Ossi Forum - bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum
RE: NVA - 13
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Es gab beim Führerschein sicher keine einheitliche Regelung, vermutlich in Abhängigkeit von der Anzahl der Bewerber, wurden Einschränkungen gemacht. Die GST in meinem Heimatort hatte nur einen LKW mit Anhänger und wenn alle die Fahrerlaubnis haben wollten, dann musste gesiebt werden. Die Fahrerlaubnis war ohnehin nur das Zuckerbrot um die jungen Leute zum länger dienen zu motivieren, eben Mittel zum Zweck.
Es gab schon Regeln. Das WKK teilte der GST mit wer als MKF eihberufen werden soll. Diese Jungs wurden bevorzugt ausgebildet, dazu kamen die als BO vorverpflichteten, wenn dann noch Zeit, Diesel und Technik über war, dann waren die Mitglieder der GST Sektion Motorsport dran. So kenne ich es aus "meiner" GO und der Sektion Motorsport, der ich als Sektionsleiter vorstand.
__________________________________________________ Genitiv ins Wasser, weil es Dativ ist....
Die über Nacht sich umgestellt, und sich zu jedem Staat bekennen - das sind die Praktiker der Welt, man könnte sie auch Lumpen nennen. (Wilhelm Busch)
Das schlechte an diesem Thema war, daß selbst bei Veranstaltungen, welche im eigentlichen Sinn nichts mit dem Militär zu tun hatten, diese militärähnlichen Übungen zu absolvieren waren. Oder anders ausgedrückt, was hat ein, organisiertes, S 50/51 Gelände-Rennen, oder eine Lehrausbildung, bei der Zeitung (muß man da schießen können), im zivilen Leben, mit der Armee, oder GST zu tun. Also warum sind dabei Schießübungen und andere militärähnliche Dinge aufgetaucht. Rot Kreuz Übungen (Straßenverkehr) sind absolut im Rahmen der Ausbildung und Lehrausbildung zu sehen. Und ein Wehrdienstverweigerer (Totalverweigerer) sah den Knast für 2 Jahre von innen. Unser SED Führungs- Lumpengesindel war zu blöd einen Eimer Wasser umzukippen. Aber wie geschliffen und Blödsinn anerzogen wird, das haben sie gewußt.
Bei einem gings, beim anderen gings nie. So war das halt in Unserer Republik. Die Unsicherheit, wie die Figuren entschieden war gewollt. So funktionierte halt die Diktatur, man muß alles im Ungewissen lassen.
Dann kann man fallweise 'draufhauen oder auch den Großzügigen machen.
Selbst die Bedingungen, wann eine 'Stimmzettel' bei den Scheinwahlen als ungültig bewertet wurde, war geheime Staatssache.
Dass heute unser NVA Leutnant Lausbuben- und Pfadfindergeschichten erzählt wenn er die NVA meint ist auch normal. Der Stellvertreter von Mielke, ein gewisser Wolf, überraschte nach der Wende auch nicht mit Fakten von seinem Spitzelladen, sondern er gab als weltläufiger Gourmet Kochrezepte zum Besten.
entweder habe ich was falsch geschrieben oder Du hast es falsch verstanden.
Ich wollte nicht zum Ausdruck bringen, dass jedes Mitglied der GST die Fahrerlaubnis machen konnte. Ich schrieb da von mir. Ich habe diese gemacht weil es eben zum Anforderungsbild gehörte.
Und falsch bin ich hier nicht. Ich fühle mich sehr wohl dabei, zu lesen was andere Menschen denken und auch darauf zu antworten. Solange ich mich bei meinen Antworten nicht verbiegen muss oder anderen zum Munde reden, geht das bei mir in Ordnung. Und selbst "Reporter" so kann ich mir vorstellen, würde es bedauern, wenn ich nur ein kurzes Schauspiel hier abgäbe. So hat er doch einen "Intimfeind" und kann sich so richtig auslassen.
Weist Du Weilheimer, ich bin der Letzte, der die DDR über den grünen Klee lobt ohne zu erkennen, dass in der DDR längst nicht alles in Ordnung war. Die Beulen die ich in der Zeit der DDR geschlagen bekam, bekam ich nicht vom damaligen Gegner, sondern ausnahmslos von "meinen vorgesetzten Genossen" und glaube mir, ich kam so manchesmal "blau und grün geschlagen" nach Hause. Und dass ich auf meinen Trabi 14 Jahre gewartet habe (ich bekam ihn 88 also ein Jahr vor Ultimo) fand ich auch nicht so toll. Und das es auf Parteiversammlungen zuging wie in einem Seminar fand ich auch zum kotzen und dass vieles, was im argen lag, todgeschwiegen wurde (auch von mir), kann ich aus heutiger Sicht gar nicht mehr begreifen. Ich war zu sehr im System.
