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RE: Die DDR ohne Wende im Jahr 2011 - 4
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So abwegig ist der Hinweis auf Nordkorea nicht. Die "Koreanische Demokratische Volksrepublik" (KDVR) hat sehr viele Ähnlichkeiten mit der ehemaligen DDR.
Und es bestanden "brüderliche Beziehungen" zwischen den beiden kommunistischen Diktaturen. Honecker und Kim Il Sung verband herzliches Einvernehmen, und man fragt sich heutzutage, wo denn die ganzen Jubler anläßlich eines Besuchs von Kim in Ostberlin hergekommen sind:
Nord-Koreanische Verhältnisse in der DDR konnte man erleben im Winter 1978/79, nachdem die DDR die Energie nicht mehr zum sozialistischen Vorzugspreis von den Sowjets bekam, und in einem Gewaltakt auf Braunkohle umstellen mußte. Die Ost-Republik hatte keine Reserven.
Zitat Es gelang nicht mehr, das Desaster zu bagatellisieren. In einer »Parteiinformation«, die auf allen SED-Versammlungen landauf, landab verbreitet wurde, hieß es, dass die Reparaturkosten bis mindestens 1985 keine Investitionen in die Volkswirtschaft mehr erlauben würden, an neue Forschungsvorhaben sei vor 1989 nicht mehr zu denken. Alle geplanten Neu- und Erweiterungsbauten für wissenschaftliche Institute waren bis auf Weiteres zugunsten der Wohnungsbauprogramme gestoppt worden. Auch beim Wohnungsbau wurde seit dieser Zeit massiv gespart, sodass die Qualität der Wohnungen immer schlechter wurde, je mehr die DDR sich ihrem Ende näherte.
Aber zum Glück half - wiedermal- der Klassenfeind. Ob wenigstens in der Zeit die Hetze gegen den "imperialistischen Klassenfeind" eingestellt wurde, könnten eventuell Berufenere erläutern.
Zitat von reporterSo abwegig ist der Hinweis auf Nordkorea nicht. Die "Koreanische Demokratische Volksrepublik" (KDVR) hat sehr viele Ähnlichkeiten mit der ehemaligen DDR.
Tränenpalast wurde dieses architektonische Highlight erst später genannt, bei uns in Berlin nannte man ES den Glaskasten.
Die Ausreise erfolgte durch dieses Ding, war relativ erträglich. Schlimmer war die Rückkehr in die DDR, sämtliche Kontrolleinrichtungen befanden sich im "Bauch" des Bahnhofs Friedrichstraße, sprich in dem Erdgeschoß, wo man heute Imbiß, Zeitschriften usw. findet. Wer es kennt, kann sich sicher an den "Wartebereich" erinnern, wo auf eine Tür gestarrt wurde, durch die der oder die erwartete Person doch nun bald kommen müßte. In diesem Abfertigungsbereich, ich habe ihn einige Male passiert, war es warm und stickig, ein schmaler Gang, der zurück in die DDR-Obhut führte. Mehrere Gänge nebeneinander. Summton, Tür auf, rein, Tür hinter dir zu. Paß hinreichen, langsam weiter, der Paß wanderte hinter der Schalterwand mit. Dann prüfende Blicke, zum zigsten Mal. Summton, Tür auf, weiter. Grenzoffiziere immer auf Sichtweite, dann stichpunktartig Zollkontrolle. Vorn die Tür nach Ostberlin, gesäumt von Grenzern. Tür auf, durch, geschafft. Für meine Begriffe waren die Bedingungen in der Einreiseanlage weitaus schlimmer als im Glaskasten. Da war es wenigstens hell und etwas luftig. Sicher als "Entschädigung" für die Trennung von den zurückbleibenden Angehörigen. Trotz aller Abkommen war ja nie klar, ob die Tante, der Vater oder die Geschwister oder bloß die Freundschaft aus dem Westen je wieder kommen können. Das ist Geschichte, zum Glück, ich hoffe, das diese Gedenkstätte realistisch berichtet, ohne Übertreibung. Das Grenzmuseum Mödlareuth macht es vor, ich war dreimal da. In diesem Abschnitt habe ich ein Jahr meines Lebens verbracht, und ich muß sagen, die Museumsarbeit dort kann sich sehen lassen.
