Hallo!

Ich kenne die Aussage "... auf neudeutsch..." nur ironisch (Dieser Hinweis offenbart ja, dass der Sprecher/Schreiber dieser Entwicklung ebenfalls kritisch gegenuebersteht) - denn meistend geht es ja um Dinge, die auf deutsch ausgedrueckt nicht "trendy" klingen...
Also wird heute jeder zweite Aussendienst-Mitarbeiter zum "Key Account Manager" usw.

Versteh' mich nicht falsch: Ich spreche fliessend englisch (berufsbedingt arbeite ich mehr in der englischen als in der deutschen Sprache, Wort wie Schrift) und es gibt Dinge, wo diese Sprache durchaus ihren Platz hat (z. B. "Computer" statt "Prozessrechner") - aber warum es "Printer" statt "Drucker" heissen muss, entzieht sich meiner Kenntnis...

Noch schlimmer ist m. E., wenn irgendwelche "Werbefuzzis" (Merke: Nicht jeder, der Werbung macht, ist ein Ididot, aber viele Idioten arbeiten in der Werbung...!) "schoene" Begriffe erfinden. Beispiele:

- "Handy". Ein Phantasiewort, denn in der englischen Sprache heisst es entweder "mobile phone" oder "cell(ular) phone" - "handy" hingegen bedeutet "praktisch"...
- "Back-Shop" - was zum Teufel ist denn da "zurueck"? Wenn schon, denn schon: "Baker's Shop".
- "Body bag". Unsere Kollegen waren damals sehr irritiert - im englischen heisst das naemlich "Leichensack".
- "public viewing". Auch etwas, was englische Muttersprachler irritiert - denn es bezeichnet die oeffentliche Aufbahrung einer Leiche zur Abschiednahme. Irgendjemand hat als deutsche Alternative mal "rudelgucken" vorgeschlagen... ;-)

Diese Faelle von "gewollt und nicht gekonnt" finde ich fuer die werbenden Unternehmen MEGA-PEINLICH!

Aber wenn jetzt sogar der Duden regelmaessig kapituliert...
"Wenn die Klugen immer nachgeben, dann wird die Welt irgendwann von den Dummen regiert".