Ossi Forum - bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum
RE: Das beste Soljankarezept gesucht - 2
Bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum mit Landkarte. Ossis und Wessis diskutieren hier über Gott und die Welt. Aktuelle Themen aus vielen Bereichen, Alltägliches, Themen zur deutschen Geschichte und natürlich regelmäßige Treffen machen diese Plattform aus.
Ich sage mal, daß es fast immer auf die Mitropa- oder Kantinenleiter bzw. ihre Vorgesetzten ankam! Ich kannte einige gute Mitropa's, aber auch ein paar zum davonlaufen ;-) Genauso ist es sicher auch bei den Betriebskantinen gewesen: was wurde finanziell eingeplant, wo wurden die Sachen her bezogen und was haben die Köche getaugt bzw. Interesse gezeigt! An unsere LPG-Küche habe ich nur gute Erinnerungen. Ist auch kein Wunder, die Pflanzen- und Tierbetriebe haben ja auch sonst miteinander gearbeitet.
Zitat von kirschli@ spreelau was geilste dich denn hier so auf,ich habe auch Koch gelernt und Jahrelang in einer Betriebsküche als stellvertretende Chefin und Kantinenleiterin gearbeitet und was dort verarbeitet wurde weiß ich sehr genau.Wenn ich dran denke was uns so manchmal geliefert wurde und wir sollten daraus ein vernünftiger Essen machen für wenig Geld! Ich glaube nicht das du wie es bei uns war ein Essen für 0,80 DDR Mark kochen musstest.Und das Mitropa essen kann mann wirklich nicht gerade loben,breit geklatschter Kartoffelsalat und Würzfleich der Käse teilweise verbrannt oh Ko......
Und was hat das alles mit Ossiwerten zutun rein garnichts !!!!!!
Oder bist du ein neuer Troll
Kirschli Kirschli...........was lese ich von dir meine kleine Sonne erzähl mal wie es abging in deiner Küche ich meine mit den Essen das du jeden Koch vernascht hast ist mir völlig klar Die Ex-heissen ja denk bei kirschli auch Soljanka neee kirschi.......erzähl mal im ernst.......ich in einen 3generationwirtshaus aufgewachsen kennt so was echt nicht!! Peppe
peppe du bist echt schlimm dran ,da muss ich dich leider enttäuschen, da war ich noch brave Ehefrau.Es ging ganz normal zu, wenn Braten übrig war wurde Gulaschsuppe daraus gezaubert, Pilze die in nicht ganz auf gebrauchten Gläsern waren wurden mit im Gulasch oder in Soljanka verwertet. usw. Reste heißt ja nicht das die Sachen schlecht waren oder nicht mehr zu essen gingen.Auf jeden Fall wurde weniger weggeworfen an Lebensmitteln als heute.
alle suppen dienen der (rest-) verarbeitung. das hat nix mit rest in richtung stinken, verdorben usw. zu tun, sondern damit, daß die besten teile (als stücke)dem höhepunkt des menüs zugeführt werden; in jedem fall die hauptspeise. zudem hat jedes produkt eigenschaften, die ihm vorbestimmte verwendungsmöglichkeiten erlauben. mit der veränderung der "technik verändern sich auch die entsprechenden möglichkeiten und damit auch die klassifizierung der rohstoffe. soljanka hat ihren ruf, ähnlich dem kascha, weil es hunderte möglichkeiten und gewohnheiten gibt, sie herzustellen. je gemischter die einlagen (die zusammen passen), desto besser die suppe.
inwieweit sich bestimmte köche oder chefköche an der lagerbarkeit von produkten vergehen, ist sache des betriebes oder der ethik der mitarbeiter. durch kunden- oder sonstige kontrollen werden dann die entsprechenden betriebe entlohnt.
in der su war soljanka eine ziemlich glasige suppe, mit eher gemüse- (zwiebel, tomate)denn fleischeinlage. fleisch wurde fast ausschließlich in gesurter (gepökelter) form verwendet, bestens vielleicht kochschinken. daß das vornehmlich aus schnittärschen gemacht wird, ist wohl eher der weg der dinge. die meisten kaufen ja eine wurst oder einen schinken, wie gewachsen. eckige schweine gibts noch nicht, außer vielleicht in manchen parlamenten.
die tomatige form der soljanka wurde in der ddr kultiviert. ich schätze, durch meinen (leider verstorbenen )kollegen drummer. ein buch, neu aufgelegt: "alles soljanka oder wie" von ute scheffler mit vorwort von peter schroth (ehemals chemnitzer hof). darin wird die soljanka, auf seite fünfzig, mit (fleisch)filet hergestellt! sorte nicht benannt. der reichliche verzehr von soljanka und deren einsatz, nebst der kochform als tomatensuppe, führte manche jahre zu schweren engpässen in der tomatenmarkversorgung:-))) mitte der achziger kreierte dann eine findige konservenfabrik, name kenne ich jetzt nicht, frucht - tomatenmark oder fruchtmark; was nichts anderes bedeutete, daß dem tomatenmark apfelmus beigefügt wurde. etwa ein halbes jahr nach der einführung landete das produkt auf der a-liste der lieferung für weiterverarbeiter. a-liste bedeutet, planbestandteil.
richtige soljanka würde ich heute entweder als fischsoljanka oder als schinkensoljanka herstellen. wobei schinken ziemlich eintönig ist. paprika, als pulver...muß ich lange überlegen, haben wir nicht benutzt.
alle einlagen werden erst dann zugegeben. in unserem fall saure gurken, schinkenstreifen, erbsen, karottenstreifen, selleriestreifen. die soljanka darf nicht kochen. maximal 90 grad - reichlich zugzeit geben (2-3 stunden). an gewürzen würde ich einen lorbeer, salz, pfeffer, zwei, drei pimentkorn, zitrone (und zucker) geben.
in einigen regionen rußlands wird soljanka gebunden. d.h. - bei anschwitzen der zwiebel ist etwas mehl mit beizugeben. andere verwenden etwas sauerkraut. ich würde das etwas kleinschneiden. saure gurke ist in rußland keine deligurke art spreewald, sondern eine salzgurke (wird im faß konserviert - ähnlich dem sauerkraut).
nach der zugabe der gemüsebestandteile kann jeder entscheiden, ob er fisch, geflügel, wurst oder pökelfleisch nimmt.
landküche, dazu zählt soljanka, wird rezepttechnisch nicht geschützt und läßt viel spielraum. entscheident ist dabei nicht das rezept, sondern die gestaltungsfähigkeit des koches.
