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RE: Europrobleme?

#391 von Kehrwoche , 07.06.2012 11:36

@michaka, vielleicht habe ich mich zu umständlich ausgedrückt. Ich schrieb ja "...abwerten, aber die Kopplung beibehalten" und meinte damit eine von stinknormalen Währungsschwankungen unabhängige Kurskorrektur. Selbstverständlich hätte das Ziel sein sollen ohne Korrekturen auszukommen. Nur für den Fall (und den haben wir jetzt), daß einzelne Länder ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben, hätte man halt nachbessn können. Wer es zu bunt treibt, fliegt raus.
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RE: Europrobleme?

#392 von michaka13 , 07.06.2012 12:19

Zitat
Ich schrieb ja "...abwerten, aber die Kopplung beibehalten" und meinte damit eine von stinknormalen Währungsschwankungen unabhängige Kurskorrektur.


Und genau das sollte ja mit Einführung des Euro vermieden werden.

Ein Exportunternehmen, welches z.B. langfristige Lieferverträge mit einem Land wie Griechenland hat, weiß nicht welchen Preis es morgen für seine Produkte erhält. Ob sich das nun "Währungsschwankung" oder "unabhängige Kurskorrektur" nennt, ist in meinen Augen unerheblich.

Eine Währung an eine andere zu koppeln kostet aber auch viel Geld. Ständig müßten die Zentralbanken Stützungskäufe- und verkäufe tätigen, um das gewünschte Niveau zu erreichen, bzw. zu halten. Und das in zig verschiedenen Währungen. Es würde einen riesigen logistischen Aufwand erfordern, und ob die Kosten höher oder niedriger wären als den Euro in einigen Staaten zu stützen, wäre reine Spekulation.

Allerdings hab ich vor ein paar Wochen irgendwo gelesen, das die Chinesen Tag für Tag eine dreistelige Millionensumme lockermachen müssen, um die Kopplung an den USD aufrecht zu erhalten. Seit 2010 erzählt der Volkskongreß in Beijing zwar davon diese Kopplung zu beenden und Auslandsgeschäfte in Yuan zu tätigen, aber ansonsten hat sich da meines Wissens nach noch nix getan. Lediglich die Geschäfte mit Japan sollen in Zukunft ohne Zwischenschaltung des USD getätigt werden.


Gruß, micha

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RE: Europrobleme?

#393 von Kehrwoche , 07.06.2012 12:44

Verabschiede dich mal von dem Gedanken einer Kopplung im klassischen Sinne. Würde man turnusmäßig, z.B. einmal pro Jahr, die festen Wechselkurse auf ihre Gültigkeit überprüfen, wären all die von dir genannten Probleme minimiert. Einkaufspreise ändern sich mit dem Euro doch auch laufend. Die Griechen hätten dann doch gar nicht so lange einen auf dicke Hose machen können und wären schon viel früher auf ihre wahre Größe zurecht gestutzt worden. Die Euroeinführung ist doch Hauptsächlich eine politische Entscheidung gewesen -- koste es, was es wolle.


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RE: Europrobleme?

#394 von mutterheimat , 07.06.2012 16:26

Zitat von michaka13
Stimmt altberlin. Deshalb sollte man nicht all zu viel Wert auf die Meinung der sogenannten Experten legen. Die Zahlen kann jeder einsehen. Und jeder kann diese Zahlen vergleichen. Es sind nur Zahlen. Es sind nackte Fakten, Tatsachen. In Bezug auf die DM, auf den Euro oder den USD. Und jeder kann die Schlußfolgerungen daraus ziehen.

Irgendwelche Experten sind keine Fakten. Es sind Menschen wie Du und ich. Es sind keine Götter, deren Meinung unumstößlich ist. Deshalb sind für mich die Zahlen entscheidend. Nicht diese sogenannten Experten!


Und damit machst du genau den Fehler, auf den spekuliert wird. Meine Textunterschrift besagt doch alles. Woher weißt du, GENAU, daß diese Zahlen und Fakten echt sind. Griechenlands Mogelei sind also DEINE Zahlen und Fakten. Na dann "danke" ich dafür!!! Der letzte Satz von Kehrwoche bringt es, definitiv, auf den Punkt. Und genau das kann uns, über kurz, oder lang, den finanziellen Hals brechen.


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RE: Europrobleme?