Aber was mich ankotzt ist, dass Leute, die wirklich keine Ahnung vom Leben in der DDR haben und alles was sie darüber äußern können, aus der Zeitung und dem Fernsehen, bzw. von Leuten nehmen, die schon zu Zeiten der DDR, diesem Gesellschaftssystem nicht nahe standen.
Na ja, so sehe ich das jedenfalls.
Gruß
Sir W. Churchill
"Eine der fröhlichsten Erfahrungen im Leben ist es, als Zielscheibe zu dienen, ohne getroffen zu werden."
Zitat von Atze Aber was mich ankotzt ist, dass Leute, die wirklich keine Ahnung vom Leben in der DDR haben und alles was sie darüber äußern können, aus der Zeitung und dem Fernsehen, bzw. von Leuten nehmen, die schon zu Zeiten der DDR, diesem Gesellschaftssystem nicht nahe standen.
Was hast du erwartet? Die DDR und mit ihr die Gesellschaftsordnung Sozialismus ist nahezu weltweit kollabiert. In Nordkorea, einer der letzten sozialistischen Bastionen, liegt die Wirtschaft am Boden und die Menschen hungern. Wenn wir nicht die BRD gehabt hätten, wären wir Ostdeutschen wirtschaftlich, genau wie die Polen, Tschechen oder Slowaken ebenfalls durch ein tiefes Tal der Tränen gegangen. Was die Preisung und Huldigung der DDR in der heutigen Zeit angeht, diesen Part übernehmen heute die ehemaligen Kader und die, welche von der DDR profitiert haben, alle anderen haben eine negative Einstellung zum Staat DDR, obwohl der sicher auch positive Facetten hatte. Den jungen Menschen ist der Staat DDR und "wie es da war" weitgehend egal, das wird nur zum Thema, wenn die jungen Leute bestimmte Entscheidungen und Grundsätze, der in der DDR geborenen und aufgewachsenen Eltern nicht verstehen. Es ist dem Menschen eigen über Verlierer schlecht zu reden und die DDR und die SED hatten verloren. Auch in den Streitkräften und der Polizei gab es genügend Menschen, die ihre Wurzeln im Volk hatten und gegen die SED und die DDR eingestellt waren. 1989 waren der Widerspruch zwischen dem was offiziell verkündet wurde und den Lebensumständen in der DDR einfach zu groß. Die friedliche Revolution 1989 wurde von der Masse der DDR Bürger getragen. Die heute darüber schimpfen und nöhlen, sind die ehemaligen Kader der DDR und die Altkommunisten, die ewig Gestrigen bis zum Tode.
#187 von
altberlin
(
gelöscht
)
, 25.09.2011 18:20
Weilheimer, das hätte ein "Westmielke" nicht besser formulieren können. Laß doch bitte jedem seine Meinung. In Teilen kann ich zustimmen, aber zu 100 % ?????
Ich lasse jedem seine Meinung. Wer ist bitte ein "Westmielke"? Einige systemtreue DDR Bürger müssen sich eben damit abfinden, das sie verloren haben. Aufgrund der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Probleme heute, kommen die wieder aus ihren Löchern hervor gekrochen und meinen, es war früher in der DDR alles besser, was sicher nicht stimmt.
#189 von
altberlin
(
gelöscht
)
, 25.09.2011 19:08
Zitat von Weilheimer... kommen die wieder aus ihren Löchern hervor gekrochen und meinen, es war früher in der DDR allesbesser, was sicher nicht stimmt.
Das hat hier NIEMAND behauptet. Ich kann nicht nachvollziehen, woher du das hast.
Und so, wie ich das hier sehe, sind die aktiven Foris, die zu diesem Thema pro und contra diskutieren, alle nicht in irgend welchen Problemsituationen, sodas sie der DDR nachweinen müßten. Jeder hat eben so seine Erfahrungen. Als Liniengetreuer oder auch nicht als solcher.
Zitat von Weilheimer Wenn wir nicht die BRD gehabt hätten, wären wir Ostdeutschen wirtschaftlich, genau wie die Polen, Tschechen oder Slowaken ebenfalls durch ein tiefes Tal der Tränen gegangen.
Durch dieses Tal zu gehen wäre sicher besser gewesen. So brauchten wir uns heute nicht das Gejammer der Leute anzuhören, die schon immer alles besser wussten.
