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RE: Zeitarbeit - 10
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@michaka13 deine Firma ist wie viele andere Firmen auch, die Ursache der Existenz vom sklaventreibenden Leiharbeitsfirmen. Deine Chefs kaufen dort die Ware Arbeitskraft billig ein. Die Leute sind meist billiger, weil für sie nicht die branchenüblichen Tarifverträge gelten, sondern zum Beispiel, die sogenannter christlicher Gewerkschaften. Zudem brauchen sich deine Chefs nicht um solche Sachen, wie Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder um bezahlten Urlaub zu kümmern. Die Leute die sie von den "bösen" Zeitarbeitsfirmen bekommen sind in der Regel willig, weil ihnen die Wurst der Übernahme in die Stammbelegschaft vor die Nase gehalten wird, der sie dann bis zum Horizont und weiter hinterherhecheln. Mit diesem Leihern wird die Stammbelegschaft unter Druck gesetzt, um denen das eine oder andere Zugeständnis abzupressen. Deine Chefs zeigen dann auf die Leiharbeiten, um dann zu sagen "guckt mal, der arbeitet auch für 7,50 Euro die Stunde und das nicht mal schlecht". Firmen die sich aus dem Pool Leiharbeit bedienen sind niemals "Die Guten", das ist meine Meinung und zu der stehe ich auch. Irgendwie passt da was nicht, sich erst Leiharbeiter ins Haus holen und dann jammern, wenn die Zeitarbeitsfirma eine satte Endrechnung präsentiert. Aus meiner Sicht müsste so eine Ablöse gesetzlich festgelegt werden. Dann wird es für die Leiharbeiter nehmende Firma wirtschaftlich uninteressant sich von diesen Firmen die Arbeitskräfte zu holen und somit würden Zeitarbeitsfirmen verschwinden. Ich wäre darüber sicher nicht traurig. Die Agentur hätte dann keine Ansprechpartner mehr, wo sie Arbeitslose hinvermitteln könnte, damit die Statistik schön aussieht.
Ich möchte michaka13 keine bösen Absichten unterstellen, jedoch wird das System "Leiharbeit" durch viele Firmen am Leben erhalten. Über Allem schwebt immer diese Hartz4 Keule, die sagt "du musst quasi jede Arbeit annehmen, egal wie erniedrigend, kräftezehrend und billig sie ist!" Sogar ich würde wahrscheinlich als letzten Ausweg die Leiharbeit dem ALG2 bevorzugen, damit ich mich nützlich machen kann. Familienangehörige haben es durch und da wundert es mich, warum ein Unternehmen einen Stundensatz an eine Leiharbeitsfirma zahlt, der gigantisch ist, aber der Leiharbeiter nur einen Bruchteil von abbekommt ... ?? Dann doch gleich die Person befristet einstellen, dann wirds sogar billiger !
Micha, da sind wir aber wieder beim Thema "Gewerkschaften" etc. - insbesondere die inzwischen als nicht-tariffähig eingestuften "christlichen" Gewerkschaften haben im Bereich der Zeitarbeit solche Tarifverträge als Manteltarifwerk installiert - es wird aber noch einige Jahre und viele Verfahren dauern, bis alles gesäubert werden kann, was diese Menschen hinterlassen haben ....
In diesen Manteltarifverträgen sind tatsächlich Möglichkeiten bezüglich "Entschädigungen" sowohl mit als auch ohne Höhenstaffelung enthalten. Diese Entschädigungen richten sich in erster Linie in Form von Knebelverträgen gegen die betroffenen Mitarbeiter - werden aber gelegentlich (eigentlich ist es die Regel) gegenüber den ausleihenden Firmen erhoben, da die Vertragswerke eben auch diesen Weg zulassen. Insgesamt also so verdammt konkret schwammig, dass es eigentlich eines einfachen Weges zur Umgehung bedarf:
1. Der MA kündigt fristgerecht bei seiner Zeitarbeitsfirma. 2. Der MA informiert seinen Fallmanager über den Vorgang, mit der Begründung, er hätte ein Arbeitsangebot (Er kann ja nichts unterschreiben, solange seine Kündigung nicht rechtskräftig ist - auch eine Besonderheit... ) 3. Er unterschreibt bei euch und sendet wiederum eine Mitteilung an den Fallmanager.
