Ossi Forum - bundesweites Kontakt- und Unterhaltungsforum
RE: Die Spezies Schwabe - 7
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allerdings, das thema "man muss sich was schaffen" "geld" "sparen" ist glaube ich im süden deutschlands von größerer wichtigkeit und wertigkeit.... so oft wie hier habe ich das im osten nie gehört, das man "was?? schaffen muss" solln doch alle "schaffen"
"Schaffen" im Südwesten, das unendliche Hauptthema. soviel habe ich in den 8 Jahren Schwabenland gelernt: Ohne mindestens Daimler, wie man hier zum Mercedes sagt, ist Man(n) scheinbar nichts. Dazu noch Lebensversicherungen, die aber leider in den letzten Jahren Bauchschmerzen verursachen. ETW oder Haus, dazu irgendwo noch etwas zum vermieten, als Altersvorsorge . Oft noch im Bauzustand der 60ger Jahre, sparen eben. Aber Miete von heute kassieren. Ich bin beruflich in viele Wohnungen gekommen, Schimmel wegstreichen, damit der neue Mieter nichts davon sieht. Aber nur den Schimmel, nicht etwa die gesamte, renovierungsbedürftige Wohnung. Frei nach dem Motto : Friß Vogel, oder stirb.
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Sinnlos ist ein Leben ohne Sinn für Unsinn (unbekannt)
Ah ja, also Daimler und Haus als Statussymbol. Aber ein wenig altmodisch sind die schon, wenn man Haus/ETW oder Lebensversicherung als ordentliche Altersvorsorge ansieht.
Gehört man da zur Unterschicht, wenn man zur Miete wohnt und kein eigenes Häusle hat ?
also dann quetschen wir die 2 Länder zusammen und machen ein neues Süddeutschland draus mit einer richtig neuen Sprache und nennen es Deutalia. Und schon haben wir das Mittelmeer auch fast vor der Tür.
Smithie23 schrieb: "Ich würd NIE irgendwo früh um 07 Uhr oder früher anrufen, weil ich ein Anliegen habe. Ich richte mich da nach den Öffnungszeiten, weil in 90 % der Fälle sind es, wie schon gesagt, Kleinigkeiten, die nicht sofort erledigt werden müssen."
Genau DAS habe ich anders erlebt - im Westen geht selten was vor 8:00 bzw. 8:30h, im Osten hat sogar der Hausarzt ab 06:30 h geoeffnet (fuer "Vor-der-Arbeit-Termine") bzw. sind Bueros ab 6:00 / 6:30 h besetzt.
In meiner Zeit in Schwaben war ich um 6.15 der erste im Haus, selbst wenn Kollegen um 7:00 oder 7:30 kamen, gingen die erst mal 1/2 Std. nicht ans Telefon.
Ich nutze die "ruhige Zeit" von 6:00 - 8:30 gern zum konzentrierten Arbeiten - und rufe auch gern woanders an, um den Anrufbeantworter mit der "Tagesaufgabe" zu fuettern. Und ich kenne Selbststaendige, die sogar um die fruehe Zeit froh sind, weil der Tag noch nicht verplant ist und sie auch schon wach im Buero sitzen (und deswegen dem AB die Arbeit wegnehmen).
Kann man also alles so und so sehen.
Mein Kunde ist mein Kapital. "orsicht, Kunde droht mit Auftrag!" ist doch auch keine Einstellung.
