Wir sind heute im Rahmen meiner Ausbildung mit Rollstühlen durch den Ort gezogen.Immer abwechselnd wurde geschoben oder drin gesessen.Unterwegs waren einige Aufgaben zu erfüllen.
z.B. Beim Bäcker ein Brötchen kaufen, durch einen Supermarkt gehen, eine Polizeistation betreten usw. Viele Aufgaben waren nicht zu erfüllen, weil die Gebäude nicht behindertengerecht waren.Fußwege zugestellt, Rampen zu steil oder zu schmal usw. Was mich aber am meisten schockiert hat, waren die Reaktionen einiger sogar vieler Leute.Am Bäckertresen wurden wir ignoriert.Nicht nur von der Verkäuferin hinter dem Tresen sondern auch von den anderen Kunden davor.
Man wurde angestarrt und das des öfteren mit abfälligen oder mitleidigen Blicken.Die Krönung war als eine Passantin (so um die 30) zu einer rauchenden Rollstuhlfahrerin sagte :"Na toll, schon im Rollstuhl sitzen und immernoch rauchen." Ich war sprachlos und das kommt selten vor.
Habt ihr auch schon sowas beobachtet oder hatten wir ganz einfach furchtbar viel Pech ?

neee schlawine ihr hattet kein pech, als ich übers arbeitsamt einen kurs für familienpflege belegt hatte war ich zum praktikum in castrop rauxel bei einer älteren dame 14 tage, rund um die uhr,ich bin mit ihr zum arzt und anschließend ein eis essen gegangen und da sie etwas verwirt und auch schlecht zu fuß war habe ich sie in den rollstuhl gesetzt und damit sie mir nicht einfach aufsteht wurde sie mit dem vorhandenen gurt gesichert, was denkst du wie die reaktionen von passanten waren als sie plötzlich aufstehen wollte und zeter und mordio schrie, mann wollte sogar die polizei holen wegen belästigung der bürger, so sieht es in deutschland wirklich aus, behinderte werden meißt angestarrt und als belästigung empfunden, das aber jeden das gleiche schicksal ereilen kann wird beiseite geschoben

Oh Gott, sind das schreckliche Berichte, also ,ich bin ein Glückskind, habe eigentlich noch nicht sowas erlebt, ich selber bin sehr tolerant,obwohl ich zugebe, auch manchmal geschockt zu sein wie schlecht es den Leuten geht und habe auch erstmal ein eigenartiges Gefühl, wenn ich Turet-Kranke sehe.
Bei Rollstuhlfahrern biete ich manchmal schüchtern Hilfe an ,aber die sind schon so durchorganisiert,berauchen die fast nie.
Meinen Kindern im Kindi bringe ich auch immer Achtung vor Kranken und Alten bei, aber Kinder sind halt sehr direkt und kompromißlos, da wird es manchmal schon peinlich auf Ausflügen, aber so sind sie zum Glück auch zu gesunden Leuten.
Meine eigenen Kinder habe ich auch so erzogen, dass sie sehr gut mit Behinderten umgehen, da war ich schon öfter stolz.
Das Thema ist sehr beklemmend, aber toll, dass du das mal ansprichst, ist schon toll, sich da mal bewußt Gedanken zu machen.
Hatten letztens heiße Diskussion über Sterbehilfe beim Geburtstag, aber ich fand auch das sehr wichtig und........... die Meinungen klaffen auch hier sehr

Das darf wirklich nicht wahr sein ! Das ist ganz schön erschreckend Kirschli, wenn man es mal am eigenen Leib erfährt.
Körperlich behindert wird gleichgesetzt mit geistig behindert.Frei nach dem Motto:"Kannst du nicht laufen, kannst du auch nicht denken." Mich hat das gestern ganz schön umgehauen.Eine Erfahrung, die ich sicher nicht vergessen werde.

