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RE: Mal ne Frage an alle Ossis die seit Jahren im Westen leben?!

#76 von Smithie23 , 28.01.2012 16:57

Zitat von peppe
Smithie23 ....eins muss darf man nie vergessen: Arbeite um zu Leben und Lebe nicht um zu Arbeiten



Wohl wahr


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RE: Mal ne Frage an alle Ossis die seit Jahren im Westen leben?!

#77 von Daneel , 28.01.2012 17:01

Ja, aber alleine der Makel arbeitslos zu sein ist in Teilen der westdeutschen Gesellschaft sehr stark verankert. Banker aus dem höheren Management (120 T€/Jahr) hat angefragt, er wolle gerne viertel Jahr frei nehmen um ein Buch zu schreiben. Man sagte ihm, kein problem, wir halten solange deine Stelle frei, da das Buch nicht rechtzeitig fertig wurde, Verlängerung um einen Monat, Rückantwort: "Kein Problem!"
Wollte nach diesem Monat dann wieder anfangen, wurde zum Chef zitiert, die Stelle wurde zwischenzeitlich wieder neu vergeben. Arbeitsgericht eingeschaltet, relativ schnell auf eine Abfindung geeinigt und mit dieser einen erfolgreichen Onlineweinhandel aufgebaut. (Dieser lebt im Raum Frankfurt, gesamte Verwandtschaft im Badischen.) Die hat erst nach über einem jahr erfahren, dass er nicht mehr bei der Bank arbeitet, als er mal wieder selbst bei einer Familienfeier auftauchte, die Eltern hatten sich geschämt das an die große Glocke zu hängen, weil er ja arbeitslos war....


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RE: Mal ne Frage an alle Ossis die seit Jahren im Westen leben?!

#78 von Smithie23 , 28.01.2012 17:22

Das erinnert mich an diesen Mann, der in Frankfurt/Main auch im "big business" einer Bank gearbeitet hat und heute nen Imbissladen führt und scheinbar sehr glücklich damit ist.
Ich habe das Gefühl, dass man sich im Westen vielmehr über seine Arbeit definiert, als im Osten. Natürlich reden wir im Osten untereinander auch über Berufliches, aber - zumindest ist es bei mir und meinem Umfeld so - steht Privates und Freizeit viel mehr im Mittelpunkt. Wir identifizieren uns eher über Hobbies, was wir gerne Kochen oder wenn Kolleginnen auf Arbeit von ihren Kindern erzählen. Und wenn man fragt, was arbeitest du und es ist jetzt ne Arbeit, die mit der eigenen wenig bis nix zu tun hat oder nicht so gut bezahlt ist, wie andere Jobs, dann ist das auch kein Problem, weil man den Menschen nicht nach dem Job beurteilt, sondern nach seinem Charakter.


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RE: Mal ne Frage an alle Ossis die seit Jahren im Westen leben?!

#79 von peppe , 28.01.2012 22:14

weil man den Menschen nicht nach dem Job beurteilt, sondern nach seinem Charakter.
Smithie dies ist ein Traum von vielen der aber heutzutage nicht mehr realistisch ist Heute versucht jeder aus jeder neuen Person die er kennt irgend ein provit zu machen sonst ist diese Person keine Satz mehr wert



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RE: Mal ne Frage an alle Ossis die seit Jahren im Westen leben?!

#80 von Pamina , 28.01.2012 23:51

Oh Gott, peppe, bist du echt so arm dran??????????????????????
Wenn das stimmen würde,igitt,das wäre schlimm......

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RE: Mal ne Frage an alle Ossis die seit Jahren im Westen leben?!

#81 von joesachse , 29.01.2012 00:45

Vielleicht ist es auch so, dass im Westen mehr Menschen ihren Job auch als ihr Hobby ansehen, sich über ihren Job definieren, weil er ihnen richtig Spaß macht und Job und Hobby und Freizeit miteinander verschmelzen.
Natürlich funktioniert das nur, wenn nicht das Geld das Wichtigste ist. Ich habe in meinem Job schon manche Leute kennen gelernt, mit denen ich mich dann auch privat mal auf einen Schluck Wein getroffen habe.
Ich liebe es, mit Leuten zusammenzutreffen, die ihren Job als Berufung ansehen und mit Leidenschaft machen. Dabei spielt es keine Rolle, um welchen Job es sich handelt.


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#82 von Smithie23 , 29.01.2012 09:39

Wenn der Job Spass macht und man darin seine Erfüllung sieht, klar warum nicht. Ich jedoch freue mich, wenn ich nach getaner Arbeit mich den schönen Dingen widmen kann und einen Ausgleich zum Job habe. Wer Acht Stunden oder länger arbeiten geht, der will in seiner Freizeit auch nicht unbedingt noch mit Arbeit konfrontiert werden.


