Ossi Forum - bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum
kleiner Plausch, Small Talk und einfach so » Die Spezies Schwabe
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In Berlin gibt es Zoff mit den Schwaben. Ehrlich gesagt, ich kann es nach 10 Jahren im Ländle verstehen. Der direkte, etwas großmäulige Berliner trifft auf den Schwaben mit Häusle, Mercedesle und Verfechter der Schwäbischen Kehrwoche. Das kann nur krachen. Es treffen unversöhnliche Gegensätze aufeinander. Konserativer Spießer trifft auf Weltbürger. Meine Erfahrung ist viele der Schwaben Ü50 sind genau so, natürlich nicht alle. Ihnen ging es immer gut, die Wirtschaftswunderzeit und das ständige Bergauf der baden-württembergischen Wirtschaft hat sie satt und träge gemacht. In schwäbischen Firmen auf dem Land im Dienstleistungsbereich wie Autowerkstätten, die von solcher Spezies geleitet wird, triffst du auf Minimal-Öffnungszeiten mit Mittwoch nachmittags geschlossen und ausgiebiger Mittagspause, selbst wenn an der Tür steht, das durchgehend geöffnet ist. Betrittst du dann so einen Laden, dann die Auskunft des Personals mit bösen Blick "Isch jetzt middag!" Dialogannahme, gibt es nicht, "wenn du schwätzen willst, red´ mit dem Pfarrer". Holst du dein Auto wieder ab, wird dir schweigend der Schlüssel gereicht "Isch alles in Ordnung", liest du dann die Rechnung musst du um einen Stuhl bitten. Ich habe es in 10 Jahre Ländle es nicht vermocht, eine Werkstatt zu finden, wo alle passt und ich rundrum zufrieden bin. Die habe ich im Osten zurücklassen müssen und wenn ich in die Heimat fahre, verbinde ich das meist immer mit einem Werkstattbesuch. Nun "Feuer frei" auf die Schwaben!
Absolut nachvollziehbar. Die sind vor Jahren schon wie die Heuschrecken in meinen geliebten Prenzlberg eingefallen, mit Null Integrationswillen und Null Ahnung von der großen Stadt, aber mit der typischen Schlaumeiermentalität und der Kohle von Mutti und Vati Geschäfte aufmachen und uns die Welt erklären wollen. Meint einer hier, die haben je Anstalten gemacht, mal richtig sprechen zu lernen? Weit gefehlt. Wem wundert's, wenn morgens an den Läden mit Farbe steht: "Füttern verboten!", "Vorsicht Schwaben!" oder "Kauft nicht beim Schwaben!"
Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir. Konrad Lorenz
Es soll natürlich kein Schwaben-Bashing Thread werden, eher ein Aufzeigen der Eigenheiten mit Augenzwinkern. In Berlin ist es nun so, das die sich Schwaben im Prenzlauer Berg niedergelassen haben. Durch ihre Finanzkraft haben sie die einheimische Bevölkerung verdrängt, was sie beliebt macht, wie Fußpilz. Auf der anderen Seite wählen die Berliner seit nun Jahrzehnten rot und in letzter Zeit rot-rot, obwohl sie eigentlich merken müssten, das es der Berliner Wirtschaft nicht bekommt. In keiner anderen Stadt gibt es so viele Hartz 4 Empfänger, wie in Berlin. Dem derzeitigen Bürgermeister ist es wichtiger, sich von einer Schicky-Micky Veranstaltung zur anderen zu hangeln, sich zu zeigen und zu posieren, als die Berliner Wirtschaft auf die Beine zu helfen.
Zitat von WeilheimerAuf der anderen Seite wählen die Berliner seit nun Jahrzehnten rot und in letzter Zeit rot-rot, obwohl sie eigentlich merken müssten, das es der Berliner Wirtschaft nicht bekommt.
Nur kurz: Nicht alle Leute wählen pragmatisch, sondern ideologisch und vertreten nicht die Meinung, daß es in Stein gemeißelt sei "der Wirtschaft" (im Sinne von Vermögenden) das Priveleg zuzugestehen, für ein Auskommen der abhängig Beschäftigten zu sorgen. Manche haben sich auch irgendwie "eingerichtet" und wählen einfach das, was ihnen erlaubt, ihr Leben weiterzuleben.
Verloren in: Musik (Minimal Wave, 80s Wave & EBM), Literatur (von Kafka bis Houellebecq), Filme (Coen Brothers, Lynch & Co), Computerspiele
#8 von
Westhonecker
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gelöscht
)
, 15.04.2010 22:02
Ich bin offiziell eh nix... - und Du hast es irgendwie richtig ausgedrückt: Ein Schwossi! Und ich finde das gut so - wenn es auch für viele Leute merkwürdig oder gar unglaublich klingt.
Habe sooo viele gute Kontakte und die möchte ich nie mehr in meinem Leben vermissen...
