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RE: Günter Grass "Was gesagt werden muss"

#31 von delta , 06.04.2012 13:21

Zitat von delta

Zitat von reporter
[quote="delta"]

Nicht nur Deutschland, sondern alle Kriegsteilnehmende Nationen wollten die Juden nicht, drum suchte man einen Platz im arabischen Raum
und meinte damit, das Problem gelöst zu haben. Das wäre auch gut gegangen, bis man anfing den Juden mit allen mitteln auch immer wieder
die neuesten Waffen zu liefern



Dass die Deutschen mit ihren Verbrechen eine gehörige Mitschuld an der jetzigen Situation haben, diese Einsicht kann man wohl von dir nicht erwarten.

Soweit ich deine Einlassung verstehe, besteht deine Lösung darin, nach den sechs Millionen jetzt auch noch den Rest zu erledigen.




Erwartest du jetzt eine Bestätigung deiner Fantasie.............oder bist du einfach nicht in der Lage zwei Dinge auseinander zu halten...
aber das ist nicht mein Problem. Auch nach fast 70 Jahren gibt es auch in Deutschland noch immer Anfeindungen seitens der Jüdischen Gemeinden, aber
das Geld ist ihnen nicht dreckig genug, das sie es noch immer fordern von den Deutschen...................

Und es ist immer gut, wenn man einen Sündenbock hat, der schuld ist für die verbrechen die, die Israelis begangen haben an andere Völker............
Mach dich nicht Lächerlich...............


wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.

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zuletzt bearbeitet 06.04.2012 | Top

RE: Günter Grass "Was gesagt werden muss"

#32 von Weinböhlaer , 06.04.2012 16:27

Zitat von reporter
Ich möchte mal wissen, wie Deutschland reagieren würde, wenn es ein Land gäbe, welches Deutschland von der Landkarte verschwinden lassen möchte. Israel hat kein Land mit Atomwaffen per Erstschlag bedroht und hat selbst in Kriegen, wo es um seine Existenz ging, zu keinem Zeitpunkt an den Einsatz von Atomwaffen gedacht. Grass spinnt einfach substanzlos herum.

Das aggressive Mullah-Regime im Iran, welches regelmäßig die Auslöschung Israels androht, kommt bei Grass der Einfachheit halber erst garnicht vor.
Es sei daran erinnert, daß sich Israel bereits in einem Stellvertreterkrieg gegen das Mullah-Regime befindet, welches vom Gaza Streifen angegriffen wird. Angegriffen von der Hisbolla, die vom Mullah-Regime finanziert wird.




Grass liegt in der Wahrnehmung der Realitäten desöfteren etwas daneben.

@ reporter, das ist ein Satz von Ihnen. Ist es nicht eher zutreffend das sie in Ihrer Wahrnehmung
öffter da neben liegen.


Jene, die ihre Schwerter zu Pflugschare schmiedeten,
pflügen nun für die, die ihre Schwerter behielten.

 
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RE: Günter Grass "Was gesagt werden muss"

#33 von delta , 06.04.2012 17:04

Richtig...auch hier irrt oder lügt der Reporter einfach....der iranische Häuptling hat zur keiner Zeit die Auslöschung von Israel
gefordert,es war eine schlicht gewollte oder ungewollte Medienlüge, die auch von der dpa bestätigt wurde. der Iranische Häuptling
sprach lediglich folgende Worte die falsch weitergegeben wurden......Wörtlich hiess es...." Das Besatzerregime muß Geschichte werden "
das ist für mich eine völlig andere dastellung der Sache.


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RE: Günter Grass "Was gesagt werden muss"

#34 von Björn , 06.04.2012 17:16

Zitat
Was hat Günter Grass Schlimmes geschrieben: Er warnt – in ausdrücklicher Verbundenheit mit dem Land Israel – vor einem israelischen Erstschlag, »der das von einem Maulhelden unterjochte und zum organisierten Jubel gelenkte iranische Volk auslöschen könnte«.
Er warnt Deutschland davor, mit der Lieferung eines weiteren U-Bootes nach Israel, »dessen Spezialität darin besteht, allesvernichtende Sprengköpfe dorthin lenken zu können, wo die Existenz einer einzigen Atombombe unbewiesen ist«, »Zulieferer eines Verbrechens« zu werden. Er warnt, »die Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden«.
Und schließlich fordert Grass »eine ungehinderte und permanente Kontrolle des israelischen atomaren Potentials und der iranischen Atomanlagen durch eine internationale Instanz«.


> http://www.jungewelt.de/2012/04-05/058.php

Diesen Aussagen kann ich mich nur anschließen und vor allem eine Verwirklichung der letzten zitierten Forderung auch selbst zu fordern!!!!!!