Smithie, der "Hebesatz" für die Leiharbeitsfirma beträgt ungefähr 2,4 ... Mit diesem Zuschlag sind die in der Leihfirma anfallenden Kosten ( Arbeitgeberanteile in den diversen Kassen und der Büroaufwand gedeckelt, höhere Sätze bewirken, dass der Auftrag nicht zustande kommt) ...
Die alte Mär von Überkapazitäten abbauen durch Leiharbeiter in Stoßzeiten zieht nicht mehr....es ist die reine Profitgier die zur Zeitarbeit führt und nichts anderes mehr. Heuern und feuern heißt die Devise. Alles andere sind Unkenrufe der Großwirtschaft und der Politik. da nutzt auch das beste Feedbeck nichts. Der Grundkonsens heißt Ausnutzung des Humankapitals.................
wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.
Es auch darum den Einfluß und die Macht von Gewerkschaften und Interessenverbänden zu schwächen ! Denn wenn meine Mitarbeiter streiken , dann kann ich immmer noch Zeitarbeiter anstellen , die die gleiche Arbeit sogar noch für weniger Geld erledigen !
Als ich 1990 hier in der Südpfalz anfing zu arbeiten gab es folgende Regelung.
Leiharbeiter max. 30% der Belegschaftsstärke
Leiharbeiter durften max. ein halbes Jahr beschäftigt werden, mussten danach festangestellt oder ausgetauscht werden.
Was viele vergessen haben, aufgeweicht und auf den heutigen Stand gebracht hat es die SPD-Regierung unter Schröder und dem unseligen Bundeswirtschaftsminister Clement
Jene, die ihre Schwerter zu Pflugschare schmiedeten, pflügen nun für die, die ihre Schwerter behielten.
Es auch darum den Einfluß und die Macht von Gewerkschaften und Interessenverbänden zu schwächen ! Denn wenn meine Mitarbeiter streiken , dann kann ich immmer noch Zeitarbeiter anstellen , die die gleiche Arbeit sogar noch für weniger Geld erledigen !
Ausbeuter............
wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.
Zitat @michaka13 deine Firma ist wie viele andere Firmen auch, die Ursache der Existenz vom sklaventreibenden Leiharbeitsfirmen.
Pauschalierungen sind in den seltensten Fällen hilfreich. So auch hier nicht. Ja wir nutzen Zeitarbeit. Aber wir nutzen sie als das, wozu sie ursprünglich gedacht war. Um in Spitzenzeiten Produktionsspitzen abzufangen. Wir sind produzierendes Gewerbe. Unsere Auftragslage ist abhängig von den Bestellungen unserer Kunden. D.h. es gibt mal ruhigere Zeiten, in denen wir mit der Stammbelegschaft über die Runden kommen und uns einen Lagerbestand aufbauen können. Es gibt aber auch Spitzenzeiten, in denen wir an der Kapazitätsgrenze produzieren. Da wir unsere Produkte in über 80 Länder liefern, können wir Auftragsspitzen nie richtig voraussagen. Unsere Produkte können relativ wetterunabhängig eingesetzt werden. Wird die Konjunktur in einem Teil der Erde schwächer, ziehts woanders vielleicht massiv an. So kommt es manchmal vor, das wir von jetzt auf gleich zusätzliche Arbeitskräfte benötigen. Ebenso wenn ein Großauftrag ansteht. Während des Urlaubs von Mitarbeitern. Oder bei Krankheit von Festangestellten, wenns mal länger als ein-zwei Wochen dauert. Dann werden für einen Zeitraum X, Mitarbeiter von einer Zeitarbeitsfirma geholt. Mach doch mal einen Vorschlag, wie man in einer solchen Situation schnell und flexibel reagieren kann, ohne auf das Mittel der Zeitarbeit zurückzugreifen. Wir sind für jeden Tipp dankbar.
