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RE: Hirtin aller evangelischen Christen in Deutschland fährt betrunken Auto

#61 von Björn , 26.03.2010 20:54

1. will ich hier niemanden hängen und
2. hat das für mich überhaupt nichts mit der Kirche oder irgendwelcher politischen Gesinnung des "Täters" zu tun!!! Solche Unterstellungen verbitte ich mir ausdrücklich!!!
Ich bin bei Alkohol- und Drogendelikten im Straßenverkehr grundsätzlich für eine strenge und gleiche Bestrafung ohne Ansehen der Stellung, Bekanntheit usw.!

Ein ehemaliger Kollege in Niedersachsen ist (nach einer Geburtstagsfeier vorher) Sonntagmorgens um 4 Uhr mit Restalkohol von 1,2 Promille mit seinem Privatauto auf dem Weg zu einem Feuerwehreinsatz über eine rote Ampel außerhalb einer Ortschaft gefahren und prompt von der Polizei erwischt wurden. Er mußte 2 Monatseinkommen (= ca. 3000€) Strafe zahlen, hatte 11 Monate Führerscheinentzug und mußte zur MPU. Für ihn und seine Familie war diese Höhe der Geldstrafe garantiert schlimmer als die 8000€ für Frau K.! Er wußte genau, daß er noch Alkohol intus hatte und trotzdem ist er als FFw-mann zum Brandeinsatz ausgerückt. Wo ist da aber z.B. die Gleichbehandlung??? Jeder der schon mal nur mit 0,5 Promille einen Reaktionstest (z.B. am Fahr-Simulator) gemacht hat und ehrlich ist, weiß wie die Reaktion da schon nachläßt!
Leider gehört es immer noch allzuoft zum täglichen Bild, daß nach 1-2 Halbliter Bier oder 2 Gläsern Wein noch mit dem Auto gefahren wird (egal ob Mann oder Frau) Dabei sollte man die Richtwerte kennen, nachdem ein durchschnittlicher Mann mit einem Halbliter Bier bzw. ein Viertele Wein ca. 0,4 Promille und eine Frau ca. 0,5-0,6 Prom. intus hat!

Da man immer wieder von solchen Ungleichbehandlungen in den Medien hört, bleibe ich auch bei meiner Meinug diesbezüglich:

Zitat von Björn

Wenn einer irgendein Prominenter (z.B. bekannter deutscher Schlagersänger) oder ein Politiker, Firmenchef etc. ist, gibt es für ihn leider fast immer eine geringere Strafe

Einen ähnlichen, nur "milderen" Fall wie der von CSU-Mann Wiesheu (aber erst gut 10 Jahre her) kenne ich auch: wenn ein mittelständischer Firmenchef mit 0,78 Promille Alkohol auf der Gegenfahrbahn einen Unfall mit Todesfolge verursacht und sogar Fahrerflucht begeht, bekommt er hier in Deutschland 6 Monate Führerscheinentzug und eine höhere Geldstrafe (deshalb wird von einer Bewährungsstrafe abgesehen, weil es schlecht für seine Firma und die ca. 100 Arbeitsplätze wär)
Wie wäre wohl die Strafe für unsereins ausgefallen??


Jeder der schon mal von einem alkoholisierten Fahrer selbst oder ein Angehöriger geschädigt oder sogar getötet wurde, wird es sicherlich genauso sehen und auch für noch mehr Kontrollen sein!!!


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Björn
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RE: Hirtin aller evangelischen Christen in Deutschland fährt betrunken Auto

#62 von BautznerSenf , 27.03.2010 10:26

Moin!

Meine Bemerkung zum Haengen bzw. zu den Attacken gegen Frau Kaessmann bezogen sich auf den Thread allgemein, auf Deinen Artikel bezog sich lediglich der Eingangs-Passus zur vermeintlichen Besser-Behandlung.

Erstens stimme ich Dir grundsaetzlich zu, dass die Gesinnung etc. eines Menschen nicht ueber die Hoehe der Strafe entscheiden darf.
Zweitens bin ich ich gegen eine Bagatellisierung des Alkohols, insb. i. V. m. Alkoholfahrten.