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RE: Mal ne Frage an alle Ossis die seit Jahren im Westen leben?!

#83 von peppe , 29.01.2012 10:30

Smithie so ist es wie Du schreibst nach der Arbeit hat man seinen privaten Bekanntenkreis und will vom Geschäft nichts mehr hören Das man mit den ein oder andern ein Glas Wein trinken geht ist eher selten oder nur dann wenn man sich jemand warm halten will Nach Jahrzehnten in der Gastronomie habe ich genug erlebt das ich dies behaupten kann.
Pamina du als Kindergarten^Tante" lebst in einer andern Welt und ich glaube dir sofort das du dies nicht begreifen kannst. Freunde und Bekannte baut man entweder in der Jugend/Kindheit oder durch sein Hobby auf dies sind zwei verschiedene paar Schuhe und hat nicht s mit den Job zu tun wo man gezwungner Massen zusammen ist. Was glaubst du wenn man selbstständig ist wie man da schauen muss das man sein Bekanntekreis pflegen muss da der eine den andern die Arbiet zuhebt. Dies kann man nur verstehen wenn man dies mal erlebt hat. So ist dass!!!



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#84 von Daneel , 29.01.2012 10:34

Zitat von joesachse
Vielleicht ist es auch so, dass im Westen mehr Menschen ihren Job auch als ihr Hobby ansehen, sich über ihren Job definieren, weil er ihnen richtig Spaß macht und Job und Hobby und Freizeit miteinander verschmelzen.
Natürlich funktioniert das nur, wenn nicht das Geld das Wichtigste ist. Ich habe in meinem Job schon manche Leute kennen gelernt, mit denen ich mich dann auch privat mal auf einen Schluck Wein getroffen habe.
Ich liebe es, mit Leuten zusammenzutreffen, die ihren Job als Berufung ansehen und mit Leidenschaft machen. Dabei spielt es keine Rolle, um welchen Job es sich handelt.


Es gibt aber auch im Westen genug Leute, die einfach nur ihren Job machen um am Monatsende genug geld für ihre Familie zu haben, von Leuten die hier in der Anilin arbeiten, habe ich auch noch nie gehört, dass es auch ihr Hobby ist. Natürlich gibt es diese Leute, aber entweder sind das die höherwertigen Stellen oder eben Selbstständige wo die Defintion Job und Beruf zu vereinen passen kann und muß.


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RE: Mal ne Frage an alle Ossis die seit Jahren im Westen leben?!

#85 von Smithie23 , 29.01.2012 12:11

Es kommt auch immer auf die Art der Arbeit an. Frag mal nen Polizisten oder ne Krankenschwester bzw. Rettungssani, was die davon halten würden, in ihrer Freizeit noch mit dem Thema Arbeit konfrontiert zu werden. Die sehen jeden Tag soviel Böses und Trauriges, da ist es nicht verwunderlich, wenn man nach Dienst seine Klamotten auszieht und dann erstmal gepflegt essen geht oder mit Freunden zusammen nen Zockerabend macht, weil man so weit wie möglich von der Arbeit Abstand nehmen muss. Habe gestern auf VOX eine Doku über die Davidwache in Hamburg gesehen. Die Junge haben nen richtig harten Job. Nach 23 Uhr gehen die nur noch in 8 - 10 Mann Trupps raus, weil es sonst zu gefährlich wäre !! Das sagt doch alles !!


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RE: Mal ne Frage an alle Ossis die seit Jahren im Westen leben?!

#86 von joesachse , 29.01.2012 12:22

Zitat von Daneel

Es gibt aber auch im Westen genug Leute, die einfach nur ihren Job machen um am Monatsende genug geld für ihre Familie zu haben, von Leuten die hier in der Anilin arbeiten, habe ich auch noch nie gehört, dass es auch ihr Hobby ist. Natürlich gibt es diese Leute, aber entweder sind das die höherwertigen Stellen oder eben Selbstständige wo die Defintion Job und Beruf zu vereinen passen kann und muß.


Damit hast Du natürlich vollkommen Recht. Aber ich habe den Eindruck, dass hier im Westen jemand eher sein Job wechselt, weil ihm der alte nicht gefällt, als dies im Osten der Fall ist. Natürlich ist die wirtschaftliche Situation (hier im Ländle haben wir in vielen Bereichen Vollbeschäftigung) eine wichtige Ursache, aber auch ein geringeres "Sicherheitsbewusstsein" der Wessis, was in uns im Osten aus der Vergangenheit heraus tief in uns drinne steckt. Ich habe hier auch erst lernen müssen, selbst Risiko zu tragen und selbstbewußt auch das Risiko von Fehlern und Rückschlägen einzugehen. Dazu habe ich ein paar Jährchen gebraucht. Aber dann wurde mir klar, dass dieses Risiko auch vergütet wird...
Dieses Thema kennt auch jeder Selbstständige. Zur Selbstständigkeit war ich bisher immer zu feige (hatte ja schließlich drei Kinder groß zu ziehen).


