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RE: Aufarbeitung der Deutschen Geschichte - 3
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Ich hab das Gefühl, dass die Geschichte der Deutschen Teilung im Westen überwiegend als Resultat der Aktivitäten der Sowjets empfunden wird, jedoch nicht als Gesamtbeschluss der 4 Siegermächte.
Man muss auch beachten, dass die Struktur VOR dem 2. Weltkrieg in einigen Gegenden im Osten weit unter Westniveau war. Wenn man dann auch noch Betriebe demontiert und das letzte bißchen rausquetscht, dann kann ja nicht viel bleiben. (Aber wir haben zumindest keine Atomkraftwerke mehr im Osten)
Zu diesem Zeitpunkt mussten die bundesdeutschen Frauen noch sieben Jahre lang ihren Ehemann fragen ob sie arbeiten gehen dürfen .
Ist das in manchen alten Bundesländern nicht heute (inoffiziell) immernoch so ?!
Wäre im Osten gar nicht möglich gewesen, da man auf die Arbeitskraft der Frauen angewiesen war und es zum sozialistischen Selbstverständnis gehörte, dass die Frauen gleichberechtigt mit dem Männern sind. Selbst Schwangerschaft und Kind waren kein Grund jahrelang zu Hause zu bleiben und Frauen, die nur halbtags arbeiteten wurden sowieso mißtrauisch beäugt.
Zitat von IlrakÜbrigens war in der Verfassung der DDR noch 1968 die deutsche Einheit als Staatsziel definiert . Zu diesem Zeitpunkt mussten die bundesdeutschen Frauen noch sieben Jahre lang ihren Ehemann fragen , ob sie arbeiten gehen dürfen . Gehört zwar auf den ersten Blick nicht zusammen , aber irgendwie zeigt es den herrschenden Geist .
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Meines Wissens trat das Gleichberichtigungsgesetz in der BRD Ende der 50er Jahre in Kraft. Danach durften Frauen ohne Erlaubnis des Ehemannes eine Arbeit annehmen. Heute kaum noch vorstellbar Zumal die Erlaubnis nun ja nur auf dem Papier stand. Meine Mama ist noch Mitte der 60er heimlich arbeiten gegangen weil mein alter Herr es peinlich fand dass er seine Familie nicht alleine ernähren konnte. Welche Familie kommt heute noch mit einem Gehalt aus ?
Schlawine --------------------------
„Nichts spornt mich mehr an als die drei Worte: Das geht nicht. Wenn ich das höre, tue ich alles, um das Unmögliche möglich zu machen.“ Harald Zindler, dt. Umweltaktivist, 1981 Mitbegründer Greenpeace Deutschland
... noch in den 80-igern war es für eine Frau nicht möglich, ein eigenes Girokonto (Spaßkasse) zu eröffnen, ohne die Zustimmung des Ehemannes. ...als diese dann eingeholt wurde, hat die Kasse das Konto doch tatsächlich auf Namen des Ehemannes eröffnet und geführt.
Auch bei meinen Großeltern war es schräg: meine Großmutter brachte zwei Immobilien in die Ehe ein, mein Großvater war besitzlos. Zum Kriegsende musste ein Dach neu eingedeckt werden, dafür hat mein Opa dann das andere Haus -gegen den Willen meiner Oma- verscherbelt.
Meines Wissens trat das Gleichberichtigungsgesetz in der BRD Ende der 50er Jahre in Kraft. Danach durften Frauen ohne Erlaubnis des Ehemannes eine Arbeit annehmen. Heute kaum noch vorstellbar Zumal die Erlaubnis nun ja nur auf dem Papier stand. Meine Mama ist noch Mitte der 60er heimlich arbeiten gegangen weil mein alter Herr es peinlich fand dass er seine Familie nicht alleine ernähren konnte. Welche Familie kommt heute noch mit einem Gehalt aus ?
Richtig, Schlawine, hier ist der dazu gehörende Gesetzestext:
Auch noch interessant sind die §§ 1363, 1395, 1373, 1376, 1365, 1634; Alle aufgeführten §§ sind soviel ich weiß nicht mehr im BGB .
__________________________________________________ Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen. Der muss auch mit jedem Arsch klarkommen. Die über Nacht sich umgestellt, und sich zu jedem Staat bekennen - das sind die Praktiker der Welt, man könnte sie auch Lumpen nennen. (Wilhelm Busch)
Zitat von SchlawineMeine Mama ist noch Mitte der 60er heimlich arbeiten gegangen weil mein alter Herr es peinlich fand dass er seine Familie nicht alleine ernähren konnte.
Meine Mutter sagt heute noch, daß sie damals gerne ein paar Jahre länger zu Hause geblieben wäre, um mich besser erziehen zu können. Ging leider nicht, mein Vater hat auch als Ingenieur nicht genug verdient, um uns allein ernähren zu können und so wurde ich ein Flegel. Die bescheidenden Einkommen waren der Grund, warum Frauen arbeiten gehen mußten, alles andere ist ein Märchen. Das viele dabei gern zur Arbeit gegangen sind, ändert an dieser Tatsache nichts.
Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir. Konrad Lorenz
Kehrwoche, die Frauen sind alle arbeiten gegangen, weil sie ganz dringend die sozialistische Gesellschaft aufbauen wollten. Du wurdest in der Zwischenzeit in Krippe, Hort und Schule (war damals schon ganztags) zu einer sozialistischen Persönlichkeit herangezogen und wolltest, wenn du groß bist, Soldat werden. Genau so war das in der DDR, für Geld hat dort niemand gearbeitet, nur für die Schaffung des Kommunismus.
....ich fühl mich so leer, ich fühl mich so BRANDENBURG
Zitat von BesserWessi0815... noch in den 80-igern war es für eine Frau nicht möglich, ein eigenes Girokonto (Spaßkasse) zu eröffnen, ohne die Zustimmung des Ehemannes. ...als diese dann eingeholt wurde, hat die Kasse das Konto doch tatsächlich auf Namen des Ehemannes eröffnet und geführt.
Was ist dann wohl mit den Frauen, die alleinerziehend waren (soll es ja auch gegeben haben) ? Durften die dann am gesellschaftlichen Leben nicht teilnehmen ? Aber im Westen war es ja sowieso verpönt, wenn eine Frau ein Kind alleine großzog oder sich hat scheiden lassen. Vielleicht kann Weilheimer ein paar Anekdoten aus Bayern erzählen, wo man ja teilweise noch heute an Exorzismus glaubt und jede Frau eine Hure war, wenn sie ein Kind ohne Vater hatte bzw. in "wilder Ehe" lebte.
Heute ist es durch die nachteilige Gesetzgebung so, dass viele Männer nichtmehr heiraten wollen und lieber in wilder Ehe leben
... wie es bei Alleinerziehenden war, weiß ich nicht. (Sie hatten ja i.d.R. keinen Ehemann, den sie hätten um Erlaubnis fragen müssen)
... jedenfalls hat meine Mum sich gerächt und in hohem Alter unzählige eigene Giros eröffnet - nur aus Spaß!
Es soll aber auch drei Großtanten gegeben haben, Äbtissinnen im Kloster, die den Nazis und später den Allierten zum Ende des WWWII. so in die Exxr getreten haben sollen, dass deren Kloster niemals eingenommen worden sein soll. Alle drei sind vor 1900 geboren. Zwei habe ich noch kennen lernen dürfen. Stolz und wehrhaft! Respekt! (die hatten sicher auch ein eigenes Konto!)
..."Der tut nix!"......"Der will nur spielen"... - Peng! -
Was mich auch immer in Erstaunen versetzt: Das Frauenwahlrecht in der Schweiz wurde 1971 per Volksabstimmung beschlossen !
Lustig ist, dass es Fraueninitiativen FÜR und auch GEGEN das Frauenwahlrecht gab und das die Argumentation gegen das Frauenwahlrecht für mich leicht nationalsozialistische Tendenzen hat.
Der Beste Satz (Wikipedia)
"Im ersteren Sinne wurde etwa angeführt, die Idee eines Frauenwahlrechts sei eine aus dem Ausland importierte, unschweizerische Idee, die auch von der grossen Mehrheit der Schweizer Frauen abgelehnt werde, welche an einem Stimmrecht gar nicht interessiert seien, zumal jede Frau ihre Meinung indirekt über ihren Mann zum Ausdruck bringen könne."
@falk Danke für deine ausführliche Antwort und die Buchempfehlung. Das Thema: "Russen nahmen alles, was nicht niet- und nagelfest war nach Ende des Krieges aus dem Osten mit" wurde hier ja schon reichlich ausdiskutiert und steht für mich auch nicht infrage. Was mich aus dem Bericht "deines" Anwalts mehr interessiert, ist folgende Aussage, ich zitiere: "Sie (die Sowjetunion) wurde gezwungen nachzurüsten, immer wieder und wieder, bis zu ihrem Ableben. Durch ihre enormen Rüstungsanstrengungen gelang es ihr zwar, einen amerikanischen atomaren Präventivschlag zu verhindern; aber sie konnte so ihre zerstörte Wirtschaft nicht schnell genug wieder aufbauen...
Man werde die Sowjetunion totrüsten, hat ein amerikanischer Präsident verkündet. Und dieses Ziel hat man denn ja auch erreicht. Und nicht versäumt, über die Gründe des Zusammenbruchs der Sowjetunion und anderer nichtkapitalistisch organisierter Länder neue Lügen zu verbreiten."
An das Wettrüsten, was ja damals stattfand, kann sich sicher auch jeder erinnern und ich glaube auch, dass jede Seite, also Ost wie West, ihren Bürgern glaubhaft gemacht haben, dass der andere den Krieg will. Daraus resultierte meine Frage: Woher kamen dann Glasnost und Perestroika, wenn die SU "totgerüstet" wurde?
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