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RE: Warum wir uns alle in dieser Situation befinden?

#16 von mathias , 27.11.2007 16:41

Zitat von Daneel
Vielleicht will sie damit vor allem den phlegmatischen Menschenschlag ansprechen, die zwar keine Arbeit haben, aber tausenderlei Gründe, um im "jüldenen Westen" keinen Job anzutreten. Man kann es drehen und wenden wie man will, gut bezahlte Arbeit gibt es nur im Westen. Was mich an dem Eintrag sauer aufstösst ist, dass sich die werte Dame ihrer Herkunft schämt, sie verschleiert um akzeptiert zu werden.


Das halte ich für ein gerücht, dass man nur da gut bezahlte Arbeit findet!
Mittlerweile kann man auch hier geniale stellen finden.
Meine Freundin hat es ja schließlich bewiesen ;)

Das man hier zwar mehr suchen muss, und vieleicht auch längere Fahrstrecken in Kauf nehmen muss, will ich da nicht verhehlen, aber das macht ma mit niederigen Mieten, und Lebenshaltungskosten wieder wett!

Wie gesagt, ist nicht mehr sooooo düster bei uns, wie es auf dem ersten Blick immer die medien suggerien


Spürst du es in dir? Wie uns das Leben erfüllt mit Glück? Wir alle sind hier zu leben unser Geschick. Sing ein Lied! Vergiss die Sorgen, wenn ein Tag zu Ende ist! Komm vertrau auf morgen, weil das Leben es uns verspricht!

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RE: Warum wir uns alle in dieser Situation befinden?

#17 von joesachse , 27.11.2007 21:09

Hallo Mathias,

ich verstehe zwei Dinge nicht:
Wieso stößt Dir dieser Beitrag so negativ auf?
Wieso interpretierst Du Aussagen hinein, die so gar nicht gemacht wurden?
Mit keinem Wort schämt sich die Dame Ihrer Herkunft. Und das es gerade Anfang der 90er Jahre ne Menge Vorurteile gegen Ostdeutsche gab, ist einfach ein Fakt, mit dem man leben musste. Sie macht Leuten Mut, die über die Veränderung nachdenken und in den Westen gehen wollen. Sie fordert aber nicht Leute auf, den Osten zu verlassen. Natürlich kann man auch im Osten gut bezahlte Stellen finden. Aber da herrscht trotzdem noch eine Arbeitslosigkeit von deutlich mehr als 10 %, hier , wo ich momentan lebe, haben wir aktuell 3,8%, d.h. quasi Vollbeschäftigung!!

Etwas mehr Sachlichkeit und etwas weniger Empfindlichkeit sind im Umgang miteinander oft angebracht.

Gruß
JoeSachse

 
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RE: Warum wir uns alle in dieser Situation befinden?

#18 von mathias , 08.03.2008 00:49

Zitat von joesachse
Hallo Mathias,

ich verstehe zwei Dinge nicht:
Wieso stößt Dir dieser Beitrag so negativ auf?
Wieso interpretierst Du Aussagen hinein, die so gar nicht gemacht wurden?
Mit keinem Wort schämt sich die Dame Ihrer Herkunft. Und das es gerade Anfang der 90er Jahre ne Menge Vorurteile gegen Ostdeutsche gab, ist einfach ein Fakt, mit dem man leben musste. Sie macht Leuten Mut, die über die Veränderung nachdenken und in den Westen gehen wollen. Sie fordert aber nicht Leute auf, den Osten zu verlassen. Natürlich kann man auch im Osten gut bezahlte Stellen finden. Aber da herrscht trotzdem noch eine Arbeitslosigkeit von deutlich mehr als 10 %, hier , wo ich momentan lebe, haben wir aktuell 3,8%, d.h. quasi Vollbeschäftigung!!

Etwas mehr Sachlichkeit und etwas weniger Empfindlichkeit sind im Umgang miteinander oft angebracht.

Gruß
JoeSachse


Frag mal lieber andersherum..
Warum habt ihr da vollbeschäftigung, und wir 10%?
Simple, da man uns hier ausblutet, und wir nur damit beschäftig sind, dass Schrumpfen zu gestalten/verwalten.
Den die zentren in den NBL die eine niedrige Arbeitslosquote haben, saugen quasi auch nur die Leute aus anderen regionen ab, und durch die neue Nachfrage entstehn wieder neue möglichkeiten, was wiederum Arbeitsplätze und damit weitere Jobchancen bietet, und damit wiederum nachfrage!
Sehe ich doch im speckgürtel um Berlin, wo es mittlerweile brummt, und der allein schon über 1 Million Leute hat.