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RE: Mal ne Frage an alle Ossis die seit Jahren im Westen leben?!

#87 von Buhli , 29.01.2012 13:01

Weili, wie das Arbeitsangebot bei dir im Wald aussieht, weiß ich nicht. Im Raum S seh ich sehr viele Angebote die nichts mit Zeitarbeit oder 400,-€ zu tun haben, sondern mit Festanstellungen. Relativ viele im Kraftfahrerbereich. Oben genannte sind trotzdem dabei.
Joe, mein Job wäre auch nicht der Richtige, wenn ich Familie zu ernähren hätte.
Hier in BW, kommt ja schon durch die geringe Arbeitslosenzahl der Fakt auf den Tisch, keine guten Leute mehr auf der Strasse zu finden. Somit haben selbst die Unternehmer Bammel davor, gute Kräfte zu verlieren. Joe, bewerte mal die hießige "Risikobereitschaft" nicht zu hoch. Da kann ich in den Handelseinrichtungen keinen Unterschied, von Wessi zu Ossi, erkennen. Nur der Respekt vor dem Arbeitsplatz ist bei den Ossis etwas augeprägter. Da hat sich in den letzten zehn Jahren, zu dem was ich schon mal vor Jahren schrieb, auch nicht viel geändert.


Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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RE: Mal ne Frage an alle Ossis die seit Jahren im Westen leben?!

#88 von Smithie23 , 29.01.2012 14:19

Die Arbeitsmarktsituation im Osten ist den Meisten sicher bekannt, weshalb man verständlicherweise wenig Risiken eingeht. Wenn es um Arbeitsbedingungen und Bezahlung geht, wird im Westen auch mal eher gestreikt, während im Osten dann die Angst vor Arbeitslosigkeit geschürt wird. Im Westen haben die Leute in soweit mehr Selbstvertrauen, dass sie sagen "na und, dann geh ich eben woanders hin" in der Zeit kann man von Erspartem leben, was leider nicht jedem Ossi gegeben ist.

Und zu dem Thema "Respekt vor dem Arbeitsplatz": Das ist wahr ! Im Westen wird gerne noch so in Kastensysteme gedacht. Da profilieren sich auch Viele darüber, indem sie mit Beschwerde drohen und dem Verlust des Arbeitsplatzes, wenn mal was nicht so läuft, wie sie es wollen. Wo kämen wir hin, wenn Kunden noch entscheiden, wer seinen Job behält und wer nicht. Aber drohen mit Kündigung der Geschäftsbeziehung ist so eine Spezialität. Und die Verwunderung ist dann umso größer, wenn man sagt "na und, ist ihr gutes Recht!"


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RE: Mal ne Frage an alle Ossis die seit Jahren im Westen leben?!

#89 von Björn , 29.01.2012 14:38

Zitat von Buhli
Weili, wie das Arbeitsangebot bei dir im Wald aussieht, weiß ich nicht. Im Raum S seh ich sehr viele Angebote die nichts mit Zeitarbeit oder 400,-€ zu tun haben, sondern mit Festanstellungen. Relativ viele im Kraftfahrerbereich. Oben genannte sind trotzdem dabei.


Hier in der Region Heilbronn werden auch viele LKW-Fahrer gesucht und zwar inzwischen schon für Stundenlöhne von 11-14 Euro oder sogar mehr (je nach Branche, z.B. mit ADR-Schein)! Die Auswirkungen der neuen Fahrer-Bestimmungen machen sich jetzt schon stark bemerkbar und das wird ab Ende nächsten Jahres enorm zunehmen.
Vor allem für den oft schlechter bezahlten Fernverkehr wird es da schwierig gute Fahrer zu finden, weil die Spesen dann auch nicht mehr die Differenz stopfen. Wer unterm Strich für das selbe Geld jeden Tag zu Hause seine Familie sieht und in seinem Bett schlafen kann, wird wahrscheinlich dieses Angebot auch annehmen


http://www.youtube.com/watch?v=pVHK7AadSV8&feature=related

http://material.festival-mediaval.com/gr.../300x250ani.gif

 
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RE: Mal ne Frage an alle Ossis die seit Jahren im Westen leben?!

#90 von peppe , 29.01.2012 16:13

Ich habe hier auch erst lernen müssen, selbst Risiko zu tragen und selbstbewußt auch das Risiko von Fehlern und Rückschlägen einzugehen. Dazu habe ich ein paar Jährchen gebraucht. Aber dann wurde mir klar, dass dieses Risiko auch vergütet wird...
So ist es und wer dies nicht lernt bleibt stehn



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