[
In Antwort auf:
Darüber scheint jedermann Bescheid zu wissen, aber tatsächlich ist das Thema "Bedürfnisse" noch nicht mal Gegenstand wissenschaftlicher Forschung.
Ich habe kurz recherchiert, aber die Ausbeute war für die Zeiten des Internets extrem mager.
In Antwort auf:
Verbesserungen kann es nur geben, wenn man mehr auf die Bedürfnisse der Menschen eingeht.
Aber was sind die Quellen der Bedürfnisse? Ist der Begriff "Bedürfnis" nicht nur wieder eine Abstrahierung?
Bedürfnisse wie Ernährung, Überleben, Fortpflanzung haben wir doch mit fast allen Lebewesen gemeinsam.
Andere Bedürfnisse wie Freiheit, Unabhängigkeit werden durch die Gesellschaft, die Umwelt, die Umgebung, die Erziehung, die Medien massiv beeinflusst, zum Teil sogar erst erzeugt oder vermindert. Insofern sind Bedürfnisse meiner Meinung nach Quelle und Ziel menschlichen Handeln und insofern nicht sonderlich als Erklärung geeignet.
Soviel nach kurzem Nachdenken zu Deinen Anmerkungen.
-------------------------------------------------------------------------
Hallo Joe,
dass Du zu diesem Thema nicht fündig geworden bist, überrascht mich überhaupt nicht. Es zeigt die Situation schlaglichtartig auf: es gibt überraschenderweise keinen fundierten Hintergrund zu diesem Begriff - aber jeder weiß natürlich, was Bedürfnisse sind ("Jedem nach seinen Bedürfnissen...")! Genau das fiel dem Professor Sik ("Der Dritte Weg") schon vor Jahrzehnten auf, und keiner hat's bisher gemerkt...
Deine kurzen Überlegungen zu diesem Thema kann ich nur unterstützen. Ich denke aber doch, wenn man sich diesem Thema weiter nähert, dass man über die Bedürfnisse eine gute Erklärung finden kann für die menschliche Motivierung.
Wenn man Bedürfnisse als "Gewahrwerden eines Mangels" versteht, dann entsteht der Wunsch, diesen Mangel auszugleichen - indem die Bedürfnisse befriedigt werden. Hätte der Mensch überhaupt keine Bedürfnisse, wäre er mausetot! Einen ersten Ansatz zur Systematisierung unternahm Prof. Maslow und entwarf eine Art Hierarchie der Bedürfnisse, die er in seiner Pyramidendarstellung (>WIKIPEDIA!) zusammenfasste. Mit diesem Modell wird auch mancherorts noch heute gearbeitet.
Auf der körperlichen Ebene setzt der Organismus durch ein Mangelgefühl ("Durst") einen Kommunikationsvorgang mit der Umwelt in Gang, der zu einem Ausgleich des Mangels ("Trinken") führt. Das zeigt sich genauso in allen anderen Bedürfnishierarchien. So gesehen, haben alle Bedürfnisarten die zentrale Funktion, unser Leben in Gang zu halten. Hört dies auf, sind wir mausetot, jedwede Kommunikation mit der Umwelt ist eingestellt.
Haben wir je gelernt, auf unsere eigenen Bedürfnisse zu achten? Sie wahrzunehmen, zu formulieren und durchzusetzen? Wir haben leider keine Kultur, die diese Dinge schon von der Kinderstube an aufbaut und später verallgemeinert und verfeinert, im Kontext mit anderen (Bedürfnisse, die im Wirtschaftskreislauf wirksam werden, nennt man "Bedarf").
Und so erledigen diese Arbeit andere für uns - und entmündigen uns nebenher dabei! Die Werbung suggeriert uns: Das ist in! Das ist cool! Das ist top!
Das musst Du kaufen - das, was Du noch hast, schmeiß es nur schnell weg, das ist ja,
igitt,
bääh, -
völlig unmodern!!!Warum eigentlich sagen
wir nicht der Industrie, was sie bitteschön für uns produzieren möge!? Wir sind doch ihre Kunden, oder? Wieso eigentlich muss sie mühsam und teuer Marktforschung betreiben?? Es ist traurig - wir haben weder ein Bewusstsein für die Sachlage (s. o.), geschweige denn eine adäquate Organisation, um unsere Bedürfnisse durchzusetzen...
Wie Du siehst, liegt hier vermutlich eine ganze Hasenherde im Pfeffer...! :-))
Damit ist die Überleitung zum Osterfest geschafft, für heute will ich mal das Wort zum Montag beenden! :-))
WELLO