Ossi Forum - bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum
RE: Politikwandel !?! - 19
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Ich lese alles was mit Politik, Wirtschaft und Soziales zu tun. Wie ich schon einmal schrieb... ich bin ein Freigeist der keiner Partei angehört, auch wenn einige das nicht ins Hirn reinkriegen. Allerdings gibt es auch einige hundert Bücher in meiner Bibliothek die sich mit Fach und Sachwissen beschäftigen.
wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.
Zitat von BuhliIn den 30ern hat man wegen des gleichen Gedankengutes eine Bücherverbrennung veranstaltet. In den 90ern war das Ereignis wahrscheinlich noch im Hinterkopf. Somit landete alles was DDR Verlage veröffentlicht haben nicht im Feuer, sondern "nur" auf Müllhalden.
Ein kruder Vergleich.
Die Ossis hätten alles behalten können, niemand von außerhalb hat es ihnen weggenommen oder gar verbrannt. Die Ossis selbst hatten es eilig, sich zu erleichtern.
Zur Wende waren vor der Humboldt-Universität in Ostberlin reihenweise Büchertische aufgebaut. Da bekamst du die blauen Marx/Engels Bände sackweise hinterhergeworfen. Zugegeben, die waren auch vorher schon keine Bückware mehr, aber der Ossi wollte alles loswerden.
#273 von
altberlin
(
gelöscht
)
, 24.09.2011 19:56
Die Lehre von Marx und Engels, wenn sie funktionieren könnte, ist weit menschenfreundlicher als der gewöhnliche Kapitalismus. Nur lesen und verstehen muß man sie.
Zitat von altberlinDie Lehre von Marx und Engels, wenn sie funktionieren könnte, ist weit menschenfreundlicher als der gewöhnliche Kapitalismus. Nur lesen und verstehen muß man sie.
Theorie und Praxis waren schon immer zwei Welten und das gilt auch für die Schriften dieser zwei Personen. Sobald der eine im Vorteil ist, wird er es Ausnutzen, nach dem Motto du willst... ich habe, was gibst du mir dafür. Da kommen auch Marx und Engels nicht daran vorbei.
wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.
Der Mensch funktioniert nunmal nicht so, wie Marx und Engels sich das vorstellen. Es liegt in der Natur des Menschen, dass er immer alles besser und schöner will, als der Andere - und Neid und Mißgunst sind einer der hervorstehendsten Eigenschaften. Wenn man sich schon in die Haare kriegt, welcher Nachbar den schönsten Kirschbaum hat oder wer das tollere Auto im Carport stehen hat, dann kann man nicht erwarten, dass die Lehren von Marx und Engels weltumspannend für alle Menschen funktionieren.
Zitat von Smithie23Der Mensch funktioniert nunmal nicht so, wie Marx und Engels sich das vorstellen.
Jetzt bin ich mal gespannt darauf, was Du über das Menschenbild von Marx und Engels weist Die grundlegenden Erkenntnisse der beiden haben mit Menschenbildern nicht so viel zu tun, sondern eher mit Ökonomie und Prozessen/Zusammenhängen in der Wirtschaft.
Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. (Goethe)
Zitat von Smithie23Richtig ! Aber damit das funktionieren kann, muss der Mensch auch die entsprechende Einstellung haben und die hat er nunmal nicht.
Falsch. Marx und Engels gehen davon aus, dass die gesellschaftlichen Verhältnisse das Verhalten des Menschen beeinflussen und steuern. Menschliches Verhalten ergibt sich aus dem Stand der Produktivkräfte, den Eigentumsverhältnissen, den Produktionsprozessen. Die menschliche Einstellung spielt dabei eine untergeordnete Rolle.
Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. (Goethe)
Das mag schon möglich sein " Joesachse ", aber wir dürfen nicht vergessen das viele Köche den Brei verderben das heißt, das Menschliche Verhalten ist so vielfälltig das ein Gleichklang nach Marx und Engels mehr als unwahrscheinlich ist. Das heißt also, das eben sehr wohl der Mensch eine Rolle spielt, deren verhalten also nicht der Gleichklang zur folge hat. Auf dauer läßt der Mensch sich nicht für eine Sache einrichten. Denn die Vorgeber einer Gesellschaft haben die Eigenschaft auf dauer das Verhalten der Gesellschaft für Ihre Zwecke zu mißbrauchen und daran würde folglich auch ein Marx oder Engels scheitern.
wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.
