Ossi Forum - bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum
Der Ossi heute » Nacktkultur oder gibts das nicht mehr?
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Ich persönlich finde es ganz normal nackt baden zu gehen und auch beim Umziehen in der Umkleidekabine kein Spektakel draus zu machen. Ich würde jetzt mal sagen, das hat ein Stück weit mit der Mentalität im Osten zu tun. Ich war nämlich letztes Wochenende in Leipzig schon mal am See zu Besuch, bin mit dem Rad ne Runde gefahren. Mein Kumpel ( aus Kassel) kam allerdings überhaupt nicht damit zurecht dass so viele Leute nackt sind. Auch bei uns zu Hause in der Nachbarschaft ist es ziemlich normal sich nicht so zu zuschotten, was sagt ihr?
Wie haltet ihr das? Privatsphäre oder ist euch das egal?
Der frühe Vogel fängt vielleicht den Wurm, aber die zweite Maus kriegt den Käse!
Puh, ganz schwieriges Thema. Ich finde grundsätzlich bleibt jedem Menschen selbst überlassen, ob er sich nackt zeigen will oder andere nackte Leute sehen will. Es gibt Situationen im Leben, in denen man damit klar kommen muss, dass es unvermeidlich ist, nackte Leute zu treffen bzw nackt zu sein (Sauna zB), aber es hat auch einen Grund, warum der Großteil aller Alltagssituationen (auch im Hochsommer) angezogen passiert. Ich zum Beispiel hätte keine Lust mit meinen Kids und meiner Frau eine Radtour zum See zu machen und sich erstmal durch einen Haufen nackter Menschen kämpfen zu müssen. Wir hatten mal Nachbarn die waren regelrechte Exhibitionisten, das ging dann soweit, dass wir uns Sichtschutzmatten zugelegt haben...
@Peanut, sicher wolltest du uns über deinen Link nur Matten verkaufen, aber ich will dir mal antworten. Solange FKK etwas mit Kultur zu tun hat ist das ok. Wenn aber fette, wabbernde Gestalten dort die Gegend bevölkern und schlaffe Brüste, sowie Glocken die länger sind als der Strick zur Schau getragen werden ist es für mich eher peinlich. Vorschlag von mir....bringe doch mal einen Link wo das von mir beschrieben durch eine Brille ästhetisch wird, das wäre mal was für euch linkposter, da hättet ihr mal eine echte Aufgabe.
@Weinböhlaer Zitat: Solange FKK etwas mit Kultur zu tun hat ist das ok. Wenn aber fette, wabbernde Gestalten dort die Gegend bevölkern und schlaffe Brüste, sowie Glocken die länger sind als der Strick zur Schau getragen werden ist es für mich eher peinlich.
Hier bin ich nicht ganz Deiner Meinung, denn jeder Mensch ist so wie er ist und so fühlt. Gut, einiges wurde im Laufe der Zeit "angefressen" oder es hat vielerlei andere Ursachen. Aber deshalb sich negativ zu urteilen, ich weiß nicht recht? Früher war nun einmal FKK Kult in der DDR. Wie die Menschen aussahen, störte kein "Schwein", hauptsache man hatte Spaß, ob nun der AThlet mit seinem Micropimmel oder die Frau Doktor mit ihrem Riesengesäuge. Was mich etwas stören würde und auch unästhetisch aussieht, sind Menschen, die ihr Übergewicht verloren haben und (noch) keine Hautstraffung durchführen lassen haben, bei denen die übermäßige Haur in "Lappen" runterhängt. Übrigens, dicke Frauen sind wunderbar zum kuscheln und sehr gemütlich!