Zitat von reporterSo abwegig ist der Hinweis auf Nordkorea nicht. Die "Koreanische Demokratische Volksrepublik" (KDVR) hat sehr viele Ähnlichkeiten mit der ehemaligen DDR.
Der Griff ins Klo ist deine nächste Aktion oder ?
Schade, ich dachte du könntest vielleicht sagen, woher da plötzlich Tausende von Ostberlinern herbeiorganisiert wurden, um mit Winkelementen den Genossen Kim und Honecker affig zuzujubeln. Sind die irgendwie bezahlt worden, denn mit dem Klo hast du irgendwie nicht Unrecht. Wäre nicht meine Wortwahl, aber kann man so sehen.
Und zu der inniglichen Beziehung zwischen der DDR und Nordkorea möchtest du wohl nichts sagen?
Die Parteikasper hatten innige Beziehungen, nicht das Volk. Und wie und warum Tausende mit "Winkelementen" am Straßenrand standen, wirst du doch wohl wissen. Oder bist du vom andern Stern ? Da war es egal, Ob Kim, Leonid, Fidel oder wie sie alle hießen, anreisten, es mußte gewunken werden. Schulen hatten ihre Aufmarschgebiete, Betriebsabteilungen ebenfalls. Für uns als (Schul-)Kinder war das immer lustig, wir mußten nicht in der Schule rumsitzen, aber gewunken haben wir auch nicht. Wenn es ging, und das war oft, haben wir uns bald verdrückt.
Will damit sagen: Aus Überzeugung standen die Wenigsten Spalier, oft war es Arbeitszeit, wurde also bezahlt. Ja, das konnte die DDR sich leisten. Für "Völkerverständigung" war uns nichts zu teuer. Die zahlreichen Genossen werden wohl als Vorbilder richtig die Fahnen geschwenkt haben.
Wo du recht hast, hast du recht. Ich kann mich nicht erinnern, daß irgendwer irgendwann mal aus freien Stücken winken gegangen ist. Jedenfalls nicht in Berlin und nicht bei Besuchen unserer "soz. Brüder".
Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir. Konrad Lorenz
In welchem Land war dann ein gewisser Herr Köhler Bundespräsident? Als er einen Staatsgast, welchen weiß ich nicht mehr, mit militärischen Ehren empfing, standen jede Menge Kinder mit wedelnden S.W.G.- Papierfähnchen ohne Hammer-Sichel-Ährenkranz, da. Ich sprach sofort meine Frau dazu an. Sie konnte in dem Moment die Diskusion über den Mißbrauch von Kindern für politische Zwecke in der DDR, auch nicht mehr nachvollziehen.
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam) Buhli
Zitat von altberlin Das ist Geschichte, zum Glück, ich hoffe, das diese Gedenkstätte realistisch berichtet, ohne Übertreibung.
Mir fällt da keine Gedenkstätte ein, wo übertrieben wird. Höchstens untertrieben. Das Grauen von Isolierhaft und Tigerkäfig in den einschlägigen DDR-Knasts kann man doch heute nur noch erahnen.
Kanzlerin Merkel war zur Ausstellungseröffnung da und fand passende Worte. Sie wohnte einige Zeit nahe dem Bahnhof Friedrichstraße, den sie auf der Ostseite zur Fahrt an die Arbeitstelle nutzte, sie erinnerte sich an das "Bellen der Wachhunde". Bei dem kurzen Bericht im Fernsehen kam anhand der Originalschilder wieder in Erinnerung, daß das SED-Gesindel am liebsten drei deutsche Staaten gesehen hätte, 'Westberlin' sollte auch ein solcher sein.
Manchem jedenfalls "läuft (heute) noch ein Schauer über den Rücken", wenn er den Tränenpalast betritt.