Das aendert jedoch nichts an den Aussagen oben:
Natuerlich trifft Deinen Bekannten die Geldstrafe hart - aber er bleibt anonym und wird nicht in der gesamten Republik bloss gestellt,
er verliert nicht seine Arbeitsstelle (genau deswegen gibt es ja die Geldstrafe nach Tagessaetzen, weil diese im Bezug auf das zur Verfuegung stehende Einkommen relativ gerecht ist: Fuer einen Hartz IVer sind 100 EUR viel, fuer eine Frau Schickedanz eher nicht (na ja, jetzt evtl. auch...)
Rechne ich jedoch auf das taegliche Einkommen um, relativiert sich das, da zahlen beide in absoluten Zahlen unterschiedlich (z. B. 100 EUR vs. 10.000 EUR), es ist jedoch relativ vergleichbar.

Was mir an Deinem Beispiel aber sauer aufstoesst:
Wie kann so ein Typ betrunken fahren?
Entweder ich habe Bereitschaft => dann gelten 0.0%o.
Oder ich habe frei => dann ruecke ich nicht aus.

Ein "Helfer", der saeuft, und dann meint, ausruecken zu duerfen/muessen/koennen, ist in meinen Augen das Letzte - das ist dann naemlich Vorsatz (Zitat: "Er wußte genau, daß er noch Alkohol intus hatte und trotzdem ist er als FFw-mann zum Brandeinsatz ausgerückt." Klingt wie: Mir passiert nix!).

Und sage nicht, wir muessen ueber jeden Helfer froh sein - SOLCHE Helfer brauchen wir nicht!
Ich kenne genuegend Polizisten (fuenf), Feuerwehrleute (ca. 10) und Sanitaeter (fuenf), die da eisern sind - entweder/oder.

Solltest Du jedoch darauf hinauswollen, dass er impulsiv gehandelt habe und seine Grenze nicht erkannt habe - auch gut, denn das ist gerade das Argument, welches ich oben verwendet habe...

Die von Dir genannten Zahlen sind Naeherungswerte - bei jedem Menschen, in jeder Situation anders.
Selbst ich reagiere an verschiedenen Tagen anders, an manchen Tagen bin ich nach einem Radler beschwipst, an anderen Tagen waere ein halber Liter Bier "nix". Und genau so einer Situation KOENNTE Frau K. hier erlegen sein - man denkt, dass noch alles okay ist, weil man sonst doch auch keine Probleme hat...

Konsequent finde ich, dass sie (obgleich sie es nicht muesste), auch ihre Kirchenaemter niedergelegt hat, weil sie sich ihrer Vorbildfunktion bewusst ist - darauf bezog sich der Respekt, nicht auf das fahren unter Allo-hohl....

B. S.


Besten Gruss

BautznerSenf

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RE: Hirtin aller evangelischen Christen in Deutschland fährt betrunken Auto

#63 von michaka13 , 28.03.2010 12:58

Zitat von BautznerSenf:

Zitat
Denn abgesehen davon, dass die Frau sicher schon durch die Presseberichte oeffentlich angeprangert wurde und damit bereits gestraft ist (und ihr dies zudem sicher noch Jahre anhaengen wird), hat sie durch den Verzicht auf das Amt auch wirtschaftliche Einbussen - die wiegen schwerer als ein zweites Monatseinkommen.


Auch Gewaltverbrecher, Mörder usw, werden öffentlich in der Presse angeprangert (zu Recht!). Findest Du auch das diese dadurch "bereits gestraft" sind und befürwortest hier auch eine milde Strafe? Oder mißt Du hier mit zweierlei Maß?

Zitat von BautznerSenf:

Zitat
Ausserdem wird hier immer vorausgesetzt, sie habe sich bewusst betrunken und sei gefahren - doch ist das so?


JA! Oder willst Du hier irgendjemanden weiss machen diese Dame hätte "aus Versehen" eine Flasche Wein oder einige Bier getrunken, wäre dann völlig unabsichtlich am Steuer ihres Wagens gelandet und weil der Schlüssel grad steckte, ist sie eben die paar km nach Hause gefahren? Sie wußte das sie alkoholische Getränke konsumierte, sie wußte das sie danach nichts mehr am Steuer eines KfZ zu suchen hatte und trotzdem ist sie gefahren. Sollte sie allerdings nicht mehr bewußt wahrnehmen das sie Alkohol konsumiert und danach Auto fährt, wäre ein längerer Führerscheinentzug angemessen und eine MPU eigentlich notwendig. Denn in diesem Fall bestehen doch mehr als erhebliche Zweifel, ob diese Dame überhaupt in der Lage ist als Führerin eines KfZ am Straßenverkehr teilzunehmen. Da Du ja einige Polizisten kennst, frage diese doch mal ob es das "unbewußte Führen von KfZ unter Alkoholeinfluß im Straßenverkehr" gibt.

