Zitat von Pamina
Ich finde es schade, dass DL gleich wieder in Verteidigungshaltung gehen muß.
Danke, dass Du mich verteidigst ! Aber ich bin generell kein großer Musikhörer.
Gruß DL
Zitat von Pamina
Ich finde es schade, dass DL gleich wieder in Verteidigungshaltung gehen muß.
Danke, dass Du mich verteidigst ! Aber ich bin generell kein großer Musikhörer.
Gruß DL
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Zitat von Kehrwoche
Wenn Musik gut ist, löst sie beim Zuhörer euphorische Gefühle aus. Will sie zudem auch noch erfolgreich sein, ist Virtuosität und ein gewisses Genie, sowohl beim Komponisten als auch beim Musiker, von Nöten. Virtuosität und Genie haben etwas mit harter Arbeit und Begabung zu tun, nicht aber zwingender Weise auch mit Intellekt.
"Intellektuelle Musik" ist für mich daher eher eine Phrase, die von verkannten Genies und deren Anhängern benutzt wird, um Die Musik interessanter zu reden als sie ist. Anfangen kann ich mit dem Begriff nichts.
Hier würde ich widersprechen. Will Musik erfolgreich sein, muss sie sich plumpen Mechanismen beugen und darf ja nicht an den Hörgewohnheiten der Kunden rütteln. Erfolgreich ist bspw. heutige Retortenmusik (in der Steigerung dargeboten von gecasteten Musikern), weil das ewig gleiche Muster wieder und wieder verkauft werden kann und die Hausfrau nicht beim Bügeln stört. Musik, die erfolgreich sein _will_ mag das zwar schaffen, aber das macht sie nicht automatisch zur guten Musik. Was widerum gut und schlecht ist, darüber kann man streiten - oder man hört einfach mal auf Musikkritiker.
Gute Musik erfordert aus meiner Sicht weder Genie noch Virtuosität, sondern Originalität. Schau mal auf den Beginn der Achtziger: die neue Technologie der Synthesizer zusammen mit der musikalischen Freiheit nachdem der Punk alle Mauern eingerissen hatte brachten eine erfolgreiche, erfrischende, _originelle_ Musik zustande. Da war keiner Genie oder Virtuose. Trios "Da Da Da" ist sogar das Gegenteil von Virtuosität, nämlich Minimalismus und Monotonie auf einem 150 DM Casio. Jeder hatte Erfolg, der eine witzige Idee hatte. Dann kamen die Spät-Achtziger und plötzlich hatte jeder Erfolg, wenn er seine Musik nur von Stock/Aitkin/Watermann oder Michael Kretu machen ließ.
Und heute ist das, was erfolgreich ist, oftmals musikalisches Hundefutter für die Anspruchslosen, die statt Hifi auf Geplärre aus Mobiltelefonen stehen. Mit Sicherheit gibt es auch Genies, die erfolgreiche Musik machen, aber niemand ahnt, wieviele erfolglose Genies da draußen vor sich hin existieren, während im Fernsehen die nichtskönnenden Models hopsen.
Und natürlich stehe auch ich zu dem Begriff intelligenter Musik. Mein musikalischer Horizont ist eher klein, dafür extremst spezialisiert. Intelligente Musik fordert dem Hörer mehr ab als der Mainstream. Die Intelligenz kann im Text stecken oder in der Komposition. Allein über die Intelligenz (und Mathematik) der Bachschen Musik gibt es Bände. Bischen einfach das als Erfindung verkannter Genies zu bezeichnen, bloß weil man selber Musik hört, die "leicht ins Ohr geht".
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Mein Musikgeschmack steht hier nicht zur Disposition.
Es ging auch nicht um "intelligente Musik", sondern um den Begriff "intellektuelle Musik". Das ist ein feiner Unterschied, auf den ich vorgestern schon indirekt hinwies.
Ein intelligenter Mensch besitzt die Fähigkeit Kenntnisse zu erwerben; auch Auffassungsgabe, während ein intellektueller Mensch jemand ist, der aufgrund seiner Bildung Zugang zu kulturellen oder wissenschaftlichen Themen hat. Der kleine Junge aus den Elends-Camps in Darfur kann zwar intelligent sein, ein Intellektueller wird er nie.
