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RE: Erinnerungen an den Tag des Mauerfalls am 09. November 1989

#61 von kalteschnauze , 27.04.2010 07:30

dl, du bist nicht alleine, mach dir nix draus, ich habe (und noch schätzungsweise ca. 7 8 andere mit mir) haben den 9.11. auch nicht in erinnerung als tag des mauerfalls, weil wir das schlichtweg erst am nächsten morgen mitgekriegt haben..... als fleissiger ddr-bürger, der auch ab und an überstunden schrubben durfte und das bis spät abends, da waren wir einfach zu müde um noch fern zu schauen, meine eltern haben den tag entweder fern geschaut und mir nix gesagt, um meine "nerven zu schonen" , oder die haben an dem abend auch was anderes gemacht als vor der glotze zu sitzen.

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RE: Erinnerungen an den Tag des Mauerfalls am 09. November 1989

#62 von Andrea42 , 08.05.2010 11:43

Ich saß mit meinem Mann in seinem Zimmer bei seinen Eltern, da wir noch keine eigene Wohnung hatten und waren am Überlegen, ob wir uns aufs Motorrad setzen und zur Grenze nach Hof fahren ... da wir aber beide Frühdienst hatten, sind wir irgendwann eingeschlafen und früh zur Arbeit, war irgendwie komisch, alles lief normal und doch war da dieses Gefühl " du kannst, wenn du es willst " und mir war unheimlich, weil ich kurz vorher, noch bevor die Demos losgingen, zu einem Parteifuzzi von uns gesagt hatte, das es nicht mehr lange so weiter geht... er wollte mich dauernd beklingeln, das ich in die Partei eintrete und mein Mann auch ... wir könnten ja das verändern, was uns nicht passt... ok, ich meinte daraufhin, das die da gerade auf mich warten ... dann trat es ein... ein Kollege war bei den Demos in Leipzig... was er uns erzählte schockte mich und machte mir auch irgendwie Angst, nicht wegen Veränderungen, mehr, das noch viel schlimmeres passieren konnte, was ja Gott sei Dank nicht geschah... Meine Mutter war ja damals in der Partei, mehr deswegen, weil sie daraus gewisse Nutzen gezogen hatte, als aus Überzeugung, unser Parteimensch damals, war ja auch bei uns zu Hause, um sich über meine Abtrünnigkeit zu beschweren, als ich ihn nach diesen Ereignissen mal traf, ging er mir offensichtlich aus dem Weg... ... Ich vermute auch, das es über mich ne Akte gab, so böse wie ich war...


Wenn man mir Steine in den Weg
legt, weil man will
dass
ich stolpere, muss man damit
rechnen, dass ich sie
aufhebe und sie demjenigen
irgendwann an den Kopf
werfe... ...ich ziele schlecht -
aber ich hab
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RE: Erinnerungen an den Tag des Mauerfalls am 09. November 1989

#63 von kirschli ( gelöscht ) , 08.05.2010 12:54

Dann forsche doch mal nach!!




"Gib jedem Tag die Chance,
der schönste deines Lebens zu werden"
Mark Twain
http://www.youtube.com/watch?v=bD6d-4HxPQU

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RE: Erinnerungen an den Tag des Mauerfalls am 09. November 1989

#64 von windlein , 08.05.2010 16:03

Ich hatte Nachtschicht.aber vorher kein Fernseh geschaut.
Irgendwie war ein Gewusel auf Arbeit. Da ich Nachts alleine arbeitete, erfuhr ich es erst aus dem Radio.
Die Auswirkungen merkte ich aber noch in der selben Nacht, da viele Bauarbeiter nicht zum Essen kamen. Immer kamen neue Nachrichten, live vom Brandenburger Tor " Wieder sind Drei über die Mauer" Ich verstand nur Bahnhof.
Was sollte werden ??? Sorry wahrscheinlich war ich eine der Wenigen, die sich in dem Moment nicht gefreut hat. Das ging mir Alles zu schnell.
So ging es in den nachfolgenden Nächten weiter, es sind immer mehr rübergemacht. Von ca. 40 Arbeitern in der Nachtschicht, waren es dann nur noch 10 oder 12 Leute.
Ein gutes halbes Jahr Später wurden wir 6 Kollegen gekündigt einschließlich mir. Das war dann der Preis der Freiheit.
11 Jahre war ich im Betrieb...
Jeder muß es für sich entscheiden, welche Erinnerunger er behalten möchte. Vergessen werd ich diese Zeit nie.

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RE: Erinnerungen an den Tag des Mauerfalls am 09. November 1989

#65 von Buhli , 08.05.2010 19:16

DL, ich hab hier in BW bisher nur Eingeborene erlebt, die nicht mehr wissen was sie damals gemacht haben. Die Zugewanderten wissen es genau.



Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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RE: Erinnerungen an den Tag des Mauerfalls am 09. November 1989

#66 von delta , 09.05.2010 09:21

Schön zu lesen das einige angekommen sind in der Welt der Schönen und Reichen.
Ich als Wessi, hab zwar nur wenig Ahnung von der Ehemaligen DDR, aber einige haben
begriffen, das hier das Geld auch nicht für jeden im Westen auf der Straße lag und Liegt.
Einige haben relativ schnell Kariere gemacht mit ehrlicher Arbeit und das gönn ich auch jeden,
aber auch ich habe die meißte Zeit im meinen Leben damit verbracht, Wirtschaftlich dahin zu
kommen wo ich jetzt bin.
Auch wenn der eine oder andere mir nachsagt ich bin ein " Besserwessi " so mag das in deren
Augen richtig sein und doch ist es grundfalsch.
Es wurde uns genau so alles auf die Augen gedrück wie den Ehemaligen DDR-Bürgern.
Die Devise, Fressen oder gefressen werden war und ist so.
Durch ehrlich Arbeit sind die wenigsten wirklich Reich geworden.
Viele verwechseln einen gewissen Wohlstand mit Reichtum und manch Reichtum und Wohlstand
stand und steht auf tönerne Füße.
Wie weit dies gefählich ist, sieht man ja an der Wirtschaftskrise überdeutlich.

