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9.November

#1 von kirschli ( gelöscht ) , 09.11.2008 11:04

heute vor 19 Jahren ist die Mauergefallen, wenn ich so zurück denke ,stand ich ungläubig vorm Fernseher als sie das in den Nachrichten brachten,ich dachte das ist ein schlechter Scherz, ich war immer der Meinung das würden die Russen nie zulassen.Die letzten Jahre haben einiges verbessert aber für mich persöhnlch auch sehr viel negatives gebracht, Arbeitslosigkeit, Sorge um die Ausbildung der Kinder ,deren Arbeitsplatz - und Lehrstellensuche, die Erkenntnis das mein Mann nicht mehr mitzog und wir uns immer mehr entfremdeten, er im alten Trott verharte und mir immer mehr zuschob, verlassen der Heimat nur um Arbeiten zu können und um der eigene Herr zubleiben und unabhängig von miserablen Ämtern zu sein(Arbeitsamt), die Sehnsucht nach den Enkeln die jetzt hunderte Kilometer weg sind, meine Eltern die jetzt verstärkt Hilfe brauchen und die ich ihnen nicht mehr geben kann.
Was nützt mir Reisefreiheit wenn ich sie nicht nutzen kann weil das Einkommen fehlt und mann Jahre sparen muß nur um sich einen Urlaub mal wo anders zuleisten!! Die Welt ist ungerechter geworden es giebt immer mehr arme Kinder und es werden die Augen davor verschloßen !Was ist das für eine Regierung, was ist das für ein System das hier am Leben erhalten wird? von wegen soziale Marktwitschaft, für wehn sozial?? Telefondaten werden gespeichert alles unter dem Deckmäntelchen die Demokratie vor Terroristen zuschützen, Computer sollen durchsucht werden dürfen u.s.w.anders denkende werden diffamiert und die Raffer werden hoffiert und nach unten wird noch mehr getreten!!!!

Oh du so schöne soziale Scheinwelt, was kommt noch?????


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zuletzt bearbeitet 09.11.2008 11:21 | Top

RE: 9.November

#2 von Sachsenstolz , 09.11.2008 23:46

Hallo Kirschli, ich habe die Wende genauso erlebt, wie Du. Ich konnte es erst ned so recht glauben, dass die Mauer weg war und was dann alles kam, war bei mir auch ähnlich, inclusive der räumlichen Entfernung zu Kindern und Enkeln. Ob es noch schlechter wird, liegt auch in unserer Hand. Wir Deutschen sind anscheinend sehr bequem und lassen uns viel gefallen, um unsere Ruhe zu haben. Wenn es möglich wäre, viele Menschen zu mobilisieren, könnte man auch an deer Entwicklung was änder, glaube ich.

LG
Carmen

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RE: 9.November

#3 von kirschli ( gelöscht ) , 10.11.2008 13:12

Ich versuche täglich auf meiner Arbeit etwas zu verbessern,da laufe ich oft gegen Mauern und mitlerweile denke ich mir oft meinen Teil und mache es dann einfach so wie ich es für besser halte!Und die Bewohner sind dankbar für einen Schwatz, dann werden sie eben mal nicht so gründlich geschrubt, na und sie werden des wegen nicht gleich stinken .Wir werden es bei den nächsten Wahlen sehen ob mitlerweile mehr aufgewacht sind, aber es geht vielen noch zu gut und viele denken mich wird es nicht treffen, ja und irgentwann kommt das böse Erwachen.


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RE: 9.November

#4 von Sachsenstolz , 10.11.2008 20:14

@Kirschli: Das ist super, dass du versuchst, die Menschlichkeit in deinem Beruf zu bewahren. Du hast meine Hochachtung dafür. Ich bin auch der Meinung, dass sich die Leute dann wohler fühlen, als wenn sie perfekt geschrubbt, aber dabei wie ein Stück Holz behandelt werden.

