Ossi Forum - bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum
RE: Juden in Deutschland - kennt Ihr auch welche? - 5
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Zitat von reporter Der "Arbeiter-und-Bauern-Staat" verleibte sich jüdisches Eigentum ein. In der Stalinzeit wurden jüdische Bürger verfolgt, ihrer Berufe und Positionen enthoben.
Hast Du dafür Quellen? Würde mich interessieren, denn ich kannte dies bisher nur aus der Geschichte der UdSSR, dass dort gegen Juden vorgegangen wurde, über ähnliche Vorgänge in der DDR habe ich noch nichts gelesen.
Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. (Goethe)
Zitat von reporter Der "Arbeiter-und-Bauern-Staat" verleibte sich jüdisches Eigentum ein. In der Stalinzeit wurden jüdische Bürger verfolgt, ihrer Berufe und Positionen enthoben.
Hast Du dafür Quellen? Würde mich interessieren, denn ich kannte dies bisher nur aus der Geschichte der UdSSR, dass dort gegen Juden vorgegangen wurde, über ähnliche Vorgänge in der DDR habe ich noch nichts gelesen.
Zitat Die Entwicklungen im „Weltfriedenslager“ waren durch die von Stalin inszenierte, mit Kampagnen gegen „Kosmopolitismus“ und „Zionismus“ verknüpfte Judenverfolgung in der Sowjetunion, zunehmend auch in den Satellitenstaaten, gekennzeichnet. Sie fanden auch in Entscheidungen gegen verschiedene hier genannte SED-Funktionsträger ihren Ausdruck. Gipfel der Verfolgungswelle waren der Prager Slánský-Prozess im November 1952 und die Anfang 1953 aufgedeckte angebliche Verschwörung zumeist jüdischer Kremlärzte. Nach Stalins Tod wurde der Feldzug abgebrochen.
... Auf die Mitglieder und Vorstände der jüdischen Gemeinden in der DDR übte die SED-Führung Anfang der 50er Jahre massiven Druck aus. Schon im November 1950 wurde Verbandspräsident Julius Meyer, Parteimitglied und Volkskammerabgeordneter, anonym als Schieber, Karrierist und amerikanischer Agent denunziert. Um ihre Ämter fürchtend, zogen sich jüdische SED-Mitglieder seit 1951 aus der Gemeindearbeit zurück. Seit Ende 1952 wurden Jüdinnen und Juden in der DDR durch Berichte aus Prag und Moskau über die dortige Pogromstimmung erschreckt und gleichzeitig im eigenen Lande mittels „antizionistischer“ Hetze, Entlassungen, Überwachung und Verhören verunsichert. Bis März 1953 flohen 400 von ihnen nach Westen.
Fridman ist für mich nur noch ein wegzappen wert. Mehr nicht.
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam) Buhli
Natürlich wurde in der DDR auch ehemals jüdisches Eigentum in Volkseigentum überführt . Das liegt aber nicht an der Religion, sondern eher daran , daß auch ein jüdischer Kaufhausbesitzer z.B. im Sinne der Definition ein Kapitalist war .
Revolution ist das Morgen schon im Heute, ist kein Bett und kein Thron für den Arsch zufriedener Leute. (Renft - Zwischen Liebe und Zorn )
Zitat von AtzeIch weiß nicht wie es Euch ging. Ich kannte in der damaligen DDR nicht einen einzigen Bürger, jüdischen Glaubens. Erst nach der Wende erfuhr ich, dass Dieser oder Jener, jüdischen Glaubens ist. In meinen Augen spielte das in der DDR keinerlei besondere Rolle.
Kein Wunder, Juden, die irgendwie die Hitler-Barbarei überstanden fühlten sich dann im SED-Staat nicht besonders wohl. Juden galten nicht als richtige "antifaschistische Kämpfer", ein Parteikommunist sollte es besser sein. Juden wurden von den "Antifaschisten" ausgeschlossen. Der "Arbeiter-und-Bauern-Staat" verleibte sich jüdisches Eigentum ein. In der Stalinzeit wurden jüdische Bürger verfolgt, ihrer Berufe und Positionen enthoben.
In Auschwitz an der Gedenkstätte existiert ein Fahnenkranz mit den Nationalfahnen der Opferländer. Die Gedenkstättenorganisation war zu kommunistischen Zeiten immer wieder diskret bemüht, die "DDR" Fahne, die merkwürdigerweise 'offiziell' dazugehörte, aus dem Fahnenkranz zu entfernen. Diese Sicht der Dinge hatte für den SED-Staat Vorteile: Nur die 'BRD' war für die Verbrechen verantwortlich. Als "Republik der Simulanten" hat Henryk M. Broder die DDR deshalb bezeichnet. Wer dort groß wurde, konnte denken, seine eigenen Vorfahren hatten mit dem Genozid nichts zu tun.
Die frei gewählte Volkskammer bekannte in einer Erklärung sich zur Mitverantwortung für den Holocaust, bat um Verzeihung für die Feindseligkeit der DDR-Politik gegenüber Israel und bedauerte den Antisemitismus in der DDR.
Zitat Wir bitten die Juden in aller Welt um Verzeihung. Wir bitten das Volk in Israel um Verzeihung für Heuchelei und Feindseligkeit der offiziellen DDR-Politik gegenüber dem Staat Israel und für die Verfolgung und Entwürdigung jüdischer Mitbürger auch nach 1945 in unserem Lande.