Zitat von BautznerSenf:

Zitat
Aber: "Wer unter Euch frei von Suende ist, der werfe den ersten Stein!" - aber ihr habt ja NOCH NIE einen Fehler gemacht.


Doch. Sogar mehr als mir lieb ist. Doch wir sprechen hier nicht von einem Fehler, sondern von einer Straftat. Das ist ein Unterschied.

Zitat von BautznerSenf:

Zitat
Natuerlich trifft Deinen Bekannten die Geldstrafe hart - aber er bleibt anonym und wird nicht in der gesamten Republik bloss gestellt,
er verliert nicht seine Arbeitsstelle


Woher weißt Du das er seine Arbeitsstelle nicht verliert/verloren hat? Kennst du ihn? Auch Frau K. hat noch ihre Arbeitsstelle. Sie ist weiterhin Pastorin und verfügt weiterhin über ein geregeltes, gutes Einkommen. Sie ist nur von ihren Kirchenämtern zurückgetreten. Nicht von ihrer Arbeitsstelle.

Zitat von BautznerSenf:

Zitat
Was mir an Deinem Beispiel aber sauer aufstoesst:
Wie kann so ein Typ betrunken fahren?
Entweder ich habe Bereitschaft => dann gelten 0.0%o.
Oder ich habe frei => dann ruecke ich nicht aus.

Ein "Helfer", der saeuft, und dann meint, ausruecken zu duerfen/muessen/koennen, ist in meinen Augen das Letzte - das ist dann naemlich Vorsatz (Zitat: "Er wußte genau, daß er noch Alkohol intus hatte und trotzdem ist er als FFw-mann zum Brandeinsatz ausgerückt." Klingt wie: Mir passiert nix!).


Ich möchte Deine Zeilen mal etwas umschreiben:

Was mir an Deinem Beispiel aber sauer aufstoesst:
Wie kann so eine Frau betrunken fahren?
Entweder ich fahre Auto=> dann gelten 0.0%o.
Oder ich trinke Alkohol=> dann fahre ich nicht mehr.

Eine "Bischöfin", die saeuft, und dann meint, Auto fahren zu duerfen/muessen/koennen, ist in meinen Augen das Letzte - das ist dann naemlich Vorsatz (Zitat: "Sie wußte genau, daß sie Alkohol konsumierte und trotzdem setzte sie sich hinters Steuer." Klingt wie: Mir passiert nix!).

Wie hört sich das an? Oder auch hier wieder die Frage, mit zweierlei Maß gemessen?


Zitat von BautznerSenf:

Zitat
Ein "Helfer", der saeuft, und dann meint, ausruecken zu duerfen/muessen/koennen, ist in meinen Augen das Letzte


Zitat
Und das sie in dieser Situation die Konsequenzen traegt und nicht mauschelt, vertuscht und bestreitet, finde ich klasse (Respekt!).




Aha. Wenn Otto Normalo betrunken am Steuer erwischt wird ist er das letzte in deinen Augen. Bei prominenten Säufern ist es halb so schlimm wenn sie besoffen Auto fahren. Hauptsache sie geben sich nachher in der Presse/Öffentlichkeit schön reumütig. Wie schizophren ist das denn? Woher weißt Du das Björns Bekannter seinen "Fehler" nicht genauso bereut, er genauso wenig mauschelt oder vertuscht wie Frau Käßmann? Wir werden es wohl nie erfahren, denn ihm wird keine öffentliche Plattform geboten um Reue zu zeigen oder uns vorzuheucheln.

Zitat von BautznerSenf.

Zitat
Konsequent finde ich, dass sie (obgleich sie es nicht muesste), auch ihre Kirchenaemter niedergelegt hat, weil sie sich ihrer Vorbildfunktion bewusst ist -


Konsequent wäre Sie gewesen, wenn Sie ein Taxi genommen hätte.
Konsequent wäre Sie gewesen, wenn Sie sich vor ihrer Trunkenheitsfahrt ihre Vorbildfunktion bewußt gewesen wäre.

Und bevor hier wieder das "Argument" gebracht wird, mancher verlangt hier ne harte Strafe, weil diese Frau in der Öffentlichkeit steht. Nein! Ich verlange für jeden Alkoholsünder eine harte Strafe. Name, Rang, Aussehen, Herkunft und Bekanntheitsgrad sind mir sowas von egal. Denn ich denke, das die Strafen oft zu gering sind, oder warum gibts soviele Wiederholungstäter?