#395 von delta , 07.06.2012 17:52

Auch ich bin der Meinung Alt-Berlin hat recht...es bringt uns gar nichts ausser den dehnen die schon immer
an irgend welchen Schwankungen in der Wirtschaft profitiert haben. Das waren die, die Zu DM Zeiten
genauso davon profitiert haben wie jetzt beim Euro. Das gegeneinander ausspielen der einzelnen EU Staaten hat
seine Spitze erreicht, jetzt funktioniert das nicht mehr, weil das ganze Sozialgefüge in den EU Staaten ins
wanken geraten ist und dort auch nichts mehr raus zu holen ist. Man hat die Gans Geschlachtet, die goldene Eier
legte. Das waren und sind die Menschen die tagtäglich Ihre Arbeit in Europa nachgingen und dehnen man versprach....
das alle davon profitieren ob Arm oder reich, ob mit oder ohne Arbeit..... das konnte nicht gut gehen.


wer fehler findet, darf sie behalten, ich habe reichlich davon.

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RE: Europrobleme?

#396 von Buhli , 07.06.2012 22:07

Ist schon interessant, daß ein gelernter Bundesbürger Parallelen zur Währungsunion von 1990 erkennt. http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=di...X9nKcet84NFBsaw
Hier noch Kehrwoches Erkenntnis. "Die Euroeinführung ist doch Hauptsächlich eine politische Entscheidung gewesen -- koste es, was es wolle."


Nehmt euer Herz in beide Hände, und macht was draus. (Zitat von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam)
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RE: Europrobleme?

#397 von delta , 08.06.2012 08:58

Buhli...was ist ein gelernter Bundesbürger


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RE: Europrobleme?

#398 von michaka13 , 09.06.2012 08:06

Zitat
Verabschiede dich mal von dem Gedanken einer Kopplung im klassischen Sinne. Würde man turnusmäßig, z.B. einmal pro Jahr, die festen Wechselkurse auf ihre Gültigkeit überprüfen, wären all die von dir genannten Probleme minimiert.


Wie willst Du das in der Praxis umsetzen? Einfach hinstellen und sagen, ab heute gilt der und der Kurs! Und nächstes Jahr dieser Kurs! Das funktioniert nicht.

Wäre ich Staatsoberhaupt Griechenlands, was würde ich wohl tun? Bei einer abgewerteten Drachme, würde ich die Notenpresse anwerfen bis sie glüht. Ich weiß, ein Jahr ändert sich der Kurs nicht. In diesem einen Jahr, zahle ich ich meine Staatsschulden. Nach einem Jahr stehe ich bei Null! Mein Land ist schuldenfrei. Nun muß der Kurs ja steigen! Mit der dann deutlich aufgewerteten Drachme gehts dann weiter! Ist doch einfach. Wird mit jedem Land so gemacht, jedes Jahr ist ein anderer dran, dem die Währung abgewertet wird. Und in gut 20 Jahren ist die EU schuldenfrei!

Was aber wenn ich Währungsspekulant wäre! Ich würde abgewertete Drachmen kaufen, noch und nöcher. Ich weiß ja, in einem Jahr muß das schuldenfreie Griechenland aufgewertet werden. Und dann wird verkauft. Der Markt wird mit Milliarden von Drachmen überschwemmt, die einen hohen Wert haben. Und ändern läßt sich nix dran. Die Kurse sind ja festgeschrieben! Die Spekulanten weltweit würden wahnsinnige Vermögen verdienen. Die Zeche zahlt der Steuerzahler.



mutterheimat schrieb:

Zitat
Und damit machst du genau den Fehler, auf den spekuliert wird. Meine Textunterschrift besagt doch alles. Woher weißt du, GENAU, daß diese Zahlen und Fakten echt sind. Griechenlands Mogelei sind also DEINE Zahlen und Fakten.


Den Fehler machst Du, mutterheimat. Du lehnst jede Nachricht, welche sich in einem öffentlichen Medium wiederfindet, pauschal als Lüge ab. Würde morgen in der Zeitung stehen das die Erde eine Kugel ist, dann kann das ja in Deinen Augen nur eine Lüge sein. Und damit wäre der Beweis erbracht: Die Erde muß eine Scheibe sein!

