehrpflichtiger fürs Militär wurde?

Wer entschied das?

Und dann gabs noch mehr Kasernen, das Ministerium des Inneren hatte auch Soldaten?

Man konnte wohl auch noch den Dienst am Vaterland leisten bei der Stasi, den speziellen Polizisten in den Kasernen, wohl nicht die Volkspolizei mit gemeint, und in gesonderten Baueinheiten.
Waren denn nun die gesonderten Baueinheiten identisch mit den Baupionieren oder waren damit die Spatensoldaten gemeint? Denn zu den Spatensoldaten habe ich gehört, daß man über diese Möglichkeit in der normalen Bevölkerung garnichts wußte, das soll so geheim gewesen sein wie die Bestimmungen, wann bei einer Volkskammerwahl die Stimme ungültig ist.


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RE: NVA

#634 von andersdenker , 16.01.2012 21:53

Was ist respektive war die Einberufungsordnung - was hat die Musterung damit zu tun - was spricht gegen ein (von mir vor wenigen "Zeiteinheiten" schon einmal empfohlenes) Studium der Wehrgesetzgebung der ehemaligen DDR ??????

ich könnte jetzt den allbekannten Link .... ---> http://www.gidf.de/ .. einfügen - aber das wird wohl nicht ausreichen ....

Stattdessen empfehle ich zusätzlich den Besuch nachfolgender Seiten - nach erfolgreicher Lektüre bin ich gern bereit - OHNE Schaum vor dem Mund - weitere Fragen zu beantworten, sofern mein Kenntnisstand dazu ausreichend erscheint .......

Gruß

PS: zum weiteren Studium geht es hier entlang -----> http://www.documentarchiv.de/ddr.html


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RE: NVA

#635 von reporter , 16.01.2012 22:01

Schade, daß du mir über die Aufgaben des bei der Musterung standardmäßig anwesenden Stasi-Spitzels nichts sagen kannst, ich will natürlich nicht das ganze Internet durchforschen, aber diese Frage täte mich schon interessieren, und vielleicht auch, ob dem Wehrpflichtigen die Mitwirkung der Stasi bekannt gemacht wurde und auf welcher gesetzlichen Grundlage der Spitzel dort überhaupt tätig wurde. Dafür wäre auch ein Link interessant, denn deine angegebenen Links scheinen diesen Sachverhalt nicht aufzuhellen.

Denn der normale NVA Wehrpflichtige war sicherlich der Auffassung, er geht bei der Musterung zu einer Einrichtung der NVA und nicht zur Stasi.

'Schaum' würdest du doch eher verbreiten, wenn du diese simplen Fragen zum Sachverhalt als NVA Boiler nicht mit einfachen Worten erklären könntest.


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RE: NVA

#636 von andersdenker , 16.01.2012 22:21

http://www.documentarchiv.de/ddr/1969/nv...ordnung_ao.html

Ich bat darum, den Schaum wegzulassen - wenn geschehen, dann § 7 lesen ...

Da Gesetze und Verordnungen im Mitteilungsblatt veröffentlicht wurden - wären diese Passagen JEDEM zumindestens theoretisch bekannt gewesen .....

Die Überschrift im Link als "NVA-Musterungsverordnung" sollte nicht vom tatsächlichen Inhalt und Ablauf ablenken - falls das sachlich nicht möglich sein sollte - dann ist es eben so und durch mich auch nicht zu ändern.

