Kennt einer eine Liste von Organisationen, wie die KgU, die zum Ziel hatten, die SBZ bzw. DDR zu destabilisieren?
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Zitat von Daneel
Kennt einer eine Liste von Organisationen, wie die KgU, die zum Ziel hatten, die SBZ bzw. DDR zu destabilisieren?
Das kannst du leicht über Google recherchieren. Es war eine normale Reaktion nach dem Kriege, daß sich Leute fanden, die gegen den Ulbrichtschen Despotismus Front machten.
Diese Leute haben halt das versucht, was den Leipzigern erst 1989 gelang, und die bis dahin eingesperrte Bevölkerung auch erst 1989 in freien Wahlen zum Ausdruck brachte, das SED-Regime respektive die von Stalin eingesetzten Figuren zum Teufel zu jagen.
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Naja, so einfach findet man eben mit google doch keine relevante Übersicht.
Zur KgU habe ich bei wikipedia über deren Mitglied Johann Burianek folgendes gelesen:
Zitat von http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Burianek
Sein größtes Vorhaben war die für den 21. Februar 1952 vorgesehene Sprengung einer Eisenbahnbrücke bei Erkner, um den Blauen Expreß, den D-Zug Berlin-Warschau-Moskau, zum Entgleisen zu bringen.
Das nennt sich doch Terrorismus. Und dafür wurden die von den Amis bezahlt.
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Soweit ich das verstanden habe, wurde Burianek wegen einer einer geplanten aber nicht durchgeführten Sprengung und dem Verteilen der West-Berliner SPD-Zeitung "Kleiner Telegraf" und des Satireblattes "Tarantel" im SED-Staat hingerichtet.
Man muß solche Taten einfach im Zusammenhang mit dem Umstand sehen, daß die Sowjetischen Besatzungsmacht ein von der Bevölkerung abgelehntes Quislings-Regime rücksichtlos installierte, wie sie das auch in den anderen Satellitenstaaten tat.
Das war selbst dem Spaßmacher Diddi Hallervorden zuviel, der, wie sollte es anders sein, aus dem SED-Staat flüchtete und sich mit seinem Kommilitonen überlegte, wie man Ulbricht umlegen könnte.
Ulbricht übrigens ließ in jener Zeit zahlreiche politische Gegner und auch willkürlich Verhaftete, die allesamt mit Terror nichts zu tun hatten, in Moskau ermorden. Der SED-Staat wurde mit Mord und Totschlag installiert, deswegen verspüre ich nur begrenzte Entrüstung, wenn damals aus heutiger Sicht fragliche Aktionen auch gegen den SED-Staat gelaufen sind.
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Ach, hier willst du einen verständnisvollen Zussamenhang einfordern, er wollte einen Zug entgleisen lassem, nahm also quasi den Tod von Menschen billigend in Kauf, das ist Terrorismus. Egal was du dafür für Zusammenhänge herbeireden willst. Die läßt du ja in anderen Diskussionen auch nicht gelten.
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Zitat von reporter
"Das war selbst dem Spaßmacher Diddi Hallervorden zuviel, der, wie sollte es anders sein, aus dem SED-Staat flüchtete und sich mit seinem Kommilitonen überlegte, wie man Ulbricht umlegen könnte."
Klar, mußte er wegen seiner Poltsatire in Westberlin keine Attentate befürchten, hat aber wegen seiner Charakterstärke da schon nach einem Jahr keine Auftrittsmöglichkeiten mehr gehabt. Die Veranstalter haben ihm die Gründe gesteckt. Als er sich dann verbogen hat, ging es mit seiner Kariere wieder aufwärts. Da hat er erleben dürfen, daß da die Politgrößen auch keinen Spas verstanden, sobald es persönlich wurde. Dies ist aus einem Interview bei Phönix mit Diddi.
Richtig zitieren - aber wie? Kehrwoche machts möglich!
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
Buhli
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... dass Diddi och 'n Ossi ist, wußte ich nicht.
Möglicherweise gab's in der DDR keine Flasche Pommes,
und da wurde es ihm langweilich....:
"Ist das langweilich, wenn ich das vorher gewusst hätte, also..." ... deutet auf die Unzufriedenheit hin.
... und so kam es zum "Palimpalim" im Westen Deutschlands, denn da gibt es sowohl Flaschen als auch MC-Doof und Burger-Kong.
Vielleicht ist Diddi ja auch Mitglied des Forums und liest Euren Senf...
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Zitat von BuhliZitat von reporter
"Das war selbst dem Spaßmacher Diddi Hallervorden zuviel, der, wie sollte es anders sein, aus dem SED-Staat flüchtete und sich mit seinem Kommilitonen überlegte, wie man Ulbricht umlegen könnte."Als er sich dann verbogen hat, ging es mit seiner Kariere wieder aufwärts.
Dummes Zeug.