Ich hab heut mal ein bissel mit unserem Prokuristen geplaudert. Er sagte, 2008 wurden das erste Mal Leiharbeiter eingesetzt. In den darauffolgenden Jahren, von 2009 bis jetzt, wurden im Bereich der Produktion und Weiterverarbeitung 6 Mitarbeiter fest und unbefristet angestellt. 4 davon waren Zeitarbeiter, die übernommen wurden. Ebenso eine Dame im Büro. Von einer ZAF gekommen, dann fest übernommen. Nun werden wir weitere 2 Mitarbeiter von der Leihfirma übernehmen. Deshalb weise ich in unserem Fall folgende Aussage entschieden zurück:
Zitat Die Leute die sie von den "bösen" Zeitarbeitsfirmen bekommen sind in der Regel willig, weil ihnen die Wurst der Übernahme in die Stammbelegschaft vor die Nase gehalten wird, der sie dann bis zum Horizont und weiter hinterherhecheln.
Zitat Irgendwie passt da was nicht, sich erst Leiharbeiter ins Haus holen und dann jammern, wenn die Zeitarbeitsfirma eine satte Endrechnung präsentiert
Der Angestellte kündigt bei seiner Leihfirma unter Einhaltung der gesetzlichen, bzw. arbeits-oder tarifvertraglich vereinbarten Kündigungsfrist. Für den dann arbeitslosen Arbeitnehmer verlangt der ehemalige Arbeitgeber dann eine Ablöse vom neuen AG? Was soll das? Niemand würde auf die Idee kommen, wenn Person A bei Firma A1 kündigt und danach bei Firma A2 anfängt, von Firma A2 eine Ablöse zu verlangen. Ist Firma A1 jedoch eine ZAF soll eine Ablöse gerechtfertigt sein. Wie würdest Du es finden wenn Du morgen kündigst weil Du eine bessere Stelle gefunden hast, aber Dein Nocharbeitgeber verlangt eine Ablöse vom zukünftigen AG? Und vielleicht aus diesem Grund das neue Arbeitsverhältnis nicht zustande kommt? Warum sollte hier der Leiharbeiter bei einem Arbeitsplatzwechsel schlechter gestellt sein als ein Festangestellter?
Zitat Aus meiner Sicht müsste so eine Ablöse gesetzlich festgelegt werden.
Und was soll das bringen? Niemand würde mehr einen Leiharbeiter übernehmen! Genau das wäre die Folge. Einmal entrüstest Du Dich über die Beschäftigungspolitik von Firmen, welche Leiharbeitnehmer beschäftigen. Und hier schlägst Du einen Handel vor, der ähnlich dem Sklavengeschäft vergangener Zeiten ist? Wie paßt das zusammen?
andersdenker schrieb:
Zitat In diesen Manteltarifverträgen sind tatsächlich Möglichkeiten bezüglich "Entschädigungen" sowohl mit als auch ohne Höhenstaffelung enthalten.
Und nur weil etwas in einem Vertrag steht, ist es auch gesetzeskonform? Ich denke wir wissen beide, das dem nicht so ist!
Zurück zu meinem/unserem Fall. Wir haben heute mit dem Kollegen gesprochen. Sind uns über die Konditionen einig gewurden. Der Mann wird eingestellt. Seine Leihfirma hat ihn Freitagnachmittag ins Büro bestellt und ihn dort massiv unter Druck gesetzt. Er bekommt noch diese Woche seinen Arbeitsvertrag. Danach kündigt er direkt mit 14 Tagen Frist bei seiner Leihbude. Er ist noch in der Probezeit. Hat am 09.07.2012 dort angefangen. Wir waren die erste Firma wo er eingesetzt war. Die Leihfirma darf uns dann gerne verklagen, wenn sie Lust und Zeit haben.
Die andere Mitarbeiterin wird zum 01. Januar angestellt. Sie ist von einer anderen ZAF. Dort erwarten wir keine Probleme.
Gruß, micha
P.S. Ich hab selbst bei einer Leihfirma gearbeitet, als ich ins Rheinland kam. Ich wurde nach rund 4 Monaten von der Firma, bei der ich eingesetzt war, übernommen. Ohne Ablöse!
Zitat:Michaka Ich hab heut mal ein bissel mit unserem Prokuristen geplaudert. Er sagte, 2008 wurden das erste Mal Leiharbeiter eingesetzt. In den darauffolgenden Jahren, von 2009 bis jetzt, wurden im Bereich der Produktion und Weiterverarbeitung 6 Mitarbeiter fest und unbefristet angestellt. 4 davon waren Zeitarbeiter, die übernommen wurden. Ebenso eine Dame im Büro. Von einer ZAF gekommen, dann fest übernommen. Nun werden wir weitere 2 Mitarbeiter von der Leihfirma übernehmen. Deshalb weise ich in unserem Fall folgende Aussage entschieden zurück: Ende.