#281 von
altberlin
(
gelöscht
)
, 25.09.2011 16:41
Marx und Engels beschreiben den (aus ihrer Sicht) Idealfall. Der kann aber nur eintreten, wenn keine Einflüsse von außen diesen Prozeß in irgend einer Weise beeinflussen. Der Mensch ist zu sehr Individuum, als das er sein Handeln von fiktiven wirtschaftlichen Prozessen diktieren läßt.
Aber wird nicht seit Jahrmillionen das Handeln der Menschen von realen wirtschaftlichen Prozessen bestimmt Die Menschen arbeiten, um zu leben, oder auch, um zu überleben. Der Konkurrenzkampf untereinander, der Kampf um das Privateigentum, diese realen wirtschaftlichen Prozesse bestimmen das Leben des Menschen. Sicherlich mit unterschiedlichen Wirkungen, aber sie bestimmen das Handeln und Denken. Zu diesen wirtschaftlichen Prozessen gehört auch Arbeitsteilung und gemeinschaftliches Handeln, um Dinge zu erreichen, die ein Einzelner nicht erreichen kann. Marx beschreibt keine fiktiven Prozesse, sondern er beschreibt die realen Prozesse in der Wirtschaft auf der Basis des Mehrwerts. Ein Grundproblem des "real existierenden Sozialismus" war, dass sich die Praxis von diesen theoretischen Ansätzen entfernt hat. Nur ein drastisches Beispiel: Das Verteilungsprinzip im Sozialismus ist "Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Leistungen!" Dieses Leistungsprinzip wurde in der DDR durch bedingungslose Gleichmacherei ersetzt. Nicht Leistung zählte, sondern die Parteimitgliedschaft. Damit fehlte ein wichtiger Antrieb, das weiss ich aus eigener Erfahrung.
Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. (Goethe)
Zitat von joesachseEin Grundproblem des "real existierenden Sozialismus" war, dass sich die Praxis von diesen theoretischen Ansätzen entfernt hat.
Wer hat Schuld? Der Mensch!
Zitat von Smithie23...damit das (Anm. der Sozialismus/Kommunismus) funktionieren kann, muss der Mensch auch die entsprechende Einstellung haben und die hat er nunmal nicht.
Korrekt! Diese Einstellung hat nie einer gehabt. Marx und Engels haben eine Utopie beschrieben.
Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir. Konrad Lorenz
Der Sozialismus hätte ohne Planwirtschaft funktionieren können, das ist meine Überzeugung. China ist ein Beispiel, wenn auch ein schlechtes. Die Widersprüche im Kapitalismus, welche sich heute verklärt "Soziale Marktwirtschaft" nennt, werden irgendwann die Gesellschaft zerreißen. Irgendwann werden sich die Menschen (z.B. Leiharbeiter), welche die Werte schaffen, es sich nicht mehr gefallen lassen, nur gerade so über die Runden zu kommen, während 10% der Bevölkerung nicht mehr wissen, wo sie mit ihrem Geld hin sollen.
@Kehrwoche: Das sehe ich etwas anders. Die Änderung der Einstellung der Menschen resultiert aus Änderungen in den realen ökonomischen Bedingungen. Wenn diese Änderungen nicht so passiert sind, wie sie Marx und Engels sich als Grundlage für ihre Utopie überlegt haben, dann können auch diese Änderungen in den Einstellungen der Menschen nicht kommen. Das Problem ist, das die menschliche Entwicklung immer eine Verknüpfung ist aus der Entwicklung vieler Menschen und Qualitätsänderungen, die immer durch Einzelne oder Wenige ausgelöst werden. Ist allerdings eine Diskussion wie die um Henne und Ei oder anders gesagt ein echtes dialektisches Problem.
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