Meine Tochter hatte sich bei ihrer Ausbildung zur Hauswirtschafterin für einen Praktikumsplatz in einem Pflegeheim entschieden und dort auch sehr engagiert für die alten Leutchen gearbeitet. Sie hat eine Super-Beurteilung bekommen, aber komischerweise nur mittelmäßige Zensuren. Sie hatte sich zu viel Zeit für die Menschen genommen. Die waren ihr aber sehr dankbar und haben sich gefreut, wenn sie da war. Das war für meine Tochter am wichtigsten. Es ist übrigens die Tochter, die jetzt die Abendschule macht.

Wenn ich manchmal versuche, Leute in politische Gespräche zu verwickeln, stoße ich oft auf wenig Interesse. Die Leute wollen einfach ihre Ruhe haben und ich denke mir, sie haben Angst, vor unbequemen Entscheidungen.

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RE: 9.November

#5 von Buhli , 10.11.2008 22:53

Klar haben die Angst vor unbequemen Entscheidungen. Ich hau den ja manchmal an den Kopf, daß die Bundis ihren Wohlstand nicht selbst erarbeitet haben, sondern erarbeiten ließen. Was meinst Du wie entgeistert die schauen. Genau so eine Antwort bekommen sie, wenn sie sagen, daß sie schwer gearbeitet haben. Bei uns wurde genau so schwer gearbeitet wie hier. Nur haben die Bundis mehr Geld für ihre Arbeit bekommen. Das die nicht mehr als die Ossies gearbeitet haben, haben wir ja nach 1990 erleben dürfen. Mit Beispielen untermauert, fangen manche sogar an zu überlegen. Wenn dann noch Statistiken dazu kommen, sind manche überfordert, weil unwissend. Gerade erleb ich wieder so einen Manager, der die Welt verändern will. Solche Leute haben wir doch schon mehrmals überlebt. Im Osten wie im Westen.





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RE: 9.November

#6 von kalteschnauze , 12.11.2008 07:05

9.11? bissl euphorisch war ich auch, mein normal alltag ging eigentlich bis mitte der neunziger so weiter wie bisher, ohne große einschnitte irgendwelcher art im alltag, im gegenteil zu der zeit konnten wir noch richtig sparen... der "crash" kam dann, als du mit nem kleinkind dir nen job suchen musstest (oder wolltest), ab da warst du(ich) abgeschrieben für den normalen angestellten-arbeitsmarkt in ner "männerjobbranche", wo nicht mal die normalen ost-kita öffnungszeiten den jefes reiften zum überstundenschrubben und hast dich so durchgewurschtelt, jedes jahr was anderes gemacht so in der art.... flexibel bis zum get now
sch... und mein mitleid hält sich sehr in grenzen und ich muss mir echt auf die zunge beissen nix falsches, oder "unsensibles" zu sagen z.z., weil es in unseren west-bekanntenkreis jetzt auch mal wen erwischt hat mit der arbeitslosigkeit, typischer mittelstand, frau zu hause und mann eben der verdiener, da wird gezittert und gebangt das die wände wackeln...

und die sozialeinschnitte sind nach der wende drastisch geworden.... gestern bei frontal 21 der knaller, klar das gesetz hat recht, aber kann man den ärmsten nicht mal die 10 euro kindergelderhöhung lassen im nächsten jahr, ohne das die gleich mit den hartz iv sätzen verrechnet werden, das ist doch herzlosigkeit hoch zehn.... den banken werdne notfallpakete in den a.... geschoben und die für die 10 euro bitter nötig währen denen wird es wieder weggenommen.

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#7 von Buhli , 12.11.2008 21:27

Klar hat das Gesetz recht. Frag mal nach wer die Gesetze macht. Hier ein Zitat welches schon reichlich 150 Jahre alt ist: Der Staat ist das Machtinstrument der herrschenden Klasse. Muß dem noch was hinzugefügt werden?





