Ossi Forum - bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum
verschiedene Gesellschafts- und Wirtschaftssysteme
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Hallo zusammen, Wir haben zwei grundverschiedene Gesellschafts- und Wirtschaftssysteme erlebt. Leider interessiert's kaum einen und anfangen kann man mit diesen Erkenntnissen im wirklichen Leben auch nichts. (eigentlich sehr schade)
natürlich kann man damit was anfangen. So wenig, wie das, was wir über die Theorie des Sozialismus gelernt haben, auf den "realen Sozialismus" zutraf, so sehr stimmt doch alles, was wir über den Kapitalismus und die damit verbundene Maktwirtschaft gelernt haben. Wer Markwitschaft will, muss auch Insolvenzen und Entlassungen wollen, denn dies ist ein fester Bestandteil des Systems, ohne geht es nicht!!! Wenn der Markt reguliert, gibt es Gewinner und Verlierer. Hat olle Marx in den Grundlagen vor 150 Jahren schon beschrieben, und genau so funktioniert dieses System heute noch. Und das haben wir in aller Deutlichkeit so gelernt (und die Wessis nicht). Es ist ganz natürlich, wenndie Allianz Miliardengewinne melden und dann Leute entläßt. So funktioniert das System.
Das heist nicht, dass ich das gut finde, aber mich wunden diese unsozialen Dinge nicht. Ich bin eher positiv überrascht, wenn es Unternehmer gibt, die nicht so krass nach maximalem Gewinn streben und doch soziales Denken zeigen.
Naja, die Marktwirtschaft ist eigentlich keine schlechte Sache. Bloß ohne Regulierung so wie gegenwärtig funktionierts auf Dauer nicht. Dann haben wir amerkanische Verhältnisse.
Aber genau diese Regulierung funktioniert ja nicht. Lobbyismus ist keine solide Basis dafür. Die Frage ist, ob es systemimmanente Regulatorien gibt, die die Nachteile der Martktwirtschaft entschärfen.
In Antwort auf:Die Frage ist, ob es systemimmanente Regulatorien gibt, die die Nachteile der Martktwirtschaft entschärfen.
Es gab sie mal, als die Theorien von John Maynard Keynes noch das Handeln der politischen Akteure bestimmten. Heute gilt Keynes nur noch als Ladenhüter, der für die wachsende Staatsverschuldung verantwortlich gemacht wird. Das Dumme an der gegenwärtigen Politik ist, daß sie der Religion des Marktes total verfallen zu sein scheint, obwohl diese seit mehr als 20 Jahren in der täglichen Praxis widerlegt wird. Oder wie sollte man die Tatsache verstehen, daß die abhängig Beschäftigten seit Jahren einen Reallohnverlust ("mäßige Tarifabschlüsse" genannt) hinnehmen müssen, Unternehmergewinne jedoch je nach Branche zwar unterschiedlich, aber dennoch nahezu exponentiell gestiegen sind? Die Folge jener Rede von der Globalisierung, die ja gar keine Erfindung der "postsozialistischen" Zeit ist, aber für jeden Druck auf die abhängig Beschäftigten herhalten muß, bleibt die Entblößung der häßlichen Seite des unregulierten Marktes. Einzig der Staat könnte regulierend eingreifen, doch wenn er auf den Status des (neoliberal gewollten) Nachtwächters reduziert wird, unterbleibt jeder Versuch einer Regulierung. Daß dies europaweit gewollt wird - siehe Verfassungsentwurf für die EU-Verfassung -, verschörft die Situation der abhängig Beschäftigten nur noch.
Da sich die Ideologen des Kapitalismus als Sieger der Geschichte betrachten, haben sie heute weniger Hemmungen, ihre häßliche Fratze zu zeigen und z.B. gegen Arbeitslose zu polemisieren, diese seien doch selbst Schuld an ihrer Arbeitslosigkeit, also faul und arbeitsscheu. Wer sich rasiere und ein gepflegtes Äußere habe, könne jederzeit Arbeit finden (Kurt Beck, seines Zeichens SPD-Vorsitzender). Das ist eine völlige Verkehrung des wahren Sachverhalts. Nicht der Arbeitslose ist für seine Arbeitslosigkeit verantwortlich zu machen, sondern die sogenannten "Arbeitgeber", die trotz exorbitant guter Gewinnsituation nicht in Arbeitsplätze investieren, sondern ihr Kapital lieber um den Globus wandern lassen, stets auf der Suche nach der besten Rendite.
Leider haben sich Vorschläge, die DDR-Wirtschaft nach der Wende (vor der Vereinigung) einen eigenen Weg gehen zu lassen, nie umgesetzt. Vielleicht wäre es dann zu einer Vereinigung gleichberechtigter Partner gekommen und nicht zu einer Vereinnahmung des Ostens durch den Westen mit all jenen üblen Folgen, die die Regierung Kohl zu verantworten hatte, indem sie das korrupte Treuhandsystem installierte.
Hallo Quintus. Das Thema ist schon ausführlich im Böser Osten-guter Westen beschnattert worden. Da sind gute Texte zu finden. Tja, das mit dem abhängigen Arbeitsverhältnis ist immer so ne Sache. Ich bin mir ganz sicher, daß etwa 20% von den "abhängigen" es physisch und psychisch drauf haben, sich auf eigene Beine zu stellen. Sollten die ihre Stärken erkennen, wäre das Gejammere von den auch etwas leiser. Die wenigsten "abhängigen" suchen nach ihren Stärken. Monatliches Gehalt macht auch bequem. Ich spreche nur von denen, die es drauf haben. Der große "Rest" muß sich ja nicht angesprochen fühlen. Buhli
Danke für Deinen Hinweis! Werde mich gleich mal danach umsehen.
In Antwort auf:Sollten die ihre Stärken erkennen, wäre das Gejammere von den auch etwas leiser. Die wenigsten "abhängigen" suchen nach ihren Stärken. Monatliches Gehalt macht auch bequem. Ich spreche nur von denen, die es drauf haben.
Angesichts Deines Kriteriums "Stärke", das ja merkwürdige Ähnlichkeit mit den sozialdarwinistischen Anwandlungen unserer PolitikerInnen hat, wäre hier wohl eine Diskussion über Menschenbilder angebracht. Aber das ginge etwas über diesen Thread hinaus...
Vielleicht sollten wir tatsächlich zwei neue Themen eröffnen: "Menschenbilder" und "Zukunft des Kapitalismus" oder auch der sozialen Marktwitschaft. Beide Themen sind in einigen Beiträgen schon diskutiert worden, aber immer nur bruchstückhaft. Auch aus dem Thema "Guter Osten-Böser Westen" bleiben noch einige Fragen und einige Meinungen, denen ich wiedersprochen hätte, aber dort ist die Diskussion ja schon ziemlich in die Breite gelaufen... Mir fehlt nur irgendwie eine Idee, wie man die Diskussionen hier etwas konzentrierter führen kann...
Wobei Menschenbilder und der Komplex politische Ideologie/Wirtschaftsidee zusammenhängen. So gilt heute (mein Urlaub ist zu Ende, d.h. ich schmuse wieder mit der DIN EN ISO 9000): der Mensch ist ein konsumgeiles Tier, das mit seiner Gier die Wirtschaft bestimmt, indem es sein Kapital dorhinträgt, wo auch seine Anforderungen erfüllt werden.
Wieder muss ein Buchladen in der Nähe schließen, weil dort kein Colaautomat steht.
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