An dieser Stelle möchte ich nochmals den Link von unserem Andy62 zur Diskussion stellen.
http://www.echoworld.com/B00/B0010/B0010Andy.htm
Jörg
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Jörg
Beiträge: | 798 |
Registriert am: | 01.03.2006 |
Hallo, ich habe mir den Artikel jetzt mal in Ruhe durchgelesen. Tja, das ist wohl Wahr, was da steht!
Wir sind die einzigen aus meiner Familienseite, welche diesen Schritt gewagt haben.Wir haben 15 Jahre geschuftet, wie im Artikel gut beschrieben,mit mehreren Jobs.
Heute geht es uns gut. In Meiner Familie sind wir jetzt die Wossis, die angeblich nicht mehr wissen wo sie herkommen. Der Bruder von meinem Mann ( ist als Kind nach dem Krieg in Karlsruhe geblieben, von der Tante aufgezogen )hat den Kontakt abgebrochen. Es geht uns heute besser als ihm.
Aber wir haben auch Gutes festgestellt. Auf Arbeit und unterwegs sind wir immer weniger Ossis, sondern werden von Hiesigen nett angesprochen. Ist uns erst am WE in Langenburg passiert. Da war das Thema kein Thema, sondern es gab nur Menschen! Tat gut!
Noch was, auch Schwaben gehen in den Osten! Zum Arbeiten! Mein Sohn sein Kumpel fänkt im Oktober in Radebeul an mit gutem Vertrag. Er siedelt um und freut sich schon.
Und irgendwann sind wir ein Volk!
Seni
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Registriert am: | 05.06.2006 |
Auch in dem zitierten Artikel wird deutlich : Es ist keine Frage von Ost und West, sondern von Oben und Unten.
Ersteres wird nur als Mittel zum Zweck genutzt und entsprechend gepflegt !
Karli
Ich möchte mal noch einen nachlegen ...
Was haben Ostdeutsche und Westdeutsche seit 16 Jahren Wende wirklich getan um sich kennenzulernen? Diese Frage richte ich bewusst an beide Seiten, denn Ossis und Wessis haben für mich keinen ersichtbaren Schritt unternommen. Warum habe ich im Internet keine Intitution und nicht mal einen Verein oder ähnliches gefunden, die mal aktiv was in Richtung menschlicher Wiedervereinigung getan haben? Ich versteh es nicht. Irgendwie kann ich mir auch nicht vorstellen, das so viele Menschen so unglaublich naiv sein können und hoffen es werde schon von alleine kommen. Nach dem Motto: Schweigen wir es einfach tod bis zur nächsten Generation, machen wir uns ein bisschen über die andere Seite lustig und glänzen am Ende mit grandiosen Halbwissen und Vorurteilen. Warten etwa alle auf Unterstützung aus Politik, Medien und Unternehmen. Ich denke nicht das es diese jemals geben wird.
Wie wollen wir das ändern?
Wollt ihr das überhaupt ändern?
Jörg
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Registriert am: | 01.03.2006 |
Hallöchen,
In Antwort auf:
Was haben Ostdeutsche und Westdeutsche seit 16 Jahren Wende wirklich getan um sich kennenzulernen?
In Antwort auf:
Wollt ihr das überhaupt ändern?
In Antwort auf:
Warten etwa alle auf Unterstützung aus Politik, Medien und Unternehmen.
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Hallo,
einen großen Vorteil haben wir in dieser Hinsicht : Wir haben uns immer für den Westen interessiert - schon weil verbotene Kirschen besser schmecken. Fernsehen, Radio, geschmuggelte Zeitschriften, tausende Prospekte aus allen Branchen zur Messe, Lizenzplatten und und und.
Wir wußten über vieles Bescheid,ohne es je besitzen zu können. Na gut, Steuererklärung war vielleicht neu. Das Interesse in der Gegenrichtung ging gegen null. Man tat nur so, als ob man alles kennt, weil in der Tagesschau mal wieder ein Trabbi durchs Bild fuhr.
Karli
Hallo Seni, endlich mal jemand der mir aus der Seele spricht!!
Meine Heimat ist "jetzt" BW.
Der Begriff Wossi wurde auch bei mir benutzt, aber ich habe allen erklärt das ich der Groschi bin und war verblüfft wie schnell "Sie" das gelernt hatten.
Ich weiß wo ich herkomme,doch ich weiß auch wo ich hingehöre.
Das Problem vieler ist die Angst als "Ossi" erkannt zu werden, dabei ist doch der Mensch interessant!!!
Also genug geplaudert.
Grüße an alle und Kopf hoch!!!
