Deutschlehrer für mich ist ein Menschenleben wertvoller als alte Dokumente !!!!!
Deutschlehrer für mich ist ein Menschenleben wertvoller als alte Dokumente !!!!!
" wie dus machts ist egal-falsch ists alle mal"
@kirschli
Worin liegt denn der Wert eines Menschen ?
Sicher hat der konkrete Mensch für seine Angehörigen einen unendlichen Wert, aber sobald wir in Zahlen von Menschen sprechen, dann ist der Mensch eigentlich wertlos. Wir hören in den Nachrichten, da sind paar Hundert Menschen umgekommen, diese Katastrophe kostete Tausende Menschenleben - praktisch kein Verlust für die Menschheit, es wachsen ja immer noch genug nach. Diese Dokumente sind aber für die selbe Menschheit unglaublich wertvoller !
Gruß DL
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"Der Mensch ist von Natur aus böse, es bedarf der Zucht, ihn halbwegs erträglich zu machen ".
Peter Scholl-Latour
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Du wirfst zwei Dinge in einen Topf, die nicht zusammengehören, Deutschlehrer. Das Menschenleben ist unbezahlbar. Da hat Kirschli voll recht. Ein junges Leben wurde einfach so ausgelöscht; den zweiten jungen Mann fand man noch nicht. Das kann man nicht in Zahlen ermessen. Das wird nie sein. Der Schmerz der Hinterbliebenen, vor allem der Eltern, ist unendlich und wird unendlich bleiben. Kein Geld der Welt kann diesen Schmerz jemals wegwischen.
Aber wahr ist, dass immer zuerst von den evtl. für immer verlorenen Dokumenten die Rede ist. Das finde ich auch nicht in Ordnung. Diese Dokumente sind Allgemeingut und auch wichtig, wenn es um die Vergangenheit usw. geht. Priorität sollten aber die Menschen haben, auch wenn sie nun nicht mehr unter uns sind.
queeny
Wenn Ihr eure Augen nicht gebraucht, um zu sehen, werdet Ihr sie brauchen, um zu weinen.
J. P. Sartre
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für mich ist es unerklärlich, warum das sooo lange gedauert hat, bis sie mit der bergung begonnen haben...na klar waren die gebäude einsturzgefährdet, aber wenn da irgendein politiker drunter gewesen wäre oder sonst ein prominenter, wäre das bestimmt anders verlaufen. anscheinend haben sie ein bergungsteam, das helfen wollte abgelehnt!! sowas kann man doch nicht glauben...und dann sind sie mit zu großen geräten an die sache ran, dass man eventuelle hilfeschreie oder klopfzeichen gar nicht mehr gehört hätte...
dokumente...was sind schon dokumente im gegensatz zu einem menschenleben....die könnten alle meine erinnerungen und dokumente haben, aber nie ein familienmitglied!!!
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Queeny, Pisicâ volle Zustimmung, kein Kommentar nötig.......
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Zitat von pisicâ
für mich ist es unerklärlich, warum das sooo lange gedauert hat, bis sie mit der bergung begonnen haben...na klar waren die gebäude einsturzgefährdet, aber wenn da irgendein politiker drunter gewesen wäre oder sonst ein prominenter, wäre das bestimmt anders verlaufen. anscheinend haben sie ein bergungsteam, das helfen wollte abgelehnt!! sowas kann man doch nicht glauben...und dann sind sie mit zu großen geräten an die sache ran, dass man eventuelle hilfeschreie oder klopfzeichen gar nicht mehr gehört hätte...
dokumente...was sind schon dokumente im gegensatz zu einem menschenleben....die könnten alle meine erinnerungen und dokumente haben, aber nie ein familienmitglied!!!
Frauen sind die Juwelen der Schöpfung. Man muss sie mit Fassung tragen.(Heinz Erhard)
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das ist höhere politik, das verstehen wir einfache bürger nicht.
Ich bin das Abbild meines Gottes und folglich mache ich fehler so wie " Er ",
nur nicht so große.
Hallo!
Na, das mit der Verzoegerung hat schon einen Grund:
Im Tunnel "vor" dem Archiv ist ein vermutlich etwa 12-15 m hoher Hohlraum ausgespuelt, in den das Gebauede quasi hineingekippt ist. Nun ist das ja "loser" Schutt, keine feste Masse, d. h. es kann immer noch weiter nachrutschen.
Bereits am ersten Abend konnte man in den Nachrichten die Betonfahrzeuge sehen, die etwa 550 cbm Beton in den Hohlraum gepumpt haben, um eine weitere Rutschung zu stoppen - und zwar, obschon damit noch viel Archivgut beschaedigt/zerstoert werden kann, welches da noch liegt! Dann musste man erst einmal eine Weile warten, bis der Beton leidlich ausgehaertet ist, um ueberhaupt den Boden in der Naehe befahren zu koennen (ist ja nicht auszuschliessen, dass da noch mehr ausgewaschen ist. Erst dann war der Abbruch der ueberhaengenden Massen erst moeglich.
Bei ALLEN Hilfsmassnahmen gilt stets: Eigensicherung zuerst! Es ist niemandem damit gedient, wenn weitere Menschen ihr Leben verlieren.
Natuerlich ist der Verlust von Menschenleben nicht in Geld zu beziffern - das ist selbstverstaendlich und bedarf keiner weiteren Diskussion!