Du hast Recht. Sachsen-Anhalt ist nicht umsonst das Land der Frühaufsteher
Aber nur weil im Westen nix vor 08:00 oder 08:30 geht, heisst das noch lange nicht, dass es keine Leute gibt, die vor dieser Zeit bei dir Anrufen und irgendwas wollen. Sicher sind wir Dienstleister, aber man muss sich doch mal überlegen, ob das nun wirklich normal ist zu solchen Zeiten. Es gab auch mal nen schwäbischen Kunden, der entgegnete auf die Öffnungszeiten der Filialen ab um 09:00 Uhr, dass diese Öffnungszeiten eine Frechheit wären. Da musste ich mich zusammenreißen, dass ich nicht entgegnet habe "Früh um 07:00 Uhr anzurufen - das ist eine Ünverschämtheit!" Man stelle sich vor, Dienstleister rufen um diesselbe Zeit an wie Kunden es tun: BESCHWERDE; TELEFONTERROR; WERBEANRUFE etc. Ich nutze die Zeit früh, um mit Kollegen zu quatschen, Kaffee aufzusetzen ...
Ich denke mal, dass früh zwischen 06:00 und 07:00 auf den Straßen Sachsen-Anhalts mehr los ist, als im Ländle. Nur scheinbar haben Einige nicht kapiert, dass auch Dienstleister sowas wie ein Privatleben und eine Familie haben. Deshalb sei es entschuldigt, dass man nicht 16 Stunden am Tag erreichbar ist.
Aber wir leben ja im 21. Jahrhundert - diese "Just in Time" Mentalität, dass Alles zu jeder Zeit an jedem Ort möglich ist. Das ich zu jeder Zeit Jemanden erreiche. Das Dienstleistungen überall flexibel, sofort und an den Kunde angepasst möglich sind. Natürlich alles umsonst !
@Smithie: Wenn irgendein Dienstleister mitteilt, dass seine Hotline von 6:00 - 20:00 Uhr besetzt ist oder seine Berater erreichbar sind, dann muss er damit rechnen, dass diese anrufen. Mache ich auch. Von 7-18 Uhr bin ich beruflich unterwegs, also rufe ich entweder vorher oder danach an. Und wenn dann einer beleidigt ist, dass ich mir das herausnehme, dann hat dieser gegenüber oder das Unternehmen oder haben beide ein Problem. Ich bin für meine Kunden rund um die Uhr erreichbar, habe aber allen Kunden klar gemacht, dass dies wirklich nur für dringende Fälle gilt. Und ALLE respektieren dies. Ich hatte auch schon am Silvesterabend den Anruf eines Kunden, dass die IT in einem Krankenhaus steht, es war selbstverständlich für mich, die Hilfe für den Kunden zu organisieren und dafür einen Teil des Abends zu opfern. Deine Aufregung über "unverschämte" Kunden halte ich für falsch, entweder die regst dich über deinen Arbeitgeber auf, der seinen Kunden so etwas verspricht, oder du hast nicht begriffen, dass ein Dienstleister davon lebt, dass er seinen Kunden zu Dienste ist.
Gruß JoeSachse
Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. (Goethe)
#102 von
altberlin
(
gelöscht
)
, 22.01.2011 21:06
Ich denke, es ist ein Unterschied, ob jemand selbständig ist, und obendrein noch ein Gewerbe betreibt, was auch im Notfall da sein muß, oder ob jemand angestellt ist und die Arbeitszeiten offiziell bekannt sind. Da muß ich auch nicht mal nur so probieren, ob ich die Person eventuell auch privat zu dienstlichen Zwecken erreichen kann, es sei denn, es wurde so vereinbart. Eine Hotline ist ein anderes Kapitel, die muß und wird auch erreichbar sein, wenn das Unternehmen auf sich hält. .
Sinnlos ist ein Leben ohne Sinn für Unsinn (unbekannt)
Zitat von Smithie23 Ich nutze die Zeit früh, um mit Kollegen zu quatschen, Kaffee aufzusetzen ...
Genau dieser Satz hat mich gestört.
@altberlin: Ich stimme Dir prinzipiell zu. Und ich könnte mein Diensthandy auch zu Feierabend abschalten. Mache ich aber normalerweise nicht, außer im Urlaub. Da muss jeder konsequent sein und sich überlegen, was für ihn am Besten ist. Ich bin auch nur Angestellter, aber solche Entscheidungen musste ich immer wieder treffen. Dies ist allerdings ein weites Feld, denn wenn dies größere Ausmaße annimmt, muss dies durch das Unternehmen organisiert und bezahlt werden und letztendlich müssen auch die Kunden dafür bezahlen.
