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RE: Geht es der Bevölkerung wirtschafltich schlechter.... - 4
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Die von dir zitierten Zahlen haben gar nicht mit der BA zu tun, auch bei einer Insolvenz findet oft ein mehr oder weniger großer Teil der Beschäftigten schnell neue Jobs, deshalb halte ich es für unsinnig, die von dir verlinkte Liste mit den Zahlen der BA vergleichen zu wollen. Bei den Insolvenzen, die ich miterlebt habe, hatten 90% der Beschäftigten (incl. mir) mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens schon die neuen Arbeitsverträge mit neuen Arbeitgebern in der Tasche. Die anderen haben erst noch eine Weiterbildungsrunde gedreht, bis sie wieder im Job waren, und älteren Exkollegen konnte ich erfolgreich weiterhelfen, sie sind jetzt wieder Kollegen.
Gruß JoeSachse
Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. (Goethe)
was die BA bestrifft hab ich nie behauptet, ich hab lediglich andere zahlen dazu gestellt, die eben die BA so nicht veröffentlicht weil das würde ihre zahlen wahrscheinlich in frage stellen. Ich sehe das jedenfalls so und andere ebenfalls so, sonst würde man sich nicht die arbeit damit machen.
Die BA hat diese Zahlen nicht und die BA interessieren diese Zahlen nicht. Bei den von mir miterlebten Insolvenzen hatten ca. 40 von 60 Leuten mit der Entlassung durch den alten Arbeitgeber schon den neuen Arbeitsvertrag in der Hand und haben sich nicht mal bei der BA gemeldet. Ca. 10-15 weitere Kollegen hatten da den Arbeitsvertrag oder die Aussicht auf den neuen Job und waren maximal ein viertel Jahr arbeitslos. Ich weiss nicht, wie die BA in den Statistiken die Leute behandelt, die bei Ihrer Entlassung schon den neuen Job haben, aber eben erst mal zwei Monate Pause machen müssen, weil der neue Arbeitgeber nicht früher einstellt, und sich da arbeitslos melden, damit sie Kohle bekommen.
Gruß JoeSachse
Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. (Goethe)
Ich denke das ist auch nicht gegenstand unserer Debatte und diese vorgehensweise auch nicht standard von Job-sicherungen. wenn es mich auch freut das es Menschen gibt die etwas mehr Glück haben als Millionen andere. Ich bräuchte mir eigentlich diese ganze Diskusionen nicht mehr antun als Rentner , aber wie ich schon einmal erklärte ich bin immer Interresiert gewesen an Politik , Wirtschaft und Soziales und hab durch meine Arbeit und meine Sozialen mitarbeit immer wieder Pferde kotzen gesehen und das prägt. Gerade in der heutigen Zeit passieren Dinge die ich mir in meinen langen Berufsleben am ende nicht gewünscht habe. Ich werde auch weiterhin kritisch bleiben.
Zitat Die verlinkte Liste zeigt die Seite der Verlierer, um das Ganze korrekt zu Beurteilen, benötigte man als Vergleich die Liste mit den neu geschaffenen Stellen, Einstellungen und Unternehmensneugründungen bzw Eröffnung neuer Niederlassungen. Erst die Differenz aus beidem gibt tatsächlich aussagekräftige Fakten.
Das sehe ich anders. Denn oft ist es so, das gut bezahlte Stellen gestrichen werden, dafür werden dann schlechter bezahlte Jobs angeboten oder es werden Stellen bei Zeitarbeitsunternehmen geschaffen. Ein Beispiel ist der öffentliche Dienst. Wird eine Stelle frei und man besetzt sie neu, wird sie auf einmal 2-3 Tarifstufen niedriger ausgeschrieben. Diese Erfahrung mußte mein Frauchen schon machen und dasselbe erlebt gerade eine Kollegin von ihr. Oder der Fall Schlecker. Ging ja zur Genüge durch die Presse. Festangestellte Mitarbeiter wurden gekündigt, und den Betroffenen wurden Stellen in einer firmeneigenen Leihfirma angeboten. Der Verdienst war natürlich geringer. Oder bei uns in der Firma. Viele Mitarbeiter die Tariflohn bekamen mußten gehen. Dafür wurden neue angestellt zum Mindestlohn. Der liegt fast 3 € unter dem Tariflohn.
