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RE: Unser Bundespräsident...

#136 von reporter , 08.01.2012 18:48

Zitat von Weilheimer


Weil diese Variante vermutlich nur eine halbe Wahrheit oder halbe Lüge ist. Warum untersagt der BuPrä dann die Veröffentlichung seines Spruchs auf den AB?



Irgendwelche Rechtsexperten meinten, Wulff könne eine Veröffentlichung nicht untersagen. Er wollte nur nicht, dass die Veröffentlichung auch noch mit seinem Segen erfolgt und BILD ihn weiter vorführt.

Das ganz stinkt auch von der Springer-Seite zum Himmel. Ich kann mich da nur diesem Kommentar anschließen:

Zitat
Die Angelegenheit zerstört nicht die Glaubwürdigkeit eines Präsidenten und gefährdet nicht die ohnehin sehr freien Methoden von Boulevardjournalisten, sie verzerrt nur die Maßstäbe für die berechtigte Berufung auf ein wichtiges Grundrecht.


Schlimm genug, doch nichts, worüber lohnte, sich wirklich aufzuregen.

Was war geschehen? Unser Staatsoberhaupt ruft den „Bild“-Chef an, um das Blatt vergeblich von dessen Berichten zur Kreditaffäre abzubringen oder sie zumindest verschieben zu lassen. Ein peinlicher Anruf, für den sich Wulff später zu Recht entschuldigt. Der „Bild“-Chef nimmt das an. Weil Wulff trotz aller Vorwürfe im Amt bleibt, holt man die Mailbox-Geschichte später wieder heraus. Wer, wenn nicht der Empfänger der offenbar sehr persönlich gehaltenen Wulff-Ansage, sollte dies veranlasst haben?

Einen solchen Vertrauensbruch sollte man nicht mit Journalismus verwechseln. Weil es ein öffentliches Interesse gibt, wäre die Veröffentlichung des Textes zwar wohl zulässig. Doch hätte es keines Christian Wulffs bedurft, um zu erkennen, dass nicht alles, was juristisch rechtens ist, auch richtig ist. Wulff hat gut daran getan, sich nicht auf dieses Spiel einzulassen und seine Zustimmung zur Veröffentlichung zu verweigern. Zumindest in Auszügen hatten Interessierte das schließlich längst besorgt. Der Präsident hätte sich damit nur noch lächerlicher gemacht; wie übrigens jene, die jetzt allen Ernstes fordern, dies müsse im Namen der Transparenz ganz offiziell noch nachgeholt werden. Das muss es nicht. Wir wissen und haben genug.



http://www.tagesspiegel.de/meinung/jense...zt/6043466.html


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RE: Unser Bundespräsident...

#137 von delta , 08.01.2012 18:59

Wer sich im Morast begibt, muß sich nicht wundern, wenn er sich drekige Hände holt.
Wulff hätte sich das vorher überlegen sollen.


wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.

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RE: Unser Bundespräsident...

#138 von Buhli , 08.01.2012 20:10

Weili, hat man Dir den Spruch vorgespielt? Es klingt so. An dem Wunsch eine Veröffentlichung zu verschieben (nicht verbieten), kann ich keine Einschränkung der Pressefreiheit erkennen. An der Ablehnung dieses Wunsches eher den Mißbrauch an Freiheit. Die Hintergründe sollten uns da weniger interessieren.



Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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RE: Unser Bundespräsident...

#139 von Björn , 08.01.2012 23:31

@ "reporter", falls du vorhin zufälligerweise auf ARD Günther Jauch mit einer Diskussionsrunde zum Thema gesehen hast, bist du inzwischen auch schlauer darüber, daß die Offenlegung der (AB-)Droh-Anrufe nur eine Gegenreaktion auf Aussagen von Wulff dazu gewesen sein soll!
> http://daserste.ndr.de/guentherjauch/jau...gewulff121.html


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http://www.youtube.com/watch?v=aR9Nit-3VDg&feature=related

 
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RE: Unser Bundespräsident...