Und wenn man dann die nüchternen Zahlen sieht, dass immernoch jährlich 10-12.000 Leute allein Brandenburg (okay, sachlich muss man sagen, dass etwa die hälfte nach Berlin geht) verlassen, dann schmerzt es natürlich.

Aber das ich da übereagierte ist mir nachher auch klar geworden ;)

PS: aber das frustierenste ist ja, dass man dagegen kaum was tun kann, da wir nicht so die Möglichkeiten haben, um aus der Situation zu kommen, da man dafür handlungspielraum brauch, den wir nicht haben, und schließlich leben sie ja ganz gut davon, dass sie sich durch uns verjüngen, und wir vergreisen...


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RE: Warum wir uns alle in dieser Situation befinden?

#19 von vonHartenfels ( Gast ) , 02.05.2008 13:52

Zitat von Moderator
Ich möchte mal noch einen nachlegen ...

Was haben Ostdeutsche und Westdeutsche seit 16 Jahren Wende wirklich getan um sich kennenzulernen?

Wie wollen wir das ändern?
Wollt ihr das überhaupt ändern?

Jörg


hallo jörg,

und damit möchte ich diesen recht interessanten thread noch einmal hervor holen.
zu deinen (siehe oben) gestellten fragen müßte eigentlich noch eine vierte hinzugefügt werden.

was können wir überhaupt dafür tun, daß sich etwas ändert?

ich habe mit großem interesse die einzelnen beiträge in diesem thread studiert und mir versucht eine antwort auf alle aufgeworfenen fragen zu geben.
ich finde keine!

an uns allein, die wir wirklich bemüht sind bestehende vorurteile auf welcher basis auch immer abzubauen, an uns allein liegt es nicht.
die schwarzen schafe unter uns, die, welche mit verklärtem blick unbedingt ihre (leider recht häufig völlig daneben liegende) meinung kund tun müssen, daß beispielsweise der westen eigentlich dumm und wir die allein hochgebildeten sind, diese aus meiner betrachtung schwarzen schafe tun der sache als solcher absolut keinen gefallen, ja sie fördern gegenteilig das momentane noch.

allerdings, und da kann ich meine eigene gewisse resignation nicht ganz verbergen, was nützt dem einsamen rufer in der wüste sein guter wille und sein engagement, wenn keine karawane rast macht um ihm zuzuhören?!

wir können uns die köpfe heißreden wie wir wollen, vierzig jahre, daß sind gut zwei generationen.
und nicht zu vergessen dabei die unterschiedlichen politischen systeme.
vierzig jahre nicht genau von und über einander wissen, diese lange zeit wird wohl mindestens doppelt solang benötigen um möglicherweise irgendwann aufgearbeitet zu sein.
wenn überhaupt!

was wir hier in deutschland schon haben steht korea noch bevor.
nicht zu vergessen, dies ist auch eine (!) nation welche durch eine grenze in zwei unterschiedliche polit-systeme geteilt ist.
auch dort wird es wohl nicht mehr lange dauern bis es zur wiedervereinigung kommen wird.
und dann können wir einmal versuchen zu vergleichen und uns noch einmal die jetzt bestehenden fragen erneut aufwerfen.
ich glaube intuitiv die antwort heute schon zu wissen!

allen, die sich an diesem diskussionspunkt so rege beteiligt haben möchte ich abschließend nur mal so als anmerkung in auftrag geben, unterhaltet euch mal zum thema integration und zusammenleben mit den türken, italienern, spaniern, portugiesen etc.
diese menschen werden euch garantiert auch so einiges von ihren wünschen, sehnsüchten und hoffnungen über ihr z.t. auch schon über vierzig jahre währendes leben in deutschland zu berichten wissen.

wir ost-deutsche sollten vielleicht etwas mehr geduld aufbringen in vielen dingen, nicht umsonst ist in der deutschen hochpolitik in jüngerer vergangenheit die brisanz der ausländer-politik so heftig in den diskussions-mittelpunkt gerückt worden.
auch seitens des westens hat man inzwischen erkannt, daß gewaltige fehler gemacht worden sind.
mehr als zwei generationen hat es gedauert, daß man nun aus seinem "dornröschen-schlaf" erwacht ist.

