Also Joe, nun lass Dich endlich mal belehren. Da steckt ja nun reichlich (Nicht eigene, sondern abgelesene)Substanz dahinter.
Also Joe, nun lass Dich endlich mal belehren. Da steckt ja nun reichlich (Nicht eigene, sondern abgelesene)Substanz dahinter.
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
Buhli
Beiträge: | 7.558 |
Registriert am: | 09.10.2006 |
Zitat von reporter
Es geht nicht um "den Schreiber". Das ist nebelläufiges Ablenkungsgerede.
Solange keine persönlichen verbalen Angriffe gegen Menschen und ihre Ansichten hier stattfinden und unbestrittene Fakten gebracht werden, spielt der "Schreiber" keine Rolle. Aber spätestens dann, wenn selektiv subjektive Berichte zitiert und persönlich Andere angegriffen werden (manchmal vielleicht zu Recht), dann kann die nicht aus der Rolle eines anonymen, scheinbar über den Dingen stehenden Schreiberlings geschehen, sondern dann wird es auch für der "Schreiber" persönlich.
Zitat von reporter
Es geht nicht um 'Reduzieren' sondern darum, daß bei einer näheren Beschäftigung, bei welcher gesellschaftlichen Einrichtung auch immer, beim zweiten Hinsehen wie ich formulierte, immer die Stasi mit von der Partie ist.
Das Problem dabei ist, dass dabei die Stasi nicht strukturbedingt involviert war, d.h. dass es nicht in jeder Struktur auch Aufgaben der Stasi gab. Die Erklärung für die Präsenz der Stasi lieferst Du ja selbst :
Zitat von reporter
Es wurde auch nicht "ein Schreiber", sondern es wurden Tausende durch die Stasi drangsaliert. Die Knaste des SED-Staats waren gefüllt mit politischen Gefangenen. Der Staat konnte nur mit dem Spitzel-Apparat überleben.
Damit und auch mit den folgenden Zitaten hast Du ja durchaus Recht, und genau darin liegt auch die Ursache für die Durchdringung.
Dieses Forum ist ein Forum, in dem Menschen miteinander diskutieren, streiten, persönliche Ansichten von sich geben und anderen widersprechen. Damit ist dieses Forum sehr persönlich. Und da stößt ein scheinbar über den Dingen stehender und Objektivität vorgebender Schreiber einfach an die Grenzen, denn diese Art der Kommunikation, dieses unpersönliche Besserwisserische stört mich und andere, obwohl die Fakten meisten korrekt und die Anmerkungen und Kritiken an vielen Stellen angebracht und notwendig sind.
Es gab in der DDR hunderttausende, die von der Stasi drangsaliert wurden. Es gab hunderttausende, die die Existenz der Stasi nur aus den Medien kannten. Und diese beiden Sätze stehen einander auch nicht im Widerspruch, so wie es in mancher Diskussion hier scheint, sondern sind beide richtig und beide zu akzeptieren. Und je nachdem, zu welcher Gruppe jemand gehört, hat er persönlich einen völlig anderen Bezug zum Thema.
Gruß
JoeSachse
Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. (Goethe)
Beiträge: | 6.718 |
Registriert am: | 16.07.2006 |
Zitat von joesachse
[Es gab in der DDR hunderttausende, die von der Stasi drangsaliert wurden. Es gab hunderttausende, die die Existenz der Stasi nur aus den Medien kannten. Und diese beiden Sätze stehen einander auch nicht im Widerspruch, so wie es in mancher Diskussion hier scheint, sondern sind beide richtig und beide zu akzeptieren. Und je nachdem, zu welcher Gruppe jemand gehört, hat er persönlich einen völlig anderen Bezug zum Thema.
Gruß
JoeSachse
JoeSachse
Ein sehr wahrer Satz.