Um so mehr freut es mich, zu lesen daß einige hier aufgewacht sind.


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RE: Erinnerungen an den Tag des Mauerfalls am 09. November 1989

#67 von altberlin ( gelöscht ) , 09.05.2010 18:04

...war damals selbständig in der DDR. Habs auf der Heimfahrt im Auto gehört. Alles gut und schön, aber es hätte überlegter gemacht werden müssen, nicht im Eiltempo. Mir ging es trotz allem Mangel ganz gut, meiner Familie und allen, die ich kannte, auch. Eigentlich wollten alle nur mehr Freiheit, gemeint war Reisefreiheit, nicht mehr.
Ich bin als selbständiger Malermeister nicht reich geworden, konnte aber normal leben.
Übrigens nicht in Berlin, zu der Zeit lebte ich im Oderbruch, in Neutrebbin.
Die versprochenen blühenden Landschaften habe ich in den Folgejahren in Form stillgelegter Ackerflächen erleben können. Wildblumenwiesen sehen wunderschön aus, nur kann niemand davon leben. Die Bauern haben es jedenfalls gespürt, anschließend die Beschäftigten der Zuckerfabrik Thöringswerder, dann Handel und Handwerk.
2003 habe ich dann, nachdem auch die Öffentliche Hand kein Geld mehr hatte, das Handtuch geworfen, jetzt muß ich im Schwabenland meinen Lebensunterhalt verdienen, zum Glück nicht mehr lange, dann hab ich´s geschafft.
Soviel bei aller Euphorie zum Mauerfall.Ich will nicht von all denen reden, die trotz guter Ausbildung und Erfahrung auf der Strecke geblieben sind und noch bleiben werden. Danke, Deutschland

altberlin

RE: Erinnerungen an den Tag des Mauerfalls am 09. November 1989

#68 von Andrea42 , 10.05.2010 00:17

Zitat von kirschli
Dann forsche doch mal nach!!



Ehrlich gesagt, habe ich dazu grad keine Zeit und mich interessiert es auch nicht wirklich, mich ärgert eigentlich nur dieses ewige ossi / wessi gerede... von beiden Seiten...


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RE: Erinnerungen an den Tag des Mauerfalls am 09. November 1989

#69 von Buhli , 11.05.2010 20:17

He Delta, um aufzuwachen mußten die wenigsten in den Westen kommen. Das geschah noch bevor die Mauer fiel. Nur ausleben ging damals nicht so richtig. Um wirtschaftlich (privat) vorran zukommen genügte es ja den Bildungsweg der G.B-Länder zu gehen. Das genügt aber den wenigsten aus den N.B-Ländern. Die können es immer noch. Bescheidenere Ansprüche stellen. Na jedenfalls die meisten.



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RE: Erinnerungen an den Tag des Mauerfalls am 09. November 1989

#70 von DeutschLehrer , 11.05.2010 22:24

Lieber Buhli,
was sind G.B.-Länder und was sind N.B.-Länder ? Ich kann dir da leider nicht folgen.

Gruß DL


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RE: Erinnerungen an den Tag des Mauerfalls am 09. November 1989

#71 von DeutschLehrer , 12.05.2010 08:07

Es hat Klick gemacht - Neue und Gebrauchte Bundesländer.

Gruß DL


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RE: Erinnerungen an den Tag des Mauerfalls am 09. November 1989

#72 von delta , 12.05.2010 08:38

Ich gehe davon aus, das es Geber und Nehmer Bundesländer heißen soll.


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RE: Erinnerungen an den Tag des Mauerfalls am 09. November 1989

#73 von Andrea42 , 12.05.2010 09:57

Wenn man 65 Jahre zurück sieht und sich ein bisschen damit befasst, dann weiss man welcher Teil für die Verbrechen Deutschlands bezahlen und sich auf-GEBEN musste und wer nur zu NEHMEN brauchte...


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RE: Erinnerungen an den Tag des Mauerfalls am 09. November 1989

#74 von DeutschLehrer , 12.05.2010 11:10

Zitat von Andrea42
Wenn man 65 Jahre zurück sieht und sich ein bisschen damit befasst, dann weiss man welcher Teil für die Verbrechen Deutschlands bezahlen und sich auf-GEBEN musste und wer nur zu NEHMEN brauchte...

Und ein paar Zahlen dazu:
http://www.memo.uni-bremen.de/docs/m9921.pdf

Gruß DL


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RE: Erinnerungen an den Tag des Mauerfalls am 09. November 1989

#75 von Smithie23 , 22.07.2010 09:16

Ich erinnere mich noch als kleiner Junge, wie wir rüber gefahren sind und in Supermarkt (Konsum) gegangen sind und ich mich über die automatischen Türen gewundert habe und immer wieder an die Tür gegangen bin und sie wie von Geisterhand auf und zu ging

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