Ossi Forum - bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum
RE: Präimplantationsdiagnostic (PID) - 2
Bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum mit Landkarte. Ossis und Wessis diskutieren hier über Gott und die Welt. Aktuelle Themen aus vielen Bereichen, Alltägliches, Themen zur deutschen Geschichte und natürlich regelmäßige Treffen machen diese Plattform aus.
Diese ganze Debatte in der Politik und das daraus resultierende Verbot sind doch an Scheinheiligkeit und Doppelmoral kaum noch zu toppen. Einerseits verbietet man die PID und pflanzt den Frauen u.U. kranke Embyonen in den Unterleib, andererseits haben diese dann die Möglichkeit zur Fruchtwasseruntersuchung zu gehen und die Babys anschließend legal abzutreiben.
Was passiert mit einem Embyo, wenn sich eine Frau im letzten Moment gegen eine Verpflanzung entscheidet? Es wird ins Klo gekippt und runtergespült! Ist das Mord??
Die Körper der Frauen werden dazu mißbraucht, um sich aus politischen Kalkül vor Entscheidungen drücken zu können, die die christliche Wählerschaar verschrecken könnten.
Du hast recht joesachse!
Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir. Konrad Lorenz
@joe: Natürlich gibt es keine 100 %-ige Sicherheit, zuviel Überwachungsstaat und Terrorhysterie haben wir ja gerade wieder genug, aber man muß den Zugang hinreichend eingrenzen. Dein Vergeleich hinkt dahingehend, dass du in einem Fall (ich vereinfache hier, weil es kann sich auch um eine natürliche Mehrlingsschwangerschaft handeln) über ein Leben entscheidest, im Falle von PID erstmal über mehrere Leben, bei dem du oder der Arzt das aus d/seiner objektiven und subjektiven Bewertung heraus beste Erbmaterial auswählt, und nachher nochmals die Möglichkeit hast über das einzelne zu entscheiden. Sozusagen eine ISO-9000 Zertifizierung für Nachwuchs.
@Kehrwoche: Für mich beginnt das menschliche Leben schon weit vor der Geburt, über einen genauen Zeitpunkt bin ich im Zweifel, und im Zweifel töte ich nicht. Das hat mit christlich nichts zu tun. Es werden nicht nur die Körper der Frauen hier mißbraucht, sondern auch das Existenzrecht ungeborener Kinder.
Ich will ans Meer zurück, ein letzter Blick Spüren, wie der Wind mir Flügel gibt Ich will ans Meer zurück, dort wo das Glück Mich endlich wieder in die Arme nimmt
Zitat von Daneel Dein Vergeleich hinkt dahingehend, dass du in einem Fall (ich vereinfache hier, weil es kann sich auch um eine natürliche Mehrlingsschwangerschaft handeln) über ein Leben entscheidest, im Falle von PID erstmal über mehrere Leben, bei dem du oder der Arzt das aus d/seiner objektiven und subjektiven Bewertung heraus beste Erbmaterial auswählt, und nachher nochmals die Möglichkeit hast über das einzelne zu entscheiden. ... sondern auch das Existenzrecht ungeborener Kinder.
1. wer über "das Leben" in Petrischalen jammert, müßte vor lauter Weltschmerz über all die größeren Probleme, die es jenseits der Petrischalen auf diesem Erdball gibt, längst verkümmert sein.
2. Das Existenzrecht von was bitte? Kindern? Von was ist denn hier die Rede: Zellklumpen haben ein Existenzrecht? Was für ein hahnebüchener Unsinn! Guck mal was Mutter Natur zum Thema Existenzrecht zu sagen hat. Und der Mensch hat mit seiner Gesetzgebung eine genaue Grenze gezogen. Wer darüber hinaus sich ein Existenzrecht für alles mögliche ausdenkt, der kommt aus dem Diskutieren freilich nicht heraus.
Verloren in: Musik (Minimal Wave, 80s Wave & EBM), Literatur (von Kafka bis Houellebecq), Filme (Coen Brothers, Lynch & Co), Computerspiele
Solange man für sich einen feuchten um das geborene Leben schert ( Kinderbetreuung , Schule usw. ) , ist jede Diskussion um das ungeborene pure Heuchelei.
Zitat von IlrakSolange man für sich einen feuchten um das geborene Leben schert ( Kinderbetreuung , Schule usw. ) , ist jede Diskussion um das ungeborene pure Heuchelei.
Die Wertigkeit von Leben sollte immer losgelöst von ökonomischen und sozialen Gesichtspunkten erfolgen, das wäre keine ethische Bewertung sondern beruht auf Sachzwang. Dann muß man auch das Abschießen von Flugzeugen erlauben, die eine Terrorgefahr bedeuten könnten.
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Tja @Daneel, so iss dat. Eine Bewertung, losgelöst von ökonomischen und sozialen Gesichtspunkten? Gepaart mit einer fundamentierten Inkompetenz! Alle Achtung!!!
Nur als Anstoß (obwohl eigentlich Allgemeinwissen ), die Organogenese im Embryo ist mit dem 83`ten Tag nach der Befruchtung abgeschlossen. Die 12 Hirnnervenpaare werden in der 4. - 5. Woche angelegt und nehmen dann ihre Arbeit auf.
