Ossi Forum - bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum
RE: War in der DDR wirklich alles schlechter TEIL II - 3
Bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum mit Landkarte. Ossis und Wessis diskutieren hier über Gott und die Welt. Aktuelle Themen aus vielen Bereichen, Alltägliches, Themen zur deutschen Geschichte und natürlich regelmäßige Treffen machen diese Plattform aus.
Ich erinnere mich, daß ich 1987 einmal zu meinem damaligen Freund nach Pörtom (bei Vaasa, Finnland) telefonieren wollte. Man sagte mir bei der Post, das es lange dauert, bis die Leitung steht, ich muß mit cirka 1-2 Stunden Wartezeit, auf der Post, rechnen. Das war mir zuviel und so habe ich es bleiben lassen. Den Preis weiß ich nicht mehr so genau, aber billig wäre es nicht gewesen.
1979 wollte mich mein Freund aus dem Kreis Bitterfeld anrufen um mir zum 18. Geburtstag zu gratulieren. Er hat das Gespräch angemeldet, 2 Stunden gewartet, nochmal angerufen um zu erfahren dass angeblich kein Gespräch angemeldet worden sei und er jetzt nochmal 2-3 Stunden zu warten habe. Daraufhin hat er ein Telegramm geschickt
Schlawine --------------------------
"Es ist eine andere Welt, in der man zwischen »Freiheit« und »Freizeit« nicht unterscheiden kann, »Gesellschaft« sagt und »Zielgruppe« meint, von einem »Konzept« spricht und nicht einmal eine »Idee« besitzt, von einer »Idee« spricht und nicht einmal einen Einfall hat." Roger Willemsen
Weil es zwei Anfragen gab, was die MediFa Quedlinburg war, hier mal für alle An der Medizinischen Fachschule „Dorothea Christiane Erxleben“ in Quedlinburg wurden von 1960-1991 mehrere Tausend Mediziner aus 60 Ländern (hauptsächlich aus Afrika, Asien und Lateinamerika) ausgebildet und waren dadurch auch in mehreren Krankenhäusern der Region praktisch vertreten! Daher hatte auch Quedlinburg früher einen etwas höheren Ausländeranteil, der vor allem bei Festen und in der Disko ins Auge fiel
Die Menschen aus den Neuen Ländern haben nicht diese Erfahrungen gemacht, wie die Menschen im Ruhrpott oder Baden-Württemberg, als Gastarbeiter Anfang der 60er Jahre nach Deutschland kamen. Wir hatten zwar auch Menschen aus Vietnam, Jemen, Mongolei etc. und laut einer Fernsehdoku wurde auch nicht immer korrekt mit Denen umgegangen, aber man kann es einem Ossi nicht übel nehmen. Den 1. Kontakt mit einer ausländischen Familie hatten wir Mitte der 90er Jahre, als wir von einer kurdischen Nachbarsfamilie eingeladen wurden, was sehr positiv von uns aufgenommen wurde. Die Verständigung war zwar mit den Eltern und Großeltern nicht ganz einfach, aber der Empfang war sehr herzlich. Mich beschämen diese Bilder Anfang der 90er Jahre, als Rassisten ein Wohnheim von Vietnamesen in Brand setzten und tagelang randaliert wurde. Das hat das Bild des Ostens zu Beginn der 90er erheblich getrübt. Zum Glück beobachte ich heute im Alltag, dass der Umgang mit Menschen anderer Herkunft in der Regel locker, unverkrampft und herzlich abläuft.
Und, Björn.... Du mußt auch sagen, dass die Medifa sehr hübsche Mädchen hatte!!!!! Wir (14 km weiter) hatten nur 50 Algerier, denen mußte man schon mal die Richung weisen, damit sie nicht übermütig wurden. Aber dann war es mit denen okay! @ Smiethie: ich habe die ganze Schei... mit dem Wohnheim vor Ort miterlebt! Wenn ich aber jetzt hier sage, was da alles abgelaufen ist und wer die Drahtzieher waren....! Es war aber schon peinlich, ein Jahr soäter im Urlaub in NL wurde ich gefragt,"Sie kommen aus der Stadt, wo das Wohnheim abgebrannt ist...?" Es war sehr übel und sehr beschämend! Ich kenne übrigens einige der Ex-Bewohner dies Heimes........! Unser Verhältnis hat sich dadurch nicht geändert!
Ich geh mal davon aus, dass das Verhältnis gut ist. Ich kann die Vietnamesen, die sich hier ne kleine Existenz aufgebaut haben, nur bewundern. Sind teilweise fleißiger, als manch Deutscher und scheinen sehr bescheiden zu leben. Ich weiss nicht, wieviel die zumeist Selbstständigen mit ihrem Laden verdienen, aber die Preise für Obst/Gemüse oder Speisen lassen mich zu dem Schluss kommen, dass die Marge wohl teilweise sehr niedrig ist.