Zitat von vae victisSoljanka klingt aber doch eher Russisch , wie kommst du auf eine Italienische übersetzung.
Soljanka klingt in meinen Ohren (mit vielen Jahren Russischbildung) etwa wie "Salzige", aber die Benennung durch die Italiener trifft den Kern - Einmal Küche kehren und kurz aufkochen lassen
ich wollte nur das italienische namenspendant zeigen; bzw. wie man italienisch typische restersuppen nennt. die kochart der suppe, insbesondere der venezianischen fischsuppe, ähnelt der soljanka auf´s haar.
in der garage steht mein pferd; heut mittag muß ich unbedingt den gaul ausführen:-)))
selbst in der gastronomie kochen köche nicht immer nach feste regeln, aber ich denke das weist du auch selber.
da gibt es schon ausnahmen - und zwar reichlich. zum einen die gerichte mit fester garnitur, z.b. klassische; und massenhaft nationalgerichte, die keine variationsmöglichkeit zulassen. besonders streng halten das franzosen, spanier und italiener. eine nuance anders - und sie werden verrückt. in ihrern nationalküchen sind dafür gerichte vorgesehen; und die mögen sie so vielfältig wie möglich.
übrigens @dl, die salzige kommt gerade eben von der verwendung der salzgurke, die sich erheblich von der sauergurke unterscheidet. sowohl in der konsistenz, im geschmack als auch besonders im reifegrad. die salzgurge wird aus etwas größeren gurken hergestellt. dazu muß auch gesagt sein, daß bei der gurke, wie beim sauerkraut, mit milchsäure eher gegärt, denn gesäuert wird. die suppe hat damit ultrawichtige verdauungsfunktionen und wird wohl eher bei üppigen hauptspeisen eingesetzt. die art der salzgurkenherstellung wird, außer im russischen, vom polnischen bis ins bulgarische praktiziert.
als anhang möchte ich unseren mitköchen schreiben, wie unsereiner, also der teil der proleten, salzgurken selbst herstellen kann. im kleineren verfahren eignet sich ein steintopf; ist kein muß! wenn jemand sauerkraut zu hause hat, frisches wohlgemerkt, kann er die prozedur etwas verkürzen. das sauerkraut etwas angießen, nach einem halben tag von der flüssigkeit trennen. die flüssigkeit kann nochmals angegossen werden. ich würde sie noch einen tag stehen lassen. die gurken, nicht zu kleine, werden mehrmals angestochen und gut eingesalzen. nach einem halben tag, minimum, gießt man die flüssigkeit auf. die gurken müssen bedeckt sein. eine andere, etwas bessere methode, ist die gewinnung der säure von frischmilch, betont. d.h. - keine haltbare. die frischmilch setzt man ins fenster und stellt quark her. nach zwei tagen wird sich die molke vom quark trennen und genau die ist das produkt, mit welchem wir die gurken übergießen. in salzgurke, kann je nach geschmack, bissl karotte, lorbeer und piment zugegeben werden. manche lieben senfkörner und auch pfefferkorn oder peperonchini (das sind die kleinen). in manchen russischen betrieben wird ein rotkohlkopf mit reingegeben. frauen mit menstruation durften in der fertigung nicht an die fässer und lebensmittel. kann sich jeder seinen reim dazu machen.
#28 von
vae victis
(
gelöscht
)
, 14.06.2009 07:37
Zitat von DeutschLehrer
Zitat von vae victisSoljanka klingt aber doch eher Russisch , wie kommst du auf eine Italienische übersetzung.
Soljanka klingt in meinen Ohren (mit vielen Jahren Russischbildung) etwa wie "Salzige", aber die Benennung durch die Italiener trifft den Kern - Einmal Küche kehren und kurz aufkochen lassen
Gruß DL
und bei uns heißt das " ausgefegte Metzgerei. "
Ich bin das Abbild meines Gottes und folglich mache ich fehler so wie " Er ", nur nicht so große.
Dieser Beitrag enthält allgemeine Beleidigungen oder persönliche Angriffe
Dieser Beitrag enthält unerwünschte Werbung.
Dieser Beitrag verstößt gegen die Netiquette des Forums.
Beiträge, die IN GROßBUCHSTABEN oder fett geschrieben sind bitte vermeiden.
{[userwarning_empty_error]}
Es wird der oben genannte Grund verwendet. Klicken Sie hier, um den Inhalt der privaten Nachricht anzupassen
Legen Sie hier den Inhalt der PN-Benachrichtigung fest.
Hinweis: Dieses Mitglied wurde bereits 4 Mal verwarnt. Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
Dieses Forum möchte Menschen zusammenführen, Aufklärungsarbeit leisten und ein gesamtdeutsches Gefühl fördern.
Wer uns unterstellt "wir trauern alten Zeiten hinterher", hat die Mission der Community leider nicht verstanden.
Wir verzichten auf übertriebene Ostalgie und freuen uns über neue Meinungen aus Ost & West und Nord & Süd.