Es hätte mich echt gewundert, wenn von Dir was Vernünftiges gekommen wäre. Du bist das Körnchen Salz zu viel in der Suppe der Diskussion aber ich bin so nett und nehme Dich ernst, was man eigentlich nicht tun dürfte, bei dem Müll, den Du so verzapfst. Aber es macht mir Spaß mit Dir, ehrlich.
In einem gebe ich Dir allerdings recht, auch wenn ich das etwas anders ausgedrückt hätte.
Adolf Nazi hat nach seiner Machtergreifung Juden, Kommunisten, Freimaurer und all die jenigen, die diesem pernofizierten Unmenschen nicht in den Kram paßten, enteignet.
In den gebrauchten Ländern wurde dieses Unrecht nach der Niederlage bereinigt, in dem diese enteigneten Grundstücke, an die Alteigentümer oder deren Erben zurück gegeben wurden. In der damailigen SBZ und später dann in der DDR, wurde das nicht getan. Diese Grundstücke (oftmals bebaut) wurden in das Volkseigentum überführt und auch vielfach weiter verkauft an staatliche- und gesellschaftliche Organisationen aber sehr oft auch an Privatpersonen, die diese Immobilien zum Leben / Wohnen nutzten.
Nun gibt es eigentlich den § 900 im BGB, der da das "Eigentum durch Ersitzen" klärt. Normaler weise wird man Eigentümer durch ersitzen nach 10 Jahren. Leiht man sich also ´z.B. ein Buch und gibt dieses 10 Jahre nicht zurück und der eigentliche Eigentümer fragt auch nicht danach, ist man mit Ablauf der 10 Jahre der Eigentümer des Buches. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass der Unterschied zwischen Besitz und Eigentum klar ist. Bei Immobilie ist das anders. Da muss man 30 Jahre im Besitz der Immobilie sein, um nach geltendem Recht, Eigentümer zu werden. Das war so bei sehr vielen Bürgern der DDR.
Dank dem "Herrn Staatssekretär Krause" wurde dieser § 900 BGB im Einigungsvertrag für das Beitrittsgebiet für nichtig erklärt und viele Bürger der DDR lebten plötzlich auf Grundstücken, die Ihnen nicht gehörten.
Es wurde das "Amt zur Regelung offener Vermögensfragen" gegründet, welches dieses "Unrecht" wieder gerade biegen sollte. So konnte sich jeder Dödel melden und sagen, das oder dies Grundstück gehörte meinen Vorfahren und ich will es zurück haben. Damit wurde das Grundbuch durch diesen Vermerk gesperrt. Bis 1997 wurden dann alle Anträge, ob berechtigt oder nicht, angenommen und brachten viel Unruhe in die Häuslebesitzer. Die Klärung dauerte bei vielen Grundstücken bis weit in die 2000-er Jahre.
Ab Dezember 1997 darf nur noch die "Conference on Jewish Material Claims Against Germany" (kurz - Claims Konferenz) Anträge auf Rückführung stellen.
Das Amt zur Reglung offener Vermögensfragen hatte eine heiden Arbeit, alle Anträge auf Rücküberführung zu prüfen. Die große Masse wurde zurück gewiesen. Noch heute muss beim ersten Verkaufsfall einer Immobilie nach der Wende auf dem ehemaligen Gebiet der DDR, die so genannte "Grundstücksverkehrsordnung" durchgeführt werden. Das bedeutet, noch heute überprüft dieses Amt jeden ersten Verkaufsfall eines Grundstückes, ob es mal im jüdischen Eigentum war und ob die Claims Konferenz Ansprüche auf die Immobilie stellt.
Gruß
Sir W. Churchill
"Eine der fröhlichsten Erfahrungen im Leben ist es, als Zielscheibe zu dienen, ohne getroffen zu werden."
Atze, das gilt allerdings nur für die NBL. Die die am 13.8. 1961 ihr Grundstück im Westen hatten und danach in der DDR lebten, hatten nach dem 3.10.1990 keinen Anspruch auf "Rückgabe vor Entschädigung". Nicht mal eine Verlängerung der Frist wurde für die eingeräumt.
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam) Buhli
Zitat von Atze Dank dem "Herrn Staatssekretär Krause" wurde dieser § 900 BGB im Einigungsvertrag für das Beitrittsgebiet für nichtig erklärt und viele Bürger der DDR lebten plötzlich auf Grundstücken, die Ihnen nicht gehörten.
Bei Grundstücksfragen gab es sicherlich Härten, übrigens auf beiden Seiten der Zonengrenze.
Doch jeder Ossi, der noch klar denken konnte, war sich darüber im Klaren, daß ein von SED-Figuren zugeschanztes 'Westgrundstück' nicht unbedingt eine saubere Sache war. Darum werden heute auch viele Krokodilstränen vergossen.
Ausreisewilligen Bewohnern des SED-Staats wurden von der Stasi planmäßig ihre Häuser abgepreßt, die dann hochrangigen Stasi-Spitzeln oder SED-Figuren zugeschanzt wurden.
Eigentlich gab es im SED-Staat auch durchaus das Eigentum an Grundstücken, dies wurde abgeschafft, weil die SED-Diktatur mit Mein Und Dein so ihre Schwierigkeiten hatte. Und die Grundbuchämter wurden faktisch nicht mehr geführt und befanden sich zum Zeitpunkt des Untergangs der Diktatur in einem desolaten Zustand.
Dieses war gewollt, um das Enteignungs-Gewirtschafte von häufig lokalen SED-Figuren besser verschleiern zu können.
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