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RE: NVA

#637 von Buhli , 16.01.2012 22:23

Rep. Du hast sicher nicht die Spiegelreportage in der es genau um das Thema illegale Grenzübertritte von der BRD in in die DDR ging, gesehen. Es waren ca. 400 während der ganzen 28 Jahre. Hab ich schon mal geschrieben. Da wurde nur von "Unter der Decke halten" gesprochen. Allerdings nur wegen des Widerspruches zur allgemeingültigen Losung des "Antifaschistischen Schutzwalls". Von Toten wurde da nichts berichtet. Sollte es je in diesem Zusammenhang auch nur einen verletzen gegeben haben, kannst Du Dir sicher sein, daß es der Spiegel oder "andere zuverlässige Quellen" veröffentlicht hätten. Komm uns jetzt nicht schon wieder mit Geheimhaltung durch die Stasi.
Mir ist ebenfalls neu, daß Wachregimentssoldaten drei Jahre gehen mußten. Grenzer bei "Friedrich-Engels" (Grenze zu WB) nicht, und Wachsoldaten, die in Straußberg standen jedenfalls auch nicht. Ein Schulkamerad von mir stand mal im Bahnhof Friedrichstrasse "unter Tage" und der andere bei AG Hoffman in Straußberg vorm Haus. Der berichtete ganz stolz, vom Chef morgens immer mit Handschlag begrüßt worden zu sein. Selbst bei "Felix Dzirtschinsky" (war das jetzt richtig? Bin zu faul zu googlen) gab es Grundwehrdienstler. War nicht Mooshammer und den seiner Dasy ihrer Fahrer so einer?
Das mit den Spatensoldaten wurde nur nicht an die große Glocke gehängt. Mir ist allerdings auch nicht bekannt, daß die als Baupioniere bezeichnet wurden. Ich bin mir auch nicht ganz sicher, daß die Truppen Glück hatten, nur weil sie in Berlin staioniert waren. So wie Volker es meinte. Die Beteiligung der STASI an der Musterung kann ich mir nur damit erklären, daß ja diverse "freiwillige" aus dem NVA-Dienst aussortiert werden mußten um auch in Adlershof oder Teupitz ihre Regierungswachaufgaben erfüllen zu können. Solch eine Ausortierung wird es mit Sicherheit auch noch heute geben. Nicht jeder ist schon mal Mental für so einenen Job geeignet. Das heißt eben heute "Personenschutz". In welche Kategorie von Militär gehört denn dieser?
Das die Grenztruppen aus der NVA ausgegliedeert wurden, ist sicher der begrenzten Armeestärke geschuldet, die ja durch die Aliierten festgelegt wurde. Da ja genügend Nachwuchs in diesem Teufelsstaat da war (wie kann man nur so einem Staat Kinder nur schenken?), bot es sich an, für Ersatztruppen einen anderen Namen zu suchen. Das MdI und das MfS bot sich da eben auch noch an.



Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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RE: NVA

#638 von reporter , 16.01.2012 22:27

Vielen Dank für den Link. Bei der Musterung kann man verstehen, wenn gem. § 7 ärztliches Personal beteiligt ist, aber welche Aufgabe hatte denn der Stasi-Spitzel? Denn ich darf im Moment 'Spitzel' sagen, weil seine Anwesenheit wohl nicht offen kommuniziert wurde.

War es denn im SED-Staat üblich, daß zu jeder mittelgroßen Entscheidung, die dem ersten Anscheine nach mit einem Geheimdienst nichts zu tun hat, die Stasi stets immer dabei war?


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RE: NVA

#639 von andersdenker , 16.01.2012 22:53

Wenn die im Rahmen der nach der Vereinigung durchgeführten Untersuchungen und Auswertungen erkannten Personen, welche als Informelle Mitarbeiter Berichte an ihre Führungsoffiziere beim Ministerium für Staatssicherheit lieferten, als "Spitzel" bezeichnet werden, so mag das dem Terminus wohl gerecht werden.
Die hauptamtlichen Mitarbeiter des INLANDS-Geheimdienstes der ehemaligen DDR - welche ihre Aufgaben ähnlich heutiger Regierungsinstitutionen erfüllten - haben ihre Arbeit erledigt ..... über die Praktiken eines BND ereifert sich niemand - warum wohl nicht???? Weil dieser keine Dossiers über Bürger anlegt??????

EGAL - einfach nur als meine Meinung zur Kenntnis nehmen und NICHT kommentieren - könnte weiterhelfen bei der Beantwortung ausstehender Fragen .......

Der anwesende Mitarbeiter des MfS war jedenfalls bekannt - oder hat Dir während Deiner Musterung niemand verraten, welche Aufgaben die einzelnen in der Musterungskommision anwesenden Personen zu erfüllen hatten??????

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Das Wachregiment "F. E. Dserschinski" hat seine Mitarbeiter für 3 Jahre eingezogen - das Wachregiment der NVA zog für die Zeit des normalen Grundwehrdienstes in der jeweils gültigen Dauer ..........

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Baupioniere waren normale Wehrpflichtige, die neben ihrer militärischen Ausbildung - auch an der Waffe - zur Erfüllung von Aufgaben im Bereich Spezialbauwesen/Unterbringung eingeteilt wurden ........