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RE: 9.November

#8 von kirschli ( gelöscht ) , 13.11.2008 17:59

Zitat von Buhli
Klar hat das Gesetz recht. Frag mal nach wer die Gesetze macht. Hier ein Zitat welches schon reichlich 150 Jahre alt ist: Der Staat ist das Machtinstrument der herrschenden Klasse. Muß dem noch was hinzugefügt werden?


Leider garnicht es ist so!


" wie dus machts ist egal-falsch ists alle mal"

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RE: 9.November

#9 von kalteschnauze , 13.11.2008 18:00

Der Staat ist das Machtinstrument der herrschenden Klasse.

wie wahr, der satz, der uns früher in stabi immer und immer eingetrichtert wurde, man kaum noch hinhörte was der lehrer so langhinlaberte

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RE: 9.November

#10 von WELLO , 13.11.2008 22:22

Zitat von kalteschnauze
Der Staat ist das Machtinstrument der herrschenden Klasse.

wie wahr, der satz, der uns früher in stabi immer und immer eingetrichtert wurde, man kaum noch hinhörte was der lehrer so langhinlaberte


Stimmt schon! Trifft dann ebenso zu für die verblichene DDR...

In den vergangenen Jahrtausenden war er es in Personal-, Organisations- und Tateinheit mit der Kirche. Erst mit der Säkularisierung hatte sich der Staat als eigenständige Organisationsform von der Kirche gelöst. Kein Wunder, dass ihn die Herrschaften in alter Gewohnheit als Herrschaftsinstrument für die Knechte weiterverwendet hatten.

In modernen Zeiten leistet die Organisation "Staat" aber noch 'ne Menge mehr. Vielleicht kriegen wir es ja hin, dass wir uns diese unsere Organisation mal selbst gestalten...

Dann sollten wir als Voraussetzung dazu über uns keine Herren und unter uns keine Knechte dulden - egal, wie schlau oder dumm einer ist...


Gruß Wello

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RE: 9.November

#11 von Buhli , 14.11.2008 21:09

Wello, dies wäre dann der von Herrn Marx beschriebene Komumismus. Den werden wir leider nicht miterleben. Da ist unser Leben einfach zu kurz. Wir haben einen Anteil an der Gestaltung des Sozialismus gehabt. Allerdings mußten wir erkennen, daß dieser Weg nicht der Richtige war. Also gehen wir einen andern. Der Peter Sodann hatte bei Maischberger ein gutes Argument für Herrn Kofler (EX-Premiere Chef)parat. Sinngemäß: "Wenn sie mit einer Unternehmensidee in die Pleite fahren, aber diese Idee für hervoragend halten, werfen sie doch nicht die Idee über Bord, nur weil es nicht der richtige Weg zum Erfolg war. Sie behalten diese und gehen einen neuen Weg." Mit dem neuen Weg wurde am 3.10.1990 begonnen. Nur werden jetzt die ehemaligen Bundesbürger mitgenommen. Noch nicht gemerkt?





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RE: 9.November

#12 von WELLO , 14.11.2008 23:44

Zitat von Buhli
Wello, dies wäre dann der von Herrn Marx beschriebene Kommunismus. Den werden wir leider nicht miterleben. Da ist unser Leben einfach zu kurz. Wir haben einen Anteil an der Gestaltung des Sozialismus gehabt. Allerdings mussten wir erkennen, dass dieser Weg nicht der Richtige war. Also gehen wir einen anderen. Der Peter Sodann hatte bei Maischberger ein gutes Argument für Herrn Kofler (EX-Premiere Chef) parat. Sinngemäß: "Wenn sie mit einer Unternehmensidee in die Pleite fahren, aber diese Idee für hervorragend halten, werfen sie doch nicht die Idee über Bord, nur weil es nicht der richtige Weg zum Erfolg war. Sie behalten diese und gehen einen neuen Weg." Mit dem neuen Weg wurde am 3.10.1990 begonnen. Nur werden jetzt die ehemaligen Bundesbürger mitgenommen. Noch nicht gemerkt?


