Ossi Forum - bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum
aus DDR-Zeiten » Damals
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Denkst Du manchmal an damals? Ehrlich? Es war doch nicht alles schlecht, oder? Ich z.B. war gerne Pionier und später die Arbeit in der FDJ hat mir auch gefallen. Das da Politik im Spiel war, hat man als Kind nicht gewußt. Man hatte eine Perspektive und auch Freude. Sch... auf die Arbeiterkampflieder, die ich auch heute noch kenne, aber es gab auch schönes. Die Jugendweihe zum Beispiel. War das nicht schön? Als Kind erlebt man das doch ganz anders als jetzt als Erwachsener. Ich war gerne ein DDR Bürger und was kann ich für eine verkorkste Politik. Ging es uns im Prinzip nicht gut???? Keiner mußte hungern, jeder hatte eine bezahlbare Wohnung und vor allen Dingen ein Recht auf Arbeit. Und heute????!!!!!
...und das ich nicht in die Ferne reisen konnte habe ich nicht vermißt, denn was ich nicht kannte, konnte ich auch nicht vermissen. Wie sieht es denn heute aus? Überhall hin können wir, wenn wir wollen, aber wer hat noch das Geld dafür? Nein, es war nicht alles schlecht und auch wenn wir in der Kinderkrippe alle in Reih und Glied auf´m Töpfchen saßen, ich bin gern zu meinen "Tanten" gegangen und habe das nicht als Drill empfunden und mal ehrlich, wenn es nicht Pampers geben würde, würde es die Töpfchenreihen immer noch geben
Heutzutage geht es nun einmal alles mehr nach „Selbstbestimmung“...
Eine Freundin von mir traf auf Mallorca ein junges Pärchen mit einer süßen kleinen Tochter. Im Gespräch erfuhr sie, dass sie 4 Jahre alt war und auf die erstaunte Frage nach der Pampers, die man unter dem Kleidchen sehen konnte, kam die Antwort: „Unsere Tochter soll doch selbst entscheiden können, wann sie die Windel ablegt!“
Wenn ich das Kind wäre, warum sollte ich mich für etwas entscheiden, was ich überhaupt nicht kenne?
Die Kindererziehung war doch früher bedeutend besser. Mich haben Altstoffsammlungen, Fahnenappell und Pioniernachmittage nicht gestört und ich erinnere mich von Zeit zu Zeit gern daran. Heutzutage ist das Kind ein „freies Individuum“, aber muss es nicht erst einmal in bestimmte Richtungen gelenkt werden, damit es dann zwischen verschiedenen Wegen entscheiden kann?
Hallo Mona, ich muß Dir recht geben. Im Westen da laufen die Kinder sehr lange mit Pampers rum. Im Osten wird man viel früher "sauber" und das finde ich gut so. Aber ich finde da sind die Eltern gefragt, und was man nicht kennt.... na Du weißt schon. Diese sind doch auch lange mit der Windel rumgelaufen und darum machen sie es bei Ihren Kindern genauso. Auch heute noch wird im Osten im Kindergarten (der geht bei meiner Tochter von 0,6 bis 10 Jahre) aufs Töpfchen gegangen. Die Erzieherinnen wollen sich nicht so lange mit Windeln rumärgern, Kinder die trocken sind, sind auch pflegeleichter. Im Westen gehen die Kinder erst mit 3 Jahren in den Kindergarten (Ausnahmen ausgenommen). Warum also das Kind zeitig zur Sauberkaut erziehen, wenn die Papers doch so einfach und bequem sind. Meine Tochter windelt ihren Sohn noch mit Stoffwindeln, denn das Geld reicht für keine Wegwerfwindeln. Waschen heißt hier die Deviese und genauso war es doch früher bei uns. Überall hingen Windeln auf den Leinen oder lagen zum bleichen auf der Wiese. Das war noch richtig Arbeit. Darum hat man so schnell wie möglich sein Kind auf das Töpfchen setzen wollen, damit die Arbeit aufhört und man stolz auf sein Kind sein konnte.