Ganz kurz zur Unterscheidung - auch wenn es mancher als Haarspalterei abtun könnte:
Baupioniere waren in den Baupioniereinheiten - Baupionier-Bataillon bzw. Baupionier-Regiment ... später Ingenieur-Bau-Regiment - tätig .....
Bausoldaten (Spatensoldaten) waren in Pionier-Bau-Einheiten tätig ... Im Bestand der Pionier-Bau-Bataillone aller Nummerierungsklassen gab es eine oder 2 Kompanien mit Bausoldaten. Der Grundbestand der Einheiten waren aber normale Grundwehrdienstleistende, die mit hochwertiger Technik Aufgaben im militärischen Objektbau oder an durch militärisch organisierte Einheiten zu unterstützende Schwerpunkt-Bauvorhaben der zivilen (STAATLICHEN) Wirtschaft gearbeitet haben.


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@reporter: Wenn die letzte Frage so formuliert wird, dass sie vernünftig klingt, werde ich mich bemühen, eine ebenfalls sachliche Antwort darauf zu geben.

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RE: NVA

#640 von Volker Zottmann ( gelöscht ) , 16.01.2012 23:03

@Buhli,hast wohl etwas falsch interpretiert: Spatensoldaten wurden nie Baupioniere genannt.
Wir waren 18 Monate in Neiden. 2 Gruppen wurden schon nach wenigen Tagen an die F88 nach Jena beordert. Die Baupioniere sahen wir erst 2 Tage vor Torschluss wieder. Ebenso etwa 3 oder 4 Soldaten von uns, die nach Berlin beordert wurden. Nur die hatten es super getroffen!
Die wurden in irgend einem Stab in Köpenick, wo sich NUR Offiziere tummelten als Tischler und Heizer eingesetzt. Und ich sag´s wie gehört wieder: Deren"Spieß", ein Major teilte die ein, war es egal ob sie vor Ort waren oder Urlaub hatten. Sie mussten nur ihre Dienste, dann oft Doppelschichten, ableisten und hatten wieder frei. Überspitzt gesagt, die hatten mehr Urlaub als Dienstzeit. Sowas gabs auch!


@reporter, unterlass doch einfach mal Zusätze wie "Boiler" und dergleichen. Ich hatte auch nicht alle Offiziere lieb, aber deswegen heute andere, fremde beschimpfen hat nichts mit Kultur zu tun ...


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zuletzt bearbeitet 16.01.2012 23:28 | Top

RE: NVA

#641 von Weilheimer , 17.01.2012 03:16

Ich kenne den Begriff "Boiler" für einen Offizier der NVA nicht, die wurden von den Grundwehrdienstleistungen eher "Bottich" genannt, weil so viele Tage in Ihnen waren. Diese Bezeichnung finde ich persönlich eher sarkastisch als böse. Weil es heute offiziell keine Offiziere der NVA mehr gibt, die wurden auch nicht in die Reserve versetzt, kann man im Prinzip niemanden beleidigen.


 
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RE: NVA

#642 von Gelöschtes Mitglied , 17.01.2012 08:07

Zitat von Weilheimer
Ich kenne den Begriff "Boiler" für einen Offizier der NVA nicht, die wurden von den Grundwehrdienstleistungen eher "Bottich" genannt, weil so viele Tage in Ihnen waren. Diese Bezeichnung finde ich persönlich eher sarkastisch als böse. Weil es heute offiziell keine Offiziere der NVA mehr gibt, die wurden auch nicht in die Reserve versetzt, kann man im Prinzip niemanden beleidigen.



Seltsame Rechtsauffassung, die du da von dir gibst.
Aber als Mod. darf man schon mal.........


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RE: NVA

#643 von Buhli , 17.01.2012 08:39

Volker, ich hab da schon einen Unterschied rausgehört. Für uns waren es auch nur Bausoldaten. Wenn ich es richtig behalten habe, hatten die noch nicht mal Waffenausbildung.



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RE: NVA

#644 von Atze , 17.01.2012 10:09

Mogn Männers und Mauselinchen,

@Andersdenkender
ich gebe Dir recht. Wenn man Vorgesetzte abgeben mußte, an andere Einheiten, dann hat man natürlich die "weggelobt", die nicht in der Lage waren allein von A nach B zu laufen oder eine Gruppe ordentlich zur Essenausgabe zu führen. Ich denke das ist normal. Es wird heute nicht anders sein.