Die Möglichkeiten, Dir Zahlen zu besorgen sind vielfältig. Zig Wirtschaftsinstitute, Stiftungen usw. veröffentlichen Zahlen zu tausenden und abertausenden Wirtschaftsdaten aus der ganzen Welt. Such Dir die entsprechenden Zahlen über z.B. Griechenland raus, nimm den Durchschnitt und Du wirst ein brauchbares Ergebnis erhalten. Das erfordert aber etwas Recherche und nachdenken.

Bei Gründung der EU prophezeiten Kritiker ein schnelles Ende dieses Staatengebildes. Bei jeder Erweiterung, vor allem der Osterweiterung, wurde das baldige Ende vorausgesagt. Und was ist? Die EU ist größer und mächtiger als sie es jemals war! Ob das gut oder schlecht ist, darüber kann sich jeder ein eigenes Urteil bilden. Und ebenso wird es mit dem Euro. Er wurde und wird kritisiert. Ständig wird ihm der Untergang vorausgesagt. Trotzdem werden im Laufe der Jahre neue Länder dazustoßen und den Euro einführen. Die Kritiker werden noch mehr weinen und den Untergang vorhersagen. Alles wie immer!

Ist eigentlich schon mal jemanden bewußt geworden, das alle Störversuche und Miesmacherei von außen, hauptsächlich aus den USA kamen? Mutterheimats Oberguru Greenspan hat den Untergang des Euro bereits verkündet, da war er noch nicht mal eingeführt. Und er, sowie jede Menge ander sogenannter Finanzexperten, werden nicht müde ihre Angriffe auf unsere Währung zu starten. Doch warum tun sie dies? Sie haben Angst? Nichts weiter. Angst vor einem mächtigen Wirtschaftsraum! Angst vor einer Währung, die den Dollar eines Tages als Leitwährung ablösen könnte. Angst das immer mehr Länder, wie z.B. China, ihren neugewonnen Reichtum in Euro-Anleihen investieren, anstatt in ihre Dollars!

Dazu kommen die Krisen. Wo kommen sie denn her? Immobilienkrise? Finanzkrise? Bankenkrise? Ursprung war in den USA. Geschickt haben es Gurus wie Greenspan und Konsorten verstanden, mit Hilfe der mächtigen Ratingagenturen, eine europäische Krise draus zu machen. Und während wir hier die Probleme austragen, welche die USA nach Europa exportiert haben, reibt man sich überm Teich mal wieder die Hände!


Gruß, micha

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RE: Europrobleme?

#399 von mutterheimat , 09.06.2012 11:58

http://wirtschaft.t-online.de/spanische-..._57072628/index. Und damit ist wohl mehr oder weniger nachgewiesen, daß sich das Europroblem, mit dem Fragezeichen in der Überschrift, mehr als verschärft hat. Wann kommt nun Italien an die Reihe? Wann kommt die Bestätigung der Aussage von Alan Greenspan? Auch wenn es andere etwas anders sehen und noch an Märchen und Fälschungen glauben, ich glaube es oft nicht, was, mehr als oft, in den Nachrichten bekannt gegeben wird! Aber ich lasse mich gern eines besseren belehren. Das dürfte aber ein Problem darstellen, da es wohl niemenden hier gibt (eventuell außer mir) der direkt weiß, wie eine Zeitung entsteht. Das heißt übersetzt, der den Unterschied zwischen einer Recherche, einem Manuskript und dem was in der Zeitung steht, kennt. Eine objektive Zeitung war niemals existent, ist nicht existent und wird niemals existieren! Egal, ob Junge Welt/ND, oder der Stürmer/Nationalzeitung. Und damit zurück zur Überschrift mit dem Fragezeichen!


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RE: Europrobleme?

#400 von delta , 09.06.2012 14:55

Ich halte es für mehr als Spekulativ zu behaupten die Amis würden alles tun um den Euro zu Fall zu bringen.....
es sind doch die EU Länder die diese Schulden machen und die EU ist doch ursächlich dafür verantwortlich
das diese Länder in schwierigkeiten geraten sind durch falsche Eingliederungsvorgänge, die hinlänglich bekannt
sind. Die Drahtzieher des Euros hätten wissen müssen das es so nicht funktionieren kann. Hier ausschliesslich
andere für das Kaos in der EU verantwortlich zu machen ist vermessen.


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RE: Europrobleme?