Also, ich erinnere mich auch noch genau an damals. Weil ich zur See fahren wollte, habe ich meinen Onkel im Westen nicht angegeben(jeder musste eine Verwandtenaufstellung machen). Das hätte sonst nie geklappt. Als mein Westonkel dann mal in der DDR war habe ich sogar meine Mutter verleugnet, damit sie keine Schwierigkeiten bekam. ...ach waren die Zeiten schön!
#6 von
Erzgebirgler01
(
gelöscht
)
, 11.03.2006 13:45
Mir machte die ach so schöne Pionier und FDJ Zeit nicht immer Spaß. Mit 14 oder 15 schon mit Gasmaske und Gewehr gegen den imperialistischen klassenfeind in den kampf ziehen zu müssen ist nicht jedermanns Sache.
Sag mal, wann war denn das? Ich habe eine Gasmaske das erste Mal in der Lehre gesehen als wir den Tag der Zivilverteidigung hatten. Vorher bin ich mit soetwas nicht in Kontakt gekommen. Die Pionier- und FDJ-ler Zeit fand ich prima, da hat man wenigstens nicht auf der Straße gesessen und nichts mit sich anzufangen gewußt so wie heute.
Als ich in der neunten Klasse war, das muß so 1980/1981 gewesen sein, gab es bei uns an der Schule das Fach Wehrerziehung o.s.ä. Da mußten wir u.a. das Aufsetzen von Gasmasken üben und als Armee getarnt im Wald auf dem Boden rumrobben. Der krönende Abschluß war dann ein 14-tägiger Test,ob wir unter Kriegsbedingungen überhaupt fähig wären uns gegen den imperialstischen Klassenfeind zur Wehr zusetzen.Oder anders ausgedrückt wir durften ein wenig Krieg spielen. Von meiner Seite aus war das nicht mein Lieblingsfach.Also habe ich es auch eher über mich ergehen lassen als überaktiv daran teilzunehmen.Das Argument ein Wehrdienstverweigerer zu sein zählte nicht.Das wurde von meiner Schule nicht gerne gesehen wenn jemand gegen den Strom schwamm.
Ich bin im Jahr 1977 aus der Schule und bis dahin hat es dieses Fach noch nicht gegeben. Vielleicht auch gut so. Hört sich ja nicht so berauschend an. War das für alle, oder nur für die Jungen? Ich kenne nur den Tag der ZV (Zivielverteidigung) in der Lehre (von 77 bis 79). Hab´ich aber ein Glück gehabt!!
Also ich bin auch 77 aus der Schule gekommen aber sowas gab es bei uns auch nicht. Aber ich weiß von meiner Schwester die etwas älter ist als ich das Sie im ZV-Lager zum Bsp. war. Da war es einwenig wie bei der Armee. Aber geschadet hat es ihr aber nicht.Am Abend hatten sie am Lagerfeuer sehr viel Spaß mit anderen Jugendlichen.Zumindest erzählte Sie es uns davon als Sie wieder zu Hause war.
Hallo Gudrun, wenn Du auch wie ich 77 aus der Schule bist, dann hast Du doch zur Jugendweihe auch schon das komische Buch "Der Sozialismus meine Welt" bekommen. Ein Jahr vorher gab es noch "Weltall-Erde-Mensch", das fand ich viel schöner. Mein Bruder hat dieses Buch heute noch, aber ich habe meins über ebay verkauft. Ja die Jugendweihe, das war schön. Nicht nur wegen der Geschenke, sondern weil die Lehrer danach "Sie" zu uns sagen mußten. Man fühlte sich einfach etwas erwachsener, obwohl sonst alles beim Alten geblieben ist. Meine Tochter hat auch Jugendweihe gehabt und auch nach der Wende war das noch ein Ereignis für sie gewesen. Gibt es heute auch noch Jugendweihe? Im Osten glaube ich schon, aber gibt es soetwas eigentlich im Westen? Was machen die Ossis im Westen mit ihren Kindern wenn es soetwas nicht mehr gibt?
also ich bin ja noch ein relativer "Frischling" (24 Jahre) und hatte vor zehn Jahren Jugendweihe in meiner Heimat in Sachsen-Anhalt. Damals haben sich ungefähr 3/4 der Klasse für die Jugendweihe entschieden, der Rest machte Konfirmation. Es war eine schöne Feierstunde mit Urkunde und einem Buch über die Europäische Union. Danach wurde im Familienkreis gefeiert.