Diddi hatte sich, soweit es diesen Aspekt berührt, nie verbogen. Er war nie ein Freund des SED-Staats. Kein Wunder auch, er machte es wie Rudi Dutschke. Er hielt es im SED-Staat nicht mehr aus und floh 1958 nach West-Berlin, atmete dort erstmal freie Luft und studierte an der Freien Universität. Ätzchens Schießprügel saßen mit ihren Kalaschnikows noch nicht in den Erdlöchern.
Seine Karriere wäre sicherlich nicht beeinträchtigt gewesen, wenn er schon eher von seinen damaligen Plänen berichtet hätte, Ulbricht umzulegen. Ich würde eher das Gegenteil vermuten, dass die Bekanntgabe dieses Plans seine Karriere befördert hätte.
Vielleicht hatte er Angst, dann in das Visier der Killer der SED-Diktatur zu geraten. In jener Zeit war es durchaus üblich, daß Ulbricht Leute aus West-Berlin verschleppen und in Moskau liquidieren liess.
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Zitat von reporter
Dummes Zeug.
Es ist schön zu wissen, das wenigstens du, @reporter über die einzige Wahrheit und das Wissen darüber verfügt.
Hab Dank, das du uns daran teilhaben lässt und Abtrünnige mit wohl gewählten Worten (siehe oben) in die Schranken weist.
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Genitiv ins Wasser, weil es Dativ ist....
Die über Nacht sich umgestellt, und sich zu jedem Staat bekennen - das sind die Praktiker der Welt, man könnte sie auch Lumpen nennen.
(Wilhelm Busch)
@Wega
Ich habe das "Dumme Zeug" begründet. Es steht dir frei, dich zum Sachverhalt zu äußern, wenn du anderer Ansicht bist.
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Zitat von BesserWessi0815
... dass Diddi och 'n Ossi ist, wußte ich nicht.
Möglicherweise gab's in der DDR keine Flasche Pommes,
und da wurde es ihm langweilich....:
"Ist das langweilich, wenn ich das vorher gewusst hätte, also..." ... deutet auf die Unzufriedenheit hin.
... und so kam es zum "Palimpalim" im Westen Deutschlands, denn da gibt es sowohl Flaschen als auch MC-Doof und Burger-Kong.
Vielleicht ist Diddi ja auch Mitglied des Forums und liest Euren Senf...
Was.... Dir ist entgangen das Diddi ein Ossi war...
kaum zu fassen...........
wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.
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Zitat von reporter
@Wega
Ich habe das "Dumme Zeug" begründet. Es steht dir frei, dich zum Sachverhalt zu äußern, wenn du anderer Ansicht bist.
Hallervorden sagt heute: „Das war ein Dumme-Jungs-Plan, mehr eigentlich nicht.“ Seine weiteren Umsturzversuche im Osten beschränkten sich aufs Flugblätterverteilen. (dae)
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"Dummes Zeug" begründet? Diddis eigene Erlebnisberichte als "Dummes Zeug" bezeichnen und auch noch begründen zu können, ist schon mal stark. Hut ab. Wir sind ja alle froh, solche Reporter zu haben. Der ehrenwerte Baring war wohl Dein Lehrer?
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Buhli
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Zitat von Buhli
"Dummes Zeug" begründet? Diddis eigene Erlebnisberichte als "Dummes Zeug" bezeichnen und auch noch begründen zu können, ist schon mal stark. Hut ab. Wir sind ja alle froh, solche Reporter zu haben. Der ehrenwerte Baring war wohl Dein Lehrer?
Es ging um deine These, Hallervorden hätte sich "verbogen". Dafür gibt es keinen Anhaltspunkt.
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Aber schon die Fragestellung
Zitat
Kennt einer eine Liste von Organisationen, wie die KgU, die zum Ziel hatten, die SBZ bzw. DDR zu destabilisieren?
lässt eine gewisse Absicht erkennen. Sie möchte suggerieren, dass dort eine 'friedensliebende' und 'demokratische' DDR existierte, die Dunkelmänner, selbstverständlich "von den Amis bezahlt" "destabilisieren" wollten, und auf diese Weise das vom SED-Regime verbreitete Rechtfertigungsmärchen neu aufgewärmt wird.
Tatsächlich ist die Geschichte des SED-Staates zugleich eine Geschichte von Widerstand und Opposition gegen das von der sowjetischen Besatzungsmacht aufgezwungene kommunistische Regime, welches Zeit seiner Existenz von der betroffenen Bevölkerung eine Legitimation nicht erhalten hat, und sich insbesondere ab 1961 nur mit regidesten Zwangsmaßnahmen an der Macht halten konnte.
Als erste dieser 'Organisationen', die sich gegen das Regime wendeten fallen mir da die Berliner Studenten ein, die als Reaktion auf die kommunistische Gleichschaltung der Ost-Berliner Universität (FU) nach West-Berlin gingen und hier mit amerikanischer Unterstützung die Freie Universität Berlin gründeten.
Dann fallen mir die studentischen FU-Fluchthelfer-Organisationen ein, die im SED-Staat Eingesperrten zur Freiheit verhalfen, unter selbstlosem Einsatz von Mut, Aufopferung und Zivilcourage, wie man sich das heute kaum noch vorstellen kann.
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