Du gibst schon die Antwort selber in dem du schreibst, das ihr die Leiharbeiter übernommen habt, folglich wart Ihr Unterbelegt.... So lange die Zeitarbeiter oder Leiharbeiter genauso bezahlt werden wie die Stammbelegschaft ist auch im Grunde genommen das in Ordnung. Nun wollen wir doch mal deine so gelobte Wirtschaft/Firma die frage stellen, warum eigentlich die Zeitarbeiter schlechter statt besser bezahlt werden....normal ist doch, wenn eine Ware knapp wird, müssen wir alle höhere preise bezahlen, warum ist das beim Humankapital anders...das hat mir bis jetzt keiner erklären können / wollen. Liegt es daran, das Politik und Wirtschaft lieber selber daran verdienen und die Masse Mensch besser beherrschbar bleibt.Kleine Leute kann man wohl besser treten.... Und du kannst entschieden zurückweisen wie du willst, die Regel ist anders als du uns hier glauben machen willst. Und was das Problem Urlaub, Kranke Mitarbeiter, werdende Mütter und vieles mehr betrifft, so kann ich nur sagen, entweder die Firma kalkuliert falsch oder aber wie gesagt sie muß ihre Bedingungen gegenüber Fremdarbeiter grundsätzlich überdenken, dann wird sie auch weniger Personalprobleme haben.
wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.
Wie michaka schon schrieb: Pauschalierungen sind auch hier nicht hilfreich. Ich habe Unternehmen erlebt, die für einzelne Aufträge Zeitarbeiter eingesetzt haben, ohne diese Möglichkeit hätten sie diese Aufträge nicht realisieren können. Auch bei meinen früheren Arbeitgebern wurder (immer für befristete Zeiten, 3 oder 6 Monate) für spezielle Projekte Zeitarbeiter eingesetzt. Gerade mittelständische Unternehmen nutzen und benötigen diese flexible Möglichkeit, Arbeitskräfte zu beschaffen. Die Wirtschaft ist nun einmal zyklisch, es gibt in demn meisten Unternehmen Jahre mit viel Aufträgen und Jahre mit weniger Aufträgen. Die Arbeitsgesetzgebung in Deutschland lässt eine Hire & Fire Organisation wie in den USA so nicht zu (was wir alle sicherlich sehr gut finden, dass das hier anders ist). Das Problem ist, dass wie Weinböhlaer schon sehr richtig beschrieben hat die Einschränkungen für die Zeitarbeit, die den Missbrauch behindern, von Rot-Grün aufgehoben wurden. Damit wurde dem Mißbrauch Tür und Tor geöffnet, alle die hier angeführten Beispiele sind Realität, es gibt aber (vor allem im Mittelstand) durchaus auch die Zeitarbeit noch so, wie sie ursprünglich gedacht war.
Delta, für die meisten Tätigkeiten, für die Zeitarbeiter eingesetzt werden, gibt es ein Überangebot an Arbeitskräften, deshalb sind die Preise im Keller (und damit auch der Lohn). Deshalb muss dort der Gesetzgeber Regelungen schaffen. Ich arbeite aber durchaus auch mit Firmen zusammen, die Spezialisten vermitteln, da ist von niedrigen Preisen nichts zu spüren, da sind Stundensätze zwischen 80 und 100€ die Normalität, und beim Spezialisten kommen davon zwischen 50% und 90% an, je nachdem, ob er angestellt oder Selbstständiger ist.