__________________________________________________ Genitiv ins Wasser, weil es Dativ ist....
Die über Nacht sich umgestellt, und sich zu jedem Staat bekennen - das sind die Praktiker der Welt, man könnte sie auch Lumpen nennen. (Wilhelm Busch)
Dann hättest du auf dem Gebiet der DDR spätestens 1992 keine Arbeitskräfte gehabt, die wäre wie die Polen in alle Welt ausgewandert. Der Exodus wäre sogar noch größer gewesen, weil es im Gegensatz zu den Polen es keine Sprachbarriere gab, um eine Arbeit in Westdeutschland, Österreich oder der Schweiz aufzunehmen.
Zitat von altberlin Das hat hier NIEMAND behauptet. Ich kann nicht nachvollziehen, woher du das hast.
Wenn ich aufmerksam die Beiträge diverser User hier im Forum lese, dann kommt mir diese Idee. Ein einfaches Beispiel sind die Hartz 4 Diskussion, die in der BRD heute beklagt wird. Das eine normalverdienene alleinerziehende Frau in der DDR sogar unter diesem Niveau lebte, das wollen die Kader und staatstragenden Personen der DDR nicht wahrhaben. Das sauge ich mir nicht aus den Finger, in so einer Familie bin ich aufgewachsen. Meine Mutter hat 7 Kinder in der DDR großgezogen und konnte auch deswegen keine große Karriere in der DDR machen. Mit 50 Jahren starb mein Vater an Magenkrebs, meine Mutter bekam nur 2 Jahre Witwenrente, danach war Schluss. Sie hat dann als Arbeiterin 500 Ostmark verdient und musste mich als jüngsten Sohn allein durchbringen. Genug zu essen hatte ich immer, aber alles andere war sehr schwierig. Eine modische Wisent-Jeans hat 180 Ostmark gekostet, die war nicht drin. Es reichte nur für eine Präsent 20 Hose, meist war auch die gebraucht. Meine Mutter hat in der Folge als Rentnerin unter 400 Ostmarkt gehabt, erst mit der Wende in der BRD wurde die Erziehung von 7 Kindern berücksicht. Davor war sie eine arme DDR Rentnerin und sie war sicher kein Einzelfall. Ich habe deswegen keinen Grund der DDR eine Träne nachzuheulen. Es ging in der DDR, alles andere als gerecht zu und dieses Land war in keinen Fall ein Paradies für Arbeiter und Bauern. Das kann ein Offizier der NVA natürlich nicht verstehen, der bekam fast alles in den A---- geblasen, wenn er sich nur tief genug bückte. Dem kleinen Mann in der DDR ging es in der DDR wirtschaftlich schlechter als in der BRD heute.
Zitat von Weilheimer Das kann ein Offizier der NVA natürlich nicht verstehen, der bekam fast alles in den A---- geblasen, wenn er sich nur tief genug bückte.
€ Weili, man sollte nur über Dinge reden, von denen man etwas versteht! Und von dem, was ein BO/BU der NVA leisten musste, hast du mit Sicherheit keine Ahnung!
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Die über Nacht sich umgestellt, und sich zu jedem Staat bekennen - das sind die Praktiker der Welt, man könnte sie auch Lumpen nennen. (Wilhelm Busch)
Zitat von Wega Und von dem, was ein BO/BU der NVA leisten musste, hast du mit Sicherheit keine Ahnung!
Woher willst du das wissen, kennst du mich so genau? So ein Offizier hat sicher nicht mehr geleistet, als ein Arbeiter in der Produktion der nach Norm arbeitete bei 48 Stunden in der Woche Regelarbeitszeit. Ich weiß aber, das mit steigenden Dienstgrad der Körperumfang der Offiziere in der NVA immer größer wurde. Das Koppel diente dann als Bauchhalter.
Zitat von Wega So brauchten wir uns heute nicht das Gejammer der Leute anzuhören, die schon immer alles besser wussten.
Ich glaube, diese Sorte Leute gibt es unabhängig vom Weg, der gegangen wird. Leute, die vorher Schweigen und passiv sind und hinterher Jammern und nörgeln, dass sie von vorher gewusst hätten, dass das alles nichts wird kann ich nicht ausstehen. Wenn einer aktiv war und engagiert war und gekämpft hat und dann doch verloren, dem stehe ich dieses Recht in gewissen Grenzen zu. Aber dass heute niemand mehr 1990 die CDU gewählt haben will und niemand mehr sich erinnert an die Rufe "Wir sind ein Volk" und dann gar behauptet wird, das wäre alles fremdbestimmt gewesen, diese Ignoranz und politische Demenz macht mich manchmal aggressiv.
@Weili: Dass du davon, was und wie es bei den Offizieren der NVA abging nicht wirklich Ahnung hast, ist klar ersichtlich. Wegas Vorschlag ist da gar nicht so schlecht...
Gruß JoeSachse
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