Als ich damals meiner bayerischen Brieffreundin davon berichtete, fragte sie ganz verwirrt: "Was ist Jugendweihe?" Aber sie wohnt auch in einer Gegend, in der Katholizismus vorherrscht. Ich wüsste auch gern, ob es das in anderen Regionen im Westen irgendwo gibt...
Aber ich denke mal, dass es im Osten nach wie vor sehr beliebt ist. Mein kleiner Cousin feiert in diesem Jahr auch seine Jugendweihe. Ich denke mal diese Tradition lebt auf jeden Fall (im Osten) weiter.
Viele Grüße Mona _______________________ Weil die Erde eine Kugel ist, was man leicht beweisen kann, kommt jeder, der straff nach Westen marschiert, im Osten wieder an. (City, "Weil die Erde eine Kugel ist")
also ich glaube nicht, dass es außer im Osten noch irgendwo Jugendweihe gibt. Hier haben die Kinder Konfirmation oder Kommunion. Ist eigentlich interessant, was machen Eltern, deren Kinder weder noch haben? Das werden ja meist Fam. aus dem Osten sein.
Unser 2 Jüngsten hatten auch nach der Wende noch Jugendweihe, und es hat ihnen gut gefallen. Ich finde es auch schön, dass diese Tradition erhalten bleibt. Meine Jugendweihe ist nun schon... Jahre her. Hilfe, das sind ja schon Jahrzehnte!!!! Da gab es das Buch "Weltall, Erde, Mensch"! Aber bei uns war es ja noch eine Pflichtveranstaltung und sehr politisch. Bei unseren Kindern war es dann sehr locker, und das war eigentlich sehr schön.
Also, wer hat Kinder, die im Jugendweihealter sind? Oder weiß, wie das hier abläuft.
Hallo alle miteinander mein Sohn hat vor 6 Jahre seine Jugendweihe noch im Osten mitgemacht.Die Veranstaltung war zwar nicht mehr wie bei uns,aber es war trotzdem sehr schön. Den Kindern geht es heute doch auch nur um das Geld wie zu unserer Zeit. Meine Tochter hat keine Jugendweihe gehabt da wir schon im Westen gewohnten.Trotzdem sind wir mit Ihr schön Essen gegangen und ein Geldgeschenk hat Sie auch bekommen.Ich hätte damals meine Tochter dort wo wir gewohnt haben anmelden können für die Jugendweihe.So erzählte es mir jedenfalls meine Schwester damals.Und das sie deswegen in der Kirche extra eintreten soll bloss um Konformation oder Kommunion zu haben finde ich Doof. An das Buch "Weltall,Erde,Mensch"! kann ich mich auch noch erinnern,aber ich weiss nicht mehr ob ich es bekommen habe oder meine Schwester.
möchte nur kurz anmerken das Kommunion nicht gleich zusetzen ist mit der Jugendweihe. Das Fest der Kommunion findet meistens im Alter von 9 Jahren statt. Was der Jugendweihe am nächsten kommt ist in der kath. Kirche die Firmung,so ungefähr mit 16 Jahren. Man wird sozusagen auch in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen,nur ebend aus kirchlicher Sicht. Ich hatte keine Jugendweihe ,weil ich mich für die Firmung entschieden habe. Für mich stand fest das ich mich nur für eine Sache entscheide und nicht zweigleisig fahre bloß weil alle das machen. Obwohl ich es als Christ nicht immer leicht zu Ossi-Zeiten hatte war es für mich die richtige Entscheidung. Bis neulich Veronika.
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