#140 von joesachse , 09.01.2012 00:01

Es steht im Moment Aussage gegen Aussage: Wulff behauptet, er habe die Veröffentlichung nur verschieben wollen, BILD behauptet, er habe sie verhindern wollen. Und nach der Kreditaffaire gibt es für mich keinen Grund, Wulff mehr zu glauben als der BILD.
Die BILD kam mit dem Thema Veröffentlichung des Bandmitschnittes erst, als die Politiker den Vorwurf der ungerechtfertigten Hetzkampagne brachten. Diesen Vorwurf lässt die BILD nicht auf sich sitzen und könnte den wahrscheinlich mit der Veröffentlichung des Bandes entkräften. Ich traue der BILD auch keine 4 Buchstaben weit, aber in diesem Falle scheint sie tatsächlich die besseren Karten zu haben

http://www.titanic-magazin.de/uploads/pi...rpresser_01.jpg


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RE: Unser Bundespräsident...

#141 von Harzer Sprotte , 09.01.2012 00:08

ich habe jetzt nicht alles hier gelesen, aber mir stellt sich schon die Frage, wie blind seid Ihr alle (die hier schreiben!)?
Okay, der Mann hat in seinem Privatleben seine Kontakte genutzt (Macht ja wohl jeder!). Bei VW hat er (vielleicht?) auch Mist gebaut, aber warum kommt man damit heute und nicht, als er gewählt wurde????????????
Heute ist er BP! Aber das hier Machenschaften von Springer und Co. am laufen sind.... ist ja mehr als deutlich! Und Ihr springt auf diese Biilligzeitung an, lasst Euch vor deren Karren spannen? Supi, dann haben die ja geschafft, was sie wollten! Wieder ein paar (sorry!) Dumme mehr! Wie naiv und blind muss man eigentlich sein und ... wo ist Eure Intelligenz und Euer Denkvermögen? Mein Gott, da sind Leute am Werk, welche Ihre eigene Schei ... verstecken wollen und von anderen (für uns wichtigen!!!) Dingen ablenken wollen und Ihr?
Sorry, aber warum begebt Ihr Euch auf "Bild"-Niveau herunter? Tut mir leid, aber die ganze Berichterstattung der letzten Tage und das ganze durch den Dreck ziehen, es reicht langsam! Und dann ... noch Leute, wo ich den IQ höher geschätzt habe .....!

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RE: Unser Bundespräsident...

#142 von delta , 09.01.2012 08:42

Ich denke das du dich auch irrst, so einfach ist es nun auch nicht wie du es siehst.
Alleine die Tatsache das Wulff sich mit seltsamen (und das ist Vorsichtig ausgedrückt )
Geldleuten umgibt und er mehr als andere politgrößen sich von diesen wie es scheint
aushalten läßt. da helfen auch keine nachgereichten belege um gewisse Dinge aus der Welt
zu schaffen. Nein, nein, nein Bananen-Wulff hat sich das Ei selber gelegt.
Er ist den allzugroßen Lichterglanz um seine Person zu Kopfe gestiegen und das recht sich jetzt.


wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.

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RE: Unser Bundespräsident...

#143 von Björn , 09.01.2012 15:53

Gerade Wulff war doch immer für seine harte Haltung gegenüber anderen "öffentlichen" Leuten/Politikern bekannt, bei denen er hohe Maßstäbe ansetzte und sie selbst bei relativ kleinen "Fehlern" stark kritisierte.
Jetzt kommt es eben wie ein Bummerang zurück und er fordert nun seine Entschuldigung zu akzeptieren, die Berichterstattung einzustellen sowie am besten alles zu vergessen!


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RE: Unser Bundespräsident...

#144 von Printe ( gelöscht ) , 09.01.2012 16:07

Ich bin mal gespannt, wie lange er sich noch halten wird. Worum ich mir aber Sorgen mache, wenn er einknicken sollte ist, was dann aus Deutschland wird.

Scheinbar ist der Politkskandal das ganz neue Lieblingsformat deutscher Presse. Ich finde es legitim, wenn Fehler aufgedeckt werden und respektiere dann Rücktrittsentscheidungen, aber diese Sensationsgeilheit und die öffentliche Demütigung finde ich furchtbar. Wer ist wohl als nächstes dran?


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zuletzt bearbeitet 09.01.2012 16:12 | Top

RE: Unser Bundespräsident...