Buhli, die Sendung hatte ich zufällig gesehen. Der einzige, der ein paar Fakten beizutragen hatte, war der Herr Geissler. Der sagte sinngemäß: die soziale Marktwirtschaft war ein erfolgreiches Modell, welches später leider ausgehebelt wurde.

Ich möchte dazu ergänzen: das Modell wurde nicht konsequent weiterentwickelt, sondern leider nur halbherzig umgesetzt. Es müsste modernisiert und konsequent der heutigen Zeit angepasst werden. Zwischendurch haben sich rein kapitalorientierte Kräfte durchgesetzt, die befinden sich gerade im freien Fall!
Das Hauptproblem ist bis heute immer noch nicht gelöst - die Beseitigung des (künstlich erzeugten) Widerspruchs zwischen Kaptal und Arbeit. In der DDR wurde das Problem nur in den ideologischen Papieren, nicht aber in der Praxis gelöst.

Im Kern geht es darum, dass alle Beteiligten auf möglichst gerechte Weise die Ergebnisse der Industrialisierung nutzen können.

Und, die Sendung hatte noch eins gezeigt: es kommt gar nicht so sehr darauf an, wem eine Firma gehört - die KfW gehört dem Staat und hat auf haarsträubende Weise Millionen in den Sand gesetzt. NOKIA Bochum ist eine AG und hat Vater Staat einige tausend Arbeiter und Angestellte vor die Tür gekippt. Bremer Vulkan wurde bewusst an die Wand gefahren - privat - und die Manager bekamen hohe Abfindungen; später wegen Betrugs Gerichtsverhandlungen an den Hals.

Fazit: Es kommt auf die betriebswirtschaftlich richtigen Entscheidungen an! Hier müssten die Aufsichtsräte und Hauptversammlungen der Aktiengesellschaften viel kritischer und schärfer die Firmenbosse ins Gebet nehmen - das wäre ohnehin ihre Pflicht und Schuldigkeit. Bisher gehen die nur in die HV und nicken meistens alles ab.

Seit 3.9.1990 sitzen wir alle im selben Boot. Wohin das fährt, hängt von uns ab. Es ist aber bestimmt kein Sonderzug nach Pankow, und es wird auch keine gemütliche Kaffeefahrt auf dem Rhein nach Bonn...

Gruß Wello

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RE: 9.November

#13 von Sachsenstolz , 16.11.2008 07:12

Recht haste, Wello!

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RE: 9.November

#14 von MZ , 19.11.2008 18:27

Eins steht fest, wenn man die uhr zurück drehen könnten würden es einige tun,ich auch.
Den alles wahr nicht schlecht in der DDR,und wir haben auch gut gelebt,hungern brauchte keiner.ODER????
Du hattest deine Arbeit,immer pünglich dein geld auf dem konto,mußtest keine angst haben um deine arbeit.
Klar konnten wir nicht nach dem westen Fahren.Das ist das einsigste mango.
Natürlich gab es die stasi,natürlich solteste besser den mund halten wen es um prisante dinge ging.
Aber wir haben ruhiger gelebt finde ich.
Das ist meine meinung.


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RE: 9.November

#15 von Buhli , 19.11.2008 22:45

MZ, das ist mir zu oberflächlich. Ich wäre in der DDR nie auf die Idee gekommen mich auf eigene Beine zu stellen. Nun steh ich schon seit 1991 auf diesen. Das sollten nicht die Wessies, sondern wir als Erfolg verbuchen. (Das war der Wende zu verdanken, die nun mal in der Wiedervereinigung endete.) Wie lange noch? Keine Ahnung. Weißt Du wie lange Dein Arbeitsplatz noch existiert? Nur hast Du keínen Einfluß auf die Existenz Deines Arbeitsplatzes. Da bin ich im Vorteil. Ich schau deswegen trotzdem nach, ob sich nicht eine neue Gelegenheit eröffnet. Ich trau mir nur mehr zu als ich von Berufswegen gelernt habe.





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