Lieber von Christo verpackt, als vom Leben gezeichnet
Ich schließe mich der Meinung von Daneel an. Man kann das Thema auf mehreren Ebenen diskutieren. Das sollte auch geschehen, aber aus meiner menschlichen Sicht heraus, denke ich auch, warum gibt es das Bestreben immer alles ,was nicht Norm ist auszusortieren? Sicherlich ist es für Eltern schwerstbehinderter Kinder eine extreme Belastung, ihren Alltag mit dem Kind zu gestalten. Dies ist ein individuelles Problem der betroffenen Eltern, aber auch ein gesellschaftliches Problem. Wir leben hier in einer Welt, die Behinderung nicht vorsieht und somit auch nicht als Bestandteil des Lebens wahrnimmt. Alles oder Vieles ist ausgerichtet auf Funktionalität. Wo findet man noch Lebendiges, Unperfektes, Fehlerhaftes, nicht Normentsprechendes? Naja, da muss man schon suchen im Alltäglichen- dafür gibst Spezialeinrichtungen! Das wir nicht die Vielfalt als Bereicherung des Lebens sehen sondern als Belastung finde ich schon bedenklich. Also- man muss das Thema politisch aber auch medizinisch, sozial, philosophisch usw. diskutieren, sonst laufen wir Gefahr, mit unserem " Funktionalitätszwang" als Gesellschaft uns irgendwann selbst weg zu rationalisieren. Und um einen Vorwurf der esoterischen Verklärungsweltsicht zu vermeiden- ich arbeite seit Jahren mit behinderten Menschen- es hilft, sein eigenes Denken ab und zu mal auf den Kopf zu stellen. Und zur Frage des Missbrauchs an Frauen- sehe ich genauso- seit dem ich hier lebe, höre und lese ich immer nur, wie sich Frauen wann und in welchen Situationen verhalten sollen, ob sie abtreiben dürfen oder nicht, arbeiten gehen dürfen, wenn sie kleine Kinder haben, ob sie, wenn sie Karriere machen männlichlich sind oder nicht und und und.....und vor dem Hintergrund der jeweiligen politisch-gesellschaftl Stimmung. Das geht mir absolut auf die Nerven. Die Frauen entscheiden ja sowieso für sich- hat man ja in den letzten Jahren bzgl. Geburtenrate gesehen. Also- Nicht über die Köpfe und Körper der Frauen hinweg diskutieren, sondern mit.
Zu den lebenden Betroffenen: da ich (wie im anderen Thema schon mal geschrieben) mehrere Bekannte habe, die in Thüringen bzw. Niedersachsen mit stark (geistig+körperlich) behinderten Kindern und Jugendlichen arbeiten, sehe ich es genauso, daß für viele dieser Menschen dort das Leben und der Alltag eine Quälerei ist, die wir nicht im entferntesten nachempfinden können (dies soll keine Verallgemeinerung sein, bevor mir das wieder mal vorgeworfen wird)! Einige dieser Betroffenen reden oft davon, daß sie nicht mehr weiter leben wollen. Sie müssen es aber. Was hat das mit menschlicher Würde zu tun, wenn ein stark behinderter Mensch oder ein Pflegefall (aus gesundheitlicher Ursache) mit allen Mitteln am Leben erhalten wird, obwohl er es selbst gar nicht möchte???
Die Frage ist ja, wer setzt welche Maßstäbe und wer entscheidet wann und vor welchem Hintergrund- Thema Sterbehilfe und Thema Euthanasie. Das kann man, finde ich nicht pauschal und einfach beantworten, aber man muss zulassen, dass alle Seiten beleuchtet werden.Das ist mühselig und braucht Zeit- und kommt mir in den Diskussionen und politischen Richtlinien sowie der öffentlichen Meinung oft zu kurz. Natürlich gibt es Maßstäbe, nach denen gemessen wird, aber- warum diese nicht in regelmäßiger Zeit überdenken ? Das heißt, dass was ist, immer wieder in Frage zu stellen, um zu überprüfen, ob es noch passt. Das gehört für mich zur Meinungsbildung dazu, und die ist nicht irgendwann abgesclhossen, sondern verändert und modifiziert sich- ein Prozess eben. Und so sehe ich es als echt wichtig an, dass gerade in den Fragen PID alle verantwortlichen Beteiligten und wir als Gesellschaft sich immer wieder mit der Frage auseinander setzen, was ist lebenswert und was nicht. Ich gebe zu, ich bin froh, in diesem Punkt nicht entscheiden zu müssen. Denn anders als beim Thema Sterbhilfe wird ja hier bereits vorgeburtlich entschieden. Und meine Hypothese ist immer noch: Wenn Gesellschaft mit Behinderung anders umgehen würde, würden auch Behinderte sich als Teil der Gesellschaft anders bewerten. Das Sein bestimmt das Bewußtsein- naja, ist zwar ein alter Hut, aber viel dran- soviel zu meinen Gedanken.
Moralische Standpunkte per Gesetz zu erzwingen wird wohl nicht möglich, eher die Möglichkeit der PID einräumen mit Grenzen ihrer Nutzung.
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HALLO zusammen, ich arbeite seit 20 Jahren mit den Kindern , die nur in einer Einrichtung, wie meiner, gefoerdert werden koennen....wir duerfen nicht weit denken, zurueck und nach vorn, sondern wir versuchen, durch die Ausbildung und unsere eigene Peroenlichkeit,den uns anvertrauten Menschen eine gute Zeit zu geben....a b e r wenn wir laut denken duerften......
solche Sachen sollten schon öffentlich und Sachlich diskutiert werden. Ich denke in Familien wo schwere Erbkrankheiten vor kommen ist es ok. Jeden falls für mich. Den ich erlebe ja täglich wie Menschen mit Macht am Leben erhalten werden, die es auch nicht wollten. Den Menschen mit Behinderungen werden hier an den Rand der Gesellschaft gedrängt und bevormundet.
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