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RE: Wo Linke und CDU koalieren... - 2
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Zitat von BuhliDa wurde bis 1990 so viel Knete hingeschickt, daß es sich für Berlin nicht lohnte "selbst zu arbeiten".
Das ist Quatsch. Richtig ist, daß die Ansiedlung von Unternehmen in West-Berlin bis ~1990 mit besonderen Anreizen gefördert wurde. Die West-Berliner haben nicht auf der faulen Haut gelegen, "arbeiten gehen" hat sich sehr wohl gelohnt. Nach dem Wegfall der Berlin-Förderungen sind die Unternehmen wieder abgewandert. Das Ergebnis sehen wir heute.
Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir. Konrad Lorenz
Zitat von BuhliDie situation in Berlin ist sicher noch auf die bundesdeutsche Subventionspolitik zurück zuführen. Da wurde bis 1990 so viel Knete hingeschickt, daß es sich für Berlin nicht lohnte "selbst zu arbeiten". Diese Mittel sind zum 3.10. 1990 weggefallen. Das war so plötzlich, daß sich diese Wirtschaft bis heute nicht ordnen konnte. Mit Brandenburg wollte Wowi ja nur nicht gehen, weil er da als "Land keine Staatsfördermittel in Form von Krediten mehr bekommt."
Beide Berlins wurden subventioniert. In der "Republik" waren die Leute sauer, weil bei ihnen die Häuser verfielen und alles in die DDR Hauptstadt der DDR geflossen ist. Das Warenangebot im Ostsektor wurde durch massive Subventionsgaben weit über den Durchschnitt des SED-Staats erhöht. Die Arbeitslosigkeit im freien Teil Berlins war damals geringer als heute. Das Ergebnis der zehnjährigen Rot-Roten Regierung ist die Rote Laterne bei allen relevanten Kennziffern.
Allerdings muß man einräumen, daß ein schweres Erbe mit der Vereinigung der Stadt übernommen wurde. Im Westen war es die überwiegend flache fertigungsorientierte Industrie, die wegfiel, weil derartige Fertigungen nur mit der Bundeshilfe sich rechneten; höherwertige Industrie ist wegen der Insellage und dem nicht attraktiven Umfeld abgewandert. Siemens zum Beispiel hatte seinen Stammsitz einmal in Berlin. Und im Osten mußten die maroden und nicht wettbewerbsfähigen VEB's dicht gemacht werden. Desweiteren lebte ein größerer Teil der Bevölkerung im Ostsektor von unproduktiven Spitzel- und Durchstell-Tätigkeiten, die nach der Einheit nicht mehr benötigt wurden.
Zwar war dank der Standhaftigkeit der Westalliierten und dem Überlebenswillen der Bevölkerung das politische Überleben von Berlin gesichert, und nur noch die SED-Armee träumte von "zeitweiligen" Luftverkehrswegen, aber in kommunistischer Umgebung ist halt einiges nicht so attraktiv, deswegen gab es zu Recht Förderungen des Bundes für die Zonenrandgebiete und für Berlin.
Mit Brandenburg wollte Wowereit "nicht gehen", weil er zum Zeitpunkt des entsprechenden Volksentscheids mit dieser Frage nichts zu tun hatte, Herr Diepgen von der CDU war Bürgermeister. Im übrigen hatte Brandenburg sich gegen eine Fusion ausgesprochen, Berlin war mit knapper Mehrheit dafür.
Also Kehrwoche. Wieso ist das Quatsch? W-Berlin hing nun mal am Tropf der BRD. Ob Du das nun "besondere Anreize" nennst, oder das Ganze offiziell "Fördermittel" heißt, ist am Ende doch nur mit dem Begriff Subvention zu benennen. Sind Ratenzahlungen, ob mit oder ohne Zinsen, etwa auch kein Kredit? Schön, daß Reporter was "einräumt".
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam) Buhli
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