Nur - da die Menschen aller Wahrscheinlichkeit ohnehin tot sind, redet man ueber das Archivgut - teilweise immerhin ueber 1.000 Jahre alt, 40 Generationen...
2004 in Muenchen war es doch aehnlich: Bus abgestuerzt, Beton in die Grube, 8 Monate spaeter hat man die zwei Toten bergen koennen (ausdruecklich betont wurde, dass man dies trotz aller Kosten aus Pietatet tut, denn eigentlich waren die unter mehr als 400 cbm Beton begraben).
Wer auf die Helfer schimpft, macht es sich zu einfach - die machen alles, was moeglich ist, und stehen nicht freiwillig tatenlos herum.
Ich selbst habe zwei von Wasser verursachte Ausspuelungen gesehen - es ist unglaublich, was ein bisschen Wasser ueber Wochen und Monate hinweg fuer eine gewaltige Kraft hat (deshalb ja auch das Sprichwort: "Steter Tropfen hoehlt den Stein"). Gluecklicherweise blieb es bei den mir bekannten Faellen bei kleinen Sachschaeden...
Nachdenklichen Gruss
BautznerSenf
Besten Gruss
BautznerSenf
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@ BautznerSenf: Dem ist nichts hinzu zu fügen
Du hast natürlich recht mit Deinen Ausführungen, Bauzner Senf.
Mich persönlich ärgert aber vor allem diese Berichterstattung. Es wurde immer zuerst von den "wertvollen Dokumenten" gesprochen, dann erst von den Vermissten. Auch jetzt höre ich das noch laufend im WDR-Fernsehen. Da zeigt man jetzt auch, wie diese Dokumente getrocknet werden können. Diese Dokumente werden ständig in den Vordergrund geschoben. Von solchen Dokumenten hängt nicht das Wohl und Wehe der Hinterbliebenen ab. Auch nicht unseres. Es ist nur Papier. Die beiden Jungs waren Menschen aus Fleisch und Blut, die leben wollten. Sie fielen dem U-Bahnbau zum Opfer. Das ist die traurige Gewissheit. In einem Monat spricht keiner mehr von den Jungs. Von den Dokumenten aber noch Jahre!
queeny
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J. P. Sartre
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Du hast recht, Queeny!
Ich denke einfach, dass der Mensch hier im wahrsten Sinne als vergaenglich angesehen wird - wenn man erst einmal tot ist, denken nur noch wenige an einen.
Nicht umsonst sagt man ja immer: "Wer schreibt, der bleibt!" - Deine Aufzeichnungen ueberdauern Dein Leben, oftmals um ein Vielfaches.
Fuer die Angehoerigen ist das kein Trost, da fehlt der MENSCH! Fuer die Menschheit ist einer unbedeutend (sieh Dir nur an, was in der SU oder in China ein Mensch zaehlt - nichts, nur die Nation zaehlt... )
Ist manchmal schon traurig...
Bautzner Senf
Besten Gruss
BautznerSenf
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Es ist aber richtig, die Dokumente sind bedeutend, der einzelne Mensch, der infolge des Unglücksfalls ein paar Jahre früher vergangen ist, hat ja meißt nur für etwa fünf unmittelbare Angehörige eine riesige Bedeutung. Und das man diese Bedeutung so hoch ansiedelt hat etwas mit unserer heutigen Individualität zu tun und ist in soweit auch ein Stück Ausdruck von Egoismus. In ein paar Jahren erinnern sich vielleicht noch drei Personen schmerzhaft des Verlustes, aber den Verlust der Dokumente wird man noch in Hunderten von Jahren beklagen.
Gruß DL
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@Deutschlehrer:
Eine ganz gefährliche Ansicht, die auch der Argumentation vieler Diktatoren folgt, denen ein Menschenleben nichts zählt, solange es einer bestimmten Sache dient. Und es ist auch die Argumentations vieler, die bestimmte Verbrechen der Geschichte so relativieren.
Ausserdem würde ich mir nie das Recht herausnmehmen, über die Bedeutung eines Menschenlebens auch nur zu debattieren, oder ob es egal ist ob einer früher oder später stirbt, zumal hier junge Menschen umgekommen sind. Vielleicht auch einer, der die Leistungen aller der in den Dokumenten hinterlegten Leistungen in einem zukünftigen Leben in den Schatten gestellt hätte. Wir werden es nie erfahren. Natürlich darf kein weiteres Menschenleben gefährdet werden, das gilt in allen Gefahrensituationen, aber so über Menschen und deren Leben zu reden, finde ich , positiv formuliert, entsetzlich.
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Ich will ans Meer zurück, ein letzter Blick
Spüren, wie der Wind mir Flügel gibt
Ich will ans Meer zurück, dort wo das Glück
Mich endlich wieder in die Arme nimmt
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ausnahmsweise muß ich den Deutsch-lehrer recht geben, die menschliche geschichte ist voll von
historische geschichten, aber es wird sehr selten von einzelne opfer gesprochen, es sei denn sie
waren von bedeutung.
was ein drama für die nächsten angehörige ist, ist für die geschichte bedeutungslos, hierraus eine
politische bedeutung oder parallelen zu ziehen ist ebenfalls haarspalterei.
aktuell sind von wichtigkeit sind, die zur verantwortung zu ziehen die aus kostengründen oder
profitgier gehandelt haben. nicht mehr und nicht weniger.
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