Demnach müßte intellektuelle Musik Musik sein, die sich nur Menschen mit einer bestimmten Bildung erschließt. Das ist Nonsens. Jeder Trottel kann sich für Bach begeistern.
Ein Künstler, der von sich behauptet, er mache intellektuelle Musik, zeigt allen, die er für geringer hält, durch diese Äußerung seine Geringschätzung. Umgangssprachlich könnte man dieses Verhalten auch als Arroganz bezeichnen.
Die schönsten Träume von Freiheit werden im Kerker geträumt.
Friedrich Schiller
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Bachsche Musik ist ein Musterexemplar für intellektuelle Musik. Man kann sie zwar mögen, aber sie erschließt sich dem ungebildeten Hörer noch lange nicht:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wohltemperiertes_Klavier
Im übrigen habe ich noch von keinem Künstler gehört, er mache intellektuelle Musik. Das ist ein Etikett, daß Hörer oder Kritiker vergeben. In der Regel reicht hier aus, wenn sich die Hörerschaft vorwiegend aus Intellektuellen zusammensetzt.
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Zitat von Minimal
Im übrigen habe ich noch von keinem Künstler gehört, er mache intellektuelle Musik. Das ist ein Etikett, daß Hörer oder Kritiker vergeben. In der Regel reicht hier aus, wenn sich die Hörerschaft vorwiegend aus Intellektuellen zusammensetzt.
Ah, ja HURZ
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Hauptsache nachts um drei nochmal was gepostet. Wieviel Hefe warens denn ;-)
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Zitat von Minimal
Bachsche Musik ist ein Musterexemplar für intellektuelle Musik.
Ich habe gerade Konzertkarten für die Thomaskirche bekommen und werde ein Bachkonzert gemeinsam mit einer japanischen Intellektuellen besuchen.
Gruß DL
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Ich bin mir selbst intellektuell genug !
Gruß DL
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Nichts mit Hefe, Vorbereitung auf dem Arbeitsbeginn! Wer sich an den Sketch mit HaPe erinnern kann, das ging es um Musik und den intellektuellen Zugang dazu, also genau passend zum Thema hier, oder zu dem wohin es sich entwickelt hat.
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Zitat von Minimal
Bachsche Musik ist ein Musterexemplar für intellektuelle Musik. Man kann sie zwar mögen, aber sie erschließt sich dem ungebildeten Hörer noch lange nicht:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wohltemperiertes_Klavier
Im übrigen habe ich noch von keinem Künstler gehört, er mache intellektuelle Musik. Das ist ein Etikett, daß Hörer oder Kritiker vergeben. In der Regel reicht hier aus, wenn sich die Hörerschaft vorwiegend aus Intellektuellen zusammensetzt.
Als Bach seine Werke komponierte, tat er das sicher für die Menschen seiner Zeit, überwiegend für den Adel und das Bürgertum. Zu jener Zeit wurden Jungen und Mädchen getrennt unterrichtet. Der Ausbildung der Jungen wurde eindeutig mehr Aufmerksamkeit gewidmet. Man war der Auffassung, daß Frauen zuallererst ihren häuslichen Pflichten nachkommen sollten. Je wohlhabender die Familie war, desto besser war die Ausbildung der Mädchen. Verglichen mit heute dürfte sie aber in den wenigsten Fällen das einer heutigen Achtklässlerin überstiegen haben.
Zu behaupten, diese Musik erschließt sich nur dem gebildeten oder intellektuellen Hörer, würde bedeuten, daß ganze Generationen von Mädchen und Frauen nicht in der Lage waren diese Musik zu begreifen.
Das glaubt doch niemand ernsthaft.
Bach mag genial gewesen sein und seine Musik intelligent, sich nur dem Intellektuellen erschließend ist sie nicht.
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Ich finde der letzte Beitrag war auch ein seeeeehr gutes Schlusswort für dieses Thema
Schlawine
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Viele Menschen sind gut erzogen, um nicht mit vollem Mund zu sprechen, aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun.
Orson Welles
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@Weilheimer,
kannst Du nicht einfach Zurück zum Thema ! sagen ? Oder soll das ein Ost-England-Forum werden ?
Gruß DL
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Fragt einer der einen tschechischen Kalnder hängen hat
Schlawine
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