wie lange also mag es somit noch dauern, bis auch wir deutsche aus ost und west endlich wieder "ein" volk sein werden?

wer helmut kohl im wahlkampf-jahr 1990 mit seinen reden von den "blühenden landschaften innerhalb kürzerer zeit" glauben geschenkt hat, hatte zu ddr-zeiten entweder keinen west-tv-empfang oder aber hat die zukunft wirklich nur durch die rosarote brille sehen wollen.

jürgen

ps: lieber jörg, ohne dir zu nahe treten zu wollen, die aufstellung in der umfrage über diesem thread empfinde ich als vermessenheit und somit beschämend !!!
es muß den west-deutschen wie eine schallende ohrfeige vorkommen !!!


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na guggema eehner an !!!

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vonHartenfels
zuletzt bearbeitet 02.05.2008 14:01 | Top

RE: Warum wir uns alle in dieser Situation befinden?

#20 von manu-engelchen ( gelöscht ) , 10.05.2008 09:08

Hmm ich muß sagen das ich egal wo ich war immer sehr wenig Probleme hatte, und ich habe immer klar rauhängen lassen dass ich ein Ossi bin.
Ich habe immer zu Ossis und Wessis schnell kontakt bekommen. Und niemals habe ich mich aussen vor oder abgeleht gefühlt.
Ich habe lange auf einer Privatstation gearbeitet und da waren echt die Schwaben mit den dicken Brieftaschen und sie haben mich dort gut aufgenommen und wir haben auch oft über die Probleme Ost/West geredet.
Grad diese Woche hat mich ne Patientin auf der neuen Arbeit besucht und mir was selbstgebasteltes für meine Tochter gebracht.

Sicher is die annäherung nicht so wie gewünscht, aber ich versteh auch das es echt schwierig is, wenn zwei so unteschiedliche ich sag jetzt mal Kulturen aufeinander prallen.

Ich kenn auch einige die vom Westen in den Osten gegangen sind.

manu-engelchen

RE: Warum wir uns alle in dieser Situation befinden?

#21 von blafaselblub , 11.05.2008 22:19

mal ein paar ganz persönliche eindrücke aus meiner 8-jährigen süd-west-deutschen lebenserfahrung.
als ossi wurde nicht allgemein abgestempelt, als mitmensch beszeichne ich dies, als deutscher akzeptiert.
geht man jedoch etwas tiefgründiger heran (ich kann und möchte dies halt nur aus meinem umfeld betrachtet wissen, da es garnicht anders geht),
habe ich erfahrungen machen müssen, so lang alles läuft ist friede-freude-eierkuchen-prinzip. kommt es zu problemen mit sachlicher kritik und man will sich damit vernünftig auseinandersetzen, ist alles auf einmal ganz anders (ich spreche mal für mich ganz allein, auf einmal gibt es den begriff kollegialität nicht mehr). motto, ich schon lange hier, du erst kurz, also halt das maul oder du bist weg "vom fenster". ist mir inzwischen schon 2 mal passiert (ereignete sich). ich habe gern mit meinen schäbischen und auch ostdeutschen kollegen zusammengearbeitet, leider haben mich einige meiner schwäbischen kollegen enttäuscht, aber auch meiner kollegen aus ostdeutschland. sicher spielt auch alter und lebenserfahrung eine gewichtige rolle und das verständnis zum aufrechten gang. mein fazit zum "RE: Warum wir uns alle in dieser Situation befinden"
von einander zu lernen ist uns aus den neuen bundesländern in die wiege gelegt worden, den jüngeren sicherlich nicht so bewusst, wie denen die zur wende 20 - 30 jahre jung waren.
es ist kein kulturelles problem, eher ein temporäres, das seine zeit braucht, da es um nord, süd, ost und westdeutschland geht. ich glaube manchmal, ohne medien wäre vieles einfacher im deutsch-deutschen verständnis und zusammenwachsen (klammere mal geld aus )
nun, meine ansicht dazu, (wir sollten gemeinsam verstehen zu lernen, verdammt schwer, aber machbar
lg blafaselblub

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RE: Warum wir uns alle in dieser Situation befinden?