Allerdings ist es eben so, dass die 1.000.000-en Menschen, die von der Existenz des Ministeriums f. Staatssicherheit kaum etwas wußten, weil sie nie auf deren "Radarschirm" erschienen, heute alle wissen (mehr oder weniger) das dieses Ministerium eben nicht nur die heilige Kuh zum Schutze des Wohles der Bürger der Deustchen Demokratischen Republik war. Es wird keiner dieser Millionen bestreiten, dass da in manchen Hauptabteilungen Dinge gemacht wurden, die man heute nicht begreifen kann, weil die Masse der 100.000 (ob es so viele waren weiß ich nicht) die eben in die Mühlen dieses Ministerium gerieten, plötzlich keine "guten" Bürger mehr waren. Wie weit diese Menschen ihrer Würde beraubt wurden, war der Masse bestimmt nicht klar. Selbst alle Mitarbeiter dieses Ministerium werden nicht alles gewußt haben, vermute ich mal ganz kühn.
Aber, wer da denkt, dass es in anderen Staaten anders oder besser war, sollte sich mal den Schlaf aus den Augen wischen.
Richtig das Ministerium war entsetzlich groß und hatte ein Heer Informelle Mitarbeiter. Heute nicht mehr nachvollziebar.
Aber wenn ich an die McCarthy Ära denke, war das wohl auch nicht viel anders. Vom deutschen Faschismus, wo fast jeder Blockwart einen heißen Draht zur GeStaPo hatte, will ich gar nicht erst reden.
Gruß
Sir W. Churchill
"Eine der fröhlichsten Erfahrungen im Leben ist es, als Zielscheibe zu dienen, ohne getroffen zu werden."
Beiträge: | 614 |
Registriert am: | 01.09.2011 |
Aber, wer da denkt, dass es in anderen Staaten anders oder besser war, sollte sich mal den Schlaf aus den Augen wischen.
Atze dies war auch ein schock für mich als ich dies realisieren musste; das eben dies so ist
Beiträge: | 3.184 |
Registriert am: | 05.03.2009 |
Die Überschrift mag ja als solche richtig sein, aber es ist doch mal die Frage gestattet, was weiß unser Geheimdienst-Laden und der CIA heute. Kann es sein, daß diese Geheimdienst-Brüder/Schwestern, heutzutage, noch nicht einmal wissen, wieviel Finger sie an einer Hand haben. Beweise sind nun so viele vorhanden, daß es eines Kommentares wohl nicht bedarf. Ich schrieb doch schon vor einiger Zeit einmal, unser Ex Laden hat sich mit dem Mossad und dem KGB um den Platz 1 permanent, des besten Geheimdienstes der Welt, gezankt. Solche Storys, wie sie heutzutage, auftauchen, wären zu alten Zeiten nie und nimmer vorhanden gewesen. Warum gibt es wohl immer wieder Knatsch und Theater in den anderen Staaten, wenn mal wieder eine Bombe irgendwo hochgeht, oder man sogar sich filmen läßt, wenn man sich eines Terroristen, auf unsanfte Art, entledigt. Ich wundere mich nur darüber, daß in der BRD noch nichts besonderes passiert ist. Wir sind offensichtlich absolut uninteressant für den Banditenhaufen. Das liegt aber eben nicht an der Abwehr (Ausdruck zu Wehrmachtszeiten) sondern einfach am totalen Desinteresse an unserem BRD-Laden, diesbezüglich!