Allerdings muss man sich fragen, wie solche Leute überhaupt die Litze oder gar Sterne erlangen konnten?

Aus meiner eigenen Praxis muss ich dazu sagen, dass unsere Leutnants (da nehme ich mich gar nicht aus) eben sehr jung waren, als sie ihr erstes Kommando bekamen. Und noch augenfälliger war dies bei den Unteroffizieren, die plötzlich eine Gruppe oder eine Besatzung zu führen hatten. Oft waren diese Vorgesetzten, was die menschliche Lebenserfahrung anbelangt, nicht weiter als die von ihnen geführten Unterstellten oder sie waren gar noch jünger und unerfahrener.

Erst nach einem bis zwei Jahren in dieser Dienststellung hatten die meisten Vorgesetzten soviel menschliche Größe erlangt, um nicht nur als Vorgesetzter aufgrund des Dienstgrades zu führen sondern eben auch als Menschen. Da es da Ausnahmen gab ist klar und heute sowieso nicht mehr abänderbar.

Ich hatte zum Beispiel als junger Leutnant das Glück, sofort im dritten Dienstjahr (bei uns gab es keine Diensthalbjahre) eingesetzt zu werden. Ich war also nur ein Jahr älter als die Masse dieser Jäger. Viele von denen in meinem Zug, mir unterstellten Stabsgefreiten und Unteroffiziere, kannte ich noch aus gemeinsamer Zeit in der GST, vom Fallschirmspringen. Wir waren zusammen am Himmel und Abends in den Kneipen und zum Tanzen. Nun sollte ich da den Vorgesetzten geben. Das war eine eigennartige Situation, die es wohl nur bei den Fallschirmjägern so geben konnte. Da gald es, sich feinfühlig durchzusetzen, denn die Jungs, die bereits über 2,5 Jahre Fallschirmjäger waren, den machtest Du kaum noch was vor aber getestet wurde man auf Schritt und Tritt.
Das ging gut zwei Monate so, bis die Fronten egklärt waren und man akzeptiert wurde.
Dann haben uns (mein Freund Nobi und ich waren in der 3. Fallschirmjägerkompanie als junge Leutnante eingesetzt) die Jäger gebeten, mit Stiefeln und Käppi am Nachmittag zu einer Feier in den Dünen zu erscheinen.
Dort sperrte man uns in eine Zentrifuge und wir wurden ordentlich gedreht. Während der Drehung mussten wir Fragen beantworten. Etwa, "... ob wir gewillt sind, alle Wünsche unserer Soldaten von den Augen abzulesen ..." . Wir brüllten natürlich "Jaaa". Mussten von mit verbundenen Augen von einem Brett springen und die Handlungen so durchführen als ob wir aus einem Flugzeug abspringen. Dann war es eine Wasserlandung und wir bekamen einen Eimer Wasser in dies Gesicht. Na eben all solche Späße. Zum Schluss wurden wir zu Fallschirmjägern geschlagen und bekamen Sprungschuhe und Barett von Neptun und seinen Vasallen überreicht. Anschließend war es eine schöne Kompaniefete in den Dünen mit Lagerfeuer, Grillfleisch, Bier und viel Gesang.

Ich kann mir vorstellen, dass Volker so etwas nie erlebt hat. Das tut mir persönlich leid für Dich Volker. Aber so konnte es eben auch sein, in der NVA.
Und da sollte ich mich schämen? Niemals.

Gruß


Sir W. Churchill

"Eine der fröhlichsten Erfahrungen im Leben ist es, als Zielscheibe zu dienen, ohne getroffen zu werden."

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RE: NVA

#645 von Atze , 17.01.2012 10:13

Als diese Jungs Ende Oktober nach Hause gingen, wurde die 3. FJK durch neu eingezogene Jäger aufgefüllt.
Aber auch zu diesen haben wir ein normales Vorgesetzten - Unterstellten - Verhältnis aufgebaut. Immerhin wären wir mit diesen Jungs weit im gegenerischen Hinterland abgesetzt worden und hätten dort Aufgaben zu erfüllen gehabt.

Ich bin nie der Meinung gewesen, dass sich Soldaten und Vorgesetzte Verbrüdern aber es muß Anstand und ein gutes Vertrauensverhältnis herrschen.
Das habe ich auch dann noch so gehalten, als ich längst über die Kompanieebene hinaus war.

Gruß


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