#22 von vonHartenfels ( Gast ) , 12.05.2008 04:41

Zitat von blafaselblub
mal ein paar ganz persönliche eindrücke aus meiner 8-jährigen süd-west-deutschen lebenserfahrung.
ich habe gern mit meinen schäbischen und auch ostdeutschen kollegen zusammengearbeitet, leider haben mich einige meiner schwäbischen kollegen enttäuscht, aber auch meine kollegen aus ostdeutschland. lg blafaselblub


zur traurigkeit, welche aus diesen worten spricht möchte ich dir einmal aufzeigen, daß leben in der fremde fern der heimat nicht nach jahren gerechnet werden kann.
ich bin auch mensch mit seele und habe mir gewisse menschlichkeit bewahrt.
aber im berufsleben habe ich mich geändert:
ich werde überleben !!! (was immer sich mancher geneigte leser nun vorzustellen vermag)
auch wenn es immer mit einem gewissen spagat verbunden sein wird.
mit gefühlsduselei geht man in dieser welt unter.
ist leider so!
über 60 jahre...., das werden wir nicht ändern.

ein (trauriges) beispiel:

als wir 1990 übergesiedelt sind haben wir schon kurz darauf ein sehr nettes älteres ehepaar kennengelernt, welche uns beim neuanfang sehr zur seite gestanden sind.
aber was uns schockiert hat, wenn das gespräch auf die hiesigen kam, begann von diesen beiden liebenswerten menschen eine schimpf-und fluchkanonade, das kann sich mancher nicht vorstellen.
wir haben uns lange zeit gefragt, wie von erz-christlich-katholischen menschen soviel haß ausgehen kann, aber irgendwann haben wir einiges mit anderen augen angesehen.

1958 sind sie mit ihrer schwerkranken mutter von ihrem einstmals reichen bauernhof bei görlitz in den westen geflüchtet, haben nach und nach seit dem mauerbau über schleuserorganisationen mit viel geld ihren früheren hofangestellten die flucht aus der ddr organisiert und ermöglicht.
immer beseelt vom gedanken der christlichen nächstenliebe alles menschenmögliche versucht hier anerkannt zu werden, haben ein großes haus gebaut, zwei wunderbare söhne großgezogen (beide manager in der hoch-industrie), waren urheber und sponsoren für die erste kita im "oberen gäu", wie die landschaft hier oben genannt wird.....
gedankt hat es ihnen niemand, ja sogar im gegenteil!
was denen hier aber von den einheimischen "als dank" angetan wurde, als die gesetze noch nicht so waren wie sie heute sind, ich möchte es nicht wiedergeben.

es war für uns "neu-ankömmlinge" nicht einfach, mit diesem wissen ohne vorurteile gegen die hiesigen normal weiter zu leben.

nachdem es nach dem besuch von willi brandt in der ddr in erfurt endlich zur lockerung des deutsch-deutschen reiseverkehrs kam, da sind sie auch wieder immer öfter in ihre frühere ostdeutsche heimat gefahren, haben alte freundschaften wieder aufleben gelassen und gepflegt.
1991 haben sie das angebot der treuhand ausgeschlagen ihren früheren bauernhof rückübertragen zu bekommen, weil sie niemanden von haus und grundstück vertreiben wollten, der dort ahnungslos über die wahren besitzgründe knapp 30 jahre gelebt, gebaut und gerackert hat.
1998 sind sie zurück gegangen, beide nun rentner, nach genau 40 jahren !!!
es war ein abschied mit vielen tränen.

wir, die wir damals auch 8 jahre hier waren hatten da schon erste "erfahrungen"!

und jetzt hier im ossiforum, die vielen jungen menschen, die die gleichen sehnsüchte und hoffnungen im zusammenleben mit den hiesigen offenbaren so wie auch wir sie hatten als wir ´90 gekommen sind, so viele, die irgendwie nicht mit dieser art von gesellschaftordnung klarkommen z.t. mit verklärtem blick zurück an das gute in der ddr...

es macht mich betroffen, aber ändern kann ich..., können "wir" nichts!
die welt des kapitals läßt das nicht zu.
und die nächste "wende", so sie denn überhaupt jemals kommen wird wegen der heute penetranten uneinigkeit der menschen, diese wende wird garantiert nicht ohne blutvergießen über die bühne gehen.

unsere bekannten aus görlitz, ihrer inneren einstellung und ihres christlichen glaubens wegen konnten sie es nicht, mensch sein und zugleich schwein.
und beinahe sind sie daran zerbrochen.
"unsere wende" war deren größtes glück, ich habe sie besucht 2001, glücklich waren sie, auf ihrem erworbenen "neuen hof".
und die vielen freundlich offenen menschen, denen ich dort begegnen durfte, auch wenn manche von h4 gezeichnet waren.

ein erz-konservativer alt-bundi wird derlei niemals verstehen.