#145 von joesachse , 09.01.2012 23:00

Zitat von Printe
Ich bin mal gespannt, wie lange er sich noch halten wird. Worum ich mir aber Sorgen mache, wenn er einknicken sollte ist, was dann aus Deutschland wird.


Da musst Du Dir keine Sorgen machen. Nach den Erfahrungen mit Hindenburg haben die Väter unserer Verfassung dafür gesorgt, dass der Bundespräsident keine politische Macht mehr besitzt, sondern eher eine Repräsentationsfigur ist. Wieviel politisches Gewicht ein Bundespräsident hat, liegt einzig und allein an seinem Auftreten und seinem Charisma. Und da gab es ja durchaus große Persönlichkeiten, z.B.
Theodoer Heuss, unser erster Bundespräsident, der Deutschland in der Welt wieder als Nation der Dichter und Denker vertrat und einer der Vordenker des deutschen Wirtschaftswunders war. Die Wikipedia zitiert dazu die Times:

„Professor Heuss war außergewöhnlich erfolgreich als Bundespräsident und verkörperte bis zur Perfektion das Konzept des gebildeten Ehrenmanns („Scholar and Gentleman“) unter den extrem schwierigen Umständen, in denen sich Deutschland selbst fand, nachdem Hitlers Aggressionskrieg verloren war. Er tat als formelles Staatsoberhaupt was er konnte, um das Image des Lands als eins der Dichter, Philosophen und Musiker wiederherzustellen.“

– The Times, 7. April 1972, Seite 16. Aus dem Englischen übersetzt.

Und auch ein Weizsäcker oder ein Herzog waren Bundespräsidenten, die es in Deutschland und der Welt zu Ansehen schafften und damit mit ihren Äußerungen politischen Einfluss erhielten.
Kann sich jemand ein ähnliches Zitat wie das der times über unsere letzten drei Präsidenten vorstellen???

Zitat von Harzer Sprotte
ich habe jetzt nicht alles hier gelesen, aber mir stellt sich schon die Frage, wie blind seid Ihr alle (die hier schreiben!)?
...
Wie naiv und blind muss man eigentlich sein und ... wo ist Eure Intelligenz und Euer Denkvermögen? Mein Gott, da sind Leute am Werk, welche Ihre eigene Schei ... verstecken wollen und von anderen (für uns wichtigen!!!) Dingen ablenken wollen und Ihr?
Sorry, aber warum begebt Ihr Euch auf "Bild"-Niveau herunter? Tut mir leid, aber die ganze Berichterstattung der letzten Tage und das ganze durch den Dreck ziehen, es reicht langsam! Und dann ... noch Leute, wo ich den IQ höher geschätzt habe .....!


Ich will mich jetzt nicht zu Deinem IQ auslassen. Aber Wulff ist ein Politiker, der die Medien immer nur als seine politische Plattform angesehen hat und nie die Kontrollfunktion der Medien erkannt, geschweige denn respektiert hat. Seine Kredite sind mir egal. Aber dass er unter Einsetzung der Macht seines Amtes die Meinungsäußerung der Presse zensieren wollte, das macht ihn für mich als Staatsoberhaupt moralisch unhaltbar.
Wir brauchen keinen deutschen Berlusconi
Er ist charakterlich nicht geeignet, denn er hat es nicht geschafft, sein Wesen eines machtgierigen Politikers abzulegen.
Noch ein paar Beispiele gefällig:

http://www.welt.de/debatte/article138035...terformung.html
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2...uf-bild-zeitung
http://www.focus.de/politik/deutschland/...aid_700584.html

Alles keine Links zur BILD. Wulff hat von seiner Seite eine Krieg mit den Medien begonnen, der dumm und arrogant ist und den er zu recht verlieren wird. Er hat dabei übersehen, dass er als Ministerpräsident mehr politische Macht hatte als als Bundespräsident. Und hat dabei gleich seine moralische Macht mit verspielt.


Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. (Goethe)

 
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RE: Unser Bundespräsident...

#146 von delta , 10.01.2012 09:02

richtig....
Heuss war der einzige der dieses amt würdig vetracht.
alle Nachfolger konnten Ihm das Wasser nicht reichen.