Mmmh, ist halt noch nicht so vieles barrierefrei, ist aber zumindestens für öffentliche Einrichtung bei Bauhaben vorgeschrieben, das fängt schon an bei Bordsteinkanten, die ein unüberwindbares Hindernis darstellen, besonders bei Rollifahrern die nicht immer eine Begleitperson dabei haben und mit dem E-Rolli unterwegs sind.
Und wenn ein Rolli mit Begleitperson unterwegs ist, dann wird nur der angeguckt und nur mit diesem gesprochen. E-Rollifahrern werden dann total ignoriert. Aber ich muß schon sagen das es sich in den letzten jahren doch verbessert hat, jedenfalls in den Großstädten.
Und die sich über rauchende Rollifahrerin aufregt, kriegt die ein Herzinfarkt, wenn die wüßte das die Behinderten sogar ein Sexual- und Liebesleben haben.

http://www.startrampe.net/

Zitat von Schlawine

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Das darf wirklich nicht wahr sein ! Das ist ganz schön erschreckend Kirschli, wenn man es mal am eigenen Leib erfährt.
Körperlich behindert wird gleichgesetzt mit geistig behindert.Frei nach dem Motto:"Kannst du nicht laufen, kannst du auch nicht denken." Mich hat das gestern ganz schön umgehauen.Eine Erfahrung, die ich sicher nicht vergessen werde.

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Ich denke, dass das nicht einmal bös gemeint ist, wenn Menschen nicht mit Rollstuhlfahrern sprechen.

Vermutlich ist es die Scheu davor etwas falsch zu machen oder etwas falsches zu sagen.

Doch leider gibt es auch noch diverse unfreundliche Menschen unter uns. Doch ich denke, dass diese dann auch zu anderen Menschen ziemlich unfreundlich sind.

Lieben Gruß

MaskGirl

Erschreckend, was heute noch in den Köpfen über Behinderte für Vorurteile rumspuken. Dabei versucht man doch seit Jahren, das zu ändern. Aber den Leuten sind anscheinend die Behinderten lieber, die sie nicht sehen. Ich finde, Behinderte sollten ermutigt werden, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen und am Leben teilzunehmen. Bestimmt wären dann viele Nichtbehinderte auch nicht so unsicher. aber Unsicherheit hin oder her, wenn in einem Laden ein Behinderter so ignoriert wird, wie es Schlawine geschildert hat, liegt da einiges im Argen. Ich hätte ja einen Aufriss gemacht, das kann ich euch sagen.

Ja leider, es gibt viele Vorurteile. Ich habs auch schon oft (leider) erfahren müssen.

LG MaskGirl

Na da habt ihr ja ein zweischneidiges Schwert gezogen !
Nichts gegen Förderung,Unterstützung und Integration von Behinderten ! Nur dürfen darüber hinaus nicht die ganz normalen Menschen vergessen werden . Schaut euch doch unser Schulsystem an,da werden Kinder nicht gefördert,sondern ab der vierten regelrecht aussortiert,oder Menschen die nach zwanzig,dreißig Jahren im Berufsleben ein gesundheitliches Wrack sind landen,wenn sie ausgesteuert sind bei Hartz und ganz schnell am Rande der Gesellschaft !
Denn zwei Dinge darf man in diesem Staat nicht werden : Alt und Krank !

Hansrudi hier geht es um menschen wie zum bzw. meine schwester die durch einen unfall nie mehr der gleiche mensch sein wird der sie mal war und um menschen die trotz ihrer behinderung am leben teilhaben wollen und sollen ,diese schicksal kann dich von einer sekunde zur anderen treffen, jeden! ich glaube nicht das du die gleiche meinung vertreten wirst wenn es einen nahen verwandten trifft und du diese reaktionen selbst mit erlebst,das mit dem schulsystem stimmt, aber unser system war ja ein sozialistisches und kamm aus der ddr,also mußte es weg, wiso vieles andere was gut war, das können wir nur ändern in dem wir uns einbringen und nicht wegschauen, sondern unseren mund aufmachen, selbst wen es unannähmlichkeiten bringt

ich war heut nachmittag in stuttgart auf den killesberg,ich glaub so heißt der,da konnte ich das gegenteil erleben es waren viele rollstuhlfahrer und auch behinderte unterwegs und niemand war unfreundlich ,das tat mir richtig gut so was zu sehen