Hier noch ein anderer Beitrag zum Thema: > http://www.zeit.de/news/2012-04/05/liter...tkrieg-05174402


Krypteria: http://www.youtube.com/watch?v=pVHK7AadSV8&feature=related

http://material.festival-mediaval.com/gr.../300x250ani.gif

 
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RE: Günter Grass "Was gesagt werden muss"

#35 von Atze , 06.04.2012 17:47

[quote="delta
Seit 1948 sind die Israelis Kriegstreiber im nahen Osten und wir Deutschen haben das Finanziert.
[/quote]

Na, da bin ich aber platt. Das habe ich in Geschichtsbüchern aber anders gelesen und auch im Museum der IDF (Isarael Deffence Force - Israelische Streitkräfte) anders gesehen.

Durch den Vorläufer der UNO wurde die Gründung des Staates Israel mit Wirkung Mai 1948 genehmigt und ihm ein Staatsterritorium zugewiesen. Dieses Territorium ist zwar wesentlich kleiner als das, welches wir heute als Israel kennen aber auch das hat seine Gründe.

Unmittelbar am Tage nach der Staatsgründung Israels, wurde dieser blutjunge Staat, von den umliegenden arabischen Staaten überfallen und fast zu Tode gedrückt mit einer militärischen Überlegenheit, die in der Kriegsgeschichte wohl seines Gleichen sucht. Hinzu kamen Embargos an Waffen und Kriegsgerät. Diese Embargos wurden nur von wenigen Staaten umgangen und Israel bekam Hilfe, die jedoch äußerst gerimg war. Ich schrieb dazu hier schon mal einen Beitrab, den man unter Israel nachlesen kann.

Im Ergebnis dieser Überfälle, festigte Israel sein Territorium, wie wir es bis zum 6-Tage Krieg kannten.
Der 6-Tagekrieg war wiederum den Israelis aufgezwungen und sie haben sich verteidigt. Ergebnis war, dass Syrien die Golanhöhen verloren hat, die allerdings für Israel auch lebensnotwenidig sind. Nur auf Intervention der USA, machte Israel vor dem Suez Kanal halt, sonst wäre der heute auch Israelisch. Bis heute gibt es zwischen den Staaten um Israel herum keine Friedensverträge sondern nur Waffenstillstandabkommen.

Vielleicht bin ich zu blöde und habe von militärstrategischen Fragen keine Ahnung aber ich kann nicht erkennen, dass Israel der Kriegstreiber ist, auch wenn israelische Soldaten (allen voran auch ein Ariel Sharon) Kriegsverbrechen an Palästinensern begangen haben. Aber andersherum blieb man nichts schuldig.

Für Interessierte empfehle ich das Buch "Exodus" aus den frühen 70-er Jahren.

Trennung

@Buhli

Den Beitrag aus der "JW" habe ich gestern auch gelesen und überlegt den Link zu setzen. Er entspricht auch meiner Meinung.

Gruß


Sir W. Churchill

"Eine der fröhlichsten Erfahrungen im Leben ist es, als Zielscheibe zu dienen, ohne getroffen zu werden."

 
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RE: Günter Grass "Was gesagt werden muss"

#36 von reporter , 06.04.2012 18:13

Zitat von Atze
Nur auf Intervention der USA, machte Israel vor dem Suez Kanal halt, sonst wäre der heute auch Israelisch.



Nicht nur der Suez Kanal, sondern auch der Sinai. Die Sowjetunion beteiligte sich mit der "Operation Kavkaz" direkt an dem Krieg und etliche MIGs wurden in der Kanalzone durch Israelis abgeschossen. Durch den Kriegseintritt der Russen drohte der Konflikt zu eskalieren und die USA machte Druck auf Israel, sich von der Kanalzone zurückzuziehen.

Die Waffenstillstandsvereinbarungen die Ägyptens Nasser abschloss wurden anschließend durch Ägypten regelmäßig gebrochen. Trotz der desaströsen Niederlage Ägyptens plante anschließend Nassers Nachfolger bereits den nächsten Krieg gegen Israel.


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RE: Günter Grass "Was gesagt werden muss"

#37 von delta , 06.04.2012 18:15

Ja Atze
genau daran scheitert es, weil es Menschen wie du so sehen wollen und nicht anders,
und deswegen können nach wie vor die Israelis machen was sie wollen.
Kriegstreiber sind sie deswegen, weil sie in nahen Osten mit Hilfe der Engländer
dort nieder liessen ohne wirklichen Anspruch zu haben. Die juden haben nie ein eigenes
Land gehabt.
Und alte Geschichtsbücher die du anführt entsprechen kaum der Wahrheit und die Israelis werden
kaum in dieser Sache die Wahrheit verbreiten allenfalls Ihre Wahrheit.......und die
kennen wir ja.... Sie sind wie immer unschuldig.