Smithie23: da du ja erst 25 Jahre bist, hattest du selbst zu DDR-Zeiten auch wenig Möglichkeit mit ausländischen Gastarbeitern oder Fachkräften (u.a. auch Ärzte) in Kontakt zu kommen Wir hatten seit Mitte der 70er regelmäßig mit 1 Familie der in Quedlinburg stationierten SU-Truppen Kontakt, wir waren zum Geburtstag und zur "Väterchen Frost"-Feier bei ihnen eingeladen usw. (bis sie Ende ´83 zurück in die Heimat sind). Wir Kinder sind auch sonst dort in der Garnison rum gelaufen und haben mit den Sowjet-Kindern auf dem dortigen großen Spielplatz rum getobt Außerdem hatten wir ab Anfang der 80er knapp 3 Jahre lang (welche er in der DDR war) Kontakt zu einem Textilarbeiter aus Laos. Nach dem er in die Heimat zurück mußte, brach 1 Jahr später der Kontakt ab! Auf der EXPO 2000 in Hannover lief er mir dann mit seiner Frau am Laos-Stand zufällig über den Weg. Sie hatte nämlich glücklicherweise ein Namensschild dran, da sie für das Tourismusbüro von Laos arbeitet Dieses Jahr ist er 50 Jahre alt geworden. Wie klein doch die Welt manchmal ist
Im Kreis Quedlinburg waren neben den Leuten aus den osteuropäischen Ländern und Asien (Vietnam, Laos usw.), auch Jugoslawen, Kubaner, Syrer, etc. arbeitsmäßig anzutreffen. Dazu kamen dann aus dutzenden Ländern noch die Auszubildenden, Studierenden etc. an der MediFa, dem Institut für Züchtungsforschung, den Saatgutbetrieben und den Landwirtschafts- sowie Gartenbauschulen. Das waren schon eine ganze Menge und trotzdem gab es dadurch keine größeren Probleme.
Nein! Man muss unterscheiden .. Politische DDR und die menschliche Seite der Bürger unter einander weit ab von der Politik ! Vieles war im menschlichen Bereich der kleinen "Leute" besser. Ich möchte nicht alles dazu aufführen und jeder hat die DDR in seiner Weise erlebt. Man hätte viele anderst und besser machen können... Das kann man aber auch heute wieder sagen...
Da ist was dran. Auch wenn ich von der DDR nicht vielmehr als Kinderkrippe und Kindergarten miterlebt habe, so merke ich schon, dass es zwischenmenschlich schon Unterschiede gibt. Dadurch, dass in der DDR der Großteil der Menschen "Gleich" war, gab es diese "Kastenunterschiede" wie im Westen nicht so sehr. Sicher gab es Privilegierte und nicht so Privilegierte, aber der Großteil der Menschen war auf der selben Stufe. Da auch der Staat dafür gesorgt hat, dass das "Kollektiv" gefördert wurde, war man ganz anders sozialisiert. Heute was man ja, dass der Staat damals das nicht ohne Grund getan hat, aber geschadet hat es den Meisten wohl nicht. Heute kannste immernoch in Laden gehen und nen privaten Schwatz mit nem Mitarbeiter machen. Ich sehe die Kassiererin im Supermarkt als gleichgestellt auf selber Augenhöhe. Da muss ich nicht dieses "ich bin Kunde, kriechen sie mir wenigstens in den Hintern, wenn ich schon unfreundlich bin" machen, wie es wohl im Westen Gang und Gebe ist.
...wo kaufst Du denn ein, Smithie23? ...vielleicht sind die Menschen in manchen Regionen wegen Zeitmangels eigentlich nur gestreßter? Dies würde dann aber eher an der Bevölkerungsstruktur liegen oder an den teils horrenden Parkgebühren in den Zentren. -kann ja sein- die Grenzen können da fließend sein: Stadt/Land dies hat aber gewiss wenig mit Ost/West zu tun, wenn dann die gelassenere Art in Südeuropa. Aber in Skandinavien sind die Menschen doch auf freundlich? <grübel> Ist es nicht so, dass der zwischenmenschliche Umgang auch mit der jeweiligen Kinderstube zusammenhängt? Vielleicht sind Einzelkinder im Westen, die nicht in einer Krippe oder Kindergarten sozialisiert wurden und stattdessen die volle Aufmerksamkeit der Eltern "genießen" konnten, etwas egoistischer als die anderen - das mag auch sein. (Dann hätte die Himmelsrichtung zumindest eine Begründung)
ich würde das nicht verallgemeinern, hab bei meinem ersten Besuch in Berlin mal 'nen Stück knallrosa Sahnetorte gekauft (hatten das so Bistro-Tische also kein Ausserhausverkauf) als ich dann nach einer Gabel fragte war die Verkäuferin ziemlich ungehalten. Die Frage nach einem Löffel hat sie fast auf die Palme gebracht, sie hätte uns ja ein Papier dazu gelegt - dies müsse reichen. (ich kann mich nicht mehr daran erinnern, ob oder wie das Stück Torte verspeist wurde - ich glaub eher nicht) - trotzdem würde ich das nicht verallgemeinern auf alle Berliner - die meisten mag ich recht gern, auch wegen ihrer direkten Art.
'war gerade einkaufen, hab da auch zwei "Festpakete" mitgebracht - 'nen Lutscher war aber nicht drin... dafür leckere herzhafte Dinge
..."Der tut nix!"......"Der will nur spielen"... - Peng! -
Zur Themenfrage. Laut der poltikel Correctnes jaaaaaaaaaaa. Davon erholt sich selbst die neue BRD nicht gleich. Es bedarf sogar noch 20 jahre nach "der Wiedervereinigung" oder dem Beitritt(?), die Anwesenheit eines Bundespräsidenten auf dem Semperopernball in Dresden, um diesem Glanz zu verleihen. (BILD) Klar gab es jede Menge Negativerscheinungen. Nur sollte differenziert werden. "Alles schlechter" lass ich nicht gelten. Da muß die Frage schon mal konkreter gestellt werden. Ich fühle mich nicht besser als damals. Nur eben etwas anders.
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam) Buhli
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