#401 von altberlin ( gelöscht ) , 09.06.2012 15:24

Diese Aussage, delta

Zitat
Die Drahtzieher des Euros hätten wissen müssen das es so nicht funktionieren kann.


ist für mich eindeutig die Tatsache.
Die ganze Sache war übereilt, wohl mit guten Absichten (Einheit Europas), aber die Grundlagen dafür fehlen bis heute.

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RE: Europrobleme?

#402 von delta , 09.06.2012 15:38

Hier ein beispiel für den Unsinn der in der EU herrscht.


http://www.tagesschau.de/inland/merkel2744.html


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RE: Europrobleme?

#403 von Bücherwurm , 09.06.2012 18:24

Ich verstehe diese Diskussion überhaupt nicht mehr. Einerseits ist es richtig, dass von Anfang an Fehler, beim Aufbau der EU gemacht wurden. Aber mal ganz ehrlich, wie soll man alles richtig machen, wenn es an Erfahrung fehlt. Jeder Mensch, der einen neuen Weg einschlägt, wird Lehrgeld zahlen - so ist das nun einmal im Leben.

Wenn mutterheimat immer über die Verlogenheit der Presse schreibt, dann schaue ich mir einfach mal die Realität an und stelle fest, dass Deutschland bislang der größte Profiteur dieser Euro-/ Finanzkrise ist. Wessen Wirtschaft brummt denn am meisten? Wer hat die höchsten Exportzahlen? Welches Land kann sich momentan die höchsten Lohn- und Rentenanpassungen leisten? Sicherlich ist nicht alles toll, vorallem im Hinblick auf den Niedriglohnsektor, aber Rom wurde doch auch nicht an einem Tag erbaut. Meine Meinung ist, dass es bei diesem großen Eurospiel mehr um Machtfragen geht, als um alles andere. Jedenfalls ist weder unserem Land, noch der EU mit ewiger Schwarzseherei geholfen.


 
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RE: Europrobleme?

#404 von altberlin ( gelöscht ) , 09.06.2012 18:59

Es ist eine Machtfrage, das sehe ich genauso. Aber es ist trotzdem gefährlich, mit etwas neuem zu experimentieren, wenn es nicht genug durchdacht wurde, in der Hoffnung, die Zeit wird es richten.
Deutschland ist Exportweltmeister, wie es immer so schön heißt, aber nur solange, wie andere Staaten noch kaufen können. Wenn sie pleite gehen oder sich das Geld für Kredite über gebühr verteuert, ist das Thema durch. Erste Anzeichen spürt der Maschinenbau bereits (Pressemeldungen), und wenn es irgendwo anfängt, kann es sich ganz schnell ausbreiten.
Die Lohn- und Rentenanpassungen sind lange nicht für alle wirksam, Lohnerhöhungen gibt es nur für bestimmte Branchen, zumindest das Malerhandwerk ist, wie du weißt, nicht tarifgebunden, und schaut in den Mond.
Die sogenannten Rentenanpassungen fressen höhere Sozialabgaben mehr oder weniger auf, außerdem ist es mit der Rente mit 67 erkauft, und wer weiß, ob es dabei bleibt.
Über die wahren Ursachen der Geldknappheit im Renten- und Sozialbereich will ich jetzt hier nichts äußern, das ist eine andere Baustelle. Nur soviel. wenn die Politik nicht aufpaßt ist es egal, ob Euro, Geuro, Drachme, D-Mark, dann bricht jedes Kartenhaus zusammen. besonders dann, wenn das Fundament wegrutscht oder überbeansprucht wird.
Der Boom bei unserer Wirtschaft ist vorbei, wenn der Stand gehalten werden kann, ist es schon Gewinn genug.

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RE: Europrobleme?

#405 von delta , 09.06.2012 19:12

Was von Anfang an jeder Hausfrau klar war hat man aus politischen Kalkül beiseite geschoben und bekommt dafür jetzt die teuere Quittung.
Was also ist da nicht zu verstehen. Die Macher aus Politik und Wirtschaft haben über die Köpfe der EU-Bürger hinweg entschieden zu deren
aller Nachteile weil die Gier der grossen einfach zu zu Gross war. nun bricht das EU-Zockerhaus zusammen und das mit Recht. Es kann nicht
sein, das einige wenige die grosse Jause machen und der Rest geht zum betteln..


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