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RE: Günter Grass "Was gesagt werden muss"

#38 von mutterheimat , 06.04.2012 18:36

Atze, du verkennst die Situation ein wenig. Kurz und knapp gesagt, steigt der Russe ein, eventuell Hand in Hand mit dem Chinesen, so ist die Ka...e am dampfen, denn dahinter vereinen sich dann die sich noch gegenseitig beharkenden "Kamelrückenklopferstämme" inklusive Kanakistan und Israel ist Geschichte. Definitiv! Die USA und der Westen kann die Juden dann nicht mehr retten. Und dann hat der Führer sein Ziel, wesentlich verspätet, erreicht. Und Israel ist daran auch noch, in gewisser Weise, selbst schuld. Man setzt sich nicht, absichtlich, in ein Wespennest.


Wer sind die besten Fälscher der Welt, die Medien! Wer das alles glaubt, was alles so da drin steht und gesagt wird, (Presse, Rundfunk, Fernsehen, Internet), dem ist nicht zu helfen!

 
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RE: Günter Grass "Was gesagt werden muss"

#39 von reporter , 06.04.2012 18:52

Ob die Russen wie damals die SU aktiv in einen Konflikt zwischen Israel und einem Drittstaat eingreift, ist zur Zeit eher eine haltlose Vermutung.

Israel hat mit Russland den gegenseitigen visafreien Verkehr vereinbart, der sich sowohl auf israelischer als auf russischer Seite großer Beliebtheit erfreut. Bekanntlich sind viele Israelis aus der SU/Russland nach Israel eingewandert und es existieren deshalb zahlreiche Verbindungen.

Die Israelis haben mit Russland ein weiteres Land, um problemlos reisen zu können. Bekanntlich können die Israelis nicht in ihrer direkten Umgebung Reisen unternehmen.

Im Augenblick hat Israel das Problem, entsprechende Hotelkapazitäten bereitzustellen, um den russischen Besucherstrom in seinem Lande unterbringen zu können.


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RE: Günter Grass "Was gesagt werden muss"

#40 von reporter , 06.04.2012 22:04

Zitat von Weinböhlaer



Grass liegt in der Wahrnehmung der Realitäten desöfteren etwas daneben.

@ reporter, das ist ein Satz von Ihnen. Ist es nicht eher zutreffend das sie in Ihrer Wahrnehmung
öffter da neben liegen.



Da es nur Genöle ist und an keinem Beispiel festmacht, kann man dazu nichts sagen. Ansosnten liegt die Beurteilung immer im Auge des Betrachters.

Mit seinen Vorbehalten gegen die deutsche Wiedervereinigung schwebt Grass erst einmal eine längere Zeit vor, wo die DDR erstmal irgendwie selbst weitermachen sollte. Grass hatte offensichtlich übersehen, daß dies schon aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr gegangen wäre. Also auch ein Beispiel, wo Grass bei der Wahrnehmung der Realitäten daneben liegt.


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RE: Günter Grass "Was gesagt werden muss"

#41 von Björn , 06.04.2012 22:07

Wer nölt hier wohl am meisten immer rum???


Krypteria: http://www.youtube.com/watch?v=pVHK7AadSV8&feature=related

http://material.festival-mediaval.com/gr.../300x250ani.gif

 
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RE: Günter Grass "Was gesagt werden muss"

#42 von nüscht ( gelöscht ) , 06.04.2012 22:22

Daaf ich auch mal was sagen?


Unterwegs im Auftrag des Wassers

nüscht

RE: Günter Grass "Was gesagt werden muss"

#43 von BesserWessi0815 , 06.04.2012 22:24

bitte


..."Der tut nix!"......"Der will nur spielen"... - Peng! -

 
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RE: Günter Grass "Was gesagt werden muss"

#44 von nüscht ( gelöscht ) , 06.04.2012 22:32

Ihr solltet etwas trennen.
Wenn Herr Grass meint etwas sagen zu müssen, so lasst ihn doch.
Es ist nur ein Aufgemupfe, weil er lang nicht mehr in den Medien war.
Sterbendes etwas. Ohne Sinn und Gefühl..

lg
nüscht


Unterwegs im Auftrag des Wassers

nüscht

RE: Günter Grass "Was gesagt werden muss"

#45 von BautznerSenf , 06.04.2012 22:46

Hallo!