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RE: Unser Bundespräsident...

#147 von kirschli ( gelöscht ) , 10.01.2012 10:55

da zu sage ich nur eins :weg mit Ihm




"Gib jedem Tag die Chance,
der schönste deines Lebens zu werden"
Mark Twain
http://www.youtube.com/watch?v=bD6d-4HxPQU

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RE: Unser Bundespräsident...

#148 von reporter , 10.01.2012 10:58

Die Murdoch-Gruppe hatte eine Anleitungs-Broschüre erarbeitet mit dem Titel „The Making of a Scandal“. Unter anderem enthielt sie

Zehn Goldene Regeln für die erfolgreiche Inszenierung eines Skandals



1. Falls Du keine Enthüllungs-Konkurrenz befürchten musst, warte mit der Veröffentlichung auf eine nachrichtenarme Zeit. Gut ist der Beginn der Sommerferien, perfekt die Weihnachtszeit.

2. Verschieß Dein Pulver nicht beim ersten Mal. Dosiere die Geschichte so, dass der Leser das Gefühl bekommt, er habe erst die Spitze des Eisbergs gesehen. Das erzeugt Neugier und garantiert eine längere Haltbarkeit.

3. Ideal ist, wenn sich der Angegriffene gerade auf Urlaub oder Dienstreise befindet. Dann kann er sich nicht unmittelbar zur Wehr setzen, sondern hinkt dem Skandal hinterher, der dadurch eine Eigendynamik bekommt.

4. Suche Komplizen! Ein einzelnes Medium ist für eine Kampagne zu schwach. Füttere also die Konkurrenz recht bald mit Exklusiv-Informationen, damit sie in die Geschichte einsteigt. Ohne andere willige Vollstrecker – insbesondere auch in den elektronischen Medien – laufen Affären leer.

5. Weil immer etwas hängen bleibt, gib nach der ersten Welle Umfragen in Auftrag, die belegen, dass der Angegriffene an Ansehen verliert. Das beschleunigt dessen Negativspirale. Anschließend musst Du Politiker finden (jeder Hinterbänkler ist willkommen), die seinen Rücktritt fordern. Dann kannst Du tagelang titeln „…immer stärker unter Druck“.

6. Dauert die Kampagne bereits lange genug, spielt das Ursprungsthema keine Rolle mehr. Dann kann das Zusatzargument gebracht werden, dass die Debatte das Amt selbst beschädigt.

7. Komme mit immer weiteren Vorwürfen. Dabei zählt nicht Qualität, sondern Quantität. Kann sie der Angegriffene schon aus Zeitgründen nicht sofort entkräften, lässt sich ihm Salamitaktik vorwerfen (hinkt der Aufklärung hinterher, gibt nur zu, was bekannt ist).

8. Streue immer wieder Gerüchte, dass es noch mehr „im persönlichen Umfeld“ des Angegriffenen gebe, das enthüllt werden könnte. Das hält den Spannungslevel konstant hoch.

9. Starte nach etwa zwei bis drei Wochen die Nachfolge-Diskussion. Das erzeugt das Gefühl, der Rücktritt des Angegriffenen sei nur noch eine Frage der Zeit.

10. Sollte die Person wider Erwarten jetzt immer noch im Amt sein, konzentriere Dich auf die Charakter-Frage (Pattex-Politiker, klammert sich ans Amt, ist ehrlos, hat keine Würde mehr).

http://www.tagesspiegel.de/meinung/kontr...rd/6048810.html


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RE: Unser Bundespräsident...

#149 von delta , 10.01.2012 16:37

Da hätte ich dann von Dir gerne eine Frage beantwortet.....
Welchen wahren Grund führst du an, warum man Bananen-Wulff los werden will.....


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RE: Unser Bundespräsident...

#150 von FatBoy ( gelöscht ) , 11.01.2012 12:13

Ich frage mich, wie lange dieses Thema in den Medien noch bleibt.
Wir haben in dem Land wahrscheinlich keine anderen Probleme als wie diese Affäre.
Man sollte sich endlich in der Politik und in den Medien auf viel wichtigere Dinge besinnen.

FatBoy

   

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