#55 von
sachsenfrank
(
gelöscht
)
, 15.09.2011 15:21
Man erlebt es leider viel zu häufig, dass versucht wird die positiven Seiten der DDR in den Vordergrund zu schieben und darauf hinzuweisen, dass längst nicht alles schlecht war und man ja nur immer schlechtes höre. Das mag sogar so sein, dass man im wesentlichen schlechtes hört, aber leider nur deshalb, weil eine tolle Kinderbetreuung leider willkürliche agierende Staatsgewalt nicht wieder gut macht. Aber vermutlich hat man als jemand, der mehr oder weniger konform lebte und keine wirklichen Konfrontationen mit der Staatsgewalt hatte, dies nicht so sehr im Blick. Wenn ich also früher dank Arbeitsplatzgarantie und Kinderbetreuung zufrieden war, dann ist man vermutlich geneigt nur die postitiven Seiten zu erwähnen, da das heutige Problem nicht mehr die mangelnde Freiheit sondern die mangelnde Arbeit und das mangelnde Geld ist. Vermutlich ist es daher nur menschlich, trotzdem insgesamt natürlich blanker hohn für die Opfer der Diktatur, wenn man denen sagt, es war doch alles viel besser als es immer dargestellt wird.
Sachsenfrank; Diesbezüglich können wir unser Hirn DANKE sagen das es alles negative vergessen/verdrängen lässt und dies ist auch Gut So!!!
jedoch in gewisse grauen Minuten kommt es wieder hervor was damals so schlecht war... damit man nicht noch mal den gleiche Fehler macht!!! (Sollte für den ein oder andern!!)
Peppe, es gibt nun mal Leute die die DDR nur in Schwarz weis sehen können. Das gilt allerdings auch für die jetzige BRD. In beiden Ländern war und ist das Leben aber bunt. Sonst hätten ja nicht so viele "eine schöne Kindheit" gehabt. Ohne die Wende? Stellt sich für mich so nicht. Ohne Vereinigung/Beitritt schon eher.
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#58 von
sachsenfrank
(
gelöscht
)
, 20.09.2011 16:10
Sorry für die dumme Frage, was ist denn mit Wende ohne Wiedervereinigung/Beitritt gemeint? Und das einige eine schöne Kindheit hatten ist schön und freut mich, aber man muss halt einfach immer an die "paar" armen Schweine denken, die aus Willkür das ein oder andere "unschöne" Erlebnis hatten. Wenn ein staat zu 95% seiner Bürger gut ist, die anderen 5% aber die Hölle auf Erden durchleben, dann finde ich es trotzdem durchaus berechtigt, dass hauptsächlich über die Erlebnisse der 5% gesprochen wird. Man sollte da auch, wenn man einer der 95% war, die DDR nicht nur versuchen aus seiner eigenen Sicht allein zu beurteilen.
Zitat von sachsenfrankMan sollte da auch, wenn man einer der 95% war, die DDR nicht nur versuchen aus seiner eigenen Sicht allein zu beurteilen.
Wie sollen wir dann das heutige Deutschland beurteilen? 2 Millionen Kinder sind von Armut bedroht! Und nun? Die wenigstens bestreiten, dass die DDR kein tolles System war, aber sie war auch nicht der Horrorstaat wie ihn andere Extreme hier darstellen. Gleiches gilt auch für das heutige Deutschland, es ist nicht das beste System, (es ist reformierbar, aber leider ist die Bereitschaft für sowas nur vorhanden, wenn der Staat völlig am Boden ist, nicht vorher.) Die DDR ist Geschichte, da kann man weder ind die eine noch in die andere Richtung etwas revidieren, bestimmte Dinge wollte man ja nach der WENDE (!) komplett anders machen (z.B. Verbot von Spielzeugwaffen, Verbot von Geheimdiensten),, aber die Kräfte die sich NACH der Wende an die Spitze der neuen Parteien stellten, wollten lieber den BEITRITT, weil das viel bequemer war, und somit warf man viele Ideale die Beweggrund für die WENDE waren für den BEITRITT über Bord. Der BEITRITT war die Abkehr von der WENDE. Die Wende war vorbei und man wählte lieber einen anderen eingefahrenen Weg, verblendet vom Gott Mammon, auch DM genannt.
Ich will ans Meer zurück, ein letzter Blick Spüren, wie der Wind mir Flügel gibt Ich will ans Meer zurück, dort wo das Glück Mich endlich wieder in die Arme nimmt
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