Beiträge: | 2.990 |
Registriert am: | 03.02.2008 |
Atze was meinst Du wie der Verfassungsschutz über diese Postings grinst. Um uns "vor Terroristen zu schützen", merkt niemand mehr und wird es im Moment auch nicht gleich erfahren, wie oft und wie intensiv wir auf dessen Radarschirm zu finden sind oder waren. Die Mittel der heutigen Zeit erlauben es nun mal. Nur "gut", daß wir es nicht so wahrnehmen. Vielleicht auch ein Grund warum Joe es "nicht so sieht". Waren es nicht Deine Worte in diesem Zusammenhang, Joe?Es gibt da einen Herrn von Bülow. Er war Mitglied des Bundestages u.a. in der Parlamentarischen Kontrollkommision für die Geheimdienste. Parl. Staatssekretär im Verteidigungsministerium. Also nicht unbedingt ein Fan oder Handlanger von Mielke & Co. Er hat sich auf die Strümpfe gemacht um die Rolle der Geheimdienste mal näher zu beleuchten. Während seiner Untersuchungen ist er immer wieder auf die Bösen Geheimdienste des Ostens und die guten BND,CIA und Mossad gestoßen. Eigenartigerweise war immer "Schweigen im Walde", als die Rolle der westlichen Geheimdienste im schmuzigen Spiel mit Waffen, Drogen und Geld beleuchtet wurden. Das läßt nur aus seinem Vorwort schon erahnen, daß die Stasi da hätte lernen können, wenn sie es nur gewollt hätte. Das Ganze wurde staatlich organisiert. Wie ich mal vermute ohne die SED. Das macht die Sache für die Stasigeschädigten zwar nicht besser und entschuldbarer, aber lässt das ganze in ein anderes Licht rücken. Das Buch heißt "Im Namen des Staates-CIA,BND und die kriminellen Machenschaften der Geheimdienste". Da wird sicher auch so mancher Hinweis auf das "Demokratieverständnis unserer amerikanischen Freunde" zu finden sein. Da müssen unter anderem auch Hinweise zu finden sein, wie unser BIG Brother seine "Verbündeten" (mis) braucht. Ich werde mir dieses Werk mal zu Gemüte führen. Mal sehen wo es zu finden ist. Ein Hinweis zu diesem Buch stand im "Ohne uns! West-Falschspieler ruinieren unser Land" von Winfried Voigt. Darin stehen ein paar Hintergrundinfos zu den Kriegen im Irak, Afghanistan, Jugoslawien, Südamerika usw.. Können wir uns darauf einigen, daß die die hier zum Thema STASI was zu sagen haben, dieses Buch auch erst mal lesen sollten? Danach kann je weiter auf dem Verein rumgehackt werden.
Mutterheimat, das wird sicher in Afghanistan daran liegen, daß die Einheimischen ihre Interessen eben auch am Hindukusch verteidigen. Dazu bedarf es eben keine Ausländer. Warum in die Ferne schweifen? Das gute liegt doch so nah.
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
Buhli
Beiträge: | 7.558 |
Registriert am: | 09.10.2006 |
Zitat von Buhli
Atze was meinst Du wie der Verfassungsschutz über diese Postings grinst. Um uns "vor Terroristen zu schützen", merkt niemand mehr und wird es im Moment auch nicht gleich erfahren, wie oft und wie intensiv wir auf dessen Radarschirm zu finden sind oder waren. ...
...
Darin stehen ein paar Hintergrundinfos zu den Kriegen im Irak, Afghanistan, Jugoslawien, Südamerika usw.. Können wir uns darauf einigen, daß die die hier zum Thema STASI was zu sagen haben, dieses Buch auch erst mal lesen sollten? Danach kann je weiter auf dem Verein rumgehackt werden.
Nein, darauf einigen wir uns nicht, eher im Gegenteil. Können wir uns darauf einigen, dass wir in diesem Thema über die Stasi, deren Rolle, Bedeutung und Geschichte diskutieren und das Thema "Die Geschichte und Verbrechen von Geheimdiensten" in einem Extra Thema diskutieren und aufhören, als "Verteidigung" für die Stasi anzubringen, dass andere auch Verbrechen begangen haben. Wenn Du etwas suchst, findest Du wahrscheinlich sogar so ein Thema hier im Forum, was Du dann wiederbeleben kannst und dort über die von Dir angesprochenen Themen weiter diskutieren kannst.
@Atze: Deinen prinzipiellen Aussagen zur Stasi und zu den Millionen, die nichts mit Ihr zu tun hatten, stimme ich durchaus zu.