GdS
Ich bin stolz ein "Ossi" zu sein und ich erzähle auch gern über unsere Vergangenheit. Eine Kollegin hat sich jetzt sogar einige Bücher über den Osten von mir ausgeliehen, weil sie mehr über früher wissen möchte. Da bin ich dann richtig stolz, daß man sich auch für meine Vergangenheit interessiert und nicht nur für meine zu erbringende Leistungen, denn die sind bestimmt nicht schlechter als bei den Einheimischen.
Einen Schritt zur Wiedervereinigung habe ich auch mit der Heirat von einem "Hiesigen" gemacht. Meine und seine Mutter waren davon aber nicht sehr begeistert (das bekannte Vorurteil), aber jetzt haben sie eingesehen, daß es klappt zwischen uns, auch wenn mein Mann nicht sehr viel von meinem Vorleben wissen möchte und immer wenn ich davon erzähle er immer nur auf seine Erfahrungen pocht und meins nicht akzeptiert. Aber da stehe ich drüber, denn ich weis doch, wie stur ein /mein "Wessi" sein kann.
So viel von mir zum Thema "Wiedervereinigung"
Gruß
Schmusekatze
Beiträge: | 287 |
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Hallo Schmusekatze Ramona,
Du sprichst mir aus der Seele.
Ich bin ja auch mit einem Wessi liiert, der ähnlich reagiert wie Deiner.
Vor 2 Wochen waren wir in Halle bei meinem Vater. Vor 4 Wochen so 25 km von Halle weg, Nähe Freyburg/Unstrut bei meiner Schulfreundin. Manches sieht er vielleicht mit neuen-anderen Augen, viele (Vor)Urteile sind aber ganz fest verankert.
Ich rede viel von früher und meiner Kindheit/Jugend. Damit er mich verstehen kann. Denn ich bin und bleibe im Herzen ein Ossimädchen!
Aber vielleicht - oder gerade deshalb liebt er mich, sagt er. Auch wenn wohl das Handling mit uns nicht so einfach sei, wie mit den "Einheimischen".
Und in der Firma - ich werde immer öfter gefragt (nach nunmehr 6 Jahren) und meine lieben Kollegen lassen sich mittlerweile gern in der Mittagspause erzählen. Mach ich immer wieder gern!
So, Pause ist gleich vorbei, ich zieh mich langsam wieder ins Büro zurück ...
Gruß an Alle
Iris
Beiträge: | 580 |
Registriert am: | 27.06.2006 |
Mein Mann ist sehr interessiert an meiner Vergangenheit und auch seine Familie. Ich muss immer wieder erzählen.
Und wenn wir bei meinen Eltern sind, fragt er meinen Papa Löcher in den Bauch. Inzwischen kennt er die Sächsische Schweiz fast besser als ich.
Auch meine Kollegen sind da sehr interessiert. Die meisten waren privat schon in Dresden, Leipzig, Berlin....! Und sind begeistert.
Tanja
Ich will auch noch meinen Senf dazugeben. Die Probleme zwischen Ost und West sind auch sprachliche Probleme, einfach Verständigungsprobleme. Damit meine ich nicht Dialekte. Habe vor einiger Zeit ein ganz tolles Buch gelesen: "Ihr könnt uns einfach nicht verstehen" von Olaf Georg Klein, Untertitel: Warum Ost- und Westdeutsche aneinander vorbeireden. Dieses Buch hat für mich vieles, was ich vorher in meinen vielen Dialogen mit Wessis nicht verstanden habe, einfach richtig beleuchtet und eine Unmenge AHA-Effekte var allem auch über mich und mein Verhalten erzeugt.
Der Author, geboren in Ostberlin, war Gastprofessor in den USA und hat dort studiert, warum sich Engländer und Amerikaner nicht verstehen. Dies hat ihn auf die Idee gebracht, auch mal die deutsch-deutsche Verständigung zu analysieren.
Hier mal die Abschnitte:
Wie die Mauer in den Köpfen entsteht
Deutungsmuster und Phasen der Ost-West-Mißverständnisse
Der erste Blick und die Folgen
Die ersten Worte...-manchmal gleich die letzten
Mißgeschick, Kulturschock oder Kommunikationsschock
Achtung: Dünnes Eis!-Die häufigsten Konflikte
Kommunikationsprobleme im Job
Spezielle Mißverständnisse zwischen Männern und Frauen in Ost und West
Prinzipien gelungener Kommunikation
Manchmal etwas anstrengend, aber alles in allem ein Tolles Buch, welches allerdings selbst die Kritiker bei Amazon polarisiert.