* * *

und jetzt kommst du mit deinen 8 jahren....

ich verstehe dich, wie so viele andere hier drin.
aber nicht der blick zurück bringt uns weiter!
die ddr, das war einmal und kommt nicht mehr.
aber ob wir besser waren oder sind bleibt dahingestellt.

liebe grüße


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na guggema eehner an !!!

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vonHartenfels
zuletzt bearbeitet 12.05.2008 05:02 | Top

RE: Warum wir uns alle in dieser Situation befinden?

#23 von queeny , 12.05.2008 12:01

Zitat von blafaselblub
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mal ein paar ganz persönliche eindrücke aus meiner 8-jährigen süd-west-deutschen lebenserfahrung.
ich habe gern mit meinen schäbischen und auch ostdeutschen kollegen zusammengearbeitet, leider haben mich einige meiner schwäbischen kollegen enttäuscht, aber auch meine kollegen aus ostdeutschland. lg blafaselblub
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Ich wollte ja nix mehr schreiben, aber nun muss ich es doch! Blasi - Du solltest nicht so depri sein! Ich wohne ja in NRW und hier gerade im Ruhrpott wohnt ja sehr gemischtes. Der Ruhrpott war und ist ein Schmelztiegel der verschiedensten Völker. Ich wohne rechtsrheinisch, da bedeutet von den Menschen mehr Toleranz
erwarten zu dürfen. Und so ist es auch in der Tat. Ich habe lange linksrheinisch gelebt und was mir dort an Intoleranz begegnet ist, das geht auf keine Kuhhaut! Diese Intoleranz gab es in der Verwandtschaft, natürlich auf der Arbeit ganz besonders, weil ich "leider" nordeutsch spreche mit sächsischen Endungen und rheinländischer Klangfarbe; Intoleranz natürlich im Wohnumfeld usw. Ich habe mich nicht unterkriegen lassen von all denen, die versucht haben mich zu mobben. Mein Motto war und ist: "Feuer frei!" Dabei darf man allerdings nicht den Bogen überspannen, was heisst: Man muss schon sehen wo die Grenze ist! Sonst geht der Schuss nach hinten los.! Ich wohne wie gesagt rechtsrheinisch und arbeite jedoch linksrheinisch. Wer hier auf Kollegialität setzt ist im falschen Film! Es gibt ein Wort, das heisst Wettbewerb! Man steht als im direkten Wettberb - früher hiess das Konkurrenz (Wettbewerb ist ja viel niedlicher!) - zu seinem Kollegen, obwohl "Teamwork" üerall das Wort ist. "Teamwork"? Alles bloss Laberbullshit! Denke einfach nicht an andere! Du musst überleben und Rücksichtnahme auf andere bringen Dich kein Stück weiter! Im Ernstfall hilft Die keiner weiter, sondern das Gegenteil ist der Fall. Die "anderen" trampeln noch auf Dir rum. In den NBL wird es wohl auch nicht viel besser sein, denn die Konkurrenz um die wahrlich wenigen Arbeitsplätze ist dort immens. Also Kopf hoch Junge! Trübsal blasen bringt Dich nicht weiter. Rebekka

 
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RE: Warum wir uns alle in dieser Situation befinden?

#24 von mutterheimat , 12.05.2008 12:31

Ich habe mir diesen Artikel und die Kommentare alle durchgelesen. Ich muß sagen, daß meiste stimmt. Aber was hilft es? Eine Wahrheit, welche keine konstruktiven Ergebnisse bringt, ist nun mal nur eine Information, ohne Wirkung. Das Ausbluten des Ostens kann man vorläufig nicht stoppen. Der Osten wird also in gewisser Weise veralten. Mir gefällt es auch nicht, aber danach geht es nicht. Andere Staaten werden immer wieder deutsche Kräfte (insbesondere Ostdeutsche) abwerben. Und das mit Erfolg. Allen voran Österreich und die Schweiz. Das schlimme daran ist, daß sogar ein ehemaliger Bundeskanzler (der, vor Merkel), einem ganz berühmten und in Braunau geborenem Mann, diesbezüglich massive Konkurenz gemacht hat. Nur mit einem Unterschied. Der aus Braunau, hat die Jungs/Mädels, Flucht+Kriegsmäßig, aus dem Land gejagt. Der andere hat es arbeitmäßig geschafft. Was für eine Leistung! Wanderungen gab es schon immer. Angeheizte und mutwillige/vorsätzliche, Wanderungen hat dieser Bundeskanzler, (bezüglich Arbeitplatz), erfunden. Deswegen würde ich einmal sagen, Ostdeutsche in Westdeutschland haben andere und möglicherweise schärfere Probleme, als restlos abgehauene, (Österreich, Schweiz, Amerika, etc.). Da ich in Österreich gearbeitet habe und an der Grenze wohne, glaube ich, daß, zumindestens für Österreich, etwas zu wissen.