Zitat von Atze
Aber, wer da denkt, dass es in anderen Staaten anders oder besser war, sollte sich mal den Schlaf aus den Augen wischen.
Ob es woanders besser war, ist sicherlich in Frage zu stellen. Aber es war definitiv überall anders, die Geheimdienste, ihre Befugnisse und auch ihre Tätigkeiten sind doch sehr verschieden. Aber dies wäre auch ehr in dem Thema, welchen Buhli dann eröffnet, aufgehoben.
Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. (Goethe)
Beiträge: | 6.718 |
Registriert am: | 16.07.2006 |
Zitat von joesachse
Ob es woanders besser war, ist sicherlich in Frage zu stellen. Aber es war definitiv überall anders, die Geheimdienste, ihre Befugnisse und auch ihre Tätigkeiten sind doch sehr verschieden. Aber dies wäre auch ehr in dem Thema, welchen Buhli dann eröffnet, aufgehoben.
Ich finde es nicht gut das eine Verbrechen/den einen Mißstand zu relativieren und gegen andere aufzurechnen. Mich stört bei solchen Diskussionen, wenn eine Sache von einem Diskutanten sehr kritisch betrachtet wird, an anderer Stelle unkritisch ins Gegenteil verkehrt wird. (Thread hier und Verfassungschutz miteinander verglichen) Diese Art zu diskutieren und zu argumentieren ist genauso shizophren wie die Kommentatoren Löwenthal und v. Schnitzler in ihrer Argumentationweise. Es wird die Handlungsweise immer dahingehend bewertet, welcher Sache sie dienen, nicht die Handlung und ihre Folgen an sich, sondern in welchen Kontext sie stehen. Das ist wie mit der gerechten Tötung eines Menschen auf der einen und dem grausamen Mord auf der anderen Seite. Das gibt Menschen die unterscheiden so, und es gibt welche, die sagen es ist immer Mord, und es gibt auch welche die versuchen zwischen den zei Taten doch noch Nuancen zu unterscheiden. Totschlag, Notwehr, Gnadenschuss usw.
Vor allem erster Gruppe läßt mich immer erschaudern, der W. Bush war so einer, wer nicht für mich ist gegen mich, und so wurden auch handlungen bewertet, nicht die Handlung selber, sondern in erster Linie, für welche Seite.
Ich will ans Meer zurück, ein letzter Blick
Spüren, wie der Wind mir Flügel gibt
Ich will ans Meer zurück, dort wo das Glück
Mich endlich wieder in die Arme nimmt
Beiträge: | 1.438 |
Registriert am: | 02.10.2007 |
Zitat von Atze
Allerdings ist es eben so, dass die 1.000.000-en Menschen, die von der Existenz des Ministeriums f. Staatssicherheit kaum etwas wußten,
Wohl so eine Art Boiler-Dreisatz-Rechnung.
Es ist davon auszugehen, daß jeder Erwachsene, der noch halbwegs seine Sinne beieinander hatte, von der Existenz der Stasi wußte. Sicherlich wußte er nicht im Detail, wo die Firma so überall tätig war. Der Wehrpflichtige wußte nicht, daß bei jeder Musterung Stasi-Spitzel im Hintergrund über die weitere Verwendung des Wehrpflichtigen entschieden. Oder dass Stasi-Leute darüber entschieden, ob jemand das Abitur machen darf. Das ahnte man.
Aber irgendwie war die Stasi im öffentlichen Raum allgegenwärtig, in jeder Kneipe rechnete man damit, daß Spitzel sich herumdrückten.
Die NVA, Stasi, Grenztruppen, Bereitschaftspolizei und die paramilitärischen Betriebskampfgruppen zählten in den 80er
Jahren fast 2 Millionen Aktive und Reservisten in ihren Reihen.