JoeSachse
PS: Un manche Kommunikation hier im Forum könnte glatt zur Entstehung des Buches beigetragen haben....
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Registriert am: | 16.07.2006 |
Als Fortsetzung zu diesem Thema möchte ich noch was anhängen:
Zitat von Moderator
Ich möchte mal noch einen nachlegen ...
Was haben Ostdeutsche und Westdeutsche seit 16 Jahren Wende wirklich getan um sich kennenzulernen? Diese Frage richte ich bewusst an beide Seiten, denn Ossis und Wessis haben für mich keinen ersichtbaren Schritt unternommen. Warum habe ich im Internet keine Intitution und nicht mal einen Verein oder ähnliches gefunden, die mal aktiv was in Richtung menschlicher Wiedervereinigung getan haben? Ich versteh es nicht. ...
Beiträge: | 798 |
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....also ..... Vorurteile und dummen Sprüche....da steh ich inzwischen drüber, reagier nicht mehr...
Meine Meinung: solche Bemerkungen kommen meist von Leuten, welche mit sich selber nicht im Reinen sind.
Ich lebe jetzt hier, ok die Bayern sind ehh ein merkwürdiges Völkchen. Gedanken...was wäre wenn oder so ...sind ehh nicht mein Ding.
Ich bin da eher der Realist, nehm die Dinge wie sie sind, bin bei Weitem mit vielen nicht einverstanden, aber jeder sollte das Beste aus seiner Situation machen....
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Also ich finde es nur immer wieder nervig, dass man uns vor hält, dass wir ausbluten...
Nun fängt damit auch noch der RBB an..
http://blog.rbb-online.de/roller/ostblog/
persönlich ist mir der beitrag:
In Antwort auf:besonders aufgestoßen..
Liebe Blogger,
Ich habe mit Interesse den "ostblogg" verfolgt und möchte auch ein paar Zeilen schreiben.
Ich habe vor nunmehr 15 Jahren Brandenburg verlassen,ich komme aus dem Landkreis Oder-Spree.1992 stand für mich fest,dass ich nach meinem Studium ganz sicher wieder zurückkommen werde.Meine Vorstellung war damals,dass sich nach meinem Studium die Lage in den neuen Ländern angepasst hätte ...Dem war dann natürlich nicht so,wie wir alle wissen und ich blieb in der Stadt,in der ich erfogreich mein Studium abgeschlossen habe hängen,München.Nun kann man viel über diese Stadt sagen,das Wichtigste für mich nach den Studium war,dass man sich die Stellen quasi aussuchen konnte,gerade für junge Akademiker ist München ideal und alle Türen stehen offen.Ich könnte mir weder in Brandenburg noch in Berlin vergleichsweise Arbeits-,Einkommens- und Lebensbedingungen vorstellen.
Natürlich habe ich gerade Anfang der 90er Jahre die großen Ressortiments gegenüber Ostdeutschen gespürt,was dann logischerweise dazu führte,dass man innerhalb weniger Monate nicht mehr gehört hat,woher ich ursprünglich stamme.
Ich werde in München bleiben und habe damit Brandenburg endgültig den Rücken gekehrt.Hier habe ich im letzten Jahr geheiratet,einen Münchner!,und vor 2 Monaten mein erstes Kind geboren.Ich werde nach der Elternzeit ganz normal wieder arbeiten gehen können.
Mit meinem Eintrag möchte ich allen Mut machen,die über einen Umzug in den Westen nachdenken.Natürlich ist nicht alles so,wie man es in der Heimat gewohnt war,Freundschaften reißen an,aber dafür entstehen neue.
Alexandra
Spürst du es in dir? Wie uns das Leben erfüllt mit Glück? Wir alle sind hier zu leben unser Geschick. Sing ein Lied! Vergiss die Sorgen, wenn ein Tag zu Ende ist! Komm vertrau auf morgen, weil das Leben es uns verspricht!
Es war einmal..das Leben
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Vielleicht will sie damit vor allem den phlegmatischen Menschenschlag ansprechen, die zwar keine Arbeit haben, aber tausenderlei Gründe, um im "jüldenen Westen" keinen Job anzutreten. Man kann es drehen und wenden wie man will, gut bezahlte Arbeit gibt es nur im Westen. Was mich an dem Eintrag sauer aufstösst ist, dass sich die werte Dame ihrer Herkunft schämt, sie verschleiert um akzeptiert zu werden.
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Ich will ans Meer zurück, ein letzter Blick
Spüren, wie der Wind mir Flügel gibt
Ich will ans Meer zurück, dort wo das Glück
Mich endlich wieder in die Arme nimmt
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