Es ist immer besser, etwas aus originalen Quellen zu erfahren, als aus ganz besonders "klugen Köpfen".

 
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RE: Warum wir uns alle in dieser Situation befinden?

#25 von queeny , 12.05.2008 13:14

Ach Mutterheimat! Kein guter Vergleich zwischen Dummschwätzerdödel und dem aus Braunau!! Hätte ich die Wahl, dann doch Dummschwätzerdödel, aber niemals so einen Idioten wie den aus Braunau! Da sei Gott vor, dass niemals mehr Deutschland vor so einem auf die Knie fällt![ Obwohl die Gefahr wieder greifbar wird.] Rebekka

 
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RE: Warum wir uns alle in dieser Situation befinden?

#26 von Weilheimer , 19.07.2008 20:00

Heute stand auf Lausitzer Rundschau online ein Beitrag von einer Ex-Finsterwalderin, welche vor 9 Jahren (so wie ich) in die alten Bundesländer gegangen ist.

Zitat LR
Viele gehen nicht freiwillig weg
Rosi Fechter schreibt per E-Mail zur Abwanderung der Menschen und dass Finsterwalder immer kleiner wird: Wenn Finsterwalde genügend Arbeitsplätze und berufliche Chancen hätte, wären wir alle noch da.
Wer verlässt denn freiwillig seine Familie! Ich bin jetzt mittlerweile neun Jahre weg von meiner Heimatstadt. Es werden noch mehr Leute gehen, das ist sicher. Armes Finsterwalde, denn es fehlt der Nachwuchs und die Jugend. Traurig. Es würden wahrscheinlich auch viele wiederkommen, da nicht alle freiwillig gegangen sind, aber die Aussicht auf Harz 4 ist nicht gerade aufbauend. Eine ehemalige Finsterwalderin.


Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen und trifft die Situation der meisten aus dem Osten weggezogenen.

Es ist nun mal Fakt die DDR war Pleite und die Betriebe marode, aber eben nicht alle. Es gab auch DDR Betriebe, welche man mit ein wenig politischen Willen hätte retten können. Die hat die Treuhand lieber an irgendwelche dubiosen Investoren für einen Euro verkauft, die haben dann die Auflagen erfüllt und die Produktion für eine relativ kurze Zeit weitergeführt und danach wurde die Firma mit Gewinn ausgeschlachtet un danach war der Investor, der mangels Kontrolle meist nichts investierte, und die Arbeitsplätze weg. So hat man sich in den alten Bundesländern unliebsame Konkurrenz vom Hals gehalten.



 
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RE: Warum wir uns alle in dieser Situation befinden?

#27 von Masseur , 19.07.2008 20:20

Es ist nun mal Fakt die DDR war Pleite und die Betriebe marode, aber eben nicht alle. Es gab auch DDR Betriebe, welche man mit ein wenig politischen Willen hätte retten können. Die hat die Treuhand lieber an irgendwelche dubiosen Investoren für einen Euro verkauft, die haben dann die Auflagen erfüllt und die Produktion für eine relativ kurze Zeit weitergeführt und danach wurde die Firma mit Gewinn ausgeschlachtet un danach war der Investor, der mangels Kontrolle meist nichts investierte, und die Arbeitsplätze weg. So hat man sich in den alten Bundesländern unliebsame Konkurrenz vom Hals gehalten.[/quote]

Man hatte den Eindruck, das die Betriebe manchmal nur wegen der Sahnestücke genommen wurden. Grundstücke in bester Lage an der Ostsee oder in Gegenden wo viele Oberindianer ihre freie Zeit sehr wertvoll totgeschlagen haben. Und das für ne Mark?!

@weilheimer, sicher war die DDR pleite; aber wie ist es denn heute?
S. ständig steigende Staatsverschuldung
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