Wenn Du die verlorengegangen Jobs also den neugeschaffenen gegenüberstellst, mußt Du auch die Verdienste gegenüberstellen. Dann ergibt sich meiner Meinung nach ein realisterisches Bild.
Dass dies innerhalb eines Unternehmens und manchmal auch durch Umstrukturierungen erfolgt, was du beschreibst, daran habe ich keinen kein Zweifel. In der Liste stehen aber nur Entlassungen und darunter eine Reihe Insolvenzen. Da wird das Thema Umstrukturierungen sicherlich nicht der größte Anteil der Stellen sein. Natürlich wäre es mal interessant, die von dir angemerkten Zahlen zu haben, ansonsten muss man sich auf das Bruttoeinkommen der Arbeitnehmer beschränken. Dies zeigt aber wieder nur die Summe der Entwicklung. Hier mal eine Statistik dazu, zusammenhanglos in den Raum gestellt: http://www.destatis.de/jetspeed/portal/c...enderPrint.psml JoeSachse
Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. (Goethe)
Michaka das kann ich bestätigen und sogar noch ergänzen. Zum beispiel damit, Beamtungen werden ersetzt durch Angestellte Und ebenfalls wurden und wird verstärkt nur Zeitverträge geschlossen. Ich habe zahlreiche Bekannte im öffentlichen Dienst Arbeiten. Auch meine Frau ist dort Sachbearbeiterin.
Die "Amerikanisierung" im sozialen Denken kann nur schleichend stattfinden. Und sie findet statt! Sonst würden zu viele mit der Situation nicht fertig werden und u.a. bei der nächsten Wahl radikal wählen. Leere öffentliche Kassen in allen Bereichen, Lobbyismus wohin man schaut, Zunahme der Zeitarbeit und der (erzwungenen) Zweitjobs, Lohndumping, verzögerte oder nicht stattfindende, aber überfällige Lohnanpassungen sind nur einige Beispiele. Kaum einer, der Entlassen wird, endet sofort als Bedürftiger in einer Suppenküche. Die allermeisten bekommen über kurz oder lang einen neuen, meist aber schlechter bezahlteren Job. Der Sozialabstieg findet stiller statt und trifft diejenigen, denen es jetzt schon schlecht geht am härtesten und zuerst. Davor kann man die Augen nicht verschließen. Vor diesem Hintergrund muß man schon hinterfragen dürfen, ob es Sinn macht, unsere "Freiheit" am Hindukusch zu verteidigen und zig Milliarden in Griechenland (sehr wahrscheinlich auf Nimmerwiedersehen) zu versenken und ob dies alles in unserem Interesse geschieht, wie man uns ständig Glauben machen will, oder ob da nicht andere Interessen im Vordergrund stehen. "Amerikanisierung" eben.
Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir. Konrad Lorenz
Wieso Verallgemeinerung? Lobbyismus und Korruption kommt doch nun schon längere Zeit in den Medien mit konkreten Beispielen vor. Erst kürzlich bei "Pelzig unterhält sich" Der Wirtschaftskriminalist, der da zu Gast war, sagte da gleich mal, daß Germanien in der Korruptionsstatistik ganz oben steht. Amerikanisierung findet doch schon seit etwa 60 Jahren statt. Nur der Deutsche hat die Mentalität alles noch perfekter zu machen als er es von den Amis vorgelebt bekommt. Da sind die Bonner Bundis den Amis nun mal Obrigkeitshöriger als es die DDR-Obrigen den Russen gegnüber waren. Gehört das eigentlich noch zum Thema?
Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam) Buhli
Was die Jobs angeht, hat Kehrwoche Recht. Muss man oder will man den Job wechseln, ist das momentan mit Gehaltseinbußen verbunden, außer man ist in einem Bereich ein gefragter Spezialist. Die Mieten und anderen Kosten bleiben auf gleichem Niveau, sodass schleichend der Lebensstandard sinkt. Man findet gerade massenhaft Vollzeitjobs, von denen man nicht leben kann oder diese weitgehend sozialversicherungsfreien 400 Euro Jobs. Seit 3 Jahren wandern mehr Menschen aus Deutschland aus, als einwandern. Die ins Ausland verschwinden sind meist die jungen gut ausgebildeten Fachkräfte, die nach der Ausbildung keinen Job fanden oder die ein Praktikum nach dem anderen "angeboten" bekamen.
Gibt es auch Statistiken, wie vielen ehem. Stasidienern es schlechter geht? nach dem, was ab und an im TV kommt ( div. Sender), sind doch auch viele SED-Personen aus Wirtschaft, der Polizei und der NVA kräftig nach oben "gefallen". Jetzt aber bitte nicht wieder die Frage nach konkreten Beispielen, notieren tue ich´s nicht. Aufmerksam bei Politmagazinen im "Ost- und West- Fernsehen zuschauen!
@altberlin: Das liegt sicherlich einfach an den Präsentationen der Medien. Es wird ja sicherlich nicht für jeden Arbeitslosen die Statistik geführt, ob er früher bei der Stasi war. Und dann sind diese Leute, die sich in der Gegenwart nicht von den anderen älteren Arbeitslosen oder verarmten Rentnern im Osten unterscheiden, kein Thema für die Medien. Nur wer sich von dieser Masse unterscheidet, der wird für die Medien interessant.
Gruß JoeSachse
Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. (Goethe)
Zitat von altberlinGibt es auch Statistiken, wie vielen ehem. Stasidienern es schlechter geht? nach dem, was ab und an im TV kommt ( div. Sender), sind doch auch viele SED-Personen aus Wirtschaft, der Polizei und der NVA kräftig nach oben "gefallen". Jetzt aber bitte nicht wieder die Frage nach konkreten Beispielen, notieren tue ich´s nicht. Aufmerksam bei Politmagazinen im "Ost- und West- Fernsehen zuschauen!
Sagen deine Politmagazine auch etwas über den Aufstieg vieler Gestapoleute, Nazi-Richter etc. in der Bundesrepublik? War die Stasi "böser" als die Geheimdienste der NATO? War die SED kriminell?
Na schau mal schön aufmerksam bei Politmagazinen zu. Ersetzt eigenes Denken.
Verloren in: Musik (Minimal Wave, 80s Wave & EBM), Literatur (von Kafka bis Houellebecq), Filme (Coen Brothers, Lynch & Co), Computerspiele
Ich ersetze nicht eigenes Denken durch Politmagezine ! Habe auch nie behauptet, das die SED kriminell war, vom Grundgedanken sogar fast das Beste, was den Leuten (uns) hätte passieren können. Es geht darum, das immer der "kleine Mann" alles ausbaden muß, damals oben, heute oben, in Ost wie West. Nazigrößen gabs auch in der DDR in neuen Posten, genau wie im Westen. Alles unbestritten. Wo sollten den nach dem Krieg auch Fachleute herkommen? Das war aber nicht die Frage. Wen gehts nun schlechter? Teilen der Bevölkerung, nicht allen pauschal. In Gesamtdeutschland. Zum Teil aus Unbeweglichkeit, zum Teil aber auch aus Chancenlosigkeit. Eigenartig nur, das erst jetzt Studien ergeben, das z.B. Hartz IV depressiv macht. Bin auf die Vorschläge zur Änderung dieser Situation gespannt.
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