Gruß,micha

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RE: Hirtin aller evangelischen Christen in Deutschland fährt betrunken Auto

#64 von Björn , 28.03.2010 13:16

Micha: uneingeschränkte 100% Zustimmung für diesen Beitrag!!!!!

Und ich schreibe es nochmal: jeder der schon mal selbst (oder ein Angehöriger) von einem alkoholisierten Fahrer geschädigt oder sogar getötet wurde, wird es sicherlich genauso sehen und auch für noch mehr Kontrollen sein!!!
Gleiche Bestrafung für sowas, für alle ohne Ansehen der Person und Stellung!


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RE: Hirtin aller evangelischen Christen in Deutschland fährt betrunken Auto

#65 von Schlawine , 28.03.2010 13:40

Zitat von Björn
Micha: uneingeschränkte 100% Zustimmung für diesen Beitrag!!!!!
Und ich schreibe es nochmal: jeder der schon mal selbst (oder ein Angehöriger) von einem alkoholisierten Fahrer geschädigt oder sogar getötet wurde, wird es sicherlich genauso sehen und auch für noch mehr Kontrollen sein!!!
Gleiche Bestrafung für sowas, für alle ohne Ansehen der Person und Stellung!


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Hier stimme ich dir zu aller dings hat Bautzner Senf recht damit, dass die angegebenen Strafmaße nur Richtlinien sind. Ein Bekannter von mir (Fernfahrer) ist vor einigen Jahren durchgedreht weil seine Frau ihn verlassen hatte.
Er ist auf der Autobahn mit seinem PKW (bei einer vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h ) 220 gefahren. Auf das vor ihm fahrende Fahrzeug viel zu dicht auf, Lichthupe und dann auf der rechten Spur (Stinkefinger zeigend) an dem Fahrzeug vorbei.
Gerechter Weise fuhr hinter ihm die Polizei. Ich weiß nicht mehr welche Strafe er genau bekam aber unter anderem natürlich ein Fahrverbot.
Da er das erste Mal aufgefallen war und er seinen Führerschein für die Arbeit braucht wurde das Fahrverbot in eine höhere Geldstrafe umgewandelt.
Also funktioniert sowas bei Otto Normalverbraucher auch. Man muss keine Bischöfin sein.

Allerding Björn: Wer schon mal selbst von einem angetrunkenen Fahrer getötet wurde wird seine Meinung nicht mehr kund tun können
Sorry, aber die Stilblüte ist mir das letzte Mal schon aufgefallen und jetzt musste ich einfach ....................


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"Es ist eine andere Welt, in der man zwischen »Freiheit« und »Freizeit« nicht unterscheiden kann, »Gesellschaft« sagt und »Zielgruppe« meint, von einem »Konzept« spricht und nicht einmal eine »Idee« besitzt, von einer »Idee« spricht und nicht einmal einen Einfall hat."
Roger Willemsen

 
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RE: Hirtin aller evangelischen Christen in Deutschland fährt betrunken Auto

#66 von Weilheimer , 28.03.2010 15:22

Zitat von Schlawine
Björn: Wer schon mal selbst von einem angetrunkenen Fahrer getötet wurde wird seine Meinung nicht mehr kund tun können



Du Ungläubige, noch nichts von Reinkarnation und Wiederauferstehung gehört? Wer so etwas kann, der schafft es auch sich im Ossiforum anzumelden.

 
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RE: Hirtin aller evangelischen Christen in Deutschland fährt betrunken Auto

#67 von DeutschLehrer , 28.03.2010 15:31

Muss ich mich jetzt outen, dass ich auch schon mal tot war ? (Kein Witz)

Gruß DL


Das Leben ist ein Jammertal, aber Jeder muss da durch.

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RE: Hirtin aller evangelischen Christen in Deutschland fährt betrunken Auto

#68 von Björn , 28.03.2010 15:34

Jeder der schon mal selbst (oder ein Angehöriger) von einem alkoholisierten Fahrer geschädigt oder sogar ein Angehöriger getötet wurde, wird es sicherlich genauso sehen und auch für noch mehr Kontrollen sein!!!
> Paßt es euch so besser? Ich nehme aber mal an, daß fast jeder wußte, wie ich es meinte


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RE: Hirtin aller evangelischen Christen in Deutschland fährt betrunken Auto

#69 von DeutschLehrer , 28.03.2010 15:43



Gruß DL


Das Leben ist ein Jammertal, aber Jeder muss da durch.

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