Jede Geschichte hat vier Seiten. Deine Seite, Ihre Seite, die Wahrheit und das, was wirklich passiert ist.(Bruce Sterling)
Joesachse der Boom der Zeitarbeit ist ein Phänomen der letzten Jahre, eine Erscheinung neoliberaler Politik durch die FDP, SPD und CDU. Auch davor war die Wirtschaft zyklisch und das Arbeitsrecht war nicht viel anders, dennoch konnte die deutsche Wirtschaft überleben. Das deutsche Arbeitsrecht lässt Entlassungen zu, die Verträge werden nur befristet, das werden die in den meisten Firmen ohnehin und Leiharbeiter werden dennoch eingesetzt. Bei den wenigsten Firmen dienen Leiharbeiter dazu Auftragsspitzen abzuarbeiten. Die werden neben der normalen Belegschaft eingesetzt und dämpfen die Lohnstückkosten. Das statistisch in den letzten Jahren es kaum Lohnzuwächse gab, liegt an der massiven Ausweitung der Leiharbeit. Das Deutschland eine Wettbewerbsvorteil in Europa hat, liegt an den Leiharbeitern, d.h. der Aufschwung der letzten Jahre basiert auf dem Loch in der Lohntüte, das diese Menschen haben. Pauschalisierungen sind hilfreich, indem sie das allgemeine Verständnis fördern. Firmen die Leiharbeiter beschäftigen sind genau solche Ausbeuter, wie die Leiharbeitsfirmen selbst. Es gibt aus meiner Sicht nichts, was man daran beschönigen könnte, selbst wenn diese Firma sich herablässt einen Leiharbeiter in die Stammbelegschaft zu übernehmen. Die Leiharbeit gehört abgeschafft und Arbeit muss sich wieder lohnen. Es kann nicht sein, das einer 40 Stunden die Woche arbeitet und am Ende einen Betrag von der AfA bekommen muss, damit er leben kann. Dieses System ist pervers und asozial. Hinzu kommt das die Leiharbeiter kaum Zahlungen in die sozialen Systeme leisten können. Wir werden in 20 Jahren einen Masse arme Rentner haben, die am Tropf des Staates hängen und dessen Haushalt belasten und das alles nur, damit einige wenige Firmen heute ihren Schnitt machen.
Mit jedem deiner Sätze bin ich bei. Ich habe 3 Jahre für ein Leiharbeitsunternehmen gearbeitet. Immer bei der gleichen Firma. Und erst der Mindestlohn für unseren Job hat dazu geführt, das wir alle, ohne Ausnahme übernommen wurden. Wir erhielten jedoch keinen unbefristeten Vertrag. Das Teil nennt sich Objekt-AV. Sollte der Auftragsgeber den Vertrag mit unserer Fa. kündigen oder auslaufen lassen sind wir draußen, ohne Kündigung.
Zitat von Weilheimer im Beitrag #148Joesachse der Boom der Zeitarbeit ist ein Phänomen der letzten Jahre, eine Erscheinung neoliberaler Politik durch die FDP, SPD und CDU.
Das habe ich ja bereits geschrieben. Die Politik hat der Wirtschaft dieses Mittel bereitgestellt, mit allen unsozialen Auswirkungen, und die Wirtschaft nutzt das schamlos aus. Völlig normal in eine Wirtschaftordnung, die nach dem Motto organisiert ist "Fressen oder gefressen werden." Das ist kein Thema der Leiharbeit, sondern das thema , dass die Marktwirtschaft wieder eine soziale Marktwirtschaft werden muss (oder durch eine sozialere Gesellschaft abgelöst werden muss).
Zitat von Weilheimer im Beitrag #148Es kann nicht sein, das einer 40 Stunden die Woche arbeitet und am Ende einen Betrag von der AfA bekommen muss, damit er leben kann. Dieses System ist pervers und asozial. Hinzu kommt das die Leiharbeiter kaum Zahlungen in die sozialen Systeme leisten können.
Was hat das mit Leiharbeit zu tun? So geht es auch vielen Menschen in regulären Beschäftigungen. Deshalb müssen Regelungen her, die einen vernünftigen Mindestlohn garantieren, und die garantieren, dass Leiharbeiter genau so viel verdienen wie die Stammmitarbeiter, die die selbe Tätigkeit ausüben. Oder dass Leiharbeiter automatisch in das Tarifgefüge des Arbeitgebers integriert werden müssen. Wenn dies realisiert wird, dann wäre doch Leiharbeit nicht mehr unsozial. Und es gibt Länder in Europa, die solche Regeln haben.
In Deutschland ist das Geschäft mit der Leiharbeit inzwischen völlig außer Kontrolle geraten, da stimme ich die zu, und dies muss dringend geändert werden.
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