Sehr interessant dieser Beitrag: http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...,826163,00.html:

SPIEGEL ONLINE
06. April 2012, 14:37 Uhr

Debattenbeitrag zu Günter Grass
Es musste gesagt werden

Ein Debattenbeitrag von Jakob Augstein

Mit seinem Gedicht "Was gesagt werden muss" liegt Günter Grass richtig: Er holt Deutschland aus dem Schatten der Worte von Kanzlerin Merkel, die Sicherheit Israels gehöre zur deutschen "Staatsräson". Und der Schriftsteller kritisiert zu Recht, dass Israel der Welt eine Logik des Ultimatums aufdrängt.

Ein großes Gedicht ist das nicht. Und eine brillante politische Analyse ist es auch nicht. Aber die knappen Zeilen, die Günter Grass unter der Überschrift "Was gesagt werden muss" veröffentlicht hat, werden einmal zu seinen wirkmächtigsten Worten zählen. Sie bezeichnen eine Zäsur. Es ist dieser eine Satz, hinter den wir künftig nicht mehr zurückkommen: "Die Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden." Dieser Satz hat einen Aufschrei ausgelöst. Weil er richtig ist. Und weil ein Deutscher ihn sagt, ein Schriftsteller, ein Nobelpreisträger, weil Günter Grass ihn sagt. Darin liegt ein Einschnitt. Dafür muss man Grass danken. Er hat es auf sich genommen, diesen Satz für uns alle auszusprechen. Ein überfälliges Gespräch hat begonnen.

Es ist ein Gespräch über Israel. Und darüber, dass Israel einen Krieg gegen Iran vorbereitet, dessen Führer Mahmud Ahmadinedschad Israel bedroht, es als Schandfleck bezeichnet, der beseitigt werden müsse. Israel, ein Land das seit Jahren von Feinden umgeben ist, die zum Teil noch immer dem Staat sein Existenzrecht absprechen - und das unabhängig von dessen Politik.

Es ist ein Krieg, der die Welt in den Abgrund stürzen kann. Wenn ein Deutscher davon spricht, muss so ein Gespräch auch von Deutschland handeln, und von der deutschen Verantwortung. Es gibt da Gesetzmäßigkeiten. Grass wusste, dass man ihn als Antisemit beschimpfen würde. Das ist das geläufige Risiko eines deutschen Israel-Kritikers. "Politisch korrekten Antisemitismus" hat ihm auch gleich Mathias Döpfner vorgeworfen, Chef des Springer Verlags, der sich im Besitz der Deutungshoheit über das deutsch-israelische Verhältnis wähnt. Und auch, dass man ihm gleich einen Platz im Reha-Zentrum deutsche Geschichte zuweisen würde, Abteilung Walser, Flur für geriatrische Flakhelfer, auch damit musste Grass rechnen.

Aber Grass ist weder Antisemit noch ein deutscher Geschichtszombie. Grass ist Realist. Er prangert das nukleare Potential Israels an, das "keiner Prüfung zugänglich ist". Er beklagt die deutsche Rüstungspolitik, die ein weiteres nuklearwaffenfähiges U-Boot nach Israel liefert. Und er wendet sich voll Überdruss von der "Heuchelei des Westens" ab, die - das muss er gar nicht ausführen - seit jeher Richtschnur unseres Handelns im Nahen Osten ist, von Algerien bis Afghanistan.

Grass schreibt auch Unfug. Er schwurbelt sich was zurecht: dass er lange schwieg und jetzt nicht mehr schweigt - "gealtert und mit letzter Tinte" - und dass sich nun viele mit ihm vom Schweigen befreien mögen, das ist alles nicht so toll formuliert. Er spinnt sich auch was zurecht: Die Auslöschung des iranischen Volks, vor der er warnt, steht nicht auf der israelischen Agenda. Dieser Text hätte besser gegen Angriffe gewappnet werden können. Aber darum tut er nicht weniger not.

Es muss uns nämlich endlich einer aus dem Schatten der Worte Angela Merkels holen, die sie im Jahr 2008 in Jerusalem gesprochen hat. Sie sagte damals, die Sicherheit Israels gehöre zur deutschen "Staatsräson". Und damit es keine Missverständnisse gebe, fügte sie hinzu: "Wenn das so ist, dann dürfen das in der Stunde der Bewährung keine leeren Worte bleiben."