Wieviel Stasi bei den formal nicht zur Stasi gehörenden Formationen drin war, wer weiß es? Es war ja strengstes Geheimnis im SED-Staat, daß etwa die Kontrolletis an Zonen- und Sektorengrenze ebenfalls Stasi-Leute waren. Die hat man als Grenztruppen verkleidet.
Die NVA war nach BSTU Angaben überdurchschnittlich durchsetzt von Stasi-IM's, zusätzlich gab es in jedem Truppenteil die Stasi-NVA-Truppe "Verwaltung2000". Die hat man als NVA verkleidet. NVA-Boiler mit Personalführungsaufgaben waren automatisch zur Zuarbeit bei der Stasi verpflichtet.
Ich habe eines der seltenen Exemplare beim SED-Militär kennengelernt, das ein Offizier und nicht gleichzeitig SED-Mitglied war. Es war ein studierter Mediziner. Übrigens zuständig für Rügen, dort mußte er der SED-Prominenz auf ihrer von der NVA abgeriegelten Ferieninsel Vilm immer wieder mal Medikamente aus NVA-Medizinbeständen besorgen. Offiziell war die Insel Sperrgebiet der NVA und sie diente der Sicherheit Unserer Republik.
Der Ossi wurde dumm gehalten wie Brot.
Die SED selbst hatte ja auch noch 2,3 Millionen Mitglieder, bekanntlich war die SED Auftraggeber der Stasi.
Beiträge: | 1.908 |
Registriert am: | 20.10.2010 |
Zitat von reporter
Aber irgendwie war die Stasi im öffentlichen Raum allgegenwärtig, in jeder Kneipe rechnete man damit, daß Spitzel sich herumdrückten.
......
Die SED selbst hatte ja auch noch 2,3 Millionen Mitglieder, bekanntlich war die SED Auftraggeber der Stasi.
*Ironie an* Na klar, man war in jeder Kneipe oder Gaststätte, jedem Geschäft, jedem Ausflugsziel und natürlich erst recht an seiner Arbeitsstelle ständig von Stasi-Leuten umgeben, nach denen man sich ständig vorsichtig und angstvoll umblickte! Selbstverständlich war auch jedes SED-Mitglied irgendein SED-Geheimdienstmitarbeiter oder IM. *Ironie aus*
Diese Sprüche haben wir doch von dir schon öfters gehört!
Beiträge: | 6.735 |
Registriert am: | 30.09.2007 |
Zitat von reporter
Der Ossi wurde dumm gehalten wie Brot.
Hi Männers,
soll ich Euch da ein ganz tolles Beispiel benennen? Nein, nein, das tue ich nicht
Sonst treten die Mods auf den Plan.
Gruß
Sir W. Churchill
"Eine der fröhlichsten Erfahrungen im Leben ist es, als Zielscheibe zu dienen, ohne getroffen zu werden."
Beiträge: | 614 |
Registriert am: | 01.09.2011 |
Zitat
Na klar, man war in jeder Kneipe oder Gaststätte, jedem Geschäft, jedem Ausflugsziel und natürlich erst recht an seiner Arbeitsstelle ständig von Stasi-Leuten umgeben, nach denen man sich ständig vorsichtig und angstvoll umblickte!
So abwegig ist das gar nicht. Kurz nach der Wende hat die Mitteldeutsche Zeitung eine Liste mit IM's aus Halle veröffentlicht. Ich war erstaunt wen man da so findet. 2 damals gute Kumpels aus unserer Clique, 2-3 Arbeitskollegen, aber auch ehemalige Lehrer. Was 18-20 jährige dazu getrieben hat die Kumpels zu bespitzeln? Ich weiß es bis heute nicht.
Bei meiner ersten und einzigen Wahl in der DDR, wurde ich mit 2 Kumpels am spaeten Nachmittag aus der Kneipe abgeholt. Von der VP. Wir hatten einfach keinen Bock auf diese Wahl. Wir haben lange überlegt, woher die wussten, wo wir waren. Nach Veröffentlichung der IM-Listen war es uns klar. Verpfiffen vom eigenen Kumpel!