Gruß JoeSachse
Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. (Goethe)
@JoeSachse: Es ist löblich, dass du so handelst, aber ich muss sagen, dass ich das heutzutage nicht unbedingt ok finde. Klar, Dienstleister ist Dienstleister. Was haben früher die Leute gemacht, als 24 Hotline noch ein Fremdwort war ? Aber ich finde es menschlich gesehen irgendwie traurig, dass erwartet wird, dass Jemand rund um die Uhr erreichbar ist. Wenn, dann sollte man sich diesen Service auch ordentlich was kosten lassen. Ich würd ein Diensthandy nichtmal mit in den Urlaub nehmen und private Nummern wären sowieso tabu. Eine Kollegin erzählte mir mal, dass sie sich und viele Andere ausm Telefonbuch haben löschen lassen, weil die Leute am Wochenende angerufen haben und selbst beim Wochenendeinkauf wurde man angesprochen, wenn man sich zufällig über den Weg lief. Warum kann man das nicht einfach trennen ? Von Montag bis Freitag arbeitet man und am Wochenende / Feiertage ist man Privatmensch und möchte mit der Arbeit nix zu tun haben.
Auch habe ich die Erfahrung gemacht ,dass Menschen an Tagen wie dem 24.12. und 31.12., sowie Wochenenden nach Privatnummern von Mitarbeitern fragen und sowas finde ich eigentlich erschreckend und unverschämt. Man spricht der anderen Person damit quasi das Recht auf Privatssphäre ab.
Und das Thema Burnout hat ja heute eine große Bedeutung.
Mein Bankberater hatte mir damals seine Karte gegeben mit Dienstnummer und auf der Rückseite waren die Zeiten, wann ich ihn erreiche. Diese Zeiten haben den Öffnungszeiten entsprochen - sogar mit einkalkulierter Mittagspause. Ich fand das voll in Ordnung.
Smithie, hast du dir mal Gedanken gemacht warum ein sehr großer Teil der Gaststätten von Griechen, Türken oder Italienern betrieben wird. Dort ist nicht der erste Gedanke beim Arbeitsbeginn.....hoffentlich ist bald Feierabend. Es sind Familien, da steht in erster Linie der Erfolg. Ohne Fleiß und Können wird nichts.
Wenn ich so lese was Du zu dem Thema schreibst bekomme ich von Dir folgenden Eindruck: Möglichst wenig schaffen, schnell wieder privat sein und wenn es geht am Ende des Monats einen Haufen Geld für Deine Leistung auf dem Konto. Wenn ich einen Job habe hänge ich mich rein, versuche gut zu sein. Ob es Dein Arbeitgeber Dir danken wird ist hier doch eine andere Frage, es kommt da auch darauf an ob Du ein Namenloser in einem Konzern bist oder in einem mittelständigen Unternehmen . Ich helfe in meiner alten Firma immer mal aus wenn es brennt. Im letzten Jahr waren die Aufträge nicht so toll, also Kurzarbeit verbunden mit Lohneinbusen für die Leute. Die jüngeren, unerfahrenen unter ihnen waren davon mehr betroffen. Es war logisch das sehr unzufrieden waren, sie waren weniger im Einsatz. Jetzt brummt es, die Aufträge können gar nicht so schnell abgearbeitet werden wie sie rein kommen. Es sind Überstunden und Samstagsarbeit gefragt, was denkst Du wer kommt....die Alten. Das sagt doch zur Arbeitseinstellung alles
Jürgen
Jene, die ihre Schwerter zu Pflugschare schmiedeten, pflügen nun für die, die ihre Schwerter behielten.
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