So furchtbar viele Schwaben kenne ich gar nicht, also kann ich keine repräsentativen Erhebungen bieten, nur zwei ziemlich gegensätzliche Beispiele: Vor Jahren habe ich einen Typen aus Nagold kennengelernt, dumm wie Brot und völlig humorlos. Mit humorlosen Leuten komme ich sowieso nur schwer klar, aber dann noch ein Schwabe. Der Horror! Das Gegenteil ist die kleine Nicole aus dem Schwabenländle: lustig, klug und politisch auf der richtigen Seite. Ist eine gute Freundin geworden.
Sind die Schwaben so wesentlich anders als die Badener, Pfälzer oder Hessen? Mir kommt es so vor, als würden die sich nicht viel nehmen.
ausser ihrer doch etwasgewöhnungsbedürftigen aussprache (für "ossiohren") finde ich den schwoab ganz nett - war als ossi auf kur, mit wem habe ich die meiste zeit zusammengehangen mit den schwaben . komischerweise lernte ich nur schwatzhafte schwaben kennen, die auch mal was von sich erzählen, mit denen man gut ratschen kann über alles mögliche, naja wir wohnen ja eher in "randschwaben", vielleicht sind die "centrumsschwaben" anders .
#13 von
Westhonecker
(
gelöscht
)
, 16.04.2010 21:30
Ich würde mal allgemein sagen: Egal wo man sich befindet - jedes "Ländle" hat seine Eigenarten. Mir ist es schon mal passiert in Hamburg. Meine Kumpels und ich in ner Hafenkneipe sind am "schwäbeln" und werden von den Hamburgern gefragt in welchem "Teil?" von England wir leben...?
Man muss versuchen mit den "Fremdlingen" irgendwie "warm" zu werden und nicht gleich schmollen oder gar schimpfen. Wir sind alle Menschen, haben alle irgendwie die gleichen Probleme und Sorgen. Sogar die Queen von England muss mit dem Hintern auf die Toilettenschüssel... Wer macht das anders???
Okay... - sie bekommt "IHN" eventuell geputzt und wir machen es selbst... - aber im Prinzip haben wir alle einen "Königlichen Arsch"!!!???
Mit Vorurteilen an irgendwas rangehen wird nie funktionieren! Denn dann ist die Kacke echt am dampfen...
Naja, der Vorsatz ist gut. Aber wieviele hier haben sich schon über die Reserviertheit bestimmter Bevölkerungsgruppen gegenüber allem Fremden beklagt? Das kommt doch nicht von ungefähr. Andersherum habe ich noch nie Klagen von Westdeutschen über mangelnde Offenheit der Berliner oder Dresdner gehört. Bei den Neuvorstellungen hier im Forum kann man ja ganz oft lesen, daß es Probleme mit dem Warmwerden gibt, auch nach Jahren noch. Viele wollen nicht den Preis zahlen ihre Individualität aufzugeben, nur um so zu sein, wie die anderen, die widerum nur ihresgleichen akzeptieren.
Dein Beispiel aus Hamburg sagt ja nur, daß eurer Dialekt sich "ein wenig" undeutsch anhört Aber ein gebürtiger Fischkopp von der Küste, den verstünde man in Hannover auch schon nicht mehr, wenn er Dialekt spricht. Als Beweis dafür, daß sich jedes "Ländle" ähnlich gegenüber Fremden verhält, würde ich ihn nicht ansehen.
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Was mir hier im Süddeutschen am häufigsten begegnet ist, das der Schwabe immer irgendwie "bedürftig" ist. Vermögen und Eigentum wird nicht gezeigt, man hat es. Nur so lässt es sich dann wunderbar jammern. Wenn man einen fragt, wie die Geschäfte laufen, dann hört man in den aller seltensten Fällen "gut", weil die Steuern sind ja eh viel zu hoch und die Kunden kaufen viel weniger und unsere Preise (im Großhandel) sind viel zu hoch und zu dem Preis wie sie die Ware bei mir kaufen, verkaufen es die Discounter bereits. Eingekauft wird aber dennoch, eigentlich ein Widerspruch. Noch vor ein paar Jahren war ich geneigt zu spenden, weil ich ja nach Aussage unser Kundschaft hier viel zu viel verdiene. Eines schönen Tages, Jahre später, gab es ein Firmenjubiläum und unsere Kunden reisten vorwiegend mit ihren Privatwagen an, ein neuer Golf 5 nicht schlecht, neue C-Klasse auch nicht übel, BMW X5 neue Armut, es waren auch Mercedes S-Klassen dabei und das bei den schlecht laufenden Geschäften. Selbst wenn die Karren geleast sind, die Raten müssen monatlich aufgebracht werden. Ich hatte mal vor ein paar Jahren einen schwäbischen "Kumpel" kennengelernt, der hatte als Hobby die Computerei, so wie ich. Es entwickelte sich ein etwas engerer Kontakt. Er wohnte in einer kleinen Sozialwohnung einer Wohnungsbaugenossenschaft in Plochingen, ging bei LIDL einkaufen, es war immer alles zu teuer, er fuhr einen 10 Jahre alten Passat. Er hat sich auch gern mal zum Essen einladen lassen. Irgendwann kaufte er sich dann ein Haus 250000 Euro Cash auf den Tisch der Bank. Da habe ich dann so gedacht "upps" und ihn gelassen. Ich fühlte mich einfach hintergangen, nun kann der Geizar... machen was er will.
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