Unhygienisch? Du rührst doch die Suppe nicht mit Deinem "Komma" um und die Frau brutzelt doch nicht mit unbedeckten "Doppelpunkt". Sollen sehr empfindlich auf Hitze oder Funkenflug reagieren. :-)) Waren, glaub ich, die einzigsrteb Momente, wo man mit einer Schürze bedeckt war. -lach-
Die Idee, Nacktheit zu kultivieren, also mit Regeln zu versehen, geht auf den Sachse, Dr. phil. Heinrich Pudor, Dresden, zurück, der dazu 1906 das gleichnamige Buch (Nacktkultur) schrieb. Bis zur Nazizeit hat sich dieser Begriff gehalten, wurde dann aber - wahrscheinlich durch ein Versehen - durch einen Unbekannten aus der »freien Körperkultur« Adolf Kochs umbenannt in »Freikörperkultur« abgelöst. (Bis heute kann niemand erklären, was ein »Freikörper« ist - außer als technischer Begriff). Die FKK-Vereine konnte sich - abgeschirmt von der prüden Nachkriegs-Bundesrepublik - im Westen halten. Im Osten wurden sie zwangsweise an Betriebssportgruppen angegliedert und verloren dort ihren Inhalt, das gesundheitsorientierte Nacktsein. Allein der FKK-Verein Waldteichfreunde Moritzburg bei Dresden überlebte (oder durfte überleben) im Osten. Deshalb gibt es neben Berlin und dieser einen Ausnahme heute nur im Westen FKK-Vereine (rund 130). Wir im Osten hatten dafür das Glück, dass die intellektuell Prominenz der DDR das Nacktbaden durchsetzte - und die Stasi darin offensichtlich kein staatsgefärdendes Potential sah. Da sich hier das Nacktbaden weit verbreitet hat, sind wir Ossis wohl auch weit toleranter gegenüber Nacktheit im öffentlich zugänglichen Raum. Dies sind zumindest meine persönlichen Erfahrungen mit 16 Jahren täglichen Nacktjoggen im stadtangrenzendem Naturgebiet mit inzwischen über einer Erdumrundung nackt gelaufener Strecke und tausenden Begegnungen, bei denen runde 75 Prozent ausgesprochen positiv waren, mit Daumen hoch, über Anschmunzeln bis hin zu interessierten Gesprächen. Schätzungsweise 25 Prozenz waren mit der Situation der Begegnung überfordert oder lehnten öffentliches Nacktjocken ab, was sich vor allem durch bewusstes Wegschauen äußert. Und in den 16 Jahren haben sich 4 Personen deutlich aufgeregt.
Ich komme also zu dem Schluss: Ja Nacktkultur gibt es noch! Noch nie war es so einfach, gesundheitsorientierte Nacktkultur zu leben als heute und hier im Osten!
Das Wort Freikörperkultur ist doch ganz einfach zu erklären. Der Körper ohne jede Bekleidung gehört zur Kultur, und das war im Osten der DDR in der Vorwendezeit völlig normal. Geborene Wessis denken da meistens anders.
Sie können sich nicht mal annähernd vorstellen, wie wunderbar es sich anfühlt, ganz ohne Kleidung im Meer zu schwimmen. Das ist ein echtes Gefühl der Freiheit. Auch in Markgrafenheide gab es einen FKK-Strand mit viel Platz. Wir waren oft dort.
Die Sehnsucht reist weit durch's Universum bis in die Unendlichkeit.
@Thomas Alexander: Die hier schreiben, lassen sich doch nicht gerne über solche Themen wie FKK aus. Für Wessis ist das kaum ein Thema, denn dem ist nur sein eigener Konsum wichtig. Der Ossi oder ehemalige Ossi weiß jedoch, wie das mit dem FKK war und ist. Die Staatsführung der der DDR sah keine Gefahr ihrer Doktrin durch FKK. Deshalb ließen sie Zügel diesbezüglich etwas lockerer, denn ein klein wenig Freiheit musste sein.
Die aktuellen politischen Themen interessieren die schreibenden User weitaus mehr als solche Peanutsthemen. Und diejenigen, die hier schreiben, sind meistens Ossis und/oder ehemalige Ossis, die eine andere Sicht vieler Tatsachen der Vergangenheit und der Gegenwart haben.
Wie sieht es bei dir aus? Keine politische Weitsicht vorhanden?
Die Sehnsucht reist weit durch's Universum bis in die Unendlichkeit.
So, so! Schlimm fand ich das Nacktsein nicht, denn auch grottenalte Lederlappen fühlten sich nackt wohl. Die Strände der Ostsee waren mit Sachsen überfüllt. Vielleicht waren auch Rotärsche dabei. Nichts gegen die Sachsen will ich sagen, dennoch brauchte ich nach dem Urlaub erst mal Erholung. Schon wenn diese Kinder vom Morgen bis zum Abend ihre Ollen riefen: "Muddie und Vaddie!" Das war unerträglich. Und dann in den FDGB Speisesälen! Sie waren sehr laut und packten ihre Teller so voll wie es kein Mecklenburger, Berliner, Anhaltiner und Thüringer tat; so als gäbe es am nächsten Tag kein Essen mehr. Solche Erinnerungen sind nicht schön. Wenigstens ändert sich dieser Dialekt allmählich. In 20 Jahren werden viele Sachsen reines Hochdeutsch sprechen. Leider werde ich das nicht mehr erleben. Aber FKK würde ich auch heute als Olle noch machen.
Die Sehnsucht reist weit durch's Universum bis in die Unendlichkeit.
Egal was du nimmst, queeny, nimm weniger oder gib ab. Die von dir geschilderten Zustände am "kalten Buffet" sind auch heute bei allen unseren Landsleuten, gleich ihrer geografischen Herkunft, anzutreffen.
Zum Thema FKK. Ich pflege das unbekleidete Baden/Schwimmen seit frühester Jugend und pflege es noch heute. Es ist eine wunderbare Sache, wenn man den Tag mit einer Runde schwimmen im See beginnt und das vom zeitigen Frühjahr bis späten Herbst.
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