P.S. Den obligatorischen Blumenstrauß für Erstwähler haben wir auch nicht erhalten.
Gruß, micha
Beiträge: | 4.273 |
Registriert am: | 08.08.2009 |
Micha, ähnliche überraschende Erfahrungen durfte ich auch machen.
Die wussten damals ganz genau mit wem ich wo gewesen bin und was ich dort gemacht habe.
Hat mich ganz schön geschockt damals. Umso mehr schockt es mich heute wenn das keiner mehr wahr haben will.
Schlawine
--------------------------
„Nichts spornt mich mehr an als die drei Worte: Das geht nicht. Wenn ich das höre, tue ich alles, um das Unmögliche möglich zu machen.“
Harald Zindler, dt. Umweltaktivist, 1981 Mitbegründer Greenpeace Deutschland
Beiträge: | 2.396 |
Registriert am: | 26.03.2008 |
Wieso wahrhaben? Ich weiß schon, daß es eine Menge offizieller und inoffizieller Mitarbeiter gab, aber es war weder bei mir noch im Familien- und Freundeskreis so, daß man ständig und überall von ihnen überwacht wurde und keinerlei Privatsphäre hatte (wie es oft weisgemacht werden soll) oder man sich ständig nach verdächtigen Mitarbeitern umsehen mußte.
Ich kannte schon damals aus der Nachbarschaft in QLB bzw. bei meiner Oma in Nordhausen zwei hauptberufliche Polizisten der Stasi (welches auch keinerlei Geheimnis war), welche für Gewaltverbrechen zuständig waren und bei Vergewaltigung oder Mord/Totschlag die Ermittlungen durchgeführt haben (Gewaltverbrechen waren hauptsächlich Sache der Stasi zusammen mit der Kripo). In QLB konnte jeder sogar sehen, wer zum Tor der offiziellen Kreisstelle rein gegangen/gefahren ist. Sie lag an der Straße Richtung Innenstadt gegenüber dem Komplex der Saat- und Pflanzenzucht
Außerdem wußten wir auch schon zu Schulzeiten, daß wahrscheinlich alle Stabü-Lehrer irgendwie mit dem Verein zu tun hatten und auch in der zentralen Lehrausbildung war es von einem Lehrer sowie einer Lehrerin bekannt, daß sie mit denen zu tun hatten (hat sich nach der Wende auch bewahrheitet). Viele Lehrlinge (darunter auch ich) haben uns mit dem älteren Lehrer öfters mal "angelegt" wegen seiner "unfachlichen" Unterrichts- und Umgangsart. Nur von einem Mitlehrling weiß ich, daß später davon was in seiner Akte stand. Aus meinem direkten Lehr- und Arbeitsbetrieb (LPG) sind mir 2 Mitarbeiter dahingehend bekannt (von dem Büromensch/Abteilungsleiter wurde es damals schon von fast allen vermutet).
Also stimmt es nicht, daß man dies nicht wahrhaben will!!!
Beiträge: | 6.735 |
Registriert am: | 30.09.2007 |
Zitat von Schlawine
Die wussten damals ganz genau mit wem ich wo gewesen bin und was ich dort gemacht habe.
Echt? Wie bist Du darauf gekommen, gab es über Dich eine Akte?
Beiträge: | 1.093 |
Registriert am: | 30.08.2009 |
Dieses Forum möchte Menschen zusammenführen, Aufklärungsarbeit leisten und ein gesamtdeutsches Gefühl fördern.
Wer uns unterstellt "wir trauern alten Zeiten hinterher", hat die Mission der Community leider nicht verstanden.
Wir verzichten auf übertriebene Ostalgie und freuen uns über neue Meinungen aus Ost & West und Nord & Süd.
Startseite  |   Die Idee  |   Die Geschichte des Forums  |   Die Regeln