Helmut Schmidt hat dazu gesagt, für Israels Sicherheit mitverantwortlich zu sein, sei eine "gefühlsmäßig verständliche, aber törichte Auffassung, die sehr ernsthafte Konsequenzen haben könnte." Wenn es zum Krieg zwischen Israel und Iran käme, "dann hätten nach dieser Auffassung die deutschen Soldaten mitzukämpfen". Die Israelis halten Deutschland seitdem neben den USA für das einzige Land, auf das sie sich verlassen können.

Mit der ganzen Rückendeckung aus den USA, wo ein Präsident sich vor den Wahlen immer noch die Unterstützung der jüdischen Lobbygruppen sichern muss, und aus Deutschland, wo Geschichtsbewältigung inzwischen eine militärische Komponente hat, führt die Regierung Netanjahu die ganze Welt am Gängelband eines anschwellenden Kriegsgesangs: "Netanjahus Israel hat die globale Agenda auf eine Weise bestimmt wie kein kleiner Staat je zuvor", schreibt die israelische Zeitung "Haaretz". Vom Ölpreis bis zum Terrorismus - die Welt hat Gründe genug, einen israelisch-iranischen Krieg zu fürchten.

Niemand behauptet, dass Iran eine Atombombe besitzt. Niemand weiß, ob Iran an einer solchen Bombe arbeitet. Im Gegenteil: Die Amerikaner gehen davon aus, Teheran habe sein Atomwaffenprogramm im Jahr 2003 eingestellt. Das interessiert die Israelis nicht. Es geht ihnen inzwischen nicht mehr nur darum, eine iranische Atombombe zu verhindern. Es geht ihnen darum, zu verhindern, nicht mehr verhindern zu können, dass die Iraner eine solche Bombe bauen könnten. Sie wollen sich nicht mit dem Problem herumschlagen, das die USA seinerzeit mit dem Irak hatten: Die glaubten nämlich noch, sie müssten beweisen, dass ihr Gegner über Massenvernichtungswaffen verfügte. Solche Beweise waren im Irak nicht zu finden - ebensowenig wie solche Waffen. Also fälschten die Amerikaner die Beweise.

Israel hat der Welt eine Logik des Ultimatums aufgedrängt: Es will gar nicht beweisen, dass Iran eine Bombe hat. Es will nicht einmal beweisen, dass Iran eine Bombe baut. Die israelische Doktrin lautet einfach, dass Teheran die "Zone der Immunität" nicht erreichen dürfe. Israel droht darum mit einem Angriff, bevor die Iraner ihre Atomanlagen so tief im Granit versenken können, dass auch die größten bunkerbrechenden Bomben der Amerikaner sie nicht mehr erreichen.

Israel spielt mit Iran eine Pokerpartie, bei der beide gewinnen, solange es nicht zum Krieg kommt. Den "Irren aus Teheran" nennt der Boulevard den iranischen Präsidenten. Aber Ahmadinedschad ist nicht irre. Er will sein Amt behalten und unterdrückt deshalb die Opposition: Die Massenproteste gegen sein Regime vor drei Jahren ließ er blutig niederschlagen, viele Oppositionspolitiker einsperren.

Ahmadinedschad hält die Welt bewusst im Unklaren über seine nuklearen Absichten. Er profitiert von dieser strategischen Zweideutigkeit ebenso wie die Israelis von ihren Kriegsdrohungen profitieren. Beide Länder helfen sich gegenseitig, ihren Einfluss weit über ihr eigentliches Maß hinaus zu vergrößern. Auf eine perverse Weise befinden sie sich in einer wechselseitigen Abhängigkeit. Das bliebe ihre eigene Sache, hätten sie nicht die ganze Welt als Geisel genommen. Es ist an der Zeit, wie Grass schreibt, darauf zu bestehen, "dass eine unbehinderte und permanente Kontrolle des israelischen atomaren Potentials und der iranischen Atomanlagen durch eine internationale Instanz von den Regierungen beider Länder zugelassen wird".

Iran steht bereits durch eine Fülle von Sanktionen unter Druck. Jetzt muss endlich auch auf Israel Druck ausgeübt werden. Wohlgemerkt: Wer das sagt, versucht nicht, "die Schuld der Deutschen zu relativieren, indem er die Juden zu Tätern macht", wie Döpfner sagt. Hier geht es nämlich nicht um die Geschichte Deutschlands. Sondern um die Gegenwart der Welt.

URL: http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...,826163,00.html

Man muss Grass nicht moegen. Aber man muss auch nicht immer im vorauseilendem Gehorsam vor Israel auf dem Boden kriechen.
Sachliche Kritik muss erlaubt sein - und die Politik der Israelis ist kritikwuerdig. Da staendig die Nazi-Keule zu schwingen, ist falsch.

Gruss